AW: Korrekte Aussprache "-ig"
OK, laut Regel gebe ich dir recht. Generell würde ich allerdings zu bedenken geben, daß die Parametrisierung der deutschen Sprache nicht gänzlich möglich ist, da so viele regionale Unterschiede existieren. Ich möchte hier gerne eine Lanze für Sprachnatürlichkeit brechen und sagen, daß bei einigen zusammengesetzten Wörtern die Schlußlaute "-ig" als Stilmittel eingesetzt werden können. Zum Beispiel könnte jemand, der KöniGsweg sagt, einen Pedanten darstellen, während jemand, der in diesem Fall das entspanntere "-ich" nutzt, wieder einen anderen Eindruck vermitteln kann. Ich will sagen, daß es auch sehr vom gesprochenen Charakter abhängt, wie die Sprache wirken soll, da bewegen wir uns nach meiner Meinung an der Grenze zur Mundart.
Im Gesang werden die Verschlußlaute "-ig" am Ende eines Wortes vermieden, weil dadurch die Stimme für die nachfolgenden Wörter nicht mehr offen ist, also hilft man hier mit dem Zwerchfell und "-ich" nach, da man dadurch die Atmung für die nächsten Silben reaktivieren kann, ohne daß dem Zuhörer eine Pause auffällt. Wenn die Stimme also tragen soll: eher "-ich".
In der Tat würde ich die Sache ein wenig entspannter sehen und sagen, daß man seinem Zwerchfellgefühl ebenfalls vertrauen sollte und die angesprochenen Regeln als Richtlinie begreifen sollte. Es sind dort ja genug Punkte beschrieben, auf die man achten sollte. Im Wesentlichen sollte der Sprachcharakter aber auch natürlich bleiben.
Klar ist das Thema kontrovers, aber sich gänzlich nach Regeln zu richten, bringt uns als Menschen ja nicht wirklich weiter. Die Kreativität, Regeln zu beugen, führt erst zum Fortschritt. Ansonsten würden wir ja immer noch so reden wie damals. Das Bühnendeutsch wurde ja auch entwickelt, als Mikrofone noch nicht wirklich Tagesgespräch waren.
EDIT: ich verstehe hier die Silbe auch eher als "-igs"
Lautschrift: [ˈkøːnɪçsveːk] (Quelle: Duden)