Visuell sind fast alle popkulturellen Sachen. Trotzdem kriegt man das inzwischen deutlich besser hin. Wenn alle Stricke reißen eben durch den Einsatz eines (Ich-)Erzählers. Alles ist besser als "Oh, sieh mal, da kommen die Sturmtruppen durch das Tor." "Mist du hast recht. Die Sturmtruppen laufen links an den Ständen vorbei. Hast du deinen Blaster griffbereit?" "Ja hier an meinem Gürtel ... wenn die Sturmtruppen gleich an der Statue sind, werde ich das Feuer eröffnen." (leider gar nicht so weit von der Realität entferntes, fiktives Beispiel).
Ich verstehe natürlich die Crux. Ich hab Fantasy und Superhelden geschrieben. Das ist auch alles super visuell. Aber im Zweifel lieber dem Hörer etwas mehr zutrauen, als ihm alles haarklein erklären.
Ja, genau so spreche ich im echten Leben auch, nicht. Ich erzähle meinen Leuten immer gerade was wir alle sehen. Das geht mir in Hörspielen manchmal so derart auf die Düse, dass Dialoge darauf ausgerichtet werden zu erzählen was man gerade sieht. Völliger Mumpitz und nervig und ganz ehrlich, das muss gar nicht sein. Geb
@Noir völlig recht.
Ich kann mir gut vorstellen, welche Szenen Noir u.a. meint und ja, so etwas kann in einem Hörspiel schon "unfreiwillig komisch" wirken, wenn man- wie die
Gedankenblase in einem Comicstrip, ein Szenario mit Actio&Reactio haarklein vorgekaut bekommt.
Ich meine und empfinde, dass dies mitunter aber ein nicht immer einfacher Balanceakt ist, ein insoweit "visuelles Szenario" auditiv zu schildern... entweder durch die handelnden Akteure oder eben durch einen schildernden Erzähler und hier beidermaßen sicherlich das "Wie" von Gewichtung ist... und "weniger eben manchmal mehr" ist.
Nun ja, ich selbst habe kein Problem damit, einem Ablauf durch rein soundsensitiven Inhalt, aufschlussreich folgen und mir einen Reim auf das Szenario machen zu können und ich denke, dass ist auch was Noir vlt. meinen könnte,
"dem Zuhörer da auch einfach mehr Zutrauen zu schenken, sich sein eigenes Bild und Kopfkino machen lassen zu dürfen und den Hörer gewissermaßen nicht zu sehr zu entmündigen".
Bin ich insoweit auch ganz bei euch.
Es gibt natürlich auch auf der anderen Seite Hörer- und ich möchte um Gottes Willen nicht meinen dass es ihnen an
Fantasie fehle (nein, soo ist das nun nicht gemeint), aber die mögen und brauchen vlt. den "pedantischen Erklärbär", weil es ihnen mitunter assoziativ schwerer fällt, etwaige Handlungen rein auditiv in Zusammenhang zu bringen.
In meiner Geschichte bin ich nun auch nicht frei davon, ein paar Dinge auf dem Silbertablett servierend vor die Nase zu legen, weil es einerseits für mein Dafürhalten ein Mittel der Stilistik ist, z.B. den "eigentlichen Erzählerpart" umgehen zu wollen und das Geschehen aus dem Blickwinkel einer unmittelbar beteiligten dritten Person darzulegen und es für mich auch eine Frage der Balance ist, z.B. Live-Action, so spektakulär sie auch ist, nicht Minuten lang mit Knall, Peng, Kawumms zu überstrapazieren.
Bei einigen meiner Werke war mir die Live-Action zu kurz, aber bemrkte auch, dass zu viel und zu lang, auch auf den Sender gehen wird.
Daher finde ich es immer sehr herausfordernd bis schwierig- und hier viel Wert darauf lege, gerade auch mit Blick auf Tempo und Dramaturgie, ein ausgewogenes Balancing zu finden.
Manchmal ist`s mir dann 30 Sekunden zu viel Live-Action, manchmal auch der Ablauf in Gefahr laufend, zu komplex bis hin zu verworren zu werden- und es für die Geschichte passender finde, auf einen Erklärbär zu setzen, bzw. möglichst aber auch auf ihn verzichten zu können.
Ich glaube, wer z.B. "Erben des Imperiums&Co" nicht so dolle findet, wird auch meine Geschichte nicht so dolle finden

...bzw. im Umkehrschluss, "Zorn des Imperiums" gut finden.
Von der Machart ähnelt sich die Konzeption doch sehr und ich persönlich finde die Umsetzung der Hörspiele nach der Thrawn-Trilo allerdings sehr gelungen und trifft zumindest meinen Geschmack voll und ganz.
Aber das ist eben auch eine subjektive Geschmacksfrage, manche mögen die 80er, manche wiederum nicht... ich mag Vollmilch mit Bananengeschmack

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