Ich finde es sehr interessant wie unterschiedlich man ans schreiben herangehen kann.
Ich bin auch nicht die Person, die viel plottet. Ich hab da immer das Gefühl ich kann dann nichts mehr aufs Papier bringen. Meistens gehe ich dann spontan an die Sache heran. Oder ich mache mir Notizen zu den Charakteren.
Mein Beispiel: Ich bin ja gerade dabei die ersten sechs Folgen der ersten Staffel für die TIMEKEEPER zu schreiben. Ungefähr pro Folge vielleicht 10 bis 12 Szenen. Könnte eine Länge von ca. 15 bis 25 Minuten sein. Vielleicht auch weniger als 25 Minuten. Aber worauf ich hinaus wollte, ich habe bei den Timekeepern auch nur, zu Beginn, erst mal drauf los geschrieben, bis ich feststellte, ich brauch einen groben Plot. Eine Richtung, in die ich gehen möchte.
Hab dann während des NaNoWriMos (National Novel Writing Month) dann einmal einige Bios und Ministeckbriefe, oh, ist ja dasselbe, für meine drei Protagonist*innen entworfen. Dann kam der Pitch (wie ein Exposé für ein Buch). Nur mit der Prämisse, dem USP (Unique Selling Proposition) oder (Unique Selling Point) dazu, indem ich die Sachen kurz geschildert habe. Das alles während der Phase meiner Bachelorarbeit, weil die Keeper ein Teil der Arbeit sind, nämlich der künstlerische Part. Part II war dann der wissenschaftliche.
Also Pitch fertig geschrieben, Episoden auf zwei bis drei Sätze runtergekürzt. Dann hab ich die Versionen der ersten zwei Folgen runtergeschrieben.
Glaub ich hab immer viel zu viel an Anweisungen, weil ich mir immer nicht ganz sicher bin, was ich da reinmachen kann und ob es dann vom Cutter, Sounddesigner dann auch verstanden wird. Die gehen schon mal über fünf sechs Zeilen, die Regieanweisungen für Sound, Musik etc.
Ich merke schon, dass es mir ein wenig schwerfällt anhand eines groben Plots zu schreiben, aber es geht. Mittlerweile hab ich bereits die erste Hälfte der dritten Folge fertig. Bald ist die dritte Folge dann in Version eins komplett durch.
Ruhen lassen ist auf jeden Fall sehr gut. Das sollte man auf jeden Fall machen. Vielleicht einen bis zwei Tage. Dann mit frischem Kopf an die Folge rangehen und überarbeiten. Die Version nicht überspeichern, sondern als zweite Version neu speichern. Dann kann man schauen, ob man was von der ersten Version mitnehmen möchte oder nicht.
Beim Schreiben habe ich nebenbei noch ein weiteres Dokument offen, indem ich die Szenenüberschriften notiere, damit sie immer einheitlich sind. Auch bei den Figuren existiert eine Excel Datei, wo ich sie alle aufschreibe, die in der Folge vorkommen. Ich würde ja gerne Programme benutzen, mit denen man Drehbücher schreiben kann und so alles an einem Ort hat, nur leider, leider sind sie nicht barrierefrei. Daher alles mit Word, im Normseitenformat, Courier New, Schriftgröße 12 und später noch der 1,5er Zeilenabstand. Da hat die Skriptvorlage, die mal hier reingestellt wurde, sehr geholfen.
@pio Du meinst bestimmt die Drei-Akt-Struktur. Davon hab ich mal gehört. Haben wir in einem unserer Uniseminare gehabt, als wir Filmanalyse hatten. Ja, das ist ein spannendes Thema. Weil man so auch schauen kann, wie man seine Storys plotten kann.
Das war mein Beitrag für das Thema.
Ich wünsche euch allen noch einen schönen Abend und man hört, liest und schreibt sich.
Liebe Grüße
Özge