• Blut-Tetralogie   Dark Space

Johanka

Nur Deko
@Johanka und @Melle Teich Ich schreibe grade an dem Shortie Thread, der hier angeregt wurde. Wollt ihr dort nochmal extra antworten oder soll ich eure Antworten zum Thema Shorties von hier dorthin übernehmen? (Nur, damit der Diskussionsverlauf nachvollziehbar bleibt. :))

Liebe Grüße von
Peter :)
ähm... übernimm... einfach.

@BumbleBea
ich habe absolut nichts gegen Nebenrollen. Nebenrollen können toll sein. Wenn du aber nach 3 Jahren Nebenrollen endlich das Gefühl hast im HT angekommen zu sein und bewiesen hast, dass du was kannst, die Rollen dann aber an die Neuen gehen, weil man ihnen ja den Vortritt lassen sollte, weil sie neu sind (Genau diese Begründung. Nicht weil besser, sondern weil neu) oder im Jahr darauf so ziemlich alles, was an Hauptrollen zu vergeben ist an die gleichen Leute geht, egal ob im Casting oder schon vorher... hat man das Recht zu sagen, „nein, ich Bewerbe mich nicht mehr“.

diese Entscheidung habe ich getroffen. Für mich. Und ja. Da spielt das Verhalten der Produzenten für mich eine große Rolle. der HT besteht eben nicht nur aus dem inneren Kreis. Und ich habe das Gefühl, dass früher wesentlich breiter besetzt wurde, als jetzt. Dass wirklich jeder die Chance hatte, eine Hauptrolle zu kriegen. Wenn die Rollen aber bereits vergeben sind, wird diese Möglichkeit ja von vornherein genommen.
 

Chaos

Schneewittchen
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die Rollen dann aber an die Neuen gehen, weil man ihnen ja den Vortritt lassen sollte, weil sie neu sind (Genau diese Begründung. Nicht weil besser, sondern weil neu)
Ja das ist natürlich total beschissen argumentiert, da geb ich dir recht :D Ah, es ist halt einfach sau schwer.
Ich kann diesen Eindruck des "es ist schlimmer geworden" tbh nur bedingt teilen, als ich 2012 hier angefangen hab, sprachen auch oft sehr ähnliche Leute die Hauptrollen.

Leider wird man nie alle glücklich machen können - es gibt halt einfach mehr Sprecher:innen als Rollen. Damit meine ich: Ich weiß auch keine Lösung.
Und natürlich hat jede:r das Recht, die Entscheidung zu treffen, sich nicht mehr zu bewerben und zu sagen "Das ist mir zu blöd". Is ja Hobby und kein Zwang ne.
 

BumbleBea

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@Johanka die Begründung, dass man eine Stimme wählt weil die neu ist habe ich persönlich noch nicht gehört… stelle ich mir persönlich auch schwierig vor, weil stimme und Rolle ja auch zusammenpassen müssen… da würde ich wenn ich Caster wäre nicht nach gehen 🤷🏻‍♀️
Zu der Sache mit früher kann ich nichts sagen🤷🏻‍♀️ So lange bin ich ja noch nicht hier.
nur ich denke wenn man als Handlungsfähige Person eine Entscheidung trifft, sollte man das aus eigenem Antrieb tun und nicht weil Jemens anderes „schuld“ hat 😅 nur meine Erfahrung. Dann kann man das auch besser annehmen und ist dann emotional nicht so involviert… gerade in einem Feld, wo es so viel Konkurrenz gibt und indirekte Anweisungen an der Tagesordnung sind wie auch im Musical Bereich oder Schauspiel 😅 Kunst ist hart, auch oder gerade wenn man das als Hobby macht
 

Deunan

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Da habe ich ja was losgetreten!
Ich danke euch für eure Meinungen und Ansichten.

Dass mein Eindruck nicht völlig an den Haaren herbeigezogen und nicht nur meinem subjektiven Empfinden entsprungen ist, wurde mit der Bestätigung von euch unterstrichen.

Daher finde ich es sehr interessant, dass andere sowas überhaupt nicht mitbekommen haben. Mag vielleicht daran liegen, dass sie nicht ganz so rege im Forum partizipieren oder vielleicht auch nicht lange genug dabei sind oder aber bei jeder Ausschreibung eine Rolle abgestaubt haben (Congrats! :D) … ist auch nicht ganz so wichtig…

Mir ging es nicht darum, irgendwen persönlich anzugreifen oder mit dem Finger zu zeigen. Ich wollte es gern verstehen.

Denn, wie manche von euch wohl nicht wissen, schreibe ich selbst auch und habe ebenfalls einige Castings hier ausgeschrieben (es werden auch weitere folgen). Daher ist mir die Seite des Produzenten genauso geläufig, wie die des Sprechers. Ich wandle hier also nicht auf völlig neuen Pfaden, in der Hoffnung mich irgendwo zu finden….

Ich bin eine große Freundin von Fairness. Für mich hat es nichts mit fairem Verhalten zu tun, Menschen eine Hoffnung zu geben und sie ihnen unter den Füssen weg zu reißen, in dem ich mich nicht an mein eigenes Zeitfenster halte!

Natürlich kann es immer passieren, dass jemand gekränkt ist, wenn er oder sie eine Rolle nicht bekommen hat, denn am Ende sucht man eben nur EINE Stimme für eine Rolle…. Aber dennoch kann man respektvoll mit den Bewerbern umgehen, indem man ihnen die Chance lässt, sich zu beweisen, oder nicht?

Ja, auch ich kenne es, dass man manchmal von einer Stimme schon derart geflasht ist, dass man sich denkt, man sei schon fündig geworden! Absolut! Oder dass man jemanden für besonders verlässlich hält und sich denkt: Mit der Person fahr ich besonders gut, da weiss ich was ich am Ende des Tages bekomme…. Völlig legitim! So kristallisieren sich auch immer gern „Stammsprecher“ heraus.

Trotzdem sind wir hier eine Community, die gemeinsam wunderschöne Dinge schaffen will! Dinge, für die Ewigkeit! Ob als Hobby oder nicht! Aber ihr seid für immer an diesem Projekt beteiligt gewesen! Das ist für mich etwas ganz Besonderes!

Inwieweit meine Erwartungshaltung an die jeweiligen Projekte sind, an die Sprecher und Sprecherinnen, das Skript oder vielleicht sogar an die Musik, den Cut, das Cover…. Das steht auf einem völlig anderen Blatt! Jeder hat einen gewissen Anspruch an die Leistung, die er erbringen möchte und erbringen kann….

Trotzdem sollte das aber nicht bedeuten, dass man sich nicht selbst an seine eigenen Spielregeln hält! Entweder ich mache eine Ausschreibung auf Zeit oder ich lasse es!

Böses Blut möchte auch ich nicht. Das liegt mir fern! Wir müssen nicht alle derselben Meinung sein, aber wir sollten respektvoll damit umzugehen wissen. Das bedeutet für mich auch, dass man Dinge ansprechen darf, die einem vielleicht etwas sauer aufstoßen. Denn wenn man sie nicht anspricht, kann es auch keine Veränderung/Verbesserung geben.

Mir ist aufgefallen, dass sich viele Leute nicht bewerben und ich habe mich gefragt, ob es aus demselben Grund ist, aus dem ich mich auch zurückgezogen habe…

Lasst uns doch also gemeinsam dafür sorgen, dass jede Stimme auch wieder gehört werden möchte! Ungeachtet dessen, ob sie vielleicht zu schüchtern sein mag 😉

Alles andere fände ich extrem schade! Denn hier sind wirklich grandiose Leute im Forum, mit ganz unterschiedlichen Talenten und wunderbaren Stimmen!

Liebsten Gruss,
Cynthia
 

Johanka

Nur Deko
@Deunan
vielen, vielen Dank für diese Antwort. Du sprichst mir aus der Seele.

@BumbleBea
ich wiederhole: es war meine Entscheidung, nicht mehr an Castings teilzunehmen. Dafür gebe ich niemandem die Schuld. Ich habe hier nur geschrieben, was mich zu dieser Entscheidung gebracht hat...
 

LunarWingz

Voice Actor und Hörspielautor
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Ich bin eine große Freundin von Fairness. Für mich hat es nichts mit fairem Verhalten zu tun, Menschen eine Hoffnung zu geben und sie ihnen unter den Füssen weg zu reißen, in dem ich mich nicht an mein eigenes Zeitfenster halte!
Hab mir jetzt den ganzen Thread durchgelesen und ich kann viele Ansichten verstehen, aber da ich zu den Menschen gehöre, die auch mal angekündigt Castings früher schließen als mein Fristrahmen ist, hat bei mir mehrere Gründe und vielleicht eine andere Philosophie.

  1. Ich habe Castings, bei denen der Zeitrahmen fixiert ist und auch bis zum Ende gesammelt wird. Meist suche ich relativ viele Rollen, dass mich eher zur Verlängerung jenes Zeitfensters zwingt. Dennoch besetze ich parallel und öffentlich, bereits während des Castings. Das steht bei mir auch so drin.

    Warum?
    Erstmal möchte ich meinen Thread aktiv halten, also dass Menschen ihn auch noch als aktives Casting wahrnehmen. Da bei mir Castingzeiträume meist 3 Monate betragen. Zweitens, vergebe ich Rollen nicht lieblos, sondern instinktiv. Ich schreibe ja auch keine Rollen direkt aus, sondern definiere, auf welcher Rolle ich jemanden sehe. Dann wird die Person in der Regel informiert und abgestimmt, ob sie auch bereit ist diese Rolle zu übernehmen.

    Ich finde es falsch, bei einer Rolle, bei der ich mich für einen Sprecher oder eine Sprecherin entschieden habe, wochenlang, diese Information hinter dem Berg zu halten, da es sehr selten ist, dass ich eine entsprechende Person finde, die diese Person ersetzen wird. Warum sollte ich Personen auf spezielle Rollen Hoffnungen machen, die nicht mehr gegeben sind. Das wäre scheinheilig.

    Natürlich warte ich auch erstmal eine gewisse Zeit meines Castings ab und höre dann im Vergleich. So ist es nicht. Aber ich leg mir dafür Stichprobentage, wie ich das mit Familie und Beruf übereinbekomme.

    Ich kann nicht wertschätzend dem Sprecher oder Sprecherin gegenüber sein, wenn ich 100 bis 200 Bewerbungen mir am Ende anhören muss.
    Das ist logistisch gar nicht denkbar.

    Dennoch ist nie eine Entscheidung lapidar entschieden, sondern bewusst und für die Rolle zutragend.

  2. Zur Fairness und meinem eigenen Dasein als Sprecher. Die Fairness ist gegeben, immer. Denn jeder erfährt zum gleichen Zeitpunkt in der Theorie vom Casting. Manchmal schafft man es, manchmal nicht. Man kann es als unfair empfinden, aber da alle von dieser Unfairness betroffen sind, ist es wieder fair. Klar kann man nicht immer direkt Castingaufnahmen machen, aber das hält einen ja nicht davon ab, auf sich aufmerksam zu machen.
    Eine kurze PN mit dem Hinweis, dass man Interesse hat, aber erst nächste Woche dazu kommen kann und ob man sich vielleicht vorher schonmal die Sprechprobe anhören könnte, die man noch aus dem letzten Casting hat. Das ist ja nicht unmöglich und kostet einen ein paar Minuten seiner Zeit und die eigene Stimme ist, sofern der Caster sich es anhört, bereits im Gedächtnis.

    Wenn man natürlich im Urlaub ist, dann ja, was soll man machen.
Ich bin bei meinen Produktionen auch manchmal froh, wenn ich ein wenig früher starten kann, da der Aufwand den man betreibt und noch betreiben muss, nicht gerade wenig ist.

Persönlich finde ich es krass und irgendwie teils halt auch elitär, wie hier mit Castings und Castern hart ins Gericht gegangen wird und ein Urteil über sie gebildet wird, anhand extrinsischer Informationen.

Und ich freue mich persönlich sehr über schnelle Bewerbungen oder Interessensbekundung an meinem Projekt, da dies auch eine Form der Wertschätzung ist. Aber ich glaub aus vorangegangenen Castings von mir, dürfte erkennbar sein, dass es kein "Wer zu erst kommt, mahlt zu erst" ist.
Nein. Aber ich höre in diese Rollen früh rein und wenn dann da jemand drin ist, der meine Vorstellungen zu 90% und mehr matched. Dann hat er oder sie auch die Wertschätzung verdient, diese Rolle zu bekommen und nicht im dunkeln gelassen zu werden. Und andere haben eben nicht die Geringschätzung verdient, sich noch abzustrampeln, Aufnahmen zu erzeugen und dann ist die Rolle sowieso bereits auf nem Notizzettel oder einer Exceltabelle vergeben.

Wie gesagt man muss sich nicht gleich bewerben, aber ich finde, wenn man wirklich Interesse hat, kann man das bekunden und notfalls auf Grund seiner aktuellen Situation, auf sein bisheriges Portfolio verweisen und Takes nachreichen.

Aber das ist nur meine persönliche subjektive Meinung :)

Wir müssen alle miteinander klar kommen, egal wie, wer vorgeht :D und jeder für sich seine Entscheidungen treffen ^^
 

Deunan

Mitglied
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@LunarWingz
Danke für deine Sichtweise.
Sie ist für mich sehr verständlich!

Deine Vorgehensweise ist recht transparent, das ist mir durchaus bewusst.

Warum sich hier einige angegriffen fühlen verstehe ich aber nicht so recht. Wer geht denn mit wem ins Gericht?!

Wie bereits erwähnt, geht es in erster Linie um Klärung, warum manche Dinge gehandhabt werden, wie sie nunmal gehandhabt werden und daraus entstehen ganz natürlich eben auch Konsequenzen. Das nennt sich Kausalität.

Wenn man Dinge nicht verstehen kann, bleibt einem leider - und so sind wir Menschen - nichts anderes übrig als da was hinein zu interpretieren….

Es ist nicht von der Hand zu weisen, dass da offensichtlich Klärungsbedarf bestand!

Und niemand hat gesagt Producer XY macht das so oder so und das ist sch…e; dennoch haben mehrere gesagt, dass die Art, wie gecastet wird, zu wünschen übrig lässt!

Es scheint schwer da auf einen gemeinsamen Nenner zu kommen und das finde ich schade, denn am Ende wollen wir ja alle das Gleiche…

Dennoch stimme ich dir zu, bei so mega Castings, die auch im CCC ausgeschrieben werden, ist es sicherlich enorm schwer allen gerecht zu werden. Dennoch sollte man dann vielleicht auch auf die Aussage verzichten, dass jeder Bewerber am Ende des Castings auf jeden Fall ein Feedback bekommt….

Denn auch da - so meiner bescheidenen Meinung nach - schenkt man ein Stück Hoffnung, welches man am Ende nicht erfüllen kann.

Das demotiviert jeden, der das mehrfach erlebt hat. Bzw lässt so ein bisschen an der Glaubwürdigkeit des Gegenübers zweifeln.

Am Ende muss jeder selber entscheiden, wie er mit alle dem umgeht…. Schade wär‘s nur, wenn man damit noch mehr Talente vergrault.
 

LunarWingz

Voice Actor und Hörspielautor
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@LunarWingz
[...]

Dennoch stimme ich dir zu, bei so mega Castings, die auch im CCC ausgeschrieben werden, ist es sicherlich enorm schwer allen gerecht zu werden. Dennoch sollte man dann vielleicht auch auf die Aussage verzichten, dass jeder Bewerber am Ende des Castings auf jeden Fall ein Feedback bekommt….

[...]
Ich weiß, welche Castings du von mir meinst und den Schuh muss ich mir anziehen. Aber da ist tatsächlich auch noch niemand gewuppst worden, ich war aus persönlichen Gründen in einem gewissen zeitfenster, nicht mehr in der Lage zur Durchführung, konnte dies auch nicht sauber kommunizieren.

Aber ich hab alle Aufnahmen noch im CCC und auch die Castings, die werden nur öffentlich nicht mehr angezeigt. (Einstellung von CCC)

Gedanken, warum es der ein oder andere persönlich nimmt:
Schriftsprache: "!" und "..." laden zu negativer Interpretation ein xD

und das teilweise in einigen Äußerungen, ja tatsächlich den Castern Motive unterstellt wurden, die ja einfach nicht zwingend zutreffen müssen.
 

Feenstaubtrulla

Sabrina Letzner
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Hallo 🙋🏼‍♀️ hab noch nicht alles lesen können, wollte aber schon einmal was dazu sagen. Meine persönliche Erfahrung ist, dass hier Neulinge auf jeden Fall eine Chance bekommen.
Hab mich im Oktober angemeldet (wenn ich mich nicht irre) und habe im Dezember eine Anfrage auf eine Hauptrolle bekommen. Kurz davor durfte ich ebenfalls eine große Rolle einsprechen. Da mir das sehr schwer gefallen ist und ich mich damit noch nicht wohl gefühlt habe, hat jemand anderes die Hauptrolle bekommen.
Natürlich soll das nicht heißen, dass das immer so ist.
Nur meine Erfahrung
 

Jeln Pueskas

Michael Gerdes
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Hallo miteinander,

ich habe hier seid Ewigkeiten nicht mehr gecastet. Hatte nach der Katze auch nix mehr an Stoff beigetragen und das Hörspiel ist seit 2018 in der Mache. Wie ich caste? Unterschiedlich.

Das hängt damit zusammen, was ich haben und machen will. Bei allen Hörspielen mit Ausnahme von 705 habe ich eine Frist gesetzt und am Ende enttschieden, wer zu welcher Rolle am besten passt. 705 war ein besonderes Projekt, bei dem ich mir im Vorfeld überlegt habe, wen ich als Stimme hören wollte. Daher fand auch kein Casting statt. Lediglich ein paar Nebenrollen oder Massenaufnahmen kamen rein. Für mich gilt das Wort der Verbindlichkeit. Wenn ich ein Termin setze, sind alle anderen nicht beworbenen nicht berücksichtigt. In der Regel verlange ich keine Probetakes, da ich es schwierig finde jemanden herauszupicken, der oder die einen Take spricht, ohne den Kontext zu kennen. Dann kann ich mich auch an die Stimmproben halten.

Alle ausgewählten Sprecherinnen und Sprecher erhalten ihre Rolle dann zugewiesen, wenn die Ausschreibung vorbei ist. An diesen halte ich fest, bis ich entweder nichts bekomme oder sie von sich aus abspringen. Das gilt auch für Cutter, Musiker, Grafiker etc. Das die kommerzielle Welt da anders aussieht, ist mir bewusst. Aber hier gebe ich jedem die Chance sich einzubringen. Denn das ist worauf es im Forum ankommt.

Ich finde es schade, Zeiträume zu verkürzen. Aber da muss nicht jeder meiner Meinung sein. Letztendlich ist es so wie Ani sagt. Jeder ist Herr oder Frau seines/ihres eigenen Castings.

Viele Grüße.
 

Feenstaubtrulla

Sabrina Letzner
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Wie kränkend ist das bitte... Abgewiesen zu werden für eine Rolle, für die man sich ohne Aufforderung ohnehin nicht beworben hätte
@Stefan Hartlein @Nanami

bei der Rolle ging es um mich und es war wirklich nicht kränkend! Überhaupt nicht. Es war ein Gespräch indem Stefan und ich uns gemeinsam für das Projekt entschieden haben.
Die Ersatzperson hat wirklich viel besser gepasst und ich freue mich so sehr auf das Ergebnis!
Ich habe eine andere Rolle bekommen, mit der ich ziemlich schnell warm geworden bin
 

MonacoSteve

Dipl.-Lachfalter - und nicht ganz Dichter
Teammitglied
OK, dann gebe ich jetzt auch meinen Senf dazu. Schon heute früh, als ich den OP gesehen hatte, spürte ich spontan das Bedürfnis, darauf zu reagieren, hatte aber keine Zeit. Inzwischen ist nun schon viel geschrieben worden, und durchaus auch viel, was ich gut nachvollziehen kann.

Vielleicht kann ich aber trotzdem noch etwas beisteuern.

Vorausgeschickt sei, dass ich hier aus Perspektive eines Newbies schreibe, der hier erst vor drei Monaten mit null Ahnung von gar nichts aufgeschlagen ist. Ich habe – auch das soll vorausgeschickt werden – hier eine Community vorgefunden, die in Bezug auf den Umgang miteinander einzigartig ist – bemerkenswert im Sinne von Intellekt und gegenseitigem Respekt. Ich weiß genau, wovon ich rede, denn ich war in meinem Leben schon in vielen anderen Foren und habe auch lange Jahre selber eines administriert - mit stets am Ende sehr unschönen Erfahrungen. Deswegen bin ich jetzt so gerne hier.

Zur Diskussion. Mein Stichwort lautet: Pragmatismus. Seit ich hier angekommen bin, habe ich - entlang einer sehr steilen Lernkurve - inzwischen zwei Shorties veröffentlichen dürfen, zwei weitere anderer Autor*innen für eine Veröffentlichung gecuttet sowie mit Musik versorgt, und arbeite im Moment am dritten Shortie sowie an einem ersten Intern-Projekt. Neben einem „Real-Life“-Fulltime-Job als Wissenschaftsreferent. So etwas kann nur gelingen, wenn Menschen, wie hier, wirklich begeistert kooperieren - und wenn man als Autor durchaus etwas systematisch und pragmatisch vorgeht. Für mein Intern-Hörspielprojekt habe ich ein Casting gemacht. Das erste in meinem Leben. Mit Deadline, die ich genau einhielt. Zuvor hatte ich aber einigen Sprecher*innen mein Skript gezeigt, von denen ich bereits beim Schreiben wusste, dass ihre Stimmen passen könnten. Und alle fanden sich tatsächlich sofort im Skript wieder, ohne dass ich ihnen „ihre“ Rolle explizit zuweisen musste. Ein perfekter Match. Deshalb wurden auch nur die übrigen Rollen (darunter zwei Hauptrollen) gecastet; sehr erfolgreich übrigens. Ich hoffe dieses Hörspiel noch vor dem Herbst fertiggestellt zu haben.

Was ich damit sagen will: Wäre man in einer idealen Welt mit unendlich viel Zeit, kann man die Wahl der Partner, mit denen man ein Projekt verwirklichen möchte, natürlich beliebig weiter verfeinern, um (sofern überhaupt möglich) eine ideale Besetzung zu finden. Doch die Realität ist anders. Das „Drum prüfe wer sich ewig bindet, ob sich nicht etwas Bess’res findet“ kann auch dazu führen, dass man sich nie bindet.

Auf dieses Thema bezogen heißt das: Zum einen sind wir hier offenbar zu einem Großteil Freizeit-Künstler – zumindest habe ich diesen Eindruck. Da gibt es noch ein Leben vor, während und nach dem Hörspiel. Zum anderen stößt man hier – nach meiner bisherigen Erfahrung jedenfalls - auch auf ein paar „natürliche Engpässe“. Für Intern-Hörspiele kann das schon mal die Zahl der verfügbaren Lektor*innen sein, und für alle Hörspiele – wie ich auch anderen Äußerungen entnehme - die Zahl der verfügbaren Cutter und Cutterinnen (genau deshalb habe ich mir diese Kunst inzwischen selbst ein bisschen angeeignet). Will man nicht das Schicksal mancher Werke teilen, die offenbar über Wochen und Monate – manche noch länger - in der Warteschleife ruhen, empfiehlt es sich als Autor also durchaus, in mehrerer Hinsicht proaktiv zu werden. Das heißt noch lange nicht, „das erste beste“ zu nehmen, was man bekommt. Aber es heißt durchaus, auch mal eine Entscheidung zu treffen, wenn man das Gefühl hat, sie treffen zu können. Allerdings - da gebe ich @Deunan ebenso recht wie alle anderen zuvor - stets im Rahmen eines fairen und transparenten Prozesses, der auch von Anfang an transparent war!

Und nun in diesem Kontext noch ein paar Worte zu den Shorties, da diese ja auch im OP angesprochen wurden. Shorties sind schon ihrer Natur nach nie endgültig fertig, weil beliebig viele Variationen vom selben Skript gefertigt werden können. Von meinen ersten Shortie gibt es deshalb beispielweise zwei Cut-Versionen, und von meinem zweiten habe ich selbst drei verschiedene Varianten geschnitten und dabei jede zuvor eingesprochene Stimme an einer Stelle berücksichtigt. Insofern kann im Grunde keine Bewerbung auf eine Shortie-Rolle wirklich zu spät kommen. Und auch keine (sofern sie nicht einfach unpassend ist) umsonst. Alles kann stets aufs Neue aufgegriffen werden, auch nach längerer Zeit. Das ist jedenfalls die Idee, wie ich sie verstanden habe. Gut, es wird letztlich nur eine Shortie-Variante auf dem HT-YouTube-Kanal veröffentlicht, sofern man noch einen letzten Qualitätscheck damit besteht. Die anderen können aber durchaus ihren Weg auf individuelle Webseiten finden und dann dort einem interessierten Publikum Freude machen.

Die „Schattenseite“ der Shortie-Realität ist eigentlich eine ganz andere: Viele Shorties „verhungern“ nach der Bekanntgabe, und zwar keineswegs, weil tolle geeignete Sprecher*innen übersehen oder ignoriert werden, sondern weil tolle geeignete Sprecher*innen gar nicht erst die eine oder andere Rolle einsprechen! Und was lernt der der frischgekürte Autor dann an diesem Punkt, wenn er sein Werk eben doch gern vertont erleben möchte? Entweder greife zu, wenn Du die Stimmen zusammen hast, die sich eignen (ich wiederhole: die sich eignen!), oder gehe selbst aktiv auf Stimmensuche. Wenn manche sagen, in dieser Community gäbe es zu viele Sprecher*innen und zu wenige Skripte, kann ich das also nur bedingt nachvollziehen. Ich kann eigentlich nur plädieren, gelegentlich einfach mal ins Shortie-Forum zu schauen, oder in das Forum für Texte, Geschichten und Gedichte, wo sich garantiert brachliegenden Schätze finden, bei denen - abgesehen von den Stimmen einiger stets Engagierter - keine weiteren mehr zusammengekommen sind.

Also: Nie aufgeben und sich zurückziehen, liebe Sprecherinnen und Sprecher. Das wäre doch wirklich zu schade!
 
Ich glaube, wahrscheinlich bin ich derjenige, der in den ganzen Jahren die meisten Castings gestartet hat. Man hat da ja auch so seine Erfahrungswerte, wer schnell und gut einspricht und auf wen man sich da verlassen kann. Diese "alten Hasen" besetze ich meistens direkt ohne Casting, da ich die Stimmen beim Schreiben dann schon im Ohr habe. Für alle anderen starte ich ein Casting, daß i.d.R. drei Wochen läuft. Im besten Fall spreche ich danach mit meinem Cutter die Rollen ab. Das sind dann selten Hauptrollen, viele mittlere Rollen und natürlich auch die berühmte Kellnerin mit nur einem oder zwei Takes. Aber wenn der Sprecher gerade in dieser kleinen Rolle auch überzeugt und hinzu noch pünktlich aufnimmt (wobei man mich immer anschreiben kann, daß es ein, zwei oder auch drei Wochen länger dauern kann), dann gibt es beim nächsten Mal eine größere Rolle, sofern eine passende dabei ist. Allerdings stelle ich in letzter Zeit auch vermehrt fest, daß man sich nicht an Deadlines hält, und das ohne was zu sagen. Aber solange das kommuniziert wird, ist das kein Problem. Und damit kommen wir zu den "alten Hasen". Bei denen kommt das nämlich einfach nicht vor.
 

Johanka

Nur Deko
Diese "alten Hasen" besetze ich meistens direkt ohne Casting.
Aber genau da haben wir doch den Punkt. „Alte Hasen ohne Casting“. Ich sage ja nicht, dass man das nicht mal machen darf. Wenn man Rolle hat, wo man genau die Stimme für im Kopf hat, warum nicht. Für mich ärgerlich wurde es, als bei deinen Castings nur noch Nebenrollen zu finden waren... und die Hauptrollen gefühlt an immer die gleichen gingen.
War nicht gerade die Sprechervielfalt etwas, dass den HT auszeichnete? Für jeden die Chance mitzusprechen? Dass auch die Nichtprofis ihre Chance bekommen?

@Ani hat im Shortiebeitrag gerade von Regeln gesprochen. Für mich stand immer außer Frage, wenn ich ein internes Projekt mache, gebe ich jedem Sprecher die Möglichkeit sich zu bewerben... Und ich finde es halt einfach schade, dass gerade bei internen Projekten dieser Castingprozess verkürzt wird. (Extern ist für mich tatsächlich wieder eine andere Sache.)
Wir sind ja alle hier, um was Gutes auf die Beine zu stellen. Das vorher besetzen oder Castings frühzeitig beenden kann aber dazu führen, dass sich Sprecher nicht ernstgenommen fühlen und sich zurückziehen und andere Projekte suchen.
 

MonacoSteve

Dipl.-Lachfalter - und nicht ganz Dichter
Teammitglied
Ich glaube, dass man hier zwei Dinge auseinander halten muss.

Unstrittig scheint mir zu sein, dass mangelnde Transparenz beim Auswahlprozess keine gute Voraussetzung ist, das Interesse der Sprechenden lebendig zu halten. ich denke nicht, dass es in dieser Unterhaltung hier jemanden gab, der das ernsthaft in Frage stellte. Ich bin 100% d'accord, das so etwas zu vermeiden ist, und zwar - wie man hier gut sehen kann! - im Interesse aller.

Das andere ist die Frage, wie Autoren mit Blick auf ihre Erfolgschancen individuell agieren. Hier findet sich vermutlich ein breites Spektrum: Vom Idealisten am einen Ende, der jedes Mal aufs Neue nicht rastest oder ruht, bis das bestmögliche Set und das bestmöglich Team für sein Projekt gefunden ist, bis hin zum knallharten Realisten am anderen, der nicht nur seine eigenen Möglichkeiten, sondern auch seine "Pappenheimer" einfach kennt und genau weiß, was zu tun ist und auf wen er sicher bauen kann, um eine Produktion sicher, systematisch und zielgerichtet voranzubringen, und der dann auch bereit ist, im Sinne der Effektivität dort Kompromisse einzugehen, wo seine Qualitätsansprüche nicht verletzt werden. Für beides gibt es absolut Berechtigung, und ich würde das eine nicht gegen das andere aufwiegen wollen. Ich wage lediglich zu behaupten, dass die Letzteren mehr Output und mehr Sichtbarkeit erzielen, die Ersteren hingegen deutlich seltener aber dafür stets zu 100% Top-Qualitätsprodukte liefern. Hier liegt die Entscheidung bei jedem Einzelnen, wo er oder sie sich im diesem Bogen an ehesten wiederfindet. Und dann liegt es auch an jedem einzelnen Sprecher mit dem eigenen persönlichen Anspruch, sich in das entsprechende Umfeld zu begeben oder eben nicht. Damit müssen dann alle leben. Die Autor*innen, die dann vielleicht nicht immer die allerbesten Sprecher bekommen, und die Sprecher*innen, die vielleicht nicht immer die Wunsch-Rolle erhalten, für die sie zweifellos auch wunderbar geeignet wären. Sowas nennt man Realität. :)
 
Zuletzt bearbeitet:

Johanka

Nur Deko
naja, letztendlich liegt die Entscheidung, wie man castet, wen man besetzt oder wo man sich bewirbt immer bei einem Selber.
Wenn ich mit einem Sprecher schlechte Erfahrungen gemacht habe, besetze ich ihn halt nicht mehr. Wenn ich mit einem Caster schlechte Erfahrungen gemacht habe, bewerbe ich mich halt nicht mehr. So einfach ist das.
Man sollte auf beiden Seiten darauf achten, respektvoll miteinander umzugehen.
 
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