Wichtige Dinge die du bei Audacity brauchst, sind:
- Die Spurmixer und ihre Menüs, die man links sieht. Paning (Balance Regler) und die Eindeutige Festlegung, ob die tonspur links, rechts oder Mittig ist (in den Menüs). Ggf. auch das Aufsplitten einer Stereo-Spur in zwei Mono Spuren, deren Richung du dann Festlegen kannst, bzw eine Spur auch wegwerfen mußt, wenn in Stereo aufgenommen wurde.
- Das Bearbeiten Menü - unter anderem wegen der üblichen Clipboard Funktionen kommen hier auch das Unterteilen eines ganzen Clips in einer Spur das trennen, Einfügen, zusammenfügen einzelner Schnipsel in einer Spur darin vor.
- Transport - hier kommen andere Kleinigkeiten wie auch die anglöeichung Unterschiedlicher KHz Größen. Sobald sowas in verschiedenen Tracks vorkommt, spinnt Audacity da etwas rum (macht aber auch so manche DAW ebenfalls).
- Filter und Effekte - gut, da gibts eine Menge. Aber das was du am häufigsten gerade für den Anfang brauchst sind in der Regel Rauschunterdrückung (einfach einen kleinen Bereich ohne Sprache auswählen, dann auf Anwenden klicken - erstellt das erstemal ein Profil von dem selektierten, und dann das ganze nochmal, wobei jetzt die ganze Spur selektiert werden sollte (einmal Klick auf den Track-Mixer), dann läuft das), der EQ - am besten in der Regler Ansicht, Normalisierung (stell ihn auf -0,5) um die Grundlautstärken erstmal vorab auf diesen Wert des höchsten Ausschlags in dem Track hoch zu regeln (Vorsicht, bei unterschiedlichen Clips spinnt diese Funktion dann rum und verwendet die höchsten Ausschläge in den einzelnen Clips, statt des ganzen Tracks. Sicherheitshalber alle Clips vorher miteinander verbinden, um unnatürliche Lautstärkeschwankungen zu vermeiden).
- Einfügen von Stille zwischen den Clips, oder innerhalb von diversen Klängen um eben Stille einzufügen (in Maßen einsetzen, aber manchmal ganz nützlich)
- Umgang mit der Maus (Selektion einzelner Bereiche in einem Track, in mehreren Tracks gleichezitig, schnellauswal des ganzen Tracks oder mit gedrückter STRG Taste von mehreren Tracks (ist ähnlich wie bei normalen Textverarbeitungen - nur eben für dieses Thema erstmal wieder Gewöhnungsbedürftig)
- Die wichtigsten für dich wichtigsten Tastaturkommandos (YES, auch Audacity hat sowas. Start, Stop, Pause und dergleichen - finden sich in den Menüs und unter Einstellungen. LAssen sich auch an deine Bedürfnisse anpassen).
- Clips vermeiden - das sind die Roten Ausschläge in der Sinuskurve. Bedeutet das die Lautstärke hier ÜBER 0dB ist. kleine kurze Ausschläge verkraftet das schon, aber bei vielen solcher Roten Ausschläge lass Normalisieren rüber laufen.
- Die Mauswerkzeuge - Normales Greifen (der schwarze Pfeil) und Hüllkurvenwerkzeug (das Symbol mit der Wellenlinie) wirst du am meisten brauche. Das Hüllkurven-Werkzeug läßt sich beim ersten Anfassen wie der Lautstärkeregler auf die ganze Spur anwenden. Mehrere Klicks in den Track bei ausgewähltem Hüllkurvenwerkzeug erzeugen Anfasspunkte. Jeder Punkt läßt sich verschieben, was die Linie verändert von Punkt zu Punkt - das ist die Lautstärken-Automation!
- Stereopaning Automation - hier wird's in Audacity ein wenig knifflig gegenüber einer DAW. Das heißt: Spur duplizieren und jede Spur eindeutig auf eine Richtung im Trackmenü (über dem Trackmixer) festlegen (eine links, eine rechts). Und dann mit dem Hüllkurven in jeder einzelnen Spur gespiegelt zueinander herum spielen (DAW's können sowas mit Paning Automation in einer Mono Spur - deswegen knifflig in Audacity). Damit kannst du dann nicht nur Laut und leise, sondern auch links und rechts Automatisch ablaufen lassen.
- Textmarken (Punkt und Bereichsmarkierungen). Wirst du nicht immer brauchen, aber kann dir helfen ein paar dinge übersichtlicher zu kennzeichnen. Die lassen sich einzeln anspringen, also bestimmte Bereiche leichter wieder finden bei einer Schnittarbeit. Aber auch bei einfachen Sprachaufnahmen kannst du über das Dateimenü diese Funktion ausnutzen, um eine Aufname automatisch in passende Enzel-Dateien zu zerschnippeln (Kapitel/Szene und oder auch Einzeltraks bei einer kompletten Gesammtaufnahme). Beschriftungen ergeben damit auch Dateinamen. (Kleiner Hint von mir für die Sprachaufname).
- Multitrack-Export - wirst du nicht permanent gebrauchen, aber wenn du ein Projekt für was anderes als Audacity weiter geben willst, dann machst du das am besten, indem du jede einzelne Spur als eigene Tondatei ablegst, Dafür ist diese Art des Exports wichtig.
- Klangabgleichung: lebe damit, das du das Gesammtwerk nach dem schlechtesten eingereichten Dialogaufnahmen ausrichten musst, damit es wenigstens gleich klingt! (Wobei man so gut wie möglich auch da erstmal verfeinert was machbar ist, ganz klar). Heißt, das du hochwertige Aufnahmequalitäten ggf. absichtlich verschlechtern musst, um die Ohren anderer zu betrügen
- Audacity ist das was es ist, ein Mehrkanal Audio Editor. Anders als in einer DAW werden hier Effekte und andere Sachen gleich auf die Tonaufnahmen berechnet. Ein Rückgängig machen von Dingen, die lange vorher passiert sind ist hier nicht so ohne weiteres möglich. DAW's verändern hier erstmal ncihts, Effekte (Plugins) werkeln hier life - da läßt sich alles willkürlich raus nehmen, umstellen etc. Audacity hat zwar auch eine Liste, um Aktionen raus zu nehmen - ABER: es ist ein Stapel. Alles was nach dem enternten passiert ist, ist damit auch weg. Also nie mit den Originaldateien arbeiten. In den Optionen festlegen, das Audacity Eigene Kopien in Projekten anlegt. Und diese Umstände kosten dich ein wenig mehr Zeit und manchmal auch Nerven, erfordern ein wenig mehr Vorstellungsvermögen und Handlungsplanung beim Arbeiten. Das,, und die weitgehends fehlenden Automationsmöglichkeiten sind die Gründe, warum Großprojekte dann lieber doch mit einer DAW geschnippelt werden. ABER: generell lassen sich kleine nicht zu komplizierte Sachen natürlich auch mit Audacity realisieren. Bleib am Anfang ruhig dabei, vor allem wenn du das nur Gelegentlich machst. Gewöhn dich damit an's schneiden. Und als Audio Editor ist Audacity wirklich gut, auch als Recording Programm für die Sprachaufnahmen, dafür ist Audacity mehr als Überdimensioniert
Auch wenn ich hier Vor- und Nachteile einer DAW vs. Audacity aufliste - überfordere dich nicht deswegen auch mit dem Umstieg zu einer DAW - Babysteps, du verstehst.
- Dann noch die hohe Kunst von Raumempfinden simulieren, Geräusche passen aussuchen und einpflegen, und ja - Erzähler kommen aus der Mitte und werden nie mit Effekten belegt. Klingen etwas voller als der Rest des Handlungsgeschehens. Aber das ist dann der nächste Schritt dazu.
Ich hoffe, ich hab nichts vergessen, was für den Anfang wichtig ist (in Stichworten). Der Rest ist einfach ein wenig Übungssache. Das kommt alles mit der Zeit und braucht ein wenig Geduld auch von dir. Schneiden ist und bleibt dazu IMMER aufwändige Pfriemelarbeit - und das wird von Anfängern erstmal völlig unterschätzt! Also ncihts für ungeduldige Menschen, die schnell und sofort Ergebnisse haben wollen, oder glauiben alles läßt sich mit nur ein paar Mausklicks vereinfachen. Auch das musst du dir immer vor Augen halten
Hoffe das hilft dr für Zukünftiges weiter. Und bei Fragen, einfach Fragen!