AW: Stimmcharakteristik
Auch wenn eine anders duftet als die andere.

Janne, wenn du glaubst, dass du jede Rolle glaubhaft sprechen kannst, dann muss ich dir wie immer ganz ehrlich sagen, dass du das mit deiner Stimme nicht kannst. Unmoeglich! Und -schwupp- bist du schon in der ersten Kategorie untergebracht. Ich mag deine Stimme sehr, warum glaubst du, hab ich dich fuer die Charlotte ausgewaehlt?! Jeder Mensch assoziiert beim Hoeren einer Stimme ein Bild.
Auch wenn ich die Diskussion nur immer teilweise verfolgt habe und mich bisher rausgehalten habe, da ich von Stimme keine Ahnung habe, möchte ich mich nun mit einmischen, da Joe mir dafür einen super Ansatz geliefert hat...
Ich nehme mal die Rolle des Hörers ein, der nicht die Bohne der Ahnung hat, wie man Stimmen charakterisiert...
Bei jedem Hörspiel habe ich wie Joe erwähnte, ein kleines Kino im Kopf, auf dem die Stimmfarben die Charaktere zum Leben erwecken (das geht wohl den meisten so).
Nicht jede Stimme passt zu jedem Charakter, der Autor, Regisseur oder Produzent des Hörspieles muss sich also vorher klar werden, wen er nimmt, um den Charakter nach seinen Wünschen so zu gestalten, wie er ihm vorschwebt um dann auch diesen Charakter annähernd seiner Vorstellung dem Hörer zu vermitteln...
Dabei stehen dem Produzenten des Hörspieles zwei Quellen zur Verfügung: Quelle 1: Sprechproben, Quelle 2: Probetakes
Hierbei muss ich erwähnen, dass wie ich finde, auch nicht jede Sprechprobe bei weitem alles zeigt, was der Sprecher kann, weswegen die Probetakes sinnvoll sind...
Die Gefahr bei einer Stimmcharakteristik-Kartei besteht wie viele schon erwähnten einfach dadrinn, dass man nur nach einer bestimmten Stimmlage sucht und ein Sprecher immer nur sich in seiner Charakterisierung zeigen kann, was ja sehr schade wäre, weil einfach was verloren ginge.
Eine persönliche Charakterisierung oder auch Meinung über einen Sprecher bildet sich bei dem Produzenten und Hörer wohl wirklich (wie auch schon erwähnt) automatisch, wodurch automatisch der Sprecher von jedem einzelnen insgeheim in irgendeine Kategorie oder Assoziation eingeordnet wird, das erfährt der Sprecher ja aber nicht, weswegen er sich nicht in eine Schubblade gequetscht fühlen muss, was ich viel besser finde, als wenn von vornerein alles nach Klangfarben sortiert ist...
Jeder Hörer hat sein eigenes Bild, seine eigene Meinung, seine eigene Assoziation und die würde man durch eine Charakteristik vorwegnehmen, finde ich...
EDIT: Da jetzt schon wieder einige Zeit vergangen ist während meines Schreibens und es in der Zeit weitere Beiträge gab, mal ein Zitat von Janne das ich unterstützen möchte:
Janne schrieb:
hab ich ja gar nicht geglaubt...
und dass man beim hören einer stimme ein bild assoziiert ist mir auch klar. und das macht das hör-genre ja so spannend! aber wenn ich meiner stimme schon vorher einen stempel aufdrücke, ist diese assoziation beeinflusst. deshalb bin ich dagegen.
Dies trifft eigentlich dies, was ich grad in meinem langen Text sagen wollte