Ernszt Dubitzky

alias Maik Alwin
Sprechprobe
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Liebe Gemeinde,

beim stöbern durch "professionelle" Sprecherkarteien bin ich immer wieder mal über die sogenannte Stimmcharakteristik oder auch nur die Stimmlage gestolpert, quasi als Kategorisierung - also solche Dinge wie dynamisch, facettenreich, hart, sehr männlich/weiblich, jung etc. - und ich muss sagen, das ich das ganz interessant fand.

Nun wollte ich mal in den Raum werfen, ob es sinnvoll wäre, solche Kategorien auch hier bei uns einzuführen. Das könnte es dem produzierenden Teil z.B. erleichtern, bestimmte Arten von Stimmen zu finden.

Unabhängig davon fände ich es als Sprecher interessant und durchaus hilfreich, um mich selbst besser einzuschätzen - wobei das vielleicht dann besser die geschulteren Ohren übernehmen sollten.

Etiketten haben allgemein keinen sonderlich guten Ruf und letztendlich bleibt es ja jedem selbst überlassen, ob er sich z.B. auch um eine ältere Rolle bemüht, auch wenn die Jugend noch so sehr aus den Stimmbändern klingt.

Es wäre einfach eine Verfeinerung des eigenen Profils, nur wer sich selbst kennt - und weiß, wie man auf andere wirkt oder in diesem Fall klingt - kann dies zu seinem Vorteil nutzen.

Bin auf die ersten Meinungen gespannt :)
 

Silas

Mr. Cutterman
AW: Stimmcharakteristik

Ich finde Deine Idee nicht schlecht.
Man kann ja Tags ins Profil einfügen, auf denen die Stimmen charakterisiert werden.
Doch fürchte ich, dass sich das Massencharakterisieren bei so vielen Usern nur sehr schwer realisieren lässt.
Jedoch könnte ich mir vorstellen, dass mir solche Tags bei der Sprechersuche helfen würden.

Wie auch immer, so wie es jetzt ist, haben alle Bewerber eine größere Chance nicht gleich aussortiert zu werden :)
 
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Xilef

zerfahrener Verdutzter
AW: Stimmcharakteristik

Ich warne - und, Dubious, Dein letzter Satz ist sicher der wichtigste.
Interessant wäre allerdings genau aus diesem Blickwinkel, mal am Beispiel einiger, die sich zur Verfügung stellen möchten so eine Art Umfrage einzusammeln, nach dem Motto: alle schicken z.B. an Dich als PN ihre Stimmeinschätzung. Zunächst der Probant selbst und dann z.B. 10 weitere - so das keiner den anderen irgendwie beeinflusst. Wenn alles eingesammelt ist, dann veröffentlichst Du es in einem Thread, der dann möglicherweise alle staunen lässt, was da alles zusammenkommt.
Das charmante am Forum hier, wie ich finde, ist, dass es eben keine Stimmlabels gibt und beim Casting die Wahl völlig unvorbelastet möglich ist.
lG
 

Masterofclay

Marco Rosenberg
Sprechprobe
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AW: Stimmcharakteristik

Gerade diese "Labels" auf den Sprecherseiten finde ich immer sehr verwirrend und kompliziert. Das ist wie bei der Beschreibung eines Weins: man muss die "Sprache" verstehen, um mit solchen Zuordnungen überhaupt etwas anfangen zu können. Der persönliche Geschmack spielt bei so etwas sicher auch noch eine Rolle. Ich habe keine Ahnung, ob sich jemand hier im Forum mit diesen Stimmcharakteristika auskennt und sie auch richtig erkennen bzw. zuordnen kann. Ich selbst zähle mich jedenfalls nicht dazu.

Wir könnten natürlich versuchen, unsere eigenen Labels zu schaffen, die verständlicher und klarer sind als in den Sprecherkarteien.
 

Janne

Sprecherin
Sprechprobe
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AW: Stimmcharakteristik

Ich schließe mich der Warnung an. Wer sich als Sprecher/in in eine Kartei einträgt, wird meist versuchen, seine Stimme als so vielfältig wie möglich darzustellen, damit er oder sie so oft wie möglich via Suchbegriff gefunden werden kann. Das ist also nur bedingt repräsentativ. Hinzu kommt, dass zwischen der Selbst- und der Fremdeinschätzung häufig Welten liegen. Unter Umständen deckt man auch etwas ab, was man selbst gar nicht gedacht hat. Wie es hier gehandhabt wird, wo man sich einfach auf eine Rolle, die einen interessiert, bewerben kann, finde ich großartig. Die Beurteilung, ob man dafür auch passt, obliegt dann dem Hörer bzw. Cutter, der unvoreingenommen durch irgendwelche Labels seine eigene Meinung bilden kann.
 
P

ProsaKillerin

AW: Stimmcharakteristik

Ich fände es auch eher unsinnig, bzw. nutzlos. Denn bei der Sprechersuche kann man sich ja durch die Stimmproben der Sprecher klicken, die sich bewerben. Da hört man ja sehr genau, wer auf welches Alter/Rolle am besten passt.

Und man selbst sollte eigentlich wissen, wie die eigene Stimme einzuordnen ist. So würd ich mich z.B. nie auf "alte Frau" oder "junges Mädchen" bewerben ;) (es sei denn, das Mädel soll reifer klingen, bzw. die Dame "jünger")

Edit: außerdem finde ich Schubladen, in die man dann zweifelsohne gesteckt wird, eher doof.
 
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joe adder

Karsten Sommer
Sprechprobe
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AW: Stimmcharakteristik

Trotzdem ist es so, dass jeder eine Stimme anders assoziiert als man das selber tut. Unsinnig bzw. nutzlos ist es sicher nicht, da man sich auch nicht grundsaetzlich durch alle Sprechproben klicken will. Ich zumindest nicht. Wenn man eine genaue Vorstellung von einer Stimme fuer eine Rolle hat, wuerde dies zumindest eine Suche erleichtern. Und ich glaube auch nicht, dass dies etwas mit Schubladendenken zu tun hat und auch nicht mit jung oder alt. Es kommt eben auf die Charakteristik, die Farbe der Stimme an. Ich finde dies keine schlechte Idee, sollte aber nicht durch eine Selbsteinschaetzung des Stimminhabers erfolgen.
 

Brandywine

Falko Diekmann
AW: Stimmcharakteristik

Ich finde das ist Unfug.

Weiter oben is ja zu lesen das diese "Stimmfarben"-Betitelung der Selbstvermarktung dient; im kommerziellen Bereich. Begrifflichkeiten wie "Warm" oder "Schrammelig" brauche ich nicht irgendwo nachzulesen, das höre ich selber noch raus.

Die momentane Regelung mit den unterschiedlichen Emotionen find ich völlig ausreichend.
Wenn man mal Rollen zu vergeben hat muß man sich eben fairerweise durch alle Stimmproben der Bewerber durchhören; das über Stichwörter zu lösen ist Kappes.

Wirklich hilfreich wäre es wenn die Stimmproben mal ab und an aktualisiert würden; man bekommt z.T. nämlich Aufnahmen die technisch nicht einmal in die Nähe der Stimmproben kommen. Das find ich irgendwie wesentlich problematischer als das zuordnen von Rollen anhand der Stimme. Mal so gesagt.
 
AW: Stimmcharakteristik

Ich brauche das auch nicht unbedingt. Hier sind ja keine tausend Sprecher unterwegs. Und die Bewerbungen laufen ja i.d.R. im zweistelligen Bereich ab. Ich habe mich durch die Stimmproben aller Bewerber durchgeklickt (aber nicht durch alle Emotionen). Ich denke, soviel Zeit kann sich ein Cutter schon nehmen.
 

Marc Schülert

Sprecher & Cutter
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AW: Stimmcharakteristik

bei den castings hat sich hier in letzter zeit ein, wie ich finde, wunderbares verfahren verselbständigt, nämlich dass man seine bewerbung zu vorgegebenen beispieltakes der einzelnen rollen abgeben kann. das finde ich fantastisch, weil man dabei gleich hören kann, ob die stimme für diese rolle funktioniert. besser geht´s gar nicht! dieses verfahren macht die stimmkategorisierung aus meiner sicht überflüssig. damit konnte ich eh noch nie besonders viel anfangen. in dieser hinsicht sind adjektive wie "sonor" oder "markant" schall und rauch.
 

joe adder

Karsten Sommer
Sprechprobe
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AW: Stimmcharakteristik

ich bin dagegen sogar absolut überzeugt davon, dass dies zu schubladendenken führen würde!
ok, dann erklaer mir das doch mal bitte. :) Beim erneuten Nachdenken: Lass mal lieber. Schubladendenken wird dabei eh nicht verhindert. Ob ich dich nun anhand deiner Sprechprobe kategorisiere oder anhand deiner Merkmale. Jacke wie Hose.
 
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Xilef

zerfahrener Verdutzter
AW: Stimmcharakteristik

Joe, Du bist ein zäher Brocken - das schätze ich, weil ich Dir insofern zustimmen muss, dass jeder selbst für sein Schubladendenken verantwortlich ist und insofern dieser Totschlagbegriff "Schubladendenken" möglicherweise selbst in einer Schublade steckt.
Um auf Dubioussens anfängliche Neugier zurückzukommen und Tolkien anbei freundlich zu streifen: Die riesigen Sprecherportale, wie Stimmgerecht und Co. können tatsächlich mit Ihrer Discountermentalität Ihre ganzen Artik...ääähm, Sprecher nur noch anbieten, indem sie diese uferlose Zahl irgendwie kategorisieren. Dass dabei meistens nicht drin sein muss, was draufsteht spricht im wahrsten Sinne des Wortes oft für sich selbst.
Für unser Forum wäre so eine Methode irgendwie unappetitlich, finde ich, weil es in Hinblick auf all die vielen Enthusiasten hier, eine sehr persönliche Auffassung von Qualität, die ja hier auch explizit gefragt ist, in eine Art unpersönliche Normierungsebene verschieben würde. Finde ich unsympathisch.
Gleichzeitig verstehe ich aber Joe's Beharrlichkeit.
Zum Beispiel wäre es doch klasse, wenn ein/e Hörspielmacher/in eine leichter erschliessbare Möglichkeit hätte, sich beim Casting auch gezielt an eventuelle SprecherInnen wenden zu können, die sich beim Ausschreiben vielleicht nicht beworben haben. Wie kann man da, ohne im Trüben zu fischen, derzeit überhaupt anders einen Überblick bekommen als über Stichproben?
Zwar weiss ich nicht, wieviele potentielle SprecherInnen hier im Forum in Frage kommen, aber ich kann mir vorstellen, dass das doch eine ganze Menge Leute sind - und sicherlich tummeln sich ja nicht alle hier gleich munter, wie wir paar üblichen Verdächtigen.
Abschliessend ein Vorschlag, der auch was bringen könnte: bereits beim Ausschreiben eines Hörspiels könnte noch eingehender vom Autor der "Wunschklang" der Stimme beschrieben werden. à propos, finde ich es schade, dass das Thema Mundart und Dialekt, aber auch Lispeln etc. hier im Forum hauptsächlich im Themenbereich "korrektes Aussprechen" herumgeistert. Dieses tolle Potential könnte hier viel mehr genutzt werden.

Und allerabschliessend, liebe Leute, es wäre mal einen eigenen Thread wert, über das SchubladenDenken zu sprechen, dass sich hier allein schon bei der Mache der Hörspiele niederschlägt. Ich lese und höre hier seit einem Jahr und habe den Eindruck
1. Männer dominieren den Sektor Themenwahl, Skript, Regie und Cut
2. Das Spektrum ist etwas punktlastig beschwert von Grusel, Mystery, Fantasy, SciFi, ich nenn es mal Grumyfä.
3. Grumifä ist wiederum dominiert von Phantasien à la LordoftheRings und Twilight, gerne angelsächsisch angesiedelt......und einer saloppen Mainstream(belanglos)Sprache...
Nichts gegen die Fans der einschlägigen Genres, aber hier werden wenige Schubladen fast ganz aus dem Fach gezogen, meist nach ähnlicher Handhabe, und die meisten anderen werden selten angefasst - ein bisschen Krimi noch und dann eher homöopathisch, so wie bei GierfrisstHirn oder MurderDocs
Mich würde interessieren, warum sich nicht ein viel bunterer Haufen in dieses Forum hierher verirrt? Liegts am Internet und dieser Art Portal an sich.
Ich werde mir selbst wohl eher die Wokalek als die Hoss angucken demnex, obwohl beide klasse sind.
 

joe adder

Karsten Sommer
Sprechprobe
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AW: Stimmcharakteristik

Xilef, du hast nicht nur eine hervorragende Stimme sondern auch guten Menschenverstand. Und das mag ich! :D
Im uebrigen denke ich auch, dass deine drei letzten Punkte einen eigenen Thread verdienen. Also nichts wie ran.
nicken-1288347076.gif
 

Valravn

Hannah
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AW: Stimmcharakteristik

bei den castings hat sich hier in letzter zeit ein, wie ich finde, wunderbares verfahren verselbständigt, nämlich dass man seine bewerbung zu vorgegebenen beispieltakes der einzelnen rollen abgeben kann. das finde ich fantastisch, weil man dabei gleich hören kann, ob die stimme für diese rolle funktioniert. besser geht´s gar nicht! dieses verfahren macht die stimmkategorisierung aus meiner sicht überflüssig. damit konnte ich eh noch nie besonders viel anfangen. in dieser hinsicht sind adjektive wie "sonor" oder "markant" schall und rauch.
Da muss ich ganz arg zustimmen!


Xilef schrieb:
1. Männer dominieren den Sektor Themenwahl, Skript, Regie und Cut
Und die Geschlechter der Rollen leider auch! :(
 

Mr_Kubi

Der auf den Bus wartet
Teammitglied
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AW: Stimmcharakteristik

Und die Geschlechter der Rollen leider auch! :(

Ich glaube wir brauchen mehr Frauen bei den Skripten!

Das was Xilef mit GrümmeldümmelwirbedienennurbestimmteGenres beschreibt liegt meiner Meinung auch daran.

Ich glaube, dann gäbe es automatisch auch mehr weibliche Rollen. Also Mädels ran an den Speck.

UPDATE zum eigentlichen Thema

Ich finde Stimmbeschreibung auch Unfug und denke man wird unnötig eingeschränkt. Außerdem gilt auch hier viele Hörer viele Meinungen.

Sinnvoller sind die Beispieltakes im Bewerbungsthread .... meine Meinung
 
Zuletzt bearbeitet:

Paul

Wertentwender
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Tatsächlich stammt der größte Teil der eingehenden Skripte von Männern. Beim Cut ist das noch wesentlich stärker zu beobachten. Wen wundert es da, das es hier leicht einschlägig zugeht? Wobei ich letzteres nicht allzu eng sehen würde. Die Zahl der Produktionen steigt und damit auch die Vielfalt der Genres. Wem etwas bestimmtes fehlt, der/die ist herzlich eingeladen sich hier auszutoben.
Aber die Macher zu kritisieren, weil sie machen, was ihnen Spaß macht halte ich für falsch.
 

Xilef

zerfahrener Verdutzter
AW: Stimmcharakteristik

Wer tut das denn - zeigt mir die Pappnase und ich - Haltet mich fest!....da krieg ich doch gleich den Joe Pesci oder wie der sich schreibt.
 

Paul

Wertentwender
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Gut gut, ich möchte auch niemandem etwas unterstellen. Da hab ich mich wohl zu harsch ausgedrückt.

Aber zum Thema: Es gibt nur eine Hand voll Schreiber und Cutter. Die Zahl nimmt glücklicherweise immer weiter zu und das bringt automatisch mehr Vielfalt rein, weil ja jeder etwas anderes besonders gerne mag. Wenn sich das dann in manchen Bereichen ballt, dann... ja dann ist das halt so. Und wenn der neue User X sagt: ich mache jetzt mal Grusel, dann macht der Grusel. Daran wird sich nichts ändern, auch wenn wir jetzt sagen, dass wir mehr "anderes" wollen. Was ich übrigens auch begrüßen würde. Alles was wir jetzt wirklich tun können (denke ich) ist zu sagen: Schade. Und das finde ich auch.

Und damit keiner böse auf mich ist, setze ich jetzt noch ganze drei Smilies:

:laechel: :lach: :zwinker:
 
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