Wahrscheinlich kann ich zu dem Thema nicht wirklich etwas NEUES sagen, aber mir ist es immer wieder begegnet und meine Sichtweise hat eine Entwickling durchlebt. Und die möchte ich gern teilen.
Mein erster bewusster Kontakt zur künstlichen Intelligenz waren glaube ich musikalische Auferstehungen verstorbener Beatlesmitglieder oder Elvis. Ich empfand zweierlei:
- Erstaunen, Faszination über den Stand der Technik, teils Freude und Glücksgefühl über eine vorgegaukelte Auferstehung meiner Idole als eine Art "was wäre wenn" in einer anderen Realität
- Entsetzen über die von
@Nanami geschilderte "Leichenschändung" und Sorge über die Zukunft: wie weit wird die Technik noch gehen können bezogen auf die allgemeine Ersetzbarkeit von allem?
Für lange Zeit war KI für mich ein Dorn im Auge. Bis ich mir einst sagte:
die Technik ist da, Punkt. Sie wird weiter entwickelt, Punkt. Und nüchtern betrachtet endet hier jegliche Diskussion. Was nun folgt ist unser persönlicher Umgang mit dieser Kenntnis.
Da ich ein von Natur aus optimistischer Mensch bin, lenkte ich als bald meine Sichtweise um. Der Mensch kann mittels Technik (Kameras) Fotos schießen ... dennoch wird weiterhin gemalt. Der Mensch kann mittels Technik (Computer) sämtliche Klänge synthetisieren und hat Bedienprogramme erschaffen, mit denen jeder Jugendlicher zu Hause theoretisch Orchesterwerke erstellen könnte ... dennoch gehen wir weiterhin auf Konzerte um Musiker zu sehen und zu hören, die echte, akustische Instrumente spielen. Und ja, mal sehen, was man in Zukunft noch mit Elvis und den Beatles anstellen kann, oder mit Stimmen oder Persönlichkeiten oder Texten allgemein ... dennoch werden Individuen weiterhin einfach für sich selbst die Herausforderung suchen, Eigenes zu schaffen.
Kunst als Beruf ... tja. Ich denke, dass sich Künstler schon immer mit Veränderungen befassen mussten. Entweder kostet man neue Trends voll aus, oder man geht bewusst seinen eigenen Weg. Und wieder denke ich an
@Nanami. Über KI ist leicht geschimpft, aber auch GarageBand ist eine Form davon. Wirtschaftlich geht es doch darum, ein Publikum zu erreichen, da ist kein Platz für eine Art Polizei, die da sagt: "Sie haben diese und jene technischen Hilfsmittel benutzt, Sie sollten sich was schämen!" KI ist ein Werkzeugkasten und wir können selbst entscheiden, welche Werkzeuge wir nehmen.
In diesem Sinne, macht einfach, was ihr vertreten könnt. Das richtige Publikum findet und bleibt bei euch bei entsprechender Qualität und Authentizität.
So gesehen hat KI auf weite Sicht noch einen Vorteil. Sie wird die Bequemen Nutzer nach und nach aussortieren, weil sie uns nicht mehr vom Hocker reißen werden.