Ohrenblicker
Vollaudiot
AW: [Rechtliches] GEMA-Fragen
Ich finde den Artikel reichlich einfältig und reißerisch. Jedes GEMA-Mitglied weiß, dass es seine Verwertungsrechte abgibt, dafür bekommt Campino ja auch regelmäßig seinen dicken Scheck von der Gema. Der auf Punk machende Multimillionär war ja nie gezwungen, der GEMA beizutreten und seine Musik kommerziell verwerten zu lassen. Natürlich ist es ärgerlich, wenn die Musik auf Veranstaltungen läuft, die nicht im Sinne des Komponisten sind, aber die Art, wie der Artikel Campino als Opfer der bösen Musikmafia darstellt, ist reichlich billig.
Angefangen bei "Merkel entrechtet Toten Hosen", ach Gottchen, der arme rechtelose Campino, ein Opfer politischer Willkür! Das ist schon unfreiwillig komisch.
Natürlich fragt Merkel nicht bei Campino nach, ob sie seine Musik auf ner Veranstaltung spielen darf, denn er ist ja GEMA-Mitglied, das bedeutet, dass er sich einverstanden erklärt hat, dass seine Musik öffentlich gespielt wird. Dafür zahlt der Veranstalter und Campino bekommt seine Tantiemen. Für einen Wahlwerbespot müsste sie natürlich nachfragen und sich die Rechte besorgen, auch das ist geregelt.
"Schon gar nicht bei Parteien, die sich die Hilflosigkeit der Künstler zunutze machen.", das Wort "Hilflosigkeit" ist auch süß.
Lächerlich wird's, wenn Heino als "frecher Raubsänger" bezeichnet wird. Seit wann ist es verboten, Songs zu covern? Nur weil Heino Volksmusik macht, darf er das nicht? Campino hat auch Schlager gecovert, ohne die Schlagerfans zu fragen, ob sie das mögen. Noch alberner ist der verlinkte Artikel über Heino, den habe ich nicht zuende gelesen, da hat man wirklich das Gefühl, den hätte ein Dreizehnjähriger geschrieben.
Ich mag die GEMA und ihre Monopolstellung auch nicht besonders und hoffe, die C3S schafft es, eine ernstzunehmende Alternative aufzubauen (ich werde auf jeden Fall da mitmachen). Ich mag auch Merkel und Campino nicht (die Ärzte sind einfach besser als die Hosen!), aber ich ärgere mich über derart schwachsinnige Artikel, die nur Stimmung machen wollen, statt zu informieren.
Mal weiter gedacht: Wenn Campino seine Musik unter CC-Lizenz veröffentlich hätte, dann könnte man das ja ebenso gut auf Wahlkampfveranstaltungen spielen. Also, da hat wohl einer nicht weit genug gedacht. Meine Musik darf man übrigens nicht ohne Erlaubnis spielen, die ist weder bei der GEMA, noch steht sie unter einer Lizenz. Vielleicht biete ich Steinbrück mal das Zipfel-Lied an.
Interessantes Detail:
Wenn man bei der GEMA ist, darf jeder der zahlt - auch Deine Musik verwenden...das muss nicht immer im Sinn des Urhebers sein.
aktuelles Beispiel: http://www.heise.de/tp/blogs/6/154855
Ich finde den Artikel reichlich einfältig und reißerisch. Jedes GEMA-Mitglied weiß, dass es seine Verwertungsrechte abgibt, dafür bekommt Campino ja auch regelmäßig seinen dicken Scheck von der Gema. Der auf Punk machende Multimillionär war ja nie gezwungen, der GEMA beizutreten und seine Musik kommerziell verwerten zu lassen. Natürlich ist es ärgerlich, wenn die Musik auf Veranstaltungen läuft, die nicht im Sinne des Komponisten sind, aber die Art, wie der Artikel Campino als Opfer der bösen Musikmafia darstellt, ist reichlich billig.
Angefangen bei "Merkel entrechtet Toten Hosen", ach Gottchen, der arme rechtelose Campino, ein Opfer politischer Willkür! Das ist schon unfreiwillig komisch.
Natürlich fragt Merkel nicht bei Campino nach, ob sie seine Musik auf ner Veranstaltung spielen darf, denn er ist ja GEMA-Mitglied, das bedeutet, dass er sich einverstanden erklärt hat, dass seine Musik öffentlich gespielt wird. Dafür zahlt der Veranstalter und Campino bekommt seine Tantiemen. Für einen Wahlwerbespot müsste sie natürlich nachfragen und sich die Rechte besorgen, auch das ist geregelt.
"Schon gar nicht bei Parteien, die sich die Hilflosigkeit der Künstler zunutze machen.", das Wort "Hilflosigkeit" ist auch süß.
Lächerlich wird's, wenn Heino als "frecher Raubsänger" bezeichnet wird. Seit wann ist es verboten, Songs zu covern? Nur weil Heino Volksmusik macht, darf er das nicht? Campino hat auch Schlager gecovert, ohne die Schlagerfans zu fragen, ob sie das mögen. Noch alberner ist der verlinkte Artikel über Heino, den habe ich nicht zuende gelesen, da hat man wirklich das Gefühl, den hätte ein Dreizehnjähriger geschrieben.
Ich mag die GEMA und ihre Monopolstellung auch nicht besonders und hoffe, die C3S schafft es, eine ernstzunehmende Alternative aufzubauen (ich werde auf jeden Fall da mitmachen). Ich mag auch Merkel und Campino nicht (die Ärzte sind einfach besser als die Hosen!), aber ich ärgere mich über derart schwachsinnige Artikel, die nur Stimmung machen wollen, statt zu informieren.
Mal weiter gedacht: Wenn Campino seine Musik unter CC-Lizenz veröffentlich hätte, dann könnte man das ja ebenso gut auf Wahlkampfveranstaltungen spielen. Also, da hat wohl einer nicht weit genug gedacht. Meine Musik darf man übrigens nicht ohne Erlaubnis spielen, die ist weder bei der GEMA, noch steht sie unter einer Lizenz. Vielleicht biete ich Steinbrück mal das Zipfel-Lied an.