Strom

SCHREIBEN • SINGEN • SPRECHEN
Sprechprobe
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Wie ich schon mal woanders geschrieben hatte: Vollstes Verständnis, Synchronjob in allen Ehren....
aber um dieses vermaledeite (vom Problem blumig ablenkende und reduzierende) Wort KUNST endlich mal in Kreativität oder Erschaffen zu ändern und um auch mal aufzuzeigen, dass es ja nicht nur um den Synchronjob geht - poste ich hier tatsächlich auch mal was, das ich gerade zufällig gesehen habe, das ja aber auch nur einen Teilbereich aufzeigt.

Wobei ich es als völlig überflüssig erachte - denn zu retten ist da nix mehr;)

Haltet lieber Badeklamotten und Gummistiefel bereit, um durch die nicht enden wollende KI-generierte Sintflut der Entwertung zu waten. Möge euch die Zeit und Muße gegeben sein, die verbleibenden menschlichen Perlen zu erkennen und Wert zu schätzen. Howgh! 😁
 
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pio

Autor, Audio Engineer (BA), Sprecher und Musiker
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Da ich Instagram meide habe ich das nicht gelesen/gehört. Aber, ich erwarte von z.B. Thalia zumindest, dass dieser KI-Mist deutlich gekennzeichnet ist/wird. Weil, Geld werde ich mit Sicherheit nicht für, ein von einer Maschine , geschriebenes Buch bezahlen.
 

finito

Sprecherin
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Hallo liebe Hörtalk-Community,

wir alle sind wohl mit bestimmten Stimmen aufgewachsen aus Hörspielen, Filmen, TV, falls ihr jünger seid auch Streaming-Diensten,...! All das könnte aber der Vergangenheit angehören, wenn die KI weiter vorranschreitet!
Ich habe selbst schon mit KI gearbeitet, man kann sie verwenden für irgendwelche Nachrichten im Internet, oder wenn etwas bewusst sch... klingen soll (Trashhumor,...), aber sie darf NIE, einfach NIE echte Menschen mit echten Emotionen ersetzen! Ganze Branchen sind in Gefahr, einige Profis haben daher diese Petition gestartet, und es wäre toll, wenn ihr alle unterschreibt (kostenfrei, höchstens 3 Minuten Sache), und es teilt!


DANKE!

MfG

Lars

Passend hierzu gibt es seit gestern einen offenen Brief der Creators for Europe United, der meiner Meinung nach sehr sinnvolle Forderungen aufzählt (und auch unterschrieben werden kann): Creators for Europe United
 

STORYoshi

Semi-seriöser Storyteller
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Da ich Instagram meide habe ich das nicht gelesen/gehört. Aber, ich erwarte von z.B. Thalia zumindest, dass dieser KI-Mist deutlich gekennzeichnet ist/wird. Weil, Geld werde ich mit Sicherheit nicht für, ein von einer Maschine , geschriebenes Buch bezahlen.
Da ich selbst über story.one was schreibe (nicht kaufen, das ist viel zu überteuert), weiß ich, wie das da gehandhabt wird -- nämlich gar nicht. 😅
In den Award-Regeln steht, dass man für Text und Bild KI nutzen darf und das dann SELBER im Impressum kennzeichnen muss. Die gesamte Verantwortung wird also auf die Autoren umgewälzt und eine Vertrauenssache daraus gemacht.
Ich selbst hab da zum Beispiel reingeschrieben, dass ein Element auf dem Coverbild vom gemini.com erstellt wurde, der Rest von Anja Klukas mit Nachbearbeitung von mir mit GIMP 2. Ein Vorzeigebeispiel, wie man das machen soll, aber ich will mir nicht ausmalen, wie viele Leute es da gibt, die das mit Absicht verschweigen...
 

Tinchen

Autorin, Poetry Slammerin, Sprecherin, Lektorin
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Es ist wie mit zusammengemixten Lebensmitteln. Der Hersteller ist verpflichtet alle Zutaten aufzulisten, aber der Kunde muss mit einer Lupe im Kleingedruckten herumsuchen, ob er das Haar in der Suppe findet, das ihm beim Konsum Bauchschmerzen verursachen könnte.
Wer guckt bei einem Buch schon ins Impressum? So gut wie keiner. Wenn da steht: Teile des Buches wurden unter Zuhilfenahme von KI erstellt, interessiert es doch nicht wirklich. Besonders im EBook-Sektor wird es knifflig. In vielen Leseproben ist das Impressum nicht unbedingt mit drin. Wenn man als Verkäufer dem Kunden den Blick ins Impressum verweigern will, stellt man es ans Ende des Buches. Ungewöhnlich, aber machbar. So würde es nie in einer Leseprobe bei A oder Th oder sonstwo auftauchen. Dann hätte man seine Pflicht der Angabe getan, aber der Kunde weiß es vor dem Kauf nicht. Das Schlimmste, was danach passieren kann, ist eine 1Sterne Rezension, in der sich beschwert wird, dass das Buch mit KI erstellt wurde. Wenn man aber sieht, dass die KI Kinderbücher erfolgreich laufen, weil Kinder eben auch lieber eine Tüte bunte Gummibärchen haben wollen als einen gesunden Apfel, weiß ich nicht, wie man dieses Dilemma in den Griff kriegen soll.
 

MonacoSteve

... nicht ganz Dichter
Teammitglied
...weiß ich nicht, wie man dieses Dilemma in den Griff kriegen soll.
Ich auch nicht. Wie @Strom ja sagt: Man wird es nicht in den Griff bekommen. Die einzige Hoffnung, auf die man noch setzen kann, wäre ein vernünftiges Selbstregulativ des Marktes. Wenn man dann allerdings so ins unsere Welt schaut, kommen einem die größten Zweifel, dass es Vernünftigkeit überhaupt noch in ausreichendem Maße gibt...
 

soundjob

Mucketier, Tontüte & Hörspielfrisör
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1. Die Etablierung generativer KI am kommerziellen Markt ist längst Realität und diese Prozesse lassen sich nicht mehr umkehren.
2. Die Kreativbranchen (u.a. in den USA) arbeiten mit Hinblick einer Gesetzgebung, auf eine Konsolidierung eines sichtbaren Human Made-Siegels zwecks eindeutiger Kennzeichnungen menschgemachter Inhalte hin, was allerdings KI-Erzeugnisse in Konkurrenz am Markt weder unterbindet noch verbietet.
3. Der Konsument reguliert den Markt und wir sind die letzte Generation (Erzeuger,Konsumer), welche das Angebot noch bewusst differenziert. Die kommende Generation wird das KI-Angebot jedoch legitimiert haben, da für sie im Wandel der Zeit kaum Anlass mehr bestehen wird, zu differenzieren.
 
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pio

Autor, Audio Engineer (BA), Sprecher und Musiker
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Es gibt eine gute und eine schlechte Nachricht.

Die gute Nachricht ist, wir als Konsumenten werden immer (zumindest auf absehbare Zeit) die Wahl haben. Ein gutes Bespiel ist hier das von der Industrie angestrebte Streaming-Diktat im Musik und Film Bereich. Es wird auf absehbare Zeit auch weiterhin möglich sein sich seine Musik, Hörbücher, Filme usw. zu kaufen. Zumindest Musik dazu noch in höchster Qualität.

Die schlechte Nachricht ist, dass es vielen Menschen schlichtweg scheißegal ist. Dadurch werden viele, sehr viele Arbeitsplätze im Kreativbereich flöten gehen. Damit werden wir leben müssen. Viele Kreative werden nicht mehr von ihrer kreativen Arbeit leben können und müssen zumindest einen Teil ihrer Kohle auf andere Art und Weise verdienen.

Ich bringe hier gerne noch mal MEIN Bespiel. Ich war Geschäftsführer einer mittelgroße Mediathek. Als das Internet aufkam war es den Leuten scheißegal wo wir bleiben. Geklaute Filme waren einfach billiger als diese gegen Entgelt zu leihen. Damals hat sich kein Schwein für unsere Branche interessiert. Allein in Deutschland gab es in den 90er mehr als 9000 Videotheken. Das Sterben der Videotheken begann mit Aufkommen des schnellen Internets, nicht mit den aufkommenden Streaming-Diensten. Das war viel, viel später.

Also, hört am besten auf euch etwas vorzumachen. Es wird sich einiges ändern. Wie immer. Und da es die Konsumenten in der Hand haben, wird sich der (anfangs) billigste und bequemste Weg durchsetzen. Wie immer. Leider.
 
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Telliminator

Sample-Collector
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Hinsichtlich der Synchronbranche habe ich eine Vision oder Idee, die vermutlich gar nicht so weit von der möglichen Realität sein könnte. Sie wird früher oder später nicht mehr benötigt werden. In vielen anderen Ländern ist es üblich Filme im O-Ton anzuschauen, ggf. noch mit Untertitel in der jeweiligen Landessprache.

Meine Vision: Ich könnte mir sehr gut vorstellen, dass die ausländische Filmbranche zukünftigen Schauspielern, gegen ein horrendes Entgeld auferlegt, ihre Stimmen zugänglich für eine Synchronisations-K.I. zu machen und wir so in den Genuss der "Originalstimmen" der Schauspielern in den jeweiligen Landessprachen kommen.

Wer hat bei seiner DVD oder Bluray nicht schonmal auf den O-Ton umgeschaltet und dabei festgestelllt, dass unsere Studiosynchronisation komplett die Atmosphäre des Filmtons verändert und die Originalstimmen im Vergleich zum Synchronsprecher doch sehr viel markanter und eine ganz andere Intonation und sprechweise hat? Ja, teilweise hört man das es Studioaufnahme ist, weil der Raumklang weg ist bzw. der Ton aus Originalszene am Set vor Ort ins Filmmaterial aufgenommen wurde

Es gibt durchaus einige Film-Kritiker, die auf die Synchron-Übersetzungen schimpfen, weil der Sinn und das Gesagte, im Gegensatz zum O-Ton, dadurch verfälscht wurde. Es gab natürlich auch einige Filme, die auf Grund der Synchronisation erst ihren Kultstatus bei uns hier in Deutschland etabliert haben. Als Beispiel nenne ich hier mal die Filme mit Bud Spencer und Terrence Hill., die doch sehr vom unglaublichen Wortwitz in der Synhro profitieren. Fast wir alle kennen diese Sprüche und konnten sie auf den Schulhöfen nachsprechen und wir liebten es. "Das klingt als wenn Du eine Dachrinne frisst.". - Die K.I. wird sowas vermutlich niemals können. Das Bedarf erheblicher Hirnleistung und Kreativität in Sachen Humor durch Synchronschreiber und Umsetzung durch reale Stimmenakrobbaten am Mikrofon. Eine Nische, die vielleicht fest in menschlicher Hand bleiben wird oder eine Kunstform, die uns verloren geht.

Die besagte Synhronisations-K.I. wird dazu in der Lage sein, nicht nur die Übersetzung ordentlich hinzubekommen, sondern auch die Lippenbewegungen der Schauspieler im Film durch Deepfaketechniken auf die jeweilige Sprache anzupassen, ohne das wir das überhaupt merken werden. Und wir werden die Stimme des Schauspielers hören, angepasst wie sie im Film in der Szene auch klingen sollte. Ich habe dazu bereits einige Minibeispiele woanders im Forum gepostet, wie z.B. Michael Jackson mit seiner eigenen Stimme im Video deutsch spricht und die Lippenbewegung im Filmmaterial darauf angepasst wurden.

Sollten wir uns über die Entwicklung nicht freuen, dass wir durch die K.I. ein Stück näher zur technischen Revolution des aus Star Trek bekannten Universalübersetzers kommen? In Star Trek waren unzählige, fremdartige Zivilationen auf dem Schrim in der Lage, Lippensynchron in der Sprache der Crew zu kommunizieren. Und nicht nur das, selbst bei realen Begegnungen am gemeinsamen Tisch oder Empfang in 10 Vorne, war es überhaupt kein Problem sich mit jeglicher fremden Spezies zu unterhalten, ohne die spezifische Sprache selbst zu können.

Was eine schöne Utopie, sich irgendwann ohne eigene Anstrengung mit anderen aus anderen Sprachräumen unterhalten zu können und jeder hört den anderen in seiner eigenen Sprache. Wie das aber bei einem realen Treffen funktioniert, dass es Lippensynchron wird, kann ich mir jetzt noch nicht wirklich vorstellen, vielleicht finden wir doch diesen Babbelfisch, den wir uns einfach nur ins Ohr stecken brauchen. 😅
 
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soundjob

Mucketier, Tontüte & Hörspielfrisör
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Meine Vision: Ich könnte mir sehr gut vorstellen, dass die ausländische Filmbranche zukünftigen Schauspielern, gegen ein horrendes Entgeld auferlegt, ihre Stimmen zugänglich für eine Synchronisations-K.I. zu machen und wir so in den Genuss der "Originalstimmen" der Schauspielern in den jeweiligen Landessprachen kommen.
Das ist bereits schon seit 2022 Realität ;)... in der Musikbranche zumindest. :ROFLMAO:
Taylor Swift, Rihanna&Co- und was sich da oben so in den Mainstream-Charts tummelt, haben ihre Stimmen längst gegen Lizenzen in Millionenhöhe und eben für den Einsatz in KI-generierter Musik klonen lassen.
Da hat man schon sehr früh "den Braten gerochen", welche Entwicklung das mit KI nehmen wird.

In der Synchrobranche ist dies auch ein beabsichtigter Vorstoß, bzw. haben sich einige us-amerikanische Schauspieler (welche auch Synchro machen), darüber zumindest Gedanken macht.
Die eine Sache ist ja nicht nur das Recht am Bild, welche CGI-generiert (ob KI oder noch durch `n menschlichen 3D-Artist aufgemappt), für Rechtstreitigkeiten unter Schauspielern und den Produktionsfirmen bzgl. Verwertungsrechte und Entlohnung sorgt, sondern es auch genauso eben um die Stimmen geht.

Das ist bereits schon ein relativ alter Hut und es im wesentlichen nur noch um die Frage geht, ob, wann und wieviel bezahlt werden muss.
 

Lauschecke

Lauschecke
Ich persönlich denke da auch fantasievolle Möglichkeiten, dem durch das eigentliche menschliche Dasein Grenzen gesetzt sind. Es steht ja ebenso zur Sprache, dass man später womöglich gar keine Schauspieler mehr braucht, wenn die KI einen entsprechenden Sprung gemacht hat, und Hollywood nur noch KI-basiert produziert. Ohne aufwendige Filmsets, Schauspieler, etc. - alles nur noch am Computerbildschirm. Das ist etwas, was mir persönlich überhaupt nicht gefällt, weil ich es faszinierend finde, wenn ein echter Schauspieler es schafft, seine Emotionen so gut rüberzubringen, dass es bei mir Gänsehaut auslöst. Bei dem Gedanken daran, dass es eine Maschine macht, kommt da bei mir ziemliches Unwohlsein auf.

ABER: Zurück zu dem Punkt mit menschlichen Grenzen. Ich stelle mir durch die KI Möglichkeiten vor, die wirklich nur vom Computer geschaffen werden können. Stellt euch doch mal vor, ein Old Shatterhand würde wie in einem Crossover in einer Episode von Raumschiff Enterprise auftauchen (ich überspitze bewusst, um den Kontrast klarzumachen)

Dass Harrisson Ford als junger Idiana Jones begleitet wird oder Sean Connery gerade seine Ausbildung zum Agenten absolviert. Natürlich sind es Fantastereien und es stellt sich die Frage, ob es den Verstorbenen oder noch Lebenen recht wäre, dass wir ihr Aussehen in Computersimulationen vewerden. Trotzdem muss ich zugeben, dass das durchaus eine interessante Sparte wäre und es gibt dort draußen mit Sicherheit kluge Köpfe, die da noch kreativer mit umgehen können, als es mir gerade einfällt :cool:
 

Super8

Fröhlicher Pessimist
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Raumschiff Enterprise hatte, wenn ich mich recht erinnere, sogar mal eine Western-Episode. ;)

Ich glaube in der Kunst gibt es keine KI. In der kreativen Branche schon, aber das ist Kommerz, dort wird versucht mit neuen Einfällen Gewinne zu erzeugen. Mit Kunst hat das wenig zu tun.
Künstler sind immer noch so selten wie der Bernstein am Ostseestrand. Heutzutage wird jede im Sand gefundene Scherbe einer zerbrochenen Flasche als Künstler postuliert, ist aber in den allermeisten Fällen nur eine Kreation um Profit zu machen. Der Künstler ist oft, jedoch nicht immer, kreativ, aber der Kreative ist selten ein Künstler...
 
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