Jimbolo

Sprecher i.A.
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Hey Folks...

Ich habe eine wichtige Frage...

Wer hat Erfahrung mit Feiyr und anderen Distributoren.

Ich las gerade das feiyr extrem viele Kosten und Abzüge hat und die eigentlich beworbenen 80% nur Werbemasche ist.

Jetzt benötige ich aber schon einmal einen Vergleich zu anderen Distributoren.... Möchte ja keine Abzocke haben bei der Abrechnung sondern es soll sich ja auch irgendwie lohnen... 🤷🏻‍♂️

Beste Grüße

☺️🙏🤜👍👍
 

frog25

Mitglied
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Hi, das Problem ist weniger Feiyr. Das wirkliche Problem ist, dass du als kleiner Herausgeber schon einmal von vielen Plattformen kaum etwas bekommst. Deshalb habe ich schon vor Ewigkeiten Spotify komplett herausgenommen - da bekomme ich für ein Kapitel dann doch 0,001 bis 0,003 EUR. Auch wenn du an Audible denkst - gut, muss man machen, weil sie einfach Marktführer sind - aber da bekommst du für dein Hörbuch als kleiner Verlag dann auch nur max. ca. 2,70 EUR ausbezahlt (den Preis, den man euphorisch z. B. mit 17,95 EUR angegeben hat - ich lach mal kurz - den wirst du als Verlag, bzw. Herausgeber über diese Plattform nie sehen). Und dann gehen eben die Gebühren für Feiyr noch weg.
Was besser ist, sind Anbieter wie z. B. Bookbeat. Da gibt es einen festen Satz pro Hörstunde, und den bekommst du eben. Egal, wie groß oder klein dein Verlag ist, welchen Anteil du an den Gesamtverkäufen der Plattform im Monat du hast, usw.
Oder am allerbesten natürlich Direktvertrieb - aber da solltest du dann gut im Marketing sein ;-)
Wohlgemerkt: die genannten Unternehmen sind nur beispielhaft herausgepickt!
Wenn du da genau Bescheid wissen willst, wirst du dich in den Dschungel wagen und dich durch ihre Bedingungen kämpfen müssen - schließlich sind diese Vertragsgegenstände geheim zu halten und auch individuell verhandelbar.

Wir haben es in der Zwischenzeit so gemacht, dass wir für die Hörbücher direkt Verträge mit den Plattformen abgeschlossen haben. Da erhalten wir übersichtliche Abrechnungen (pro Monat oder im Quartal), können den Sprechern, Autoren, Illustratoren, usw. ihr Geld zeitnah ausschütten, und gut ist.
Für die ebooks sind wir bei Feiyr geblieben, da dort einfach alle Plattformen angespielt werden und hier die Zahlungen eigentlich ganz okay sind.

Wenn du jetzt nur deine Sachen herausbringen möchtest, würde ich schon einen Vertriebspartner empfehlen. Sie haben die Kontakte, du hast feste Ansprechpartner, erhältst dein Geld, ohne ihm hinterherlaufen zu müssen, du kannst dir dort deine ISBN Nummern und deine ISRC Nummern zuordnen lassen, oder deine eigenen benutzen, falls du welche gekauft hast, usw. Kannst auch verschiedene Werbetools nutzen.

Ein Vergleich der Vertriebspartner ist jedoch trotzdem wirklich zu empfehlen.
Z. B. bezahlst du bei Feiyr für Änderungen, die du am Hörbuch vornimmst (anderen Track einfügen; Klappentext ändern, oder ähnliches) einen satten Betrag. Auch, wenn du die Artikel wieder aus dem Programm nehmen möchtest.
Das geht bei anderen Anbietern durchaus auch mal kostenlos.
Ähnlich ist es mit Uploadkosten - manche bieten es frei an, bei anderen kostet es.
Die Überprüfung, ob alles konform mit sämtlichen gewünschten Plattformanforderungen geht - es gibt so einiges.

Was aktuell die Bedingungen bei den verschiedenen Anbietern sind, kann ich dir nicht sagen. Ich habe mich, seit wir Einzelverträge abgeschlossen haben, nicht mehr darum gekümmert.

Aber ich denke, wichtig ist zu wissen, dass man nicht reich wird, wenn man ein Hörbuch rausbringt, und auch teilweise nicht auf die Produktionskosten kommt, wenn man es gut produziert und nicht gerade einen Bestseller hat.
Kurzes Rechenexempel (nur Beispielkosten - die können natürlich auch ganz anders ausfallen): Hörbuch mit 10 Stunden - Sprecher pro Stunde 200 EUR - sind wir schon mal bei 2.000 EUR, zzgl. Audiobearbeitung und Schnitt, weitere 200 EUR pro Stunde - sind wir schon bei 4.000 EUR. Ein nettes Cover dazu - 300 EUR. Dann willst du vielleicht noch Werbung auf Rezensionsplattformen machen? Zzgl. 800 EUR - die Uploadkosten sind vernachlässigbar. Dann sind wir jetzt - ohne, dass du das Ding auf Messen oder ähnlichem vorstellst, ohne Annoncen und so schon mal auf 5.100 EUR. So. Dann sind wir großzügig und sagen, dass du pro verkauftem Hörbuch 2,50 EUR erhältst. Das heißt, du musst über 2.000 Hörbücher verkaufen, um auf deine Kosten zu kommen. Und glaub mir - das ist schon eine ganz satte Zahl, die du ohne Autor mit Fanbase oder Sprecher mit Fanbase schwer erreichen wirst. Glücklich, wer das vorweisen kann ;-)

Ich weiß, das hört sich schrecklich an. Und ich will gewiss niemandem den Elan nehmen. Es ist eine tolle Sache, Hörbücher zu produzieren und herauszubringen. Sonst würde ich es nicht selbst immer und immer wieder tun ;-)

Ich drück dir auf jeden Fall fest die Daumen!!!
Und: Mal ganz ehrlich - es ist doch eigentlich schon super, wenn das eigene Hörbuch zu kaufen ist, es ein paar Leuten gefällt und man ihnen eine gute Zeit damit gegeben hat.

Ganz liebe Grüße und viel Erfolg!!!
Birgit
 

Jimbolo

Sprecher i.A.
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Cool.... Das ja informativ... Danke dir...🙏🤜🤛💪👍

Ja, es geht schon auch um Umsatz.

Also, ich finde es mega das dieses überhaupt an den Start kommt aber dem Autor (und auch mir) geht es natürlich auch um Umsatz. Zum Hörbuch gibt's ein E-Book und eine Printversion, welche sich ohne große kommerzielle Stores (also den eigenen Shop auf seiner website, schon sehr gut verkaufte. Jetzt, gibt's auch ein Hörbuch. Ich bin am überlegen was cleverer ist.

Über ein Distributor:
Viele Stores und bekanntere dafür weniger bleibt hängen.

Selbst vermarktet in eigenem unbekannteren Store dafür bleibt mehr hängen.

Es ist aber auch ein Fachbuch welches sowohl spezifisch für eine Berufsgruppe als auch für Laien zur Aufklärung gedacht ist.

In beiden Fällen muss Werbung geschaltet werden - vorzugsweise über Facebook und Insta...

Ahhhhhhhhh!!!! 🤣🤣🤣🤣🤣

Ich weiß nicht welche Strategie besser ist...
 

frog25

Mitglied
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Hahaha :) Ja, es ist nicht einfach!

Aber wenn es ein Fachbuch ist, dann würde ich es vielleicht tatsächlich so versuchen.
Geht zu den Geschäften, Einrichtungen, öffentlichen Orten, an denen ihr Menschen erreicht, für die das Thema interessant ist und putzt dort die Klinken.
Ich hab zum Beispiel super Erfahrung in Museen gemacht und bei Ausstellungen, Märkten, die gerade stattfanden, auf kleinen lokalen Messen. Klar, kostet Zeit, ist ein Aufwand.
Vielleicht auch wirklich Geld in ganz gezielt gesetzte Annoncen stecken, die Presse anreden, ob ihr zur Veröffentlichung ein Interview zum Thema geben könnt, oder schauen, ob das Thema zu irgendeinem Jahrestag passt (das kommt bei der Presse auch immer gut an).
Schaut, ob ihr Blogger findet, die euer Buch besprechen, setzt auf Lovelybooks eine Hörrunde an.
Macht einen Cover-Flashmob - das ist wirklich kostengünstige Werbung, mit der man eine relativ hohe Reichweite erzielt.

Naja.

Oder halt doch eine Vertriebsplattform ;-) Grins
 

MarcusGrobe

Neues Mitglied
Hallo ihr zwei,

Ich habe gerade mein erstes Hörbuch fertig gestellt und möchte es nun in die Shops bringen. Mit dem Autor habe ich einen 50/50 Royalty Share vereinbart. Der Autor wünscht sich, einmal im Jahr ausgezahlt zu werden.

Feiyr scheint mir eigentlich eine gute Option zu sein, obwohl das ja hier etwas in der Kritik steht.

Neuerdings bieten die Höragenten mit Soundriver auch die Möglichkeit, fertige Hörbucher zu veröffentlichen. Dort erfolgt die Abrechnung quartalsweise und man muss denen dann eine Rechnung stellen (ansonsten ähnliche Konditionen wie Feiyr).

Wie läuft es denn generell mit der Abrechnung bzw. Ausschüttung seines Anteils an den Autor (im Falle von Royalty Share)? Bekommt man dann von dem eine Rechnung gestellt? Oder überweist man ihm einfach im abgesprochenen Turnus seinen Betrag mit einer Abrechnung dazu?

Falls es im Forum schon einen Thread dazu geben sollte, den ich nicht gefunden habe oder wo ich die Frage besser stellen sollte, lasst es mich gerne wissen.

Ich hoffe, die Nachricht ist jetzt nicht zu lang geworden, aber ich würde mich über jeden kleinen Hinweis freuen :)

Vielen Dank und liebe Grüße
Marcus
 

Jimbolo

Sprecher i.A.
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Heylo...

Über Feiyr läuft das so, dass der Autor sich ebenfalls registrieren muss. Das kannst du einleiten mit einer Art Einladungslink, soweit ich weiß... Und dann bekommt er seinen eigenen Account. Er ist im bestenfall hinterlegt im Hörbuch. Das Hörbuch ist dann mit euch verknüpft und alles was an streams, download etc. passiert wird dann je nach eurer prozentualen Aufteilung aufgeteilt. Ihr beide habt dann dieses interne Konto, auf das dann regelmäßig die Tantieme landen. Das ist unterschiedlich, da jeder shop andere Zeiten zur Ausschüttung hat.

Also insofern relativ easy.

Die andere Variante ist, das du selbst als Verlag fungierst. Du machst eine Abrechnung in der du alles auflistest was an einnahmen generiert wurde. Entweder teilst du dem Autor mit: schreibe mir über 570€ eine Rechnung und schickst ihm die Positionen (er hat ja Anspruch darauf zu checken ob das alles so stimmt) oder du hast seine Kontodaten udm überweist ihm einfach die Kohle plus eine Bestätigung über die Tantieme Ausschüttung.

Aber der easysest way ist uebr den Distributor, in dem Fall Feiyr zu machen.

Insofern ist Feiyr die "simplere" Variante. Du hast kein Rechnungsstress.

ABER - ich glaube Soundriver ist die bessere Variante.

1. Explizit auf Hörbuch spezialisiert
(feiyr ist eigentlich eher Musik)
2. Die Community von Höragenten - ich denke das du darüber mehr Hörer generieren kannst.


- Angaben ohne Gewähr -
 

MarcusGrobe

Neues Mitglied
Hey, danke dir für deine schnelle und ausführliche Antwort!

Dann würde ich aktuell tatsächlich zu Soundriver tendieren und hoffe für den Autor ist es okay, dass er dann dort viermal im Jahr eine Rechnung hinschreiben muss.

Woanders habe ich jetzt auch schon bookwire als Alternative herausgelesen, aber dafür muss man wohl schon mehrere Hörbücher veröffentlicht haben, evtl. dann etwas für die Zukunft.

Naja, es ist halt mein erstes Hörbuch und da heißt es wohl am Anfang einfach ausprobieren und schauen, was am besten funktioniert :)
 
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