Deunan

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Hallo ihr lieben,

ich weiss, Kritik ist etwas verpönt in diesen Reihen und doch ist mir etwas über geraume Zeit aufgefallen, was mich etwas missmutig stimmt.

Vielleicht liegt es daran, dass ich es nicht verstanden habe und daher wende ich mich an Euch um etwas Licht in meine Dunkelheit zu bringen.

Regelmässig werden Castings ausgeschrieben und die meisten haben eine gewisse Laufzeit.

Dennoch werde ich den Eindruck nicht los, dass es oft nicht darum geht, eine adäquate Stimme für eine Rolle zu besetzen, als einfach die erstbeste zu wählen, die sich darauf beworben hat.

Und dann frage ich mich, warum man ein Casting überhaupt mit einem Zeitlimit versieht?!

Ähnlich ist das auch bei Shorties. Ja, ich weiss, die können mit mehreren Stimmen besetzt und in mehreren Varianten produziert werden. Aber das passiert nicht sonderlich oft.

Ich finde es schlichtweg schade, dass es ein bisschen so eine „first come, first serve“- Mentalität gibt und das hält mich immer mehr davon ab, mich hier auf Castings zu bewerben. Denn leider habe ich nicht immer die Möglichkeit mich innerhalb kürzester Zeit hinters Mikrofon zu werfen.

Ein Casting ist ein Prozess, bei dem man eine Stimme sucht, die zu einer Rolle passt. Man lauscht, man vergleicht, man prüft und oft genug ist man überrascht über die Varianten der Interpretationen. Manchmal hebt sich eine Stimme hervor, die man im Kopf so vielleicht nicht für eine Rolle vorgesehen hat und dann BAMM, ist sie es!

Die erste Stimme zu wählen, erachte ich schlichtweg als falsch, denn dann verpasst man zum einen selbst womöglich etwas richtig gutes und gibt zur anderen Seite auch keine faire Chance, an die, die interessiert wären….
(Es sei denn, man hat es eilig und es muss am besten gestern schon produziert sein, aber dann braucht man auch keine Laufzeit)

Bitte lasst mich wissen, wie ihr das seht und wohin der Trend gehen soll.

Dann weiss ich, ob‘s sich überhaupt lohnt, sich noch zu bewerben oder ob ich die Zeit anderweitig investiere.

Vielen Dank und liebsten Gruss,
Cynthia aka Deunan
 

Stefan Hartlein

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Hi Cynthia,
da ich in den letzten 13 Monaten hier auch relativ viel gecastet habe, denke ich darf ich was dazu sagen.
Ich persönlich finde Castings extrem schwierig, ich tue mich mit der Entscheidung echt immer sehr schwer. Bei mir ist das ein Prozess. Wenn ich was schreibe, habe ich meist schon eine Stimme im Kopf, dann kommt das Casting. Es gibt hier so viele tolle Sprecher und Sprecherinnen, so kann ICH gar nicht von vorneherein sagen "wer zu erst kommt hats im Sack". Ich vergleiche Stimmen, Passen sie zusammen, unterscheiden sie sich, tun die Stimmen sich gegenseitig gut. Bestes Beispiel war bei Huckepuck Lisa und Marie. Klar hatten die Rollen ihre Vorgaben, aber am Ende habe ich rein danach Entscheiden welche Zwei Stimmen passen am besten zusammen. Das sind teilweise 51/49 Entscheidungen, echt schwer.
Die erste Stimme zu wählen, erachte ich schlichtweg als falsch, denn dann verpasst man zum einen selbst womöglich etwas richtig gutes und gibt zur anderen Seite auch keine faire Chance, an die, die interessiert wären….
Wenn das wirklich so ist, finde ich es auch falsch. Ich habe es aber nie so gemacht. Was ich mache ist, teilweise gar nicht zu Casten. Da kann man in diesem Fall mir vorwerfen nicht über den Tellerrand zu schauen. Aber wer wissen möchte warum ich das bei bestimmten Hörspielen so handhabe, der darf mich sehr gerne via PN fragen und bekommt Antwort. Hat alles seine Begründung.
Ähnlich ist das auch bei Shorties. Ja, ich weiss, die können mit mehreren Stimmen besetzt und in mehreren Varianten produziert werden. Aber das passiert nicht sonderlich oft.
Shorties werde ja nicht besetzt. Da kann sich jeder austoben wie er/sie möchte. Das Shorties nicht sonderlich oft produziert werden liegt aus meiner Sicht einerseits daran A) das es nicht all zu viele Cutter hier gibt B) die Cutter die es gibt haben teilweise gar nicht die Zeit weil soviel auf den Tisch liegt und C) den Shorties wirklich nicht genug Beachtung geschenkt wird.
Ich habe ja schon mehrere Shorties gecuttet, und auch für ein 7 Minuten Hörspiel brauche ich 5-10 Stunden wenn ich es richtig gut machen möchte. Dann bekommt das kaum oder keine Aufmerksamkeit, joar dann denke ich mir, warum soll ich noch eins Cutten? Verstehste? Ich bin Pro Shorties, schon immer gewesen.
Ich finde es schlichtweg schade, dass es ein bisschen so eine „first come, first serve“- Mentalität gibt und das hält mich immer mehr davon ab, mich hier auf Castings zu bewerben.
Wenn das wirklich so ist, dann verurteile ich das zutiefst. Hoffentlich bleibst du uns weiterhin erhalten. Bei Durchdringung finde ich dich klasse.

Lg
Stefan
 

Wohlgesagt

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Hallo Cynthia,

ich versuche einmal, vom Ergebnis Deiner Argumentation zu kommen - und vielleicht wird damit auch klar, warum es mir schwer fällt sie nachzuvollziehen.

Du möchtest, daß sich ein Ausschreiber eines Castings sich an die Termine hält, die er selber vorgibt. Wenn also eine Ausschreibung vier Wochen läuft, dann möchtest Du bis zum letzten Tag der vierten Woche warten dürfen, bis Du Dich bewirbst - denn Du stellst nur einen Faktor in die Mittelpunkt: die adäquate Stimme.

Welche Werkzeuge werden dem usschreibenden also genommen:
  • Der Ausschreibende kann nicht mehr in spontaner Begeisterung für eine Stimme entscheiden
  • Der Ausschreibende kann nicht mehr in der Zeit der Ausschreibung einen guten Draht zu einem Sprecher entwickeln und mit ihm an der Rolle arbeiten
  • Der Ausschreibende kann nicht mehr schnelles und gutes Engagement durch eine frühe Zusage wertschätzen
  • Der Ausschreibende kann nicht mehr früher als geplant mit (Teilen) einer Produktion beginnen
  • Der Ausschreibende kann nicht mehr anderen Sprecher Mühe ersparen, weil die Entscheidung schon im Kopf gedallen ist
Ein (Audio)-Schauspiel zu entwickeln ist ein langer, kreativer Prozeß, der mit viel viel Arbeit und Mühe verbunden ist. "Die adäquateste Stimme" kann es nicht geben, denn hier wird nicht (wie bei den olympischen Spielen) mit der Stoppuhr gemessen. Es kommt darauf an, wie die Zusammenarbeit zwischen Sprecher und Produktion läuft. Es kommt darauf an, ein gemeinsames Verständnis von der Rolle zu entwickeln. Es kommt auf Verläßlichkeit und, ja, auch Schnelligkeit an.
 

Stefan Hartlein

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Aber ist es nicht so, das Rollenbesetzungen erst nach Ablauf der Castingzeit bekannt gegeben werden? Dann sollte es doch egal sein ob man sich an Tag 1 oder Tag X (der Letzte) bewirbt.

Lg
 

Ani

Nicht mehr die Frau im Schrank :D
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Also, generell bin ich der Ansicht, jeder Castingersteller ist seines eigenen Castings Herr. Oder Frau. Oder so. Also: Jeder sollte sein Casting so handhaben dürfen, wie es für richtig erachtet wird. Damit muss halt im Zweifel nicht jeder einverstanden sein.

Ich ganz persönlich als Castingteilnehmer finde es auch blöd, wenn bekanntgegebene Fristen nicht eingehalten werden, da bin ich ganz bei dir. Denn auch ich schaffe es nicht immer am selben Tag noch vors Mikro. Wobei es natürlich für die Stimme, die solch eine Begeisterung auslöst, dass sie sofort besetzt wird, auch ein schönes Kompliment ist ;)

Ich würde mich sehr freuen, wenn du uns hier erhalten bleibst, liebe @Deunan und möchte dir vorschlagen, eher zu beobachten, welche Personen ihre eigenen Castingdeadlines einhalten und welche nicht. Also es eher an bestimmten Leuten festzumachen als generell dem HoerTalk abzuschwören. So mache ich das zum Beispiel und neige dann auch dazu, mich bei letzteren eher nicht mehr zu bewerben, weil mir das halt auch wichtig ist.
Tendenziell habe ich auch das Gefühl, dass bei internen Produktionen deutlich seltener von gesetzten Castingdeadlines abgewichen wird als bei externen.
 

Johanka

Nur Deko
Ohhh, @Deunan ,
ich kann all deinen Punkten nur Zustimmen. Das gehört auch zu den Gründen, wieso ich mich nicht mehr auf Rollen bewerbe oder Shorties einspreche.

Es mag sein, dass jemand seine Traumstimmen gefunden hat, und so eher produzieren kann. Aber das Casting ist doch Teil der Produktion. Die Zeit bis zum Ende ist also einkalkuliert. (Oder sollte einkalkuliert sein) Dass ich das Casting nicht früher beende, hat für mich auch mit Respekt gegenüber den Leuten zu tun, die weniger Zeit haben, Probetakes aufzunehmen oder jeden Tag ins Forum zu schauen... wir machen das hier schließlich immer noch zum Spaß.

Als wir Violette umbesetzt haben, hatte ich mir eigentlich schon vorher jemanden ausgeguggt. Aber es kamen so dermaßen gute Alternativen, dass wir uns tatsächlich für jemand anderen entschieden haben.
 

BumbleBea

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Wenn ich mir als Amateur überlege ich müsste eine Rolle besetzen dann hätte ich glaube ich schon eine Vorstellung was zu einer Rolle passt und wenn mein Bauchgefühl dann bei einer Bewerbung direkt ja schreien würde…. Dann würde ich da denke ich auch für mich persönlich sagen der/die wird’s 🤷🏻‍♀️
Aber wie gesagt die Entscheidung musste ich noch nie treffen und das sind nur meine Gedanken dazu 😅

kann mir auch vorstellen, dass man sich vorab schonmal in den Sprachproben umschaut und sich schonmal „umhört“ (haha) und wenn man dann Favoriten hat die sich dann bewerben auch direkt sagt „jo, passt“
 
Y

Yüksel

Dieses vorzeitige Beenden von Castings ist eine Unsitte, die seit Jahren immer mehr um sich greift. Gesteigert wird das nur noch, wenn die inmittelbaren ersten Bewerber gleich eine Rolke bekommen.

Angesehen davon, daß nicht jeder Zeit hat, mal eben schnell etwas aufzunehmen, kann es auch einfach mal Tage dauern, wenn man eine wirklich gute Bewerbung erstellen will.

Unter anderem deswegen nehme ich hier an keinen internen Castings mehr teil.
 
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:

Stefan Hartlein

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Tendenziell habe ich auch das Gefühl, dass bei internen Produktionen deutlich seltener von gesetzten Castingdeadlines abgewichen wird als bei externen.
In meine 13 Monaten hier, ist es mir bei Internen Projekten noch gar nicht aufgefallen *sich duckt*. Externe Casting beobachte ich eher selten. Nicht weil die schlecht sind, sondern eher weil ich schon so genug zu tun habe.
@Johanka : Ich bin ja einer von denen die deine Stimme echt mögen. Hätte mir hier und da auch gewünscht das du dich bei einem meiner Castings bewirbst.
Allgemein, bitte scherrt nicht alle über einen Haufen. Ich zB versuche immer gerecht zu sein. Habe aus dem Casting bei Huckepuck fast alle Stimmen bisher eingesetzt die sich damals beworben hatten (Erste Folge). Teilweise habe ich Rollen geschrieben die zu den Stimmen passen. Habe mit Weslie ein Hörspiel geschrieben wo nur Stimmen vorkamen die eher weniger Chancen bekommen auf größere Produktionen, und werde sowas auch wieder machen. Manchmal passt eine Stimme einfach nicht, manchmal passt es. Manchmal mache ich ein Casting und hab Stimmen im Kopf und im laufe des Casting ergibt sich eine ganz andere Möglichkeit. Manchmal passt Stimme A nicht zu Stimme B , obwohl man beide klasse findet.

Aber wo ich absolut bei euch bin ist : Wenn ein Casting bis Tag X angesetzt wird/ist, dann hat die Bekanntgabe auch erst danach Stattzufinden denn es muss eine Chancengleichheit von der Ersten bis zu Letzten Sekunde da sein!
 

Johanka

Nur Deko
@Stefan Hartlein ,
dass ich mich nicht bewerbe, hat nichts mit dir zu tun. Die Entscheidung viel früher... auch in Hinblick auf andere Entwicklungen im HT. Das war für mich und mein Seelenheil einfach notwendig.

Wenn man beim Durchhören der Sprechproben Leute findet, die man gerne hätte, kann man die anschreiben und sagen, „gugg, Casting, bewirb dich“.
Das haben wir bei dem großen SHU-Casting gemacht. Und ich habe es tatsächlich auch für das letzte ColorFlyz-Casting gemacht.
ich behalte mir sogar vor, wenn ich im Casting keine passende Stimme finde, selber zu suchen. Aber erst, wenn ich allen anderen die Möglichkeit gegeben habe, zu zeigen, was sie können.
 

Stefan Hartlein

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Zugegeben, das habe ich auch schon gemacht. Ich habe dann meist die Person um öffentliche Probetakes gebeten, und teilweise musste ich sogar den Menschen eine letztendlich Absage erteilen weil jemand anderes besser passte. Gut das habe ich dann aber auch via PN klar kommuniziert.

Na ja, ich versuche zumindest immer ehrlich, gerecht und transparent zu sein.
 

Dolax

Shorty-Betreuer, Sprecher, Autor & Cutter
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Liebe Cynthia,

ich kann deinen Frust nachvollziehen und bin insofern voll bei dir, als dass gesetzte Fristen auch einzuhalten sind. Meine Beobachtungen sind natürlich noch nicht so umfangreich, da ich erst seit einem Jahr hier bin (hey, cool, einjähriges). Aber da war es bisher auch so, dass interne Castings sich eigentlich immer an Fristen gehalten haben oder höchstens nach hinten (verlängerte Deadline) abgewichen sind. Bei externen Castings kommt es vor und liegt dann vermutlich an der Unerfahrenheit des Ausschreibenden. Bei unseren Shorties ist es prinzipbedingt (später mehr).

Ich halte es damit so: die Casting Bereiche und das Shorties-Forum habe ich mit der "Beobachten" Funktion abonniert, so dass ich nichts verpasse, auch wenn ich mal nicht online bin. Bei spontanen externen Sachen mache ich nur dann mit, wenn es gerade eh zeitlich passt. Wahrscheinlich habe ich dadurch auch schonmal eine Rolle bekommen, die vielleicht (ziemlich sicher) bei 20 Mitbewerbern nicht an mich gegangen wäre ;) Sieh es mir bitte nach. Als Neuling mit einer sehr gewöhnlichen Stimmfarbe hat man es schon schwer genug "gegen" alle diese Talente hier anzustinken 🙃.

Und das bringt mich zu den Shorties. Die sind einerseits eine eigene kleine Kunstform und in meinen Augen auch auf unserer Plattform nach außen wichtig. Denn die regelmäßigen Veröffentlichung bringen den Kanal immer wieder ins Gedächtnis zurück und so einen Shorty kann man auch mal zwischen Tür und Angel hören. Aber mindestens genauso wichtig ist die Funktion, die sie für unser Forum erfüllen: den Nachwuchs anzulernen. Und zwar sowohl neue Sprecher/innen als auch neue Drehbuchschreiber/innen und Cutter/innen. Das darf auf keinen Fall beeinträchtigt werden, indem man z.B. für Shorties Castings macht, in denen nur bereits "interne" Bewerber zugelassen sind.

Gleichwohl finde ich, wenn es klar sein sollte, dass ein Shortie produziert werden wird, also der/die Autor/in sich mit einem/r Cutter/in einig ist oder selbst cutten will, dann sollte es für diese Produktion die Möglichkeit eines kleinen Castings für den Shorty geben. Lasst uns das doch mal offen diskutieren!
Es geht also um eine Sonderform des internen Castings (denn es landet ja auf unserem Kanal) nur für die Shorties.

Mein Vorschlag ist:
Shorty-Castings sollen optional stattfinden und nur dann, wenn der/die Autor/in es wünscht und eine konkrete Produktion bereits geplant ist.
Dazu muss
-> der Shorty lektoriert worden sein (durch das Shortie-Team :p)
-> der Shorty bereits eine/n Cutter/in haben

+ es sollte keine vorher festgelegten Rollen (außer bei Fortsetzungen) geben
+ bewerben dürfen sich alle (auch Neulinge ohne intern)
+ das Casting sollte nicht so lange dauern wie bei großen Castings, sonst haben wir nachher Rückstau aus den vergangenen Monaten (z.B. 1-2 Wochen)

Lasst mal hören, wie ihr darüber denkt.

Herzliche Grüße,
Dominik
 
Zuletzt bearbeitet:

Nanami

Es sind heute viele Leute in Versailles
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Ich habe dann meist die Person um öffentliche Probetakes gebeten, und teilweise musste ich sogar den Menschen eine letztendlich Absage erteilen weil jemand anderes besser passte.

Wie kränkend ist das bitte... Abgewiesen zu werden für eine Rolle, für die man sich ohne Aufforderung ohnehin nicht beworben hätte o_O

Wobei ich die Aufforderung auch schon einmal hatte... was wirklich belastend war und ich habe dann auch dankend abgesagt.
Viele Stimmen kennt man doch - will man da wirklich sagen, dass man da erst noch Probetakes benötigt?

Als Neuling mit einer sehr gewöhnlichen Stimmfarbe
Ich bin extrem kritisch und finde ÜBERHAUPT NICHT, dass du eine gewöhnliche Stimmfarbe hast! Man hört sie sehr, sehr gut heraus.
Dennoch werde ich den Eindruck nicht los, dass es oft nicht darum geht, eine adäquate Stimme für eine Rolle zu besetzen, als einfach die erstbeste zu wählen, die sich darauf beworben hat.

Liebe @Deunan , ich finde es schön, dass du diesen Thread erstellt hast, weil ich es genauso sehe. ich verfolge ja (auch wenn ich kaum bei irgendwas mitmache) viele Hörspiele, solche, die es werden sollen und ihre Threads - da hat sich mir der Gedanke auch aufgetan.

Ich frage mich oft: Da investiert jemand seine Gedanken, seine Gefühle, seine Zeit in ein Skript und ist dann so wenig wählerisch bei den Stimmen bzw. auch bei den Takes?
Für mich ist so etwas überirdisch kränkend, da ich tendenziell das für den Autor, Produzenten, für das Projekt allerbeste Ergebnis hervorbringen möchte! Wenn das so beliebig, so egal ist... kann ich es auch lassen. Und irgendwie trübt es auch die Faszination für das Skript bzw. für alle Ideen, die ich da (fälschlicherweise?) hineinprojiziere - denn wenn jemandem die Sprecherleistung so egal ist, kann ich dann wirklich erwarten, dass er/sie/es/sonstwer so hintergründig ist, wie ich (motiviert, fasziniert) annahm?

Das heißt, der Umgang der Leute mit den Sprechern ist für mich ein Indikator für die "Genialität" einer Geschichte. Ist der Umgang beliebig, desinteressiert, planlos, schmälert das gleich meine Begeisterung für die Story bzw. überhaupt für die Umsetzung.
Eine Geschichte funktioniert ja auch ohne Hörspielumsetzung sehr gut. Plant man jedoch eine Hörspielumsetzung, dann sollte das Hörspiel doch nur die erweiterte körperliche Form der Seele dieser Geschichte sein, nicht wahr?

Dann frage ich mich jedoch, ob ich das bei der Suche nach etwas "Höherem" nicht etwas zu streng sehe xD Manche Menschen wollen einfach nur etwas umsetzen, Punkt, aus, Ende. Ohne sich erst mit den Wirrungen der Sprecher, Cutter, sonstwem herumzuschlagen. Und auch das ist absolut legitim.

Wer ist letztlich besser dran: Der, der 1000 Ideen hat und keine umsetzt oder der, der nur eine Idee hat und diese auch zeitnah in Umsetzung bringt?


Das sind so meine Gedanken zu Umsetzungen allgemein. Wenn ich merke, alles wäre beliebig, bewerbe ich mich erst gar nicht. Das tut keinem weh, ja. Ich verstehe auch, dass jemand sofort zuschlägt, wenn sich eine für ihn äußerst passende Stimme bewirbt, aber allgemein benötigt man doch dafür dann keine Deadline.
Ich bin da also auch bei @Ani , die sagt, dass sie es den Umsetzern überlässt. Die nichteingehaltene Deadline ist dann vielleicht schade, aber was solls.

Auch schön: Menschen, die einfach jedem Bewerber eine Rolle geben möchten. Das ist wirklich sehr süß, ja, aber ist ein Hörspiel eine kuschelige Hippiegruppe?
 

BumbleBea

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Ich finde man muss auch daran denken, ohne Partei ergreifen zu wollen weil das einfach von Casting zu Casting unterschiedlich ist, dass nur weil man selbst(also nicht als derjenige der/ diejenige die das Casting veranstaltet) der Meinung ist, dass da noch bessere Stimmen kommen können, heißt das ja nicht das der/die Caster/in das auch so sieht…

Ich kann verstehen, dass man nicht immer Zeit hat Aufnahmen zu machen, habe ich selbst auch wenig. Und auch dass man dann denkt durch die Frist kann man sich da Zeit nehmen… Aber ich bin da tatsächlich der Ansicht, dass der/die Casterin das entscheiden muss und dann mit seiner/ihrer Entscheidung leben muss.
Ich glaube auch, dass es mich kränken oder verletzen würde, aber ich glaube das wäre eher mein Ärger über mich selbst, dass ich es nicht vorher geschafft habe mir die Zeit für eine Bewerbung zu nehmen bzw. Die Frist bis zum Ende ausreizen wollte.

da wo begrenzte Rollen existieren wird es immer einen Konkurrenzkampf geben, solange es mehr Bewerber gibt. Und ich glaube, dass das normal ist und auch gut. Es kann einen anspornen oder auch nicht. Aber das ist Typ Sache. Kann ja auch sein, dass der Caster diese Deadline anders definiert „bis spätestens an diesem Tag“ und nicht als „bis zu diesem Tag“ da es dafür ja auch keine Regelung geben wird kann man das irgendwie auch nicht direkt jemandem anlasten, oder?
😅 boah gedankenbrei vom Feinsten, tut mir leid
 

Wohlgesagt

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[...] und ist dann so wenig wählerisch bei den Stimmen bzw. auch bei den Takes?
[...] Wenn das so beliebig, so egal ist... kann ich es auch lassen.
[...] denn wenn jemandem die Sprecherleistung so egal ist,
[...] Ist der Umgang beliebig, desinteressiert, planlos
Wow - ich mußte das einfach noch einmal hintereinander weg schreiben: Dieses heftige Werturteil fällst Du allein aus der Beobachtung heraus, daß ein Ausschreiber vor Ablauf der angesetzten Bewerbungsfrist sich für eine Stimme entscheidet.

Ich bin ehrlich gesagt entsetzt darüber, welcher Anspruch von Sprechern hier gegenüber Ausschreibern formuliert wird. Ja mehr noch, wie geätzt wird, ohne die Hintergründe von Entscheidungen zu kennen. Alles, was wir hier sehen ist nur "Ausschreibung beendet, habe mich für eine Stimme entschieden!" - und ja, das ist die Freiheit von jedem, der ein Casting ausschreibt.

Da kann man verschnupft sein, weil man sich vielleicht auch selber gerne beworben hätte (übrigens ohne Garantie den Job zu bekommen). Man kann sich selber sogar für einen viel besseren Sprecher halten als den, der den Job bekommen hat. Aber wenn man Kunst machen will (und das ist Hörspiel) hilft es enorm, beweglich im Knie zu sein, was das eigene Ego angeht.
 

Chaos

Schneewittchen
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Als wir Violette umbesetzt haben, hatte ich mir eigentlich schon vorher jemanden ausgeguggt. Aber es kamen so dermaßen gute Alternativen, dass wir uns tatsächlich für jemand anderen entschieden haben.
find das auch das eigentlich spannende an offenen castingrunden, dass man manchmal halt echt positiv von unerwarteter seite von den socken gehauen wird!

generell muss ich aber sagen, dass ich das hier eher ausnahme als regel finde, dass vor castingende schon in den thread geschrieben wird, welche rollen besetzt werden - beobachte das eher bei externen Castings. Ich weiß natürlich, dass einige (@Frank Hammerschmidt zB) ja im Vorhinein einfach einen festen Kern haben aus Leuten, die nicht plötzlich in der Versenkung verschwinden - weil das ist halt ärgerlich und ich kann es aus Produktionssicht total verstehen. Ich find es bei so Castings mit Vorbesetzung manchmal dann aber schade, wenn eigentlich keine so richtig coolen Rollen mehr übrig sind (aber ich sehe mich nicht so ganz im Recht da zu meckern, weil ich halt selbst schon oft genug zu diesem Kern gehört hab).

Was ich aber merke, ist dass manchmal die Fristen so dermaßen kurz sind, dass ich es gar nicht schaffen würde, da noch Probetakes einzusprechen - das ist dann schon manchmal echt frustrierend.

Naja, lange Rede kurzer Sinn - ich hoffe, du lässt dich nicht zu sehr entmutigen @Deunan und handhabst das ein bisschen, wie @Ani vorschlug :)
 

Stefan Hartlein

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Wie kränkend ist das bitte... Abgewiesen zu werden für eine Rolle, für die man sich ohne Aufforderung ohnehin nicht beworben hätte o_O

Wobei ich die Aufforderung auch schon einmal hatte... was wirklich belastend war und ich habe dann auch dankend abgesagt.
Viele Stimmen kennt man doch - will man da wirklich sagen, dass man da erst noch Probetakes benötigt?
Mmh ich möchte da kurz drauf Antworten, weil ich mich etwas missverstanden fühle. Also Ja das habe ich so gemacht, schrieb ich ja. ABER wenn ich Menschen angeschrieben habe, habe ich gebeten Probetakes auf zu nehmen, weil ich mir vorstellen könnte das es vielleicht gut passt. WENN ich dann dieser Person oder Personen abgesagt habe, dann begründet mit PN und nicht einfach nur so stillschweigend. Viele Stimmen kennt man doch, hast du recht, aber es geht ja immer um eine bestimmte Rolle. Also die Stimme in einer Rolle zu hören, da darf es dann auch mal nicht passen.

Also ich habe extrem großen Respekt vor jeder Bewerbung die jemals auf einen meiner Castings gegeben wurde. Mir persönlich ist es wichtig das ich SprecherInnen in meinen Hörspielen habe die genau zur Rolle passen. Aber die Menschlichkeit, der Respekt und die Dankbarkeit ist immer bei mir vorhanden. Daher besetze ich mich auch immer nur in kleinst Nebenrollen. Es geht um das große ganze und da stelle ich mich gerne hinten an, auch wenn ich gern mehr Sprechen würde.

GLG
 

Chaos

Schneewittchen
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noch ein gedanke: finde es schwierig, wenn hier die auswahlmethode persönlich genommen wird. sorry, aber es geht halt echt nicht um eure person dabei, sondern um stimme und passung und wahl und nicht darum, ob ihr nette leute seid. wenn man eine absage bekommt, heißt das doch nicht, dass man "es nicht wert war" oder irgendwie persönlich versagt hat, da hat einfach nur ne stimme besser reingepasst als die eigene!
 

BumbleBea

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Wow - ich mußte das einfach noch einmal hintereinander weg schreiben: Dieses heftige Werturteil fällst Du allein aus der Beobachtung heraus, daß ein Ausschreiber vor Ablauf der angesetzten Bewerbungsfrist sich für eine Stimme entscheidet.

Ich bin ehrlich gesagt entsetzt darüber, welcher Anspruch von Sprechern hier gegenüber Ausschreibern formuliert wird. Ja mehr noch, wie geätzt wird, ohne die Hintergründe von Entscheidungen zu kennen. Alles, was wir hier sehen ist nur "Ausschreibung beendet, habe mich für eine Stimme entschieden!" - und ja, das ist die Freiheit von jedem, der ein Casting ausschreibt.

Da kann man verschnupft sein, weil man sich vielleicht auch selber gerne beworben hätte (übrigens ohne Garantie den Job zu bekommen). Man kann sich selber sogar für einen viel besseren Sprecher halten als den, der den Job bekommen hat. Aber wenn man Kunst machen will (und das ist Hörspiel) hilft es enorm, beweglich im Knie zu sein, was das eigene Ego angeht.
Ich glaube gar nicht, dass das von Nanami böse gemeint war, ich glaube eher (bitte korrigier mich nanami, wenn ich falsch liege) dass sie sich viele Gedanken darüber gemacht hat und das eine Sammlung von den Gedanken ist.

Ich verstehe, dass du da eine Wertung liest, ich denke aber nicht dass es abschätzend gemeint war oder egozentrisch, weil ich Nanami so hier noch nicht erlebt habe.

ich denke, dass das Thema einfach für einige super emotional ist und daher diese Emotionen im Text sind.

Von daher sollen wir denke ich alle neutral miteinander unseren Exkurs führen
 
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