Hi Peter,
@PeBu34
für professionelle Hörbuch-Produktionen gilt, je trockener um so besser. Alles was man an Effekten, wie Hall oder Echo, später braucht lässt sich in der Postproduktion drauf rechnen.
Für Dich und Deine Geschichte gilt aber die Divise, ein bisschen Raumhall ist nicht dramatisch. Wenn alles aus einer Hand / Umgebung kommt und der Raumklang immer gleich ist, fällt das weniger auf, als wenn viele verschiedene Personen mitwirken und jeder seinen eigenen Raumklang mit in der Aufnahme hat. Daher strebt man bei Hörspielproduktionen hier trockene Aufnahmen an, um ein möglichst homogenes Klangbild zu erhalten, damit es nicht auffällt, dass der eine in einer selbstgebauten Kabine, der andere im Schrank und der nächste unter einer Wäschespinne mit Decke obendrüber und eine andere im professionellen Heimstudio aufgenommen hat.
Deine Stimme ist beim Hörbuch mit das wichtigste Werkzeug und es muss Dir gelingen die Geschichte so unvorgelesen wie möglich zu "erzählen" und den Charakteren der Geschichte in den Dialogen eine eigene Sprechweise zu geben, um das Hörerlebnis lebendiger für den Hörer zu machen. Das gibt dem Hörer einen Wiedereknnungswertwert der Figur und man weiß sofort ohne das der Erzähler es erklären muss, es ist der Drache, der gerade spricht, oder der Zwerg sagt gerade was oder es ist der Held der sich gerade blamiert. Du kannst dafür die Stimme verstellen und natürlich auch hier mit zusätzlichen Effekten arbeiten, z..B. Szenenbedingt Hall auflegen, wenn etwas in einer Halle oder Höhle spielt. Du kannst auch trotz vorhandenem Aufnahme-Raumhall mit sogennanten Impulse-Resposnses arbeiten. Mit dem VST-PlugIN SIR1 kannst Du sogar eigene Impuls Responses auf Deine Aufnahmen legen.
Was sind Impulse.Responses nochmal? Impulse-Responses sind kleine Audiofiles von unterrschiedlichen Umgebungen, zum Beispiel von Orfen wie Kirchen, Sälen oder besonderen Räumen und sie enthalten den Reflexionshall der Umgebung. Du kannst diese Impulse-Responses sogar selbst herstellen. Du brauchst dazu lediglich einen Field Recorder oder ein einfaches mobiles Aufnahmegerät und begibst Dich an den entsprechenden Ort dessen Klang / Raum Du später auf Deine Aufnahme legen willst, z.B. den Wald, draußen im Garten, Feld und Flur, Klo, eine Kirche, Bushaltestellenhäuschen, Auto, Bus, Zug, Straßenbahn usw. - vor Ort startest Du eine Aufnahme lässt ein wenig die Umgebung wirken und dann klatschst Du einmal in die Hände und stoppst anschließend die Aufnahme. - Durch das Klatschen bekommst du den Reflexionshall dieser jeweiligen Umgebung in die Aufnahme. Das File musst Du später noch ein bisschen nachbearbeiten, auf den Bereich vom Klatschen zurechtschneiden. Das File dient Dir als Basis für das SIR1 PlugIN, um Deine Sprachaufnahmen mit dem Raumklang der Örtlichkeit zu versehen. Danach klingt es so als hättest Du Deine Aufnahme im Wald oder im Bus oder oder oder gemacht.
Das SIR1 VST-PlugIn gibt es derzeit noch gratis als Donwload und lässt sich ganz einfach z.B. in Audacity integrieren.
www.siraudiotools.com
Hoffe,, ich habe Dich nicht verwirrt. Ich wünsch schon mal viel Spaß beim ausprobieren.
Viele Grüße
Telli
