@pio [FULL ACK].
Es stimmt, dass die MP3 Algorithmen sich über die Jahrzehnte verbessert haben und es leider auf der Input Seite keine wirkliche Weiterentwicklung zu noch mehr Qualtität gegeben hat. Ich sach' nur "Loudness War".
Und für die Gerätschaften, mit denen das Gros der Konsumierenden die Schallereignisse abhören gilt ja auch nicht immer die höchste Qualitätsstufe.
Aber es ist schon ein Unterschied, ob ich über mein SSL2+ Audiointerface abhöre oder über den SPL Phonitor One d. Beide bekommen dasselbe Signal: Digitalen Audiostream über USB, direkt vom Erzeuger.
Und über das SPL höre ich sofort, selbst mit dem preisbewußten AKG K 271 MKII, ob es eine nicht datenreduzierte Quelle ist oder nicht. Da muß noch nicht mal der Referenzkopfhörer dran.
Ja, es gibt FLAC, DXD und ALAC, welche die Datenmenge ordentlich reduzieren (also komprimieren), aber als verlustfrei gelten, sprich die ursprüngliche Infomationsdichte, wird 1:1 reduziert.
Es ist richtig, dass dies in der alltäglichen Musik-Konsumierung keine entscheidende Rolex spielt. Dafür sind eigentlich überall zu viele Umgebungsgeräusche, die mit den Musiksignalen interferieren bzw. sich addieren und so nicht zur Steigerung des Hörgenusses beitragen. Und hier liegt meiner Meinung auch der Pfeffer im Hasen!
Wenn ich beim Autofahren Musik höre, ist 192 kbps MP3 ausreichend. Das Wind-, Abroll- und Motorengeräusch machen einen ungestörten Musikgenuss per Definition zunichte.
Nur, wenn ich z.B.: ein Hörspiel mit ausgefallenen 3D- und/oder Surroundeffekten genießen will, dann wird das in MP3, selbst bei 320 kbps ... nun ... nicht so wirklich schön.
Wenn ich dann auf FLAC oder "direct sound" umschalte ist das ein hörbarer Unterschied.
Und ich stimme
@pio vollen Herzens zu, dass man zuweilen Mischungen hört, das man am liebsten davonlaufen möchte.
Mein ganz großer "Favorit" ist diesbezüglich Fernsehton. Besonders bei Übertragungen von Rock-Konzerten neige ich dazu ... you know?!
Ja, die Kollegen am Pult müssen zusehen, dass das alles durch die zur Verfügung stehende Bandbreite passt; geschenkt.
Und ich stimme auch
@soundjob zu, wenn er sich zum Einschlafen mit 64 kbps die Ohren "zu-phasen" lässt.
Ich verstehe das, nur könnte ich das für mich nicht zwei Sekunden ertragen, würde mich darüber aufregen und NIEMALS einschlafen
Nur, wenn ich mir schon die Zeit nehme und schöne Musik in einem schönen Klang hören möchte (und ja, ich höre Dinge, die andere Leute nicht wahrnehmen), dann bestimmt niemals in MP3.
Den Plattenspieler mit phasenkorrigiertem Netzteil, der mit EXAKT 33 1/3 U/min läuft und über eine Stunde "vorlaufen" musss, den hatte ich nie.
Und auch nicht die Elektrostaten für je 40.000 € und den passenden Accuphase Amp auch nicht. Meine "Gennies" machen einen ganz ordentlichen Job und wenn man ein bißchen mehr Gas gibt, klingt das auch noch immer schön.
Und wenn es um Dynamik und ausgefeilte Darstellung geht, ist Musik im MP3-Format nicht auf meiner Liste. Besonders bei Klassik oder anspruchsvollem Jazz und natürlich bei lauter Musik im schnellen 4/4 Takt hört man das sehr schnell und sehr deutlich. Da fehlt die Präzision im Bassbereich, die Tiefenstaffelung ist eingeschränkt und die Luftigkeit in den Höhen nicht so gut, wie bei nicht datenreduziertem Material.
Doch zurück zu den Hörspielen. MP3 ist in sehr vielen Fällen eine sehr passende Wahl!
Die aktuellen MP3 Algorithmen leisten einen ganz ordentlichen Job. Und bei Hörspielen kommt es nicht auf die letzten mü im Hochton und Bassbereich an; auch wenn das nicht schaden würde.
Die klare Fokussierung auf den Frequenzbereich der Sprache bei MP3 ist gut umgesetzt und nützlich. Besonders wenn man bedenkt, auf welchen Geräten zum großen Teil abgehört wird.
(
@soundjob ich gehe NICHT davon aus, dass die Gennies oder Adams neben dem Bett stehen (der schlechte WAF, you know!))
Zum Beispiel die aktuellen In-ears Ohrhörer, die mit allen Phasenschweinereien dieser Welt arbeiten, um aus nicht einmal 1 cm Membrandurchmesser so etwas wie Bass zu erzeugen und das hört sich gar nicht mal so schlecht an.
Doch Bass fängt für mich ab 15" Membrandurchmesser an, lieber 18" und für die ganz tiefen Sachen auch gerne einen 21".
und das natürlich mit ordentlichem Antrieb, also Amps mit sehr viel Watt und einem sehr hohen Dämpfungsfaktor.
(3. Axiom der Tontechnik: "Laut ist erst, wenn das T-Shirt des Ton-Ings am Pult im Takt flattert."
)
Ich verstehe, dass viele Leute sagen, dass man die Unterschiede in fast allen alltäglichen Situationen nicht so deutlich wahrnimmt. Und das stimmt ja auch.
Nur, dass man den Unterschied nicht mehr hört, das stimmt nicht. Das Glas Bier wird ja nicht voller, wenn ich statt Bier mehr Schaum reingebe, auch wenn die Füllhöhe hinterher dieselbe ist.