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Gelöschtes Mitglied 8116

Ich hatte mal als Hörspieltechniker bei einem (guten) Regisseur gearbeitet, der immer, wenn mit der Anlage einer Figur nicht weiterkam, ihr einen mundartlichen Akzent aufdrückte. Wir nannten das dann Volkskunst. Akzent, nicht Mundart. Mundarten verlangen auch die passende Grammatik und den richtigen Wortschatz. Akzente kann man auf Hochdeutsch auflegen wie etwas Rouge. Das hatte oft funktioniert. Es kam auf magische Weise Leben in die Figur.
Ich nutze das zunächst ganz einfach, um Mehrere zu sein. Hier kriegt dann Ruprecht etwas Sächsisch, hier Mephisto etwas Wien.
Außerdem passen bestimmte Charakterzüge irgendwie zu Mundarten, ohne dass ich damit jemanden diskriminieren würde (In den Beispielen ist es ein gewisser Fatalismus, unter den etwas Chemnitzer Sächsisch liegt und Verschlagenheit hinter dem wenigen Wien. Zuwenig ist sowieso immer besser als zuviel.) JEDE Mundart kann übrigens SEHR SCHÖN klingen. (Das sage ich als gebürtiger Sachse, der aber schon im ersten Lebensjahr emigriert ist.)
 
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