@Pinnie
Eins ist mir im Kopf geblieben: Kostete xx Arbeiter-n das Leben.
Mir klappt der Dativ hier die Nägel hoch. Was kommt danach? Das kostet DIR einen Euro?
Okay, habe mich belehren lassen, dass seit der 23. Auflage des Dudens sowohl Dativ als auch Akkusativ hier anwendbar sind. Duden arbeitet deskriptiv, nicht normativ. Heißt, dass Wendungen, die oft genug geplappert wurden, irgendwann zugelassen werden, auch wenn sie normativ falsch sind. Aus der Neuerung folgt nämlich oft, dass die Begründung für einen Fall oder auch die semantische Erklärung für ein Verb flöten gehen, was für mein Empfinden Kommunikation erschwert, denn es schafft Unklarheiten.
Für mich heißt das immer noch: Kostete (wen oder was) xx Arbeiter das Leben.
Begründung:
Dativ -- Interaktion zwischen Personen: Ich gebe, leihe, schenke, sage (wem) DIR
Akkusativ -- für den Teil im Satz, mit dem etwas geschieht : Ich sehe (wen oder was) DICH. Ich gebe dir (wen oder was) DAS Buch. Der Unfall kostete (wen oder was) IHN das Leben.
Im Fall der Mediensprache in 100 Jahren hast Du allerdings recht, die Reporterin sagt sowas wahrscheinlich. Nur kegelt es mich aus dem Stück, weil es sich (im Ohr von 40+) schlicht falsch anhört und nicht wie eine stilistische Entscheidung. Bei Stücken mit Retro-Charme zum Beispiel hat der Dativ in dieser Wendung absolut nichts zu suchen, finde ich. Andere Zeit, andere Sprache.
Ich warte noch darauf, dass "Mund-zu-Mund-Propaganda" Eingang in den Duden findet. Dann muss ich, glaub ich, kotzen.
Ich mag dieses Sprachgepingel nicht an mir, hätte eigentlich lieber ein dickeres Fell. Aber wenn es Dir nützt, lasse ich Dir meine Irritationen künftig zukommen. Ist vielleicht besser, sie zur Diskussion anzubieten, als das Bauchgrummeln in den Boden zu joggen