Hallo
@soundjob!
Niemand ist unfehlbar und auch nicht wir "Fledermäuse". Von daher ist Kritik immer willkommen. Lob auch gerne!
Es ist immer schwierig einen Fall A mit einem Fall B zu vergleichen. Da spielen viele unterschiedliche Aspekte eine Rolle und selten gleicht ein Fall dem anderen auch nur annähernd. Aber das muß ich Dir nicht erklären, oder?
Da Du Dich auskennst, muß ich Dir nicht erläutern, wieso es nicht schwierig ist eine leichte Überhöhung in den untern Mitten mit einem kleinen Tick am EQ in den Griff zu bekommen. Ja! Besser wäre ohne, aber wir lassen hier den Dom in Kölle.
Mir ist aber noch kein Verfahren bekannt, wie man Raumhall aus einer Aufnahme bekommt, zumindest nicht mit realistischem Aufwand. Es gibt mittlerweile Verfahen, doch die liegen so derartig weit über unseren "Budgets" ... lassen wir das! Und das es Möglichkeiten gibt, den Raumanteil zu kaschieren ...
Ich bin gespannt, wie Du das in einer Szene, wo zwei Protagonisten in einer kleinen Besenkammer sprechen, hinbekommen kannst. Aber ich lerne sehr gerne dazu.
Den selben Dialog in einer Kathedrale ...
Wir leben damit, dass es für manche [intern] Kandidat*innen schwierig ist, das herauszuhören, was wir hören bzw. bemängeln.
Mittlerweile gibt es dafür sogar eine empirische Meßgröße: 11 dB!
Prof. Hyunkook Lee hat sie mit der notwendigen Empirizität gefunden und definiert.
Sie besagt, dass die geübten Ohren z.B. Hall um 11 dB lauter wahrnehmen, als die Ohren, die erst noch mehr Erfahrung sammeln müssen.
Und was 11 dB bedeuten, muß ich Dir nicht erklären.
So kommt es, dass wir noch Raumanteile in den letzten Aufnahmen von Nanami hören und wir ihr schon viele und auch sehr detaillierte Tipps gegeben haben, wie sie das in den Griff bekommen kann.
Mir ist nicht vollständig transparent, ob sie diese alle verstanden (vielleicht haben wir sie einfach nicht gut genug erklärt?) und welche sie davon bereits umgesetzt hat.
Sie hat sich vom Hans die Voice-Booth gekauft, die wirklich gut ist. Aber irgendwie bzw. irgendwo kommt da noch ein hörbarer Raumanteil bei ihr herein. Und das ist, was zählt.
Wir nehmen alle Sprechenden in Mono auf, was es nahezu unmöglich macht eine Lokalisierung einer Störung oder Problemstelle genauer zu spezifizieren. Aufgrund der Laufzeiten bzw. Lautstärkeunterschiede haben wir ein paar grobe Anhaltspunkte, das erstetzt aber keine detaillierte Analyse!
Wir wollen aus guten Gründen alle Sprechproben in Mono. Aber erst mit Stereo (DMS oder HOA) sind Lokalisierungen einigermaßen präzise möglich.
Manchmal helfen Fotos dabei die Problemstellen zu finden, aber eine Garantie ist das leider auch nicht.
Vielleicht hilft es die Kriterien für das [intern] hier noch mal aufzuführen:
- Die Sprechprobe darf nicht verzerrt und nicht hörbar verrauscht sein! (Ein gewisses Rauschen ist unvermeidbar, zumindest mit den hier üblichen Budgets!)
- Die Sprechprobe muss "pur" und Mono sein. Also: Kein EQ, kein Compressor, kein Limiter, keine Effekte und kein Normalisieren. Pur!
- Die Sprechprobe muss frei von Nebengeräuschen sein, wie z.B.: Lüfter, Plopper, Zischer, vorbeifahrende LKW und PKWs ...
- Die Sprechprobe sollte einen "normalen" Pegel haben. Nicht zu laut und auch nicht zu leise. Und das über die gesamte Sprechprobe hinweg!
- Die Sprechprobe muss frei von deutlich wahrnehmbaren Raumanteile oder gar Raumhall sein!
- Die Sprechprobe sollte einen möglichst offenen, "natürlichen" Klang haben.
- Ausdruck und hörspielerische Leistung sind nicht Bestandteil der Bewertung.
Was den letzten Stand von Nanamis Sprechproben betrifft:
Punkt 1: Checked! (Das war nicht immer so!)
Punkt 2: Checked!
Punkt 3: Checked! (mittlerweile!)
Punkt 4: Checked! (mittlerweile!)
Punkt 5: leider noch nicht ganz!
Punkt 6: Checked!
Punkt 7: Checked! Nanami hat hier wirklich Qualitäten, doch die geben hier leider nicht den Ausschlag.
Nun! Diese Kriterien sind für alle [internen] gültig und wir Fledermäuse bestätigen lediglich, dass sie zum Zeitpunkt der Prüfung so erfüllt wurden. Das es im weiteren Verlauf zu Abweichungen kommen kann, ist verständlich, aber wir können nicht alle [intern] Sprechenden fortlaufend überprüfen und wir wollen das auch gar nicht!
Außerdem ist es so schon schwierig alle Aspirant*innen einigermaßen zeitnah zu betreuen.
Auch an dieser Stelle ein grosses SORRY an alle, die noch warten bzw. länger gewartet haben.
Bei Nanami ist es ja wirklich nicht mehr viel. Um so weniger verstehe ich, dass sie die Kooperation eingestellt hatte. Jede mag ihre Gründe haben, aber das ist nicht unser Bier.
Für mich stand da: Ich habe kein Interesse mehr! Das ist schade, weil sie stimmlich wirklich etwas zu bieten hat; aber wenn sie die vielen, vielen, vielen Ratschläge in den Wind schlägt, bzw. ignoriert was man ihr rät, um sich zu verbessern, dann ist irgendwann auch meine Geduld mal zu Ende.
Nanami hat eine gute Booth von Thomann, aber was ist so kompliziert daran, den Rat umzusetzen das Mikrofon leicht in eine Ecke zu stellen, ein bißchen am Mikrofon vorbei zu sprechen und vielleicht noch eine weitere Decke dahinter aufzuhängen?
Ich kann auch nur qualifiziert raten, denn ich kenne ihren Raum nicht, weiß nicht wo die Resonanzen liegen und was sonst noch alles darin passiert, wenn sie spricht. Die Booth vom Hans, ist nicht schalldicht. Bei dem Preis wäre das auch nicht realistisch zu erwarten. Sie ist eine sehr solide Basis, aber kein Garant für ein [intern].
Die Behauptung, dass man einen hohen finanziellen leisten muß um ein [intern] zu bekommen, ist schlicht die Unwahrheit!
Beste Beweise sind das "
Esszimmermöbel-Studio", das berühmte "Wäschestativ-Studio" oder auch so kompakte Lösungen wie
DIESE. Das sind alles Dinge, die in sehr vielen Haushalten auf dieser Welt verfügbar sind (zumindest wenn dort kein Krieg herrscht!) - Kosten: Keine, zumindest keine zusätzlichen!
Und die dabei eingesetzen Mikrofone sind nicht "Top-of-the-list", sondern im besten Sinne solide Mittelklasse. (~ 100-250 €). Das sind keine t.bones mehr, aber auch noch keine C 414 XLII oder gar noch höherwertige Mikrofone. Und das genügt völlig für ein [intern].
Man kann also für unter 300€ ein Setup ("Studio", Mikro, Kabel, USB-Interface) zusammenstellen, mit dem es möglich ist ein [intern] zu bekommen. Ja selbst mit preiswerten USB-Mikrofonen hat das schon funktioniert, solange sie nicht übermäßig rauschen, was aber die besonders preiswerten leider tun.
Die Booth vom Hans ist, wie schon mehrfach gesagt, nicht schlecht, aber auch sie ist KEIN Garant dafür, dass sich keine Raumanteile "reinschleichen".
Ob mein Tip, hinter dem Mikrofon eine dickere Wolldecke aufzuhängen, das Mikrofon in eine Ecke zu stellen und im spitzen Winkel darauf zu sprechen umgesetzt wurden, kann ich nicht mit Sicherheit sagen. Und ob eine weitere Wolldecke, Saunatücher oder gar ein Federbett vor dem Eingangsvorhang angebracht wurden, entzieht sich auch meiner Kenntnis.
Und wieso jemand meint mit Gesangseinlagen bei einer Sprechprobe für ein [intern] überzeugen zu können, ist mir immer noch nicht verständlich. So etwas kann eine interessante Beigabe bei den Sprechproben sein, aber ist nicht Bestandteil der Kriterien (s. o.)
Ja, manchmal sind mehrere Itterationen notwendig, bis alle Kriterien erfüllt werden. Das ist nicht immer schön und angenehm, aber nun mal erforderlich. Aber bis auf ganz wenige Ausnahmen ist es uns bisher immer gelungen, den Kandidat*innen das [intern] auch verleihen zu können, wenn sie auch von ihrer Seite das erforderliche Engagement eingebracht haben.
Ergo, können die Kriterien soooo falsch und überhöht nicht sein.
Wenn die Mehrheit der Forumsmitglieder diskutieren möchten, dass diese Kriterien angepasst werden müssen, bin ich dabei. Und vielleicht finden wir eine bessere "Formel", um noch mehr Transparenz und Nachvollziehbarkeit herzustellen. Das würde mich sehr freuen!
Bis dahin gelten sie aber weiterhin.
Und bisher wurde und wird niemand für konstruktive Kritik negativ sanktioniert. Sollte dennoch irgendwan einmal der Eindruck entstanden sein, tut es mir leid und wir können das gerne gemeinsam gerade rücken. Es war auf jeden Fall niemals Absicht.
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Mein Vorschlag ist, um hier Fortschritte zu machen, folgender:
Nanami liest sich die lange Liste der bisher gemachten Vorschläge noch mal durch und überprüft, welche sie davon schon umgesetzt hat. Dann überprüft sie die noch offenen Vorschläge, ob sie die mit vertretbarem Aufwand umsetzen kann und wenn ja, dann bitte!
Bei Fragen, bitte einfach Fragen fragen.
Dann eine Sprechprobe aufnehmen, damit wir einen neuen Status Quo haben von dem aus wir weiterarbeiten können. Text ist beliebig.
Schön und sehr hilfreich wäre es, wenn dieser Text auch ein paar LAUT gesprochene Passagen enthält, damit wir hören können, ob die Booth jetzt dicht genug ist und der Raumhall draußen bleibt.
Das muss und wird kein Profi-Tonstudio-Standard sein! Das ist und war nicht unser Ziel, sondern lediglich saubere Aufnahmen, die einem "vernünftigen" Standard entsprechen.
Wir, die Fledermäuse, und insbesondere ich, freuen uns immer, wenn es uns gelungen ist wieder ein neues Mitglied in der Riege der [intern] Sprechenden begrüßen zu können. Das ist der Lohn für den zum Teil großen Aufwand, den wir investieren.
Denn, dieser verschämte Hinweis sei gestattet, wir (die Fledermäuse) machen das alles ehrenamtlich und in unserer ohnehin kargen Freizeit.
Wir bekommen dafür keine Vergünstigungen, keine Prämien oder Zuwendungen irgendeiner Art.
Und ja, zuweilen gibt es auch mal "Grenzfälle", wo wir auch mal ein Hühnerauge zu drücken. Denn eine [intern] Überprüfung ist und bleibt keine exakte Wissenschaft wo man etwas empirisch, messtechnisch darstellen kann.
Aber wenn mich die Raumanteile so deutlich anspringen, wie in der letzten Sprechprobe von Nanami, dann können wir nicht daran "vorbei hören" und das "Große und Ganze im Blick" behalten.
Das wäre nicht fair all denen gegenüber, die sich zum Teil mit großem Aufwand darum bemüht haben, diese letzten 5 % auch noch zu erfüllen.
Als primus inter pares, sei hier der "Fall" Lunaris genannt! Was haben wir nicht alles probiert, bis es dann endlich passte! Doch dann hat sie Nägel mit Köpfen gemacht und diese amtliche Stellwand-Lösung gebaut: Gugst Du
HIER!
Die Tonqualität überzeugt auch Ton-Ings aus Profi-Tonstudios. Und was die Kosten betrifft, ist die Lösung von Lunaris von einem professionellen Tonstudio SEHR weit entfernt, aber soundtechnisch verdammt nah dran, bzw. gleich auf!
Was zählt, ist was auf den Aufnahmen zu hören ist. Wenn jemand das in einem amtlichen Studio macht, gut. Wenn jemand das unter zwei Bettdecken auf seinem Bett macht, auch gut. Wenn es ordentlich klingt, ist beides "richtig". Aber wenn eine teure Lösung nicht die Raumanteile draußen hält, dann ist das leider nicht [intern].
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Dann möchte ich noch Folgendes, leicht offtopic, hinzufügen:
Ich muss und werde mich hier nicht rechtfertigen, aber es ist mir wichtig stets Verständnis zu erzeugen, zu überzeugen und Konsens herzustellen.
Aber wenn die Forumsmitglieder der Meinung sind, ich würde übertreiben und das "Große und Ganze nicht im Blick haben" ... überhaupt gar kein Problem, Freunde! Es ist nicht so, als ob ich mit meiner kargen Freizeit nicht noch etwas anderes anzufangen wüsste, als hier [intern] Überprüfungen zu machen. Ganz im Gegenteil! Für mich könnte der Tag 48 Stunden haben und ich käme noch immer nicht zu allem, was ich gerne täte.
Meinen "Posten" der Fledermaus kann gerne jemand anderes übernehmen. Freiwillige vor und bitte nicht drängeln!
Ich mache ihn, weil es mir ein Bedürfnis ist den Sprechenden zu helfen einen gewissen Standard zu erreichen und zu halten. Dafür stelle ich meine Fähigkeiten und Wissen gerne zur Verfügung.
Bei einigen Forumsmitgliedern konnte ich durch diese Unterstützung sogar behilflich sein, dass sie ein (weiteres) Standbein aufbauen und damit Einnahmen generieren können und zum Teil sogar damit ihre Familie ernähren. - DAS macht mich besonders glücklich, zufrieden und ein kleines bißchen stolz!
Aber ich lasse mir nicht ein "X" für ein "U" verkaufen und mich auch nicht dazu drängen, mangelhafte Qualität zu akzeptieren. Wenn das gewünscht ist, dann soll diese Aufgabe lieber jemand anderes erledigen.
Es gibt genug "Ton-Schaffende" hier im Forum. Es "kostet" Euch nur eine PN an Dennis Künstner und/oder Ellerbrock und schon kann die Diskussion starten, ob Ihr die notwendigen Qualifikationen mitbringt und sie Euch die entsprechenden Privilegien hier im Forum geben. Kein Ding!
Aber eins steht fest, wie das Amen in der Kirche:
- Ich habe die Weisheit gewiss nicht mit Schaumlöffeln gefuttert.
- Ich bin fehlbar und unsicher, ob ich nicht doch übertreibe oder zu lax bewerte.
- Mein Anspruch ist, bei allen Aspiranten dieselben Kriterien in der selben Art und Weise anzuwenden. Ich arbeite daran, das es mir so gut gelingt, wie ich es gerne möchte. Und meine Ansprüche an mich, sind deutlich verschieden von denen die ich an andere Leute habe.
- Ich werde mich von den genannten Kriterien nicht "herunterhandeln" lassen, bloß weil jemand irgendwelche Intentionen hat oder meint ich hätte nicht alle Zaun am Latten!
Dann lieber nicht mehr Fledermaus sein, denn ich werde nichts mit Murks und/oder schlechten Sound zu tun haben! Punkt!