Das habe ich vor ein paar Tagen auch drüber nachgedacht. Conan mit Arnold Schwarzenegger ist einer meiner Lieblingsfilme. John Milius, der Regisseur (der auch noch Red Dawn gemacht und die Drehbücher zur Serie Rome geschrieben hat), scheint, so ich das abschätzen kann, ein Waffennarr und Trump-Wähler zu sein. Mag ich beides nicht. Die Filme gucke ich mir trotzdem an. Auch Robert E. Howard, der Autor von Conan, ein Texaner, hätte heutzutage bestimmt ebenfalls Trump gewählt. Übrigens war er auch ein Brieffreund von Lovecraft. Das dieser schon öfter Rassist genannt wurde, war mir bekannt. Die Romane gefallen mir trotzdem. Aber in meinem Hinterkopf ist trotzdem ein gewisses Unwohlsein. Es ist schwierig.
Zen-Anarchisten. Das sieht auf dem Papier was komisch aus, weil das teilweise Konservative aber ansonsten Links-Extreme Parallelen sind.
Es geht darum, dass die (wir – ich zähle mich da auch zu) sagen, wir haben tiefgreifende gesellschaftliche Probleme die aus der Zivilisation heraus entstehen.
Das ist also eine sehr naturwissenschaftliche Sichtweise. Bei mir z.B. das wir die Naturgesetze immer vergessen.
Das heißt faktisch: 17,5 Mil. Briten waren beim Brexit der Überzeugung, dass ein einsamer Wolf genau so stark ist wie ein Rudel. Den Fehler in diesem Denksystem ist denen gar nicht aufgefallen. Die Probleme siehst du jetzt.
Hätten die so gedacht – wäre denen das niemals passiert.
Der Grund warum denen das nicht aufgefallen ist – liegt an Zivilisation.
Howard hat das z.B. in Red Nails wunderbar beschrieben. Deswegen sind auch alle Helden von Milius Männer die sich gegen das System stellen und naturwissenschaftlich handeln.
Das wirkt daher sehr oft auf Konservative wie deren Propaganda – weil die auch an eine starke Führung glauben.Das liegt aber nur daran, dass die Natur – sehr brutal ist und auch gewalttätig, sexistisch und territorial.
Der Unterschied ist nur der: Die Rechte – glaubt – dass sei etwas wonach man streben sollte (daher den totalitären Staat mit einer starken Führung).
Leute wie Howard, Milius oder auch ich – sagen lediglich nur: Du musst dich mit der Realität abfinden und die Angst davor verlieren bzw. du kannst nicht die Naturgesetze verändern.
Beispiel: Wenn ich eine Waffe habe – und du hast keine – tust du das was ich will.
Das wirst du niemals verändern können, egal wie scheiße du es findest. Was ist jetzt die Lösung?
Wir sind also alles Humanisten. Aber nicht wie Karl May (auch Humanist), weil wir sehen das naturwissenschaftlich und nicht religiös.
Du willst die Waffen abschaffen? Ich hab hier einen Stein, den werf ich dir an den Kopf und jetzt?
Du kommst um Gewalt nicht rum. Das muss man leider akzeptieren.
Das heißt auch – nur weil du was moralisches vertrittst, bedeutet das nicht, dass du ein toller Mensch bist. Also der Typ unter dem Lovecraft Video – das ist fehlgeleitetes Balzverhalten. Das kannst du Psychologisch erklären warum der glaubt, dass er was gutes tut. Ist wie gesagt Naturwissenschaft.
Deswegen mag das komisch wirken, dass solche Leute Trump unterstützen. Milius Tochter ist nach der Filmschule direkt in dessen Camp. Eine Frau die Vorher einen Film machte über lesbische Cowboys im Drogenrausch. Das müsste eigentlich jedem komisch aufstoßen, wieso die zu den Republikanern geht.
Zen-Anarchistische Sichtweise: Die US-Amerikaner werden seit 30 Jahren (mehr oder minder) von 2 Familien regiert (Clinton & Bush). Seit 30 Jahren haben diese Leute die Chance, jeden Tag, die Problematiken zu verändern. Obama, schwarzer Präsident, hat es nicht geschafft die Statuen vom KKK-finanziert in den Südstaaten umzuwerfen. Ging den politischen Weg: Kommission, müssen wir prüfen etc. das ist Staaten Sache etc. - Faktisch: Es ist nix passiert.
Eine gängige Sichtweise ist jetzt zu sagen: Ja, aber die Clinton die sagt nicht so ein bescheuertes Zeug, die kann auch reden, die hat was in der Birne. Deswegen gehört die Frau auf den Thron. Was du aber vergisst – dass das alles nix damit zu tun hat – die Probleme zu beseitigen und sie hatte über 30 Jahre lang die Chance. Sie hat 30 Jahre lang versagt, diese Chance wahrzunehmen.
Du setzt also jemanden auf den Thron der dir 30 Jahre lang demonstriert hat, dass er das Problem nicht lösen kann, will und zehn Gründe liefern kann – warum man es besser anders macht, als es einfach zu tun.
Bei jedem anderen – egal wer das ist – ist die Chance 50-50 – dass der die Probleme löst. Ist also automatisch der bessere Kandidat. Ob du dann prophetisch sagst: Ja, aber nach meiner Menschenkenntnis kann ich prophetisch voraussagen, dass der das auch nicht tun wird...
Wird dir gerade das Gegenteil bewiesen. Weil nämlich – ganz egal ob der Gut ist oder Schlecht – sein Treiben wird dazu führen DAS sich was verändert.
In diesem Fall – die Inkompetenz dazu führt – dass jetzt Millionen von Amerikanern auf die Straße gehen und diese Statuten einfach selbst umwerfen. Das ist Progress. Das ist Veränderung. Mit einer kompetenten Clinton – wäre jetzt nicht so ein Aufschrei.
Und es ist Scheinheilig zu glauben (gibt es auch) – Ja, aber die Gewalt und der Tod von Floyd sind doch Opfer für die Sache, WEIL – der Mann wäre so oder so gestorben. Was du machst – dafür bist du verantwortlich und nicht Frau Merkel. Wenn du so dumm bist, dass wenn die Frau sagt: Schwarze können ruhig abgeschlachtet werden und glaubst du hast ne Legitimation – dann liegt das Problem immer noch bei dir. Und deine reine Existenz – die dich zu dem Menschen gemacht hat – dass du das überhaupt als Legitimation verstehst – das hat mit Frau Merkel oder Herrn Trump nix zu tun.
Du bist verantwortlich für dein Aktionen und es wird auch niemand Frau Merkel oder Herrn Trump dafür zur Rechenschaft ziehen.
Nur jetzt unter einer Clinton – hättest du niemals eine autonome Zone in Seattle – die jetzt das Problem am Kern angreift – wo es wirklich existiert.
Die haben gigantische Probleme mit der Polizei und der Gesellschaft in den USA.
Und du siehst an dieser Sichtweise (zen-anarchist) auch – wie das auf der einen Seite wie gesellschafts-zersetzend aussieht – aber auf der anderen Seite humanistisch.
Deswegen gibt es diesen Ausdruck: Zen-Anarchist. Ist keine wissenschaftliche Bezeichnung sonder eher ein Slang. Es geht nicht um Politik – es geht um eine naturwissenschaftliche Betrachtung der Dinge/vor allem der Gesellschaft.
Das hat Howard in RedNails perfekt beschrieben. Und der Charakter Conan so wie alle Charaktere bei Milius handeln danach.
Der Kern ist der: Das sind alles Charaktere die durch ihre naturwissenschaftliche Sicht ihre Welt durchschauen (Zivilisation, Magie, Götter) und dann danach handeln und somit der Welt ihren Willen aufdrücken.
Hast du bei RedDawn. Nicht einfach aufgeben. Setzt dein Leben auf das Spiel um den Jetzt-Zustand zu verändern – weil Kommunismus funktioniert nicht und nur weil die den Krieg gewonnen haben, heißt das nicht in den Überlebensmodus umzusschalten – sondern aufzustehen und zu sagen: Nein. Es gibt ein besseres System und ich füge mich nicht.
Konservative glauben dann: Ja du nimmst den Kommunismus als ernste Bedrohung war.
Nein. Der ist nur keine Lösung. Funktioniert so nicht. Ist nicht ideal. Und wenn es hart auf hart kommt - was machst du dann?
RedDawn ist von dem selben Mann geschrieben der Farewell to the King schrieb. Ein US-GI der desertiert und sich einem Dschungelvolk anschließt und selbst den Briten sagt: Leck mich. Ich will nur, dass dieses Volk in Frieden leben kann ohne euren ganzen Schwachsinn.
Das sieht natürlich oft auch sehr extremistisch aus. Das liegt aber in der Natur der Sache, dass du die Dinge schonungslos betrachtest und dadurch oft Weltbilder angreifst, weil gerade durch die Zivilisation ein Schein entsteht – der toll aussieht auf dem Papier – aber gegen Naturgesetze geht.
Könnt ich aus diesem Thread dir 10 Dinger rausnehmen.
Und Waffen-Narren.
Siehe es mal so. Ja. Waffen sind scheiße. Du hast aber jetzt folgende Situation: Wenn die US-Amerikaner ihr Militär im eigenen Land einsetzen würden – würde jeder Soldat in ernsthafte Kampfhandlungen verwickelt und müsste sich die Frage stellen: WTF was mache ich hier, hier schießen meine eigenen Leute auf mich und ich schieße für diesen Präsidenten auf diese Leute.
Das wäre eine größere Hürde, als bei uns – wo die Bundeswehr davon ausgehen kann – dass da keiner auf sie schießen würde. Die hätten es um einiges einfacher, das zu argumentieren: Ich mache meinen Job. Ich bin nur Soldat. Das ist mein Beruf.
Du kannst dich dann nur darauf verlassen – dass die einsichtig genug sind – dass das scheiße ist.
In einem Konflikt (wieder Naturgesetze) sich auf eine 50-50 Wahrscheinlichkeitsrechnung zu verlassen ist dumm. Kein Militär auf der Welt handelt so.
Deswegen sieht das so kontrovers aus, wenn Leute wie Milius, Ventura auf der einen Seite sagen:
"Ländergrenzen weg, Militär raus – aber jeder ne Knarre in die Hand."
Da geht es nicht um Apocalypse oder Mad Max. Tom Sellek hat das mal auf den Punkt gebracht:
"Vor 50 Jahren, wenn sich ein Junge den Kopf wegschießen wollte, ist der in den Wald gefahren und hat sich den Kopf weggeschossen. Heute geht er dafür in eine Schule und knallt 40 Kinder mit weg. Die Gesellschaft hat sich verändert."
Es geht nicht um Waffen oder Drogen oder was auch immer für alle. Es geht um eine Gesellschaft - in der jeder eine Waffen haben könnte und im Idealfall gar nicht auf die Idee kommt – sich selbst den Kopf wegzuknallen, weil er Probleme hat in der Schule oder wo auch immer. Und wenn er es machen will – hat er den Anstand in den Wald zu gehen.
Du kannst das also unbesorgter lesen – oder – wenn dich der "Zen-Anarchismus" besorgt – würde ich Schaldecks Umgang empfehlen – denn solche Jungs sind nicht dein Freund. Weil durch diesen naturwissenschaftlichen Umgang – forderst du automatisch Konsequenz und damit Ehrlichkeit auch wenn es unangenehm wird: Kein Problem Nazi zu sein. Erst mal. Aber dann sei konsequent. Wenn dir das dann immer noch Spaß macht, gucken wir dann.
Wieder Brexit als Beispiel: Der Inder und Pakistani ist kein Problem. Aber der Pole (der katholische Pole) – der nimmt uns die Arbeitsplätze weg.
Was ist das denn? Entweder White-Power und der Pole gehört dazu oder nicht White-Power.
Seid konsequent.
Genau so bei Howard oder Milius: Nimm das Werk für das was es ist und für was es steht oder lege es weg und sag: Die haben einen Knall.
Weil jede Zwischenlösung wie z.B.: "Ihr seid eigentlich Rassisten, aber ihr schreibt so schön..."
Das ist genau worum es geht. So ne Ansicht ist möglich in der Zivilisation und durch unsere Gesellschaft und genau DAS kritisieren die oder auch ich, weil da fangen die Probleme an.
Aber wie gesagt – das sind keine konservativen, Red-Neck Trump-Wähler – sondern werden als Zen-Anarchisten beschrieben. Sieht manchmal gleich aus (weil die Natur ist sexistisch, rassistisch und territorial) – ist aber nicht dasselbe. Und natürlich werben wir alle für eine Veränderung. Geschichten sind immer Analogien – sonst würde niemand sie verstehen.
Und natürlich sind wir dadurch sehr kontrovers, weil wenn du ernst machst, trittst du andauernd Leuten auf die Füße, weil du ihr Weltbild in frage stellst. Das mag niemand. Aber es geht tatsächlich um die Beschäftigung mit dem wesentlichen. Dem Kern. Nur wir gehen nicht nach Bibel - wir gehen nach Wissenschaft/Natur und die große Party-Line ist immer: "Hör auf Angst zu haben."
Diese Aussage wirst du in allen Werken direkt oder indirekt finden.
Weil es geht darum die Naturgesetze zu akzeptieren, ganz egal ob sie dir gefallen oder nicht und das ist sehr, sehr schwer für viele, weil wir nicht mehr im Busch leben und viele auch die Zivilisation nutzen für ihren Blödsinn (die haben was zu verlieren).
Und Janis Choplin ist auch Texanerin. Woody Harrelson auch. Tommy Lee Jones auch.^^
Also dieses Klischee-Bild von Texas ist nich so - wie es gern präsentiert wird.
Fazit: Es ist nicht falsch Howards(!!!) Conan zu lesen oder Milius zu schauen. Ich bin ein Milius und auch Howard Fan. Meine Ex-sieht genau so aus wie der weibliche HC bei Farewell to the King.
Meine Großeltern sind übrigens vom Judentum zum Protestantismus konvertiert, um hier Club-Mitgliedschaft zu haben und der andere Teil sind erz-katholische, rheinfränkische Kölner. Ich bin in einer Gegend aufgewachsen mit Kindern aus einem Dutzen Nationen. Lebe fast nur bilingual - und habe fast nur inter-religiöse, inter-nationale, inter-rassistische Beziehungen gehabt (auch ne Afrikanerin und ne Jüdin).
Kann natürlich sein, dass ich total einen an der Waffel habe und dumm wie Brot bin, dann Milius und Howard zu lieben...
Alles möglich.^^ Nur damit du das einordnen kannst - von wem das kommt.