AW: Internationales Hörtalkwochenende 2013 - Erlebnisberichte
Hallo Leute,
so hier mein Erfahrungsbericht des IHW 2013:
*Press play on tape*
Freitag, 13 Uhr. Im Büro, am Rechner: Save? Yes. Quit! Auf wiedersehen!
Schnell noch mit ein wenig Fresszeug versorgt und schon kann es losgehen in Richtung Schloß Martinsfeld. Die Temperaturen sind bei Ich-schenk-Dir-einen-klammen-Rücken Werten angelangt.
Ein Brötchen in der einen Hand, die andere Hand am Lenkrad, steuerte ich meinen Wagen auf die A1...mitten in meinen ersten Stau....
*vorspul*
Der Schatten des mir voraus fahrenden Wagens trennte sich vom Auto und vollführte eine Pirouette....okay,... das war ein Sekundenschläfchen!
Zeit für eine Rast!
Rastplatz angefahren und meinen Wie-vermeide-ich-Sekundenschläfchen-Timer auf 12 Minuten gestellt, ich...
*vorspul*
„Cool, ich verlasse die Autobahn, dann bin ich gleich da...“
*vorspul*
Ich war immer noch auf der Landstrasse und hatte in der letzten Minute 15 "Örtchen" durchfahren. „Auf jedem Friedhof liegt wohl jeweils 1/15 des begrabenen Hundes...“
*vorspul*
Die Uhr zeigte 16:45 Uhr!
Ich war da! Und durchfuhr das Eingangstor von Schloss Martinsfeld und dachte mir: „Whow, so viele Leute sind schon da!“ Dann erkannte ich auch schon bekannte Gesichter, sowohl von den IHWs der letzten Jahre, Hörspielarena usw. als auch aus dem beliebten Tinychat. Ich fühlte mich ein wenig wie Queen Mum, die in Schritttempo an den Leuten vorbeifuhr und die Hand hob.
Ich brauchte mehrere Anläufe um meinen Rücken vom Fahrersitz zu lösen (Rücken-Sitzmaterial-Symbiose, wer kennt das nicht?).
Die Begrüßungen waren sehr herzlich, es wurden freundlich Hände geschüttelt, geherzt, umarmt und sich brüderlich auf die Schulter geklopft.
Whow, das Schloss ist...whow, mir fehlten die Worte...eindrucksvoll und so groß und übersichtlich! (Der Dürerhof war dagegen doch sehr labyrinthähnlich, in dem ich mich damals immer verlaufen hatte)
Okay, Speisesaal: Check!, Toiletten: Check!, Schlafplatz: Check! Und über allem schwebte und wuselte unsere Orgafee Sonja (AngelsNature) *schwärm* und beantwortete mit einer Hingabe alle meine Fragen....herrlich.
*vorspul*
Ich teile mir ein Mehrbettzimmer mit (*Namen vom Autor geändert) einer Biene, einem Kaiserschmarrn, einem Paul Stanley Poster, einer Bandsäge und einer Kreissäge. Von Letzteren gab es leider keine Off-Schalter was gerade in den Morgenstunden etwas anstrengend war, aber nicht weiter schlimm.
*vorspul*
„Oh ja stimmt, äh, ich/wir sollten vielleicht noch einkaufen gehen!“ Schnell noch den Freddy (FreddyBee), Lutz (Hustenstiller) und Matthias Ubert eingepackt und per Auto einen Kasten Bier und andere Sachen eingekauft.
Letzten Endes wurde es eine 30 Minuten andauernde Lachphase, die mir jede Menge Glückshormone geschenkt hat. Danke dafür, Jungs!
*vorspul*
Es gibt ein Klavier im Speisesaal? Wie GEIL ist das denn? Beim Wiedereintreffen am Schloss höre ich schon aus weiter Ferne die vertrauten Klänge und, naja das wirkt dann auf mich wie ein sehr starker Magnet.
*vorspul*
Bewaffnet mit einem Pülleken Bier geht's dann auch schon zur ersten Beta-Hörspielpremiere: Wachwinkel...und der goldene Pling, ein herrlich schräges Stück mit einer geloopten XXXXXXXXXXXXL-Kutsche im Hintergrund
*vorspul*
Ich saße mit vielen anderem am Holztisch neben der Grillstelle. So viele Leute waren dort und wir alle schwelgen in musikalischen Klängen jenseits der 0 Promillegrenze. Die Musik ging mir wie flüssiger Stoff unter die Haut, ließ meine Finger trommeln und meine Stimme krächzen. Wir sangen My Way und sammelten währenddessen alles auf, was wir auf am musikalischen Wegesrand fanden und verwerteten es in einem gigantischem Medley!...Stunden später kraxlte ich dann die Hochbettleiter hinauf, alle anderen im Zimmer schlummerten bereits in ihren Betten. Ich hatte keine Taschenlampe und ließ mein Smandy immer wieder aufflackern. „Da ist mein Schlafsack“.....chrrrr....püüüüüüü....
*vorspul*
Samstag, der Morgen danach.Neben dem Tennisplatz hatte sich ein Kreis Verrückter eingefunden.
„So, wie war das jetzt? Zip, Zap, Zoom? Zip nach rechts, und...? Nein, zip geht links herum und zap geht rechtsherum und bei zoom geht es querbeet.“
Achja und was gab's noch? Kotzendes Känguru, Mixer, kaputter und funktionierender Toaster, Dialoge, die man nur über Fragen am Laufen hielt...das ist die schöne bunte Logik von Improspielen. Sie machen unglaublich viel Spaß, wenn man es erst mal geschafft hat eine gewisse Hemmschwelle zu überschreiten.
Wie war das doch gleich mit den gebärenden Kolibris mit Rennfahrerschein?
Danach ging's auch schon in die Vorbereitung des Autorenworkshops mit Paul und Tom. Als der Workshop dann anfing war ich fürchterlich nervös. Ist immer irgendwie schwer so was abzustellen
Im Nachhinein kam ich nicht mehr dazu, den Wust an Blättern an die Stellwände zu pinnen, da mir simplerweise die Heftzwecken fehlten und als ich welche bekam, die Stellwände bereits durch Material von anderen Workshoppern belegt waren.
Den anschließenden Sprecherworkshop mit Dagmar und Freddy Bee fand ich unglaublich interessant. Es ist erstaunlich mit welch grundlegenden Mitteln man seiner Stimme mehr Volumen geben kann. Die Flankenatmung ist bei mir jetzt fest abgespeichert und die Atemstütze (Ventil im Bauch) ist ein Segen für meine oft strapazierten Stimmbänder.
*vorspul*
Nach dem Abendessen rief Dagmar dann zur Bippo-Premiere auf. Zugegeben war ich anfangs ein wenig träge, soviel Programm gepackt in so ein kurzes Wochenende und ständig das Gefühl überall dabei sein zu wollen....
Im Nachhinein bin ich SO FROH mit dabei gewesen zu sein!!! Von der ersten bis zur letzten Minute war es einfach nur putzig und schön. Auch Helmut "Diabsi" Buschbecks Stimme noch einmal zu hören, empfand ich als besonderes Geschenk und mir gefällt der Gedanke, dass Diabsi jetzt im Herz eines so schönen Kinderhörspiels weiterlebt.
*vorspul*
Achja Laura, wir wollten ja üben. Die Idee Laura am Keyboard mit Hallelujah und Hit the Road Jack, bei der Open Stage zu begleiten, kam sehr spontan. Und jep, auch hier war ich nervös, verdammte Hacke aber auch, warum hatte Launemax Keyboard plötzlich Wackelpuddingtasten?
Egal...
Wie grandios die Open Stage letzen Endes wurde, brauch ich nicht mehr zu erwähnen, oder? Es war Bombe! Ein Knaller! Und schreit, wie Nils schon geschrieben hat, nach einer Fortsetzung!
*vorspul*
Von der Afterparty-Jamsession habe ich leider nicht mehr viel mitbekommen, weil ich mit einem Grüppchen tapferer Reckinnenenenen und Recken(Stone, Jeln, Matthias Ubert, Freddy Bee, Goldrausch...) unterwegs war, unter Stones Führung, den Gruppenabort aufzusuchen. Immerhin galt es, neben der Ernte diverser Kimmenfrüchte...quatsch was erzähl ich: Wir haben unter schwierigsten auditiven und Raumhallgeschwängerten Bedingungen
ein paar Aufnahmen in den Gruppen-WC-Duschräumen gemacht und verschiedenste Psychatriebewohner gemimt. Meine Güte war das verrückt und laut! In meinen Ohren klingelt immer noch Freddy Bees kleine Kochshow, oder war er Napoleon? Zum Wegrennen gruselig!
Interessant war auch, dass während unserer Schreisession ein völlig verstörter Husky Grey aus einer WC Kabine auftauchte. Dem Armen schien es an dem Abend nicht wirklich gut zu gehen, oder?
*vorspul*
Es war tiefste Nacht und es nieselte. „Wieviel Biere habe ich getrunken?“ Ein Blick auf mein Smandy zeigte irgendwas zwischen ein und zwei Uhr. Ich beobachtete mich selber wie ich in Richtung Grillstelle torkelte...und von Dennis abgefangen wurde. „Ich wollte eigentlich ins Bett!lalle ich. Meine Augenlider sind inzwischen bleischwer. „Nix da!", sagte Dennis sinngemäß. 15 Sekunden später schauen wir beide auf diverse Kisten mit klebrig-süsser Alk-Plörre im "Trinklager" des Schlosses. Wir exten beide ein Fläschen von "BAH!" und klemmten uns später eine Flasche mit grünlich schimmernder Weinschorle (Marke: Igitt) unter den Arm!
Was danach geschah weiss ich nicht mehr genau, denn bis heute ist die Erinnerung nicht wieder gekommen . Nur noch, dass ich gegen 4 Uhr irgendwann im Bett war.
Am nächsten Morgen am Frühstückstisch schauten mir verschiedenste Augenpaare entgegen. Von ausgeschlafenen frischen Augen, über benebelt blutunterlaufenen Augen bis hin zu starren Zombieaugen war alles vertreten.
Das Mörderspiel war irgendwie an mir vorbeigelaufen und hatte mich aber lebend zurückgelassen. Juhu!
Die restlichen Erinnerungen decken sich so ziemlich mit den Schilderungen der Vorposter.
Zum Ende hin legte sich dann ein großer Verlustschmerz um meine Brust weil der Abschied gekommen war. Ich frage mich gerade ob es jedem Akku so ergeht, der voll aufgeladen von seiner Quelle wieder getrennt wird?
Ihr habt mich aufgeladen und ich danke Euch dafür! Danke, für dieses geile, tolle, epische, kreative, musikalische, verrückte, laute, witzige, herzliche, besinnliche Wochenende!!!
*Stoptaste*