AW: Heterotrophe
Huhu.
Nun habe ich es doch schon gehört und nicht erst in 3 Wochen.
Unabhängig davon, dass es Brandys erstes Projekt ist, an dem er geschrieben und gecuttet hat, ist das Ergebnis ein kurzweiliges, spannendes Hörspiel geworden. Der Spannungsbogen war für mich sehr gut gelungen, da jede Szene immer ein weiteres Puzzlestück preisgab. Hier denke ich auch, hat der SK seine Früchte getragen.
Was ich mir allerdings gewünscht hätte, wären etwas mehr rollenbezogene Dialoge gewesen, welche die Protagonisten etwas klarer voneinander abgehoben hätten. Einzig Heiko war in seinem Charakter glaubwürdig. Durch die "blumigen" Metapher, wie sie auch die anderen wiedergaben, erscheint es dann eher so, dass sie alle aus der gleichen Gesellschaft kommen. Dem ist aber nicht so. Da sind zwei Akademiker und ein Bauherr. Dies hätte man vielleicht noch etwas klarer in den Dialogen machen können.
Die Darsteller waren durch die Bank weg gut. Die Stimmungen kamen sehr gut rüber, wobei mir Der Graf gerade zum Ende hin sehr gut gefiel. Die Verzweiflung und die Selbstgespräche waren super.
DJForce kam ebenfalls gut rüber, Sternenelfchen ebenfalls. Aber gerade bei ihr hätte ich mir andere Sprechweise gewünscht, die ihrer Rolle eher entspricht: Weniger Schimpfwörter, mehr Emotion in den Worten...
Markus für die Rolle des Kowalskis zu nehmen, war in meinen Augen absolut passend. Wobei mir die Rolle selbst nicht wirklich klar war.
Alle anderen Nebenrollen waren ebenfalls schön besetzt.
Zur Musik: Es ist immer einfach zu sagen, wie diese im Hörspiel eingesetzt wird. Ich denke, dass ist auch teilweise Geschmackssache. Ich empfand den Einsatz so wie er ist, als ok. Man hätte zum Schluss hin etwas mehr Spannung durch die Musikunterlegung machen können. Aber im Prinzip haben die Sprecher das ganz gut mitgetragen. Ebenfalls Geschmackssache ist die Musik am Ende.
Der Schnitt: Für das erste Hörspiel ist Brandy schon mal was ganz Großes gelungen. Die Szenen unterhalten sehr gut und nehmen den Hörer spürbar mit auf die Reise ins Verderben.
Mir persönlich sind da einige Dinge aufgefallen, die ich in der Cutterschule angeprochen hätte. Aber dies würde ich mit Brandy mal driekt durchgehen. Einzig grob ist mir aufgefallen, dass die Sprecher in ihrer Umgebung scheinbar unbearbeitet schienen. Sprich, sich scheinbar immer im gleichen Raum aufhielten. Auch wirkte Elfchen immer ein bisschen weiter weg von den anderen.
Insgesamt ist das eine sehr gelungene Premiere geworden. Die Dinge, die vielleicht noch verbesserungswürdig gewesen werden, störten nicht den Gesamteindruck.
Bis dann.