Poldi
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Themenstarter/in
Hände weg von Mississippi
Erster Eindruck: Gefahr durch einen Alligator
Endlich sind wieder Ferien, den diese verbringt Emma immer bei ihrer Oma Dolly, die so ganz anders ist als andere Omas. Auch in dem Dorf fühlt sie sich pudelwohl und kennt alle Menschen, die dort leben. Deswegen ist auch Emma traurig, dass der alte Mann gestorben ist, der regelmäßig mit seinem Pferd Mississippi durch die Straßen geritten ist. Sein Neffe, der alles erben soll, will Mississippi an einen Schlachter verkaufen, doch dann entschließt sich Dolly, das Pferd in ihre Obhut zu nehmen...
Oft taucht Cornelia Funke in ihren Büchern in fremde Welten mit phantastischen Kreaturen ein, doch zahlreiche ihrer Werke sind auch in der Realität angesiedelt. Hierzu gehört „Hände weg von Mississippi“, das bei Oetinger Audio nun auch als Hörspiel erhältlich ist. Die liebenswert erzählte Geschichte enthält zahlreiche starke Charaktere, die sehr gut zur Geltung kommen. Die unkonventionelle Oma Dolly, der unsympathische Erbe Albert Gansmann, die beiden frechen Brüder aus der Nachbarschaft, der engagierte Tierarzt Dr. Knapps und natürlich Emma. Über ihr eigentliches Leben bei ihren Eltern erfährt man nur Andeutungen, was sehr passend ist, sie wird als mutig und willensstark charakterisiert – eine Identifikationsfigur nicht nur für pferdeliebende Mädchen. Denn hier geht es nicht um romantische Ausritte, lediglich die liebevolle Beziehung zwischen Emma und Mississippi geht in diese Richtung. Vielmehr müssen sich Dolly und Emma den Angriffen von Gansmann erwehren, der so allerlei Schurkerei ausheckt. Dabei entwickelt sich die Geschichte kontinuierlich weiter und geht über verschiedene Stationen, dem kann man während des fast zweistündigen Hörspiels sehr gut folgen, da immer wieder entspannte Momente eingebaut sind. Lange Zeit ist – zumindest den zuhörenden Kindern – nicht ganz klar, worauf alles hinauslaufen wird, und auch in einigen Szenen kommt viel Spannung auf. Funke schafft es, den Zuhörer mit der Geschichte zu verzaubern und lebendige Charaktere zu erschaffen, und auch die Umsetzung als Hörspiel ist sehr gut gelungen.
Finja Ufer ist als Emma zu hören, und trotz ihres jungen Alters spricht sie sehr lebendig und wirkt spontan, ohne zu übertreiben. So kann sie das mutige Mädchen sehr glaubhaft wirken lassen und bringt die nötige Energie mit. Ganz wunderbar ist Carmen-Maja Antoni als Oma Dolly, ihre raue Stimme nimmt einen sehr warmherzigen Klang an, kann aber auch energisch und bestimmt klingen, dabei schwebt immer ein bisschen Exzentrik mit. Stephan Schad gibt als Albert Gansmann den unsympathischen Gegenspieler, was er sehr leidenschaftlich darstellt. Weitere Sprecher sind unter anderem Michael Prelle, Fabian Busch und Walter Kreye.
Die eingesetzte Musik während der Szenenübergänge ist sehr atmosphärisch und überzeugt mit leichten Anleihen an der Country-Musik. Zahlreiche Gitarrenklänge und ab und an eine Mundharmonika sorgen für einen sehr stimmigen Eindruck. Geräusche werden hier recht wenig eingesetzt, sodass die Dialoge eher für sich allein stehen. Hier hätte man noch mehr Lebendigkeit einbringen können. Insgesamt wirkt das Sounddesign aber stimmig und passend.
Das Cover zeigt zwar das gleiche Motiv wie die Buchvorlage, durch den einfarbig grünen Hintergrund bekommt er aber einen ganz eigenen Ausdruck. Zu sehen ist Emma, die im Pferdestall Nachtwache hält und inmitten von Hunden und Pferden einen besorgten Gesichtsausdruck macht. Der Zeichenstil wirkt nostalgisch und passend für ein Kinderbuch.
Fazit: In diesem Buch stechen insbesondere die starken Charaktere hervor, die mit ihren ganz speziellen Eigenheiten für viele gelungene Momente sorgen, Oma Dolly wächst einem sehr schnell ans Herz. Aber auch die Geschichte ist oft spannend und kurzweilig erzählt, nur ab und an schleichen sich langwierige Passagen ein. Eine sehr runde und hörenswerte Produktion.
VÖ: 20.Januar 2015
Label: Oetinger Audio
Bestellnummer: 978-3-8373-0841-9
Erster Eindruck: Gefahr durch einen Alligator
Endlich sind wieder Ferien, den diese verbringt Emma immer bei ihrer Oma Dolly, die so ganz anders ist als andere Omas. Auch in dem Dorf fühlt sie sich pudelwohl und kennt alle Menschen, die dort leben. Deswegen ist auch Emma traurig, dass der alte Mann gestorben ist, der regelmäßig mit seinem Pferd Mississippi durch die Straßen geritten ist. Sein Neffe, der alles erben soll, will Mississippi an einen Schlachter verkaufen, doch dann entschließt sich Dolly, das Pferd in ihre Obhut zu nehmen...
Oft taucht Cornelia Funke in ihren Büchern in fremde Welten mit phantastischen Kreaturen ein, doch zahlreiche ihrer Werke sind auch in der Realität angesiedelt. Hierzu gehört „Hände weg von Mississippi“, das bei Oetinger Audio nun auch als Hörspiel erhältlich ist. Die liebenswert erzählte Geschichte enthält zahlreiche starke Charaktere, die sehr gut zur Geltung kommen. Die unkonventionelle Oma Dolly, der unsympathische Erbe Albert Gansmann, die beiden frechen Brüder aus der Nachbarschaft, der engagierte Tierarzt Dr. Knapps und natürlich Emma. Über ihr eigentliches Leben bei ihren Eltern erfährt man nur Andeutungen, was sehr passend ist, sie wird als mutig und willensstark charakterisiert – eine Identifikationsfigur nicht nur für pferdeliebende Mädchen. Denn hier geht es nicht um romantische Ausritte, lediglich die liebevolle Beziehung zwischen Emma und Mississippi geht in diese Richtung. Vielmehr müssen sich Dolly und Emma den Angriffen von Gansmann erwehren, der so allerlei Schurkerei ausheckt. Dabei entwickelt sich die Geschichte kontinuierlich weiter und geht über verschiedene Stationen, dem kann man während des fast zweistündigen Hörspiels sehr gut folgen, da immer wieder entspannte Momente eingebaut sind. Lange Zeit ist – zumindest den zuhörenden Kindern – nicht ganz klar, worauf alles hinauslaufen wird, und auch in einigen Szenen kommt viel Spannung auf. Funke schafft es, den Zuhörer mit der Geschichte zu verzaubern und lebendige Charaktere zu erschaffen, und auch die Umsetzung als Hörspiel ist sehr gut gelungen.
Finja Ufer ist als Emma zu hören, und trotz ihres jungen Alters spricht sie sehr lebendig und wirkt spontan, ohne zu übertreiben. So kann sie das mutige Mädchen sehr glaubhaft wirken lassen und bringt die nötige Energie mit. Ganz wunderbar ist Carmen-Maja Antoni als Oma Dolly, ihre raue Stimme nimmt einen sehr warmherzigen Klang an, kann aber auch energisch und bestimmt klingen, dabei schwebt immer ein bisschen Exzentrik mit. Stephan Schad gibt als Albert Gansmann den unsympathischen Gegenspieler, was er sehr leidenschaftlich darstellt. Weitere Sprecher sind unter anderem Michael Prelle, Fabian Busch und Walter Kreye.
Die eingesetzte Musik während der Szenenübergänge ist sehr atmosphärisch und überzeugt mit leichten Anleihen an der Country-Musik. Zahlreiche Gitarrenklänge und ab und an eine Mundharmonika sorgen für einen sehr stimmigen Eindruck. Geräusche werden hier recht wenig eingesetzt, sodass die Dialoge eher für sich allein stehen. Hier hätte man noch mehr Lebendigkeit einbringen können. Insgesamt wirkt das Sounddesign aber stimmig und passend.
Das Cover zeigt zwar das gleiche Motiv wie die Buchvorlage, durch den einfarbig grünen Hintergrund bekommt er aber einen ganz eigenen Ausdruck. Zu sehen ist Emma, die im Pferdestall Nachtwache hält und inmitten von Hunden und Pferden einen besorgten Gesichtsausdruck macht. Der Zeichenstil wirkt nostalgisch und passend für ein Kinderbuch.
Fazit: In diesem Buch stechen insbesondere die starken Charaktere hervor, die mit ihren ganz speziellen Eigenheiten für viele gelungene Momente sorgen, Oma Dolly wächst einem sehr schnell ans Herz. Aber auch die Geschichte ist oft spannend und kurzweilig erzählt, nur ab und an schleichen sich langwierige Passagen ein. Eine sehr runde und hörenswerte Produktion.
VÖ: 20.Januar 2015
Label: Oetinger Audio
Bestellnummer: 978-3-8373-0841-9