AW: Erzähler ja/nein
Der überzeugendste Erzähler, den ich kenne, ist der "Reiseführer" aus "The Hitchhiker's Guide to the Galaxy". Ich finde das Original-Hörspiel sowieso nahezu perfekt und halte die ein paar Jahre später daraus entstandene Romanversion (Tetralogie? Pentalogie? Heptalogie?), die ja zum Millionenseller wurde, für deutlich schwächer.
Ich finde die Grundidee, einen solchen Erzähler zu wählen, großartig. Und die Erzählpassagen selbst sind virtuos geschrieben.
Gut gefallen hat mir auch der Erzähler (= Mr. Hitchcock) in den frühen DDF-Folgen. Dass der Erzähler hier das Geschehen auch kommentierte und Fingerzeige für den Hörer gab, erzeugte einen ganz eigenen, nur für diese Serie charakteristischen Tonfall, den man sofort wiedererkennt:
Beispiel 1:
Rory, dieser Schotte mit dem aggressiven Temperament und der misstrauischen Einstellung ist bis jetzt eine schwer einzuordnende Figur. Detektivisch begabt scheint er nicht zu sein. Meinen geschulten Hörern wird doch hoffentlich aufgefallen sein wie reichlich unbedarft er meinte, Loras Überraschung hätte mit dem Schatz nichts zu tun. Nun, Briefe muss man eben lesen können.
Beispiel 2:
Zick, nein zack. Äußerst sonderbares Detail einer Botschaft vom Sterbelager. Was fällt dem noch ganz im Dunkeln tappenden Hobbydetektiv dazu ein? Irgendetwas Abnormes im Zusammenhang mit dem Meisterwerk eines Malers? Oder ein Hinweis auf eine notwendige spitzwinklige Abweichung von einem fälschlich als richtig vermuteten Weg?
Ich finde es sehr, sehr schön, wie hier die Erzählerfigur eingesetzt wird.
Erzähler: Ja / nein?
Meine Meinung: Sehr gern. :dance: