@Woundwort
Ganz großes sorry, irgendwie hab ichs gestern verpeilt. Hab mir unsere Diskussion nochmal durchgelesen und möchte dann jetzt gerne noch drauf eingehen. War nicht bös gemeint, wollte mich auch nicht vor drücken, habs einfach verpielt.
In sofern: Auf zur nächsten Runde, falls Du noch Lust hast.
Ich möchte aber darauf hinweisen, dass ich mich ausschließlich auf unser beider Diskussion beziehe. Wenn ich also eine Frage stelle, die Du andernorts schon beantwortet hast, seh es mir bitte nach und geh trotzdem nochmal drauf, okay?
Dein Punkt 1 ist nochmal in mehrere Unterpunkte aufgeteilt. Ich gehe auf diese jeweils einzeln ein. Das macht es glaub ich übersichtlicher.
Vorher aber noch ein paar Worte zu der Grundaussage "Ja, aber offensichtlich ist sie nicht links, oder?" Denn darauf bezog sich meine Frage, "Offensichtlich? Woran machst Du das denn fest?"
Der kausale Schluss aus Deiner Aussage wäre, dass, wenn sie offensichtlich nicht links ist, muss sie ja rechts sein. Und da gehst Du aus meiner Sich von einer falschen Kausalität aus. Man spricht immerhin nicht umsonst von einem politischen Spektrum. Meinen Einwand "Und...rechts ist sie offensichtlich aber wohl auch nicht, wenn ich ihren Einwand bezüglich der Sinti und Roma anschaue." hast Du übrigens nach wie vor nicht beachtet.
So, doch jetzt zu den Unterpunkten:
->Nutzung des Rechten Duktus und einiger seiner Narrative
Sei so freundlich und geb mal in eigenen Worten und anhand von Beispielen im OP wieder, was dieser rechte Duktus und dessen Narrativen sind, ohne Dich auf einen Link zu berufen. Ich komme nämlich wirklich nicht dahinter, was Du konkret meinst. Und ich würd Dich da gern richtig verstehen, einfach, damit wir eine gemeinsame Grundlage nebst Terminologie haben.
->Ablehnung der wissenschaftlichen Untersuchung von Diskriminierung in Hörspielen
Diese Ablehnung teile ich grundsätzlich. Damit will ich nicht Merles Forschungsbereich runtermachen, den respektiere ich. Nein meine Gründe sind anderer Natur. Zum einen ging es mir schon auf den Keks, dass Computer- und Videospiele in mehr als einer Hinsicht politisiert wurden. Einmal im Bereich der Killerspieldebatte und zum anderen in Bezug auf (angeblichen) Sexismus und (angeblicher) Diskriminierung. Anita Sarkeesian ist da ein recht repräsentatives Beispiel.
Was hat das mit Hörspielen zu tun? Für mich waren Hörspiele immer eine der letzten Bastionen wo die Politisierung im Bereich Diversity und Diskriminierung noch nicht sehr weit verbreitet waren. Eine Insel der Ruhe, wenn Du so willst.
Zweitens ist es so, dass wir inzwischen in einer Zeit leben, wo alles irgendwie diskriminierend ausgelegt werden kann, wenn man sich ein wenig Mühe gibt.
Ich meine, allein schon das Wort "man", wird als generisches Maskulin kritisiert, ohne dabei die Etymologie zu berücksichtigen. Im Ernst: Schlag mal nach, woher das Wort kommt. Die Ironie dabei macht betroffen.
Der Punkt ist, dass, wie in einem vorangegangenen Post schon gesagt, irgendwer immer diskriminiert wird. Warum ist das so? Weil sich das Thema aus meiner Sicht auf einen englischen Satz runterbrechen lässt, den ich sehr zutreffend finde und der meine Meinung diesbezüglich sehr kompakt wiedergibt:
"Offence is taken, not given."
Das heißt aber nicht, dass niemand diese Studien durchführen sollte, ich persönlich würde mich, wenn überhaupt nur sehr kritisch daran beteiligen.
->Konservatives Familienbild
Jaaah, der böse Konservatismus...Konservativismus...das böse Konservative, so.
Ich habe die Ablehnung gegen Konservatives nie wirklich verstanden. Ich meine, wenn die "eine Seite", die nichtkonservative tolleriert werden muss, muss doch auch die "andere Seite", die Konservative, tolleriert werden. Ist doch jedem Menschen selbst überlassen, wen man liebt. Und solange ich nicht versuche, meine Präferenz (welche das auch immer sein mag) irgendwem aufzuzwingen ist doch alles in Ordnung.
Auch hier stelle ich wieder eine falsche, oder zumindest nicht pauschal zutreffende Kausalität fest.
Du sagst, ein Konservatives Familienbild sei ein Hinweis darauf, dass die Person MIT diesem Familienbild rechts ist. Ich vermute (auch hier: korrigier mich gern, wenn ich falsch liege), das machst Du daran fest, das ein inflationär großer Anteil der Menschen mit rechter Gesinnung ein konservatives Familenbild haben. Davon aber herzuleiten, das jeder Mensch mit einem Konservativen Familienbild automatisch rechts ist, kommt nicht hin.
Dann wären meine Eltern und auch die Eltern von sehr vielen anderen Menschen, sogar Deine, wenn sie eine heterosexuelle Ehe führ(t)en sollten, rechts.
->Der Staat gibt (linke) Denkvorgaben vor (ist in diesem Fall gleichbedeutend mit Denkverboten, da offensichtlich nicht PC-konformes Denken verboten wurde)
Sorry, aber die eine Ausführung hat doch mit der anderen nichts zu tun.
Dass der Staat einen "PC-konformen" Konsens anstrebt (wobei auch "PC" ähnlich schwammig ist wie "Diskriminierung") ist etwas, dass man nun wirklich nicht abstreiten kann. Und nein, "Denkvorgaben" sind explizit nicht das gleiche, wie "Denkverbote".
Tante Wiki sagt dazu:
"
Vorgabe bezeichnet
- ein Ziel, oder eine Set von Zielen"
und
"Ein
Verbot ist eine
Anweisung zur
Unterlassung einer Handlung. Diese Anweisung kann in
Regeln,
Richtlinien,
Befehlen oder
Rechtsnormen näher definiert sein, letztere etwa als
gesetzliches Verbot."
Der Unterschied dürfte offensichtlich sein.
To be continued, weil das jetzt schon SEHR umfangreich war, ich schreib aber direkt weiter, fasse die verbleibenden Punkte aber in nem eigenen Post zusammen.