Xilef
zerfahrener Verdutzter
- #21
Themenstarter/in
AW: Die schwimmenden Felle des Doktors
"Dies ist ein freies Land..." ? ein weiter Begriff, der sich selbst zusehends entleert, glaube ich. Frei wäre ein Land doch erst, wenn sich mensch gesellschaftlich-politisch nicht zwanghaft immer nur weiter in eine Richtung bewegen müsste. Da meine These aber impliziert, dass der Kapitalismus die politische Aufrichtigkeit korrumpiert, weil der Markt quasi über die Werte entscheidet, sind Deine Worte, Dion, eigentlich gefährlich nah am phrasenhaften: z.B. in Deinem letzten Absatz legst Du rethorisch nahe, dass man sich, wolle man etwas verändern eben in den vorgesehenen politischen Bahnen bewegen muss. Ich allerdings glaube, dass allein schon die gesellschaftlichen Umgebungsbedingungen so starken Einfluss haben können auf die jeweils mandatierten Politiker, dass allein das schon ständig einen verändernden Einfluss, auch auf die Verfassung hat, nur quasi nicht nach Massgabe von Ratio, Vorhaben und Zielsetzung - man denke allein an die Karriere der Grünen als sie den aussenpolitischen Sektor verlassen haben.
Grundsätzlich bin ich überzeugt, dass unser Deutschland bedrohlich weit ins reaktionär Konservative neigt, wenn es nicht von einer, auch noch so rechts gearteten Volkspartei an der demokratischen Leine gehalten würde. Tendenziell ist doch die Zufriedenheit mit dem Seienden bei uns umso ausgeprägter, je weniger uns die Hartz IV Debatte etc. anficht. Die derzeitige Lobbyregierung wurde ja nicht ausversehen gewählt, sondern deswegen, weil alle, die haben auch gern behalten möchten. Ist doch auch wohl ein Grossteil der statistisch ermittelten Guttenberg-Lanzenbrecher sich durchaus im klaren über das Geschehen, legt aber eben auch wert auf die gelungene Erscheinung der Witzfigur. Wenn Politik in Deutschland schon den Geruch einer demokratischen Leiche bekommt, dann solls wenigstens eine schöne sein. Der elder Statesman ist eine historische Variante und nur noch für den Feuilleton. Es werden Leute gesucht, die ein Land so führen können, wie vielleicht Nestle geführt wird. Eiskalt und unbarmherzig aber effektiv und mit einem amüsierten Lächeln - und den eigenen Kindern auf der Waldorfschule.
"Dies ist ein freies Land..." ? ein weiter Begriff, der sich selbst zusehends entleert, glaube ich. Frei wäre ein Land doch erst, wenn sich mensch gesellschaftlich-politisch nicht zwanghaft immer nur weiter in eine Richtung bewegen müsste. Da meine These aber impliziert, dass der Kapitalismus die politische Aufrichtigkeit korrumpiert, weil der Markt quasi über die Werte entscheidet, sind Deine Worte, Dion, eigentlich gefährlich nah am phrasenhaften: z.B. in Deinem letzten Absatz legst Du rethorisch nahe, dass man sich, wolle man etwas verändern eben in den vorgesehenen politischen Bahnen bewegen muss. Ich allerdings glaube, dass allein schon die gesellschaftlichen Umgebungsbedingungen so starken Einfluss haben können auf die jeweils mandatierten Politiker, dass allein das schon ständig einen verändernden Einfluss, auch auf die Verfassung hat, nur quasi nicht nach Massgabe von Ratio, Vorhaben und Zielsetzung - man denke allein an die Karriere der Grünen als sie den aussenpolitischen Sektor verlassen haben.
Grundsätzlich bin ich überzeugt, dass unser Deutschland bedrohlich weit ins reaktionär Konservative neigt, wenn es nicht von einer, auch noch so rechts gearteten Volkspartei an der demokratischen Leine gehalten würde. Tendenziell ist doch die Zufriedenheit mit dem Seienden bei uns umso ausgeprägter, je weniger uns die Hartz IV Debatte etc. anficht. Die derzeitige Lobbyregierung wurde ja nicht ausversehen gewählt, sondern deswegen, weil alle, die haben auch gern behalten möchten. Ist doch auch wohl ein Grossteil der statistisch ermittelten Guttenberg-Lanzenbrecher sich durchaus im klaren über das Geschehen, legt aber eben auch wert auf die gelungene Erscheinung der Witzfigur. Wenn Politik in Deutschland schon den Geruch einer demokratischen Leiche bekommt, dann solls wenigstens eine schöne sein. Der elder Statesman ist eine historische Variante und nur noch für den Feuilleton. Es werden Leute gesucht, die ein Land so führen können, wie vielleicht Nestle geführt wird. Eiskalt und unbarmherzig aber effektiv und mit einem amüsierten Lächeln - und den eigenen Kindern auf der Waldorfschule.