Poldi

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Die Elfen – 3. Königstein

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Erster Eindruck: Die Lage spitzt sich zu

Das Menschenheer rund um ihren Führer Alfadas sind in Königsstein angekommen, einer Festung, die die Elfen von den Trollen übernommen haben. Doch in seiner Hochmut lehnt Fürst Landoran ihre Hilfe ab. Doch die Trolle sind listiger als gedacht und setzten nicht auf ihre enorme Kampfstärke, sondern auf die Zauberei ihrer Schamanin Skanga...

Reine Fantasy-Serien sind im Hörspielbereich eher die Ausnahme als die Regel, besonders wenn es sich um High-Fantasy handelt – obwohl dieses Genre seit einiger Zeit einen neuen Boom auf dem Büchermarkt erlebt. Ganze Welten werden hier erdacht, mit Völkern, die ganz individuelle Charaktereigenschaften haben. Zu diesem Bereich gehört auch Bernhard Hennens „Die Elfen“, das nun auch in der Umsetzung von Folgenreich den Sprung zum Hörspiel geschafft hat. Die beiden Handlungsstränge – der Trolle auf der einen Seite und des Menschenheers auf der anderen – werden in der dritten Folge „Königstein“ wieder zusammengeführt, die Elfen waren bisher in beiden Teilen stark vertreten. Nun werden also in dynamischen Wechseln, die aufeinander aufbauen und sich gegenseitig ergänzen, beide Seiten recht gleichmäßig beleuchtet, wobei man sich als Hörer weder auf die eine noch auf die andere Seite schlagen möchte. Die Spannung resultiert hier nicht aus zahllosen Überraschungen, sondern auf dem ständig drohenden Unheil, das über den Protagonisten schwebt. Die Kentauren, die bisher eine eher untergeordnete Rolle gespielt haben, bekommen hier mit Orimedes einen ebenso wichtigen wie interessanten Vertreter. Im Gegensatz zu den anderen beiden Teilen wird hier direkt mit der Handlung begonnen, sofort befindet man sich mitten im Hauptteil und kann der spannenden und abwechslungsreichen Geschichte folgen. Auch der dritte Teil konnte mich mit seiner dynamischen Handlung und der fantastischen Atmosphäre überzeugen.

Martin Keßler, der in der Vergangenheit immer wieder mit seiner markanten Stimme überzeugen konnte, setzt diese hier wieder genauso treffend und akzentuiert ein, dass der Kentaur Orimedes einen sehr genauen Eindruck hinterlässt. Tilo Schmitz kann als Troll Orgrim seine raue Seite zeigen und charakterisiert somit sowohl seine Rolle als auch das ganze Volk sehr genau. Celine Fontanges hat als Elfin Lyndwyn immer wieder sehr eindrucksvolle Passagen, die einen hohen Unterhaltungswert haben. Weitere Sprecher sind Andreas von der Meden, Dirk Hardegen und Simona Pahl.

Musik und Geräusche gehen hier eine enge Symbiose ein, um die Sprecher in ihrem Wirken zu unterstützen und die Geschichte noch intensiver wirken zu lassen. Die Musik ist dynamisch eingesetzt und stellt wichtige Passage mit eindrucksvollen Arrangements in den Vordergrund. Die Geräusche sind dabei vielfältig und machen die Szenen glaubhafter und lebendiger.

Im Inneren des kleinen Booklets ist wieder eine unterhaltsame und kurzweilige Einführung von Autor Bernhard Hennen zu lesen, die zwar nur am Rande mit der Produktion zu tun hat, aber umso erheiternder ist. Auf dem Cover ist erneut ein Elf zu sehen, dieses mal in ziemlich kühlen Farben, während im Hintergrund erstmals Trolle zu betrachten sind.

Fazit: Der schnelle Einstieg in die Handlung und die dynamische und kurzweilige Geschichte machen diese Folge zu einer mehr als gelungenen Produktion.

VÖ: 30.September 2011
Label: Folgenreich
Bestellnummer: 0602527772899
 
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