PITCHEDsenses

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Hallo zusammen :)

Ich habe vor Kurzem angefangen selbst ein Hörspiel zu schreiben. Ihr seid halt ansteckend :D
Jedoch habe ich auch viele Ideen für weitere Hörspiele und komme oft an einem Punkt, wo ich nicht weiterkomme - ich denke es geht um die Details, die aber alles ausmachen usw.

Was für Methoden habt ihr, um euch einen besseren Plan zu machen, .... um an richtigen Stellen die richtigen Fragen und Antworten zu formulieren, damit es mit dem Schreiben weitergeht? Oder grundsätzlich wie geht ihr da vor und wie geht es bei euch weiter und wenn es mal nicht weiter kommt, wie kommt ihr aus der Blockade raus? So etwas wie das Schneeballsystem, oder was es auch immer gibt?
Hier sind manche ja so schnell beim Skriptschreiben, da frage ich mich wo man als Neuling vielleicht besser ansetzen sollte. Mir ist klar, dass auch Routine eine Rolle spielt. Es wäre auch evtl nicht nur für mich interessant genaueres von euch zu erfahren und daraus zu lernen :)

Falls es hierzu schon Threads gibt, dann schreibt gerne Links dazu - vielen lieben Dank <3
Eric
 
Falls ich mal an eine Stelle komme, an der es erstmal nicht weitergeht, mache ich einfach mit einer anderen Szene weiter. Ich schreibe sowieso nicht chronologisch. Natürlich muß man hinterher nochmal drübergehen, damit alles wie aus einem Guß wirkt.
 
Ich habe eine Grundidee und fange einfach an (bin kein Plotter). Die Geschichte entwickelt sich bei mir beim Schreiben. Wenn jetzt z.B. jemand von einem Zombie angegriffen wird, überlege ich, was an diesem Ort als Waffe benutzt werden kann. Ich gebe meiner Figur nicht von Anfang an eine Pistole oder ein Messer mit, sondern er wehrt sich dann mit Alltagsgegenständen. Wenn ich stocke, schreibe ich vielleicht erstmal das Ende (was sich aber, je nachdem was der Charakter dann noch erlebt, auch wieder ändern kann). Und so hüpfe ich zwischen den Szenen hin und her. Das Einzige, was ich am Anfang festlege sind die Namen der Figuren, der Ort (da hilft mir Google-Maps) und die Zeit, da ich Geschichten gerne in der Vergangenheit (oder in der Zukunft) spielen lasse. Danach richten sich dann auch die Namen. Einen modernen Namen wie Kevin gab es z.B. in Deutschland der 70er nicht, da hießen sie Peter, Frank^^ oder Stefan.
 

Ani

Nicht mehr die Frau im Schrank :D
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Mein Anfang ist in der Regel so, dass ich eine Idee habe und die erstmal etwas ausschmücke und 'hin rotze'. Also in einem Dokument schreib ich einfach drauf los, müssen auch keine ganzen Sätze sein. Dabei merke ich dann schon, wie viel zu der Idee schon da ist, ob sie sozusagen 'verarbeitungsbereit' ist oder ich noch ein wenig drüber nachgrübeln muss. Bei letzterem landet sie dann erstmal in einer Ideensammlung. Wenn es aber gut läuft, purzelt dann sowas wie der groooobe Ablauf, Ort, Charakternamen usw. raus.

Während ich das noch verfeinere, Plotlöcher stopfe, schaue, ob ein Spannungsbogen da ist (was animiert den Hörer zum Weiterhören?), teile ich das dann direkt in Szenenabschnitte ein, so dass ich genau weiß, welcher Teil der Handlung pro Szene passieren soll. Sind aber immer noch einfach 2-6 Sätze pro Szene etwa. Damit habe ich mir dann sozusagen meinen roten Faden gesetzt.
Und dann fange ich an, die Szenen zu schreiben.
Für mich die perfekte Mischung aus Plotten und explorativem Schreiben, weil ich nicht jedes Detail vorher ausgearbeitet habe und mir in den Szenen noch viel Freiheit lasse. Manchmal entwickelt sich dann eine Szene auch ganz anders als gedacht. Das lasse ich dann erst mal zu und gucke, ob es hinten raus noch aufgeht. Kommt oft vor, dass ich dann die nachfolgenden Szenen noch streiche, anpasse oder welche hinzufüge.
Ausnahme ist allerdings Serie, da plane ich viiiiiel mehr und lege viel mehr vorher fest. In einem konkreten Fall, weil ich da auch nich allein dran schreibe ;)

In der Überarbeitung, wenn alle Szenen fertig sind, überprüfe ich dann nochmal, ob alles rund und stimmig ist und mache son bisschen Feinschliff.

LG,
Ani
 

p-man

Loveable Mad Scientist
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Ich gehe grundsätzlich sehr systematisch ran: Erst die Grundidee, dann Anfang und Ende, dann je nachdem wie lange das gute Stück werden soll, lege ich 10-20 Kapitel dazwischen - skizziere anhand des Kapiteltitels grob was darin passieren soll und dann gehts los. Auf die Weise steht der grobe rote Faden und der Spannungsbogen - der ist ja wichtig und ich kann schon festlegen, welche Schritte notwendig sind, um vom Anfang zum Ende zu kommen. Natürlich springe ich auch manchmal, wenn ich eine gute Idee für ein späteres Kapitel habe. Das schreiben selbst ist bei mir explorativ, das heißt gar nicht drüber nachdenken, sondern fließen lassen - gern begleitet von der richtigen Musik (Spotify-Playliste für jedes Projekt ist inzwischen Pflicht).

Wenn Du schreibst, empfehle ich Dir regelmäßige Pausen und einen stehten Rhytmus, bzw. schreibe nie so lange, bis Du nicht mehr weiter weist, sondern hör kurz davor auf, damit Du in der nächsten Session besser den Anfang findest (Ein Tipp, den ich aus einem spannenden Vortrag von John Cleese mitgenommen habe, und mir sehr weitergeholfen hat, aus einer Schreibblockade rauszukommen). Zum Thema Struktur gibt es ein gutes Buch von Frey N. Frey "The Key: How to Write Damn Good Fiction Using the Power of Myth".

Wichtig ist für mich beim ersten Draft weiterzukommen und ein möglichst stetes Tempo zu haben, auch wenn nicht alles bereits Rund ist oder die ein oder andere Logiklücke besteht. Kaust Du zu lange an einem Problem rum, ist die Gefahr einer Schreibblockade recht groß.

Das fertige Ding dann erstmal etwas Ruhen lassen, erst dann überarbeiten und dann möglichst neutralen Augen zum Probelesen geben :)

Grüße aus Hörspielnachbarschaft,

Falk

P.S.: Und nicht vergessen, den Text auch einmal laut vorzulesen - oft schreibt man Dinge ganz anders, als man sie als Dialog sagen würde. Deine Cast wird es Dir danken!
 
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Stefan Hartlein

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Moin
Es gibt ja die Schreiber die alles geplant machen und gründlichst Vorarbeiten, oder die, die einfach drauf los Schreiben. Ich gehöre eher zur Zweiten Gattung, aber merke das ich immer öfters die geplante Variante immer mehr mit einbeziehe. Aber was ich auf jeden Fall mache ist einfach schreiben, ohne Rücksicht auf Rechtschreibung oder Grammatik. Das ist eh nicht meine Stärke, aber wenn die Lektoren mal die Erste Version sehen würden, das würden die nicht mit der Grillzange anfassen *lacht* Deswegen erst schreiben, dann korrigieren. Nicht nach jeden einzelnen Satz, gleich korrigieren. Das macht nur den Fluss der Kreativität kaputt.
Ich mache es auch ähnlich wie Frank, in der Situation schaue ich, wo ist die Person, was ist machbar, was kann Rechts,Links,Oben oder unten passieren. Ich hab mal eine Interessante Schreibübung aus einen Buch gemacht. Darin stand, stell dir vor du stehst an der Klippe. Dann schreib ma ^^es kann in alle Richtungen gehen, entweder willst du dich Umbringen und dein Leben spielt sich nochmal vor den Augen ab. Vielleicht genießt du aber auch einfach die Aussicht, oder dir ist was runtergefallen und du überlegst wie du es wieder bekommst. Ach ich schweife aus.
Wenn ich mal nicht weiter weiss, mache ich am nächsten Tag weiter. Ach tausche ich mich gern mal mit meiner Frau aus. Aber Franks Variante werde ich mal ausprobieren.

Lg und still writing
Stefan
 

ROH

Ryan
Hatten wir letztens nen WS drüber.
Also ich zieh mir alles rein, was es zu einem Thema gibt: Bücher, Musik, Filme, Inetrecherche, Spiele...
Und dann Brainstorme ich währenddessen. Also quasi inspirieren lassen. Und hab dann schon Sachen im Kopf. Das kann alles mögliche sein.
Und von der Methodik her - ist das alles sehr straight-forward, da Thema/Charaktere & Handlungsablauf immer "gleich" sind. Das ist quasi wie malen nach Zahlen. Problematisch wird es dann nur - wenn du "mehr" machen willst - als jetzt ne "einfache" Geschichte zu erzählen und dann die Umsetzung.
Also Umsetzung heißt: Charakterisierung, Story-Progress etc. via Dialog.
Schreibblockade oder so was - gibt es da nicht. Wenn Script-Autoren die Flinte ins Korn werfen, dass ist das meißt - weil der Stress zu groß ist (der Druck) und dann vergessen die alles. Was aber viel häufiger vorkommt, dass die sich auspowern. Das heißt die haben keine "neuen/innovativen" Ideen mehr, oder glauben das zumindest - und das wird dann zu einer Spirale. Ist also eher ne Sache von "nicht gut genug".
Ist halt ein anderes Arbeiten und die Routine ist eigentlich, dass du schneller siehst worauf es ankommt.
Ich weiß nicht was du meinst mit Details. Das klingt für mich so ein bisschen wie in etwas Energie stecken, dass eigentlich keine braucht.
Also wenn du mit Details nicht Dialog-Arbeit meinst (dazu gehört auch Recherche) - dann ist die Wahrscheinlichkeit sehr hoch, dass du dir um Sachen Gedanken machst die nicht wichtig sind. Gerade wenn du sagst, du bist Anfänger - das wäre ein sehr typischer Anfängerfehler. Wärst damit nicht allein.

Hab natürlich jetzt keine Ahnung und schieße ins Blaue. Ohne dir jetzt ein Essay zu verfassen, wo du 10 Schritte mit auf einmal nehmen kannst.
Denk mal so wenn du ein Script schreibst, auch wenn du Sounddesinger und Regisseur und Musiker bist.
Pro-Tip: Wir inszenieren nicht im Buch.
Wenn du schreibst - sei nur Autor. Nicht Regisseur. Auch wenn du das selber machst am Schluss. Es ist nicht dein Job sich über Regie oder Sounddesign oder Musik den Kopf zu machen. Das ist der Job von deinen Darstellern, deinem Sounddesigner und deinem Musiker.
Ein ganz klassischer "Laienfehler" ist z.B. Regieanweisungen zu schreiben (über die Dialoge), die da nicht hingehören. Und meist schießen da die Autoren auch Gedanken rein. Dadurch dass die das machen, stolpern die über ihren eigenen Text bzw. die sehen die Probleme nicht.
Also wenn du dir um so was Gedanken machst, wie "Wie kann ich einem fremden Darsteller kommunizieren, wie er sein Take sprechen soll."
Wenn du so was mit "Details" meinst, dann betreibst du da "Zeitverschwendung" weil das ist Inszenierung.
 

schaldek

Mitglied
Ich plotte bei allem, was über einen Shorty hinausgeht. Ich finde das lohnt sich immer.
Außerdem bin ich der Typ, der gern Zeit mit liebgewonnenen Figuren verbringt, also
finde ich das mehr als gut, mich mit Plotten und Schreiben länger aufzuhalten.
Das ist ja nur die kurze Zeit, die wir mit den Figuren verbringen, bei ihrer Entwicklung halt.
Und ohne Plotten wäre ich echt aufgeschmissen, weil viel zu tüdelig: meine
Storys hätten wahrscheinlich mehr lose Enden als ein Teller Spaghetti. :D
 

ErgoEE

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Ich schreibe hauptsächlich chronologisch. Warum? Was hat das für Vorteile?

Der Anfang muss einen gleich packen. Deswegen arbeite ich den meistens schon recht gut aus. Der Anfang gibt das Tempo vor, gibt die Atmosphäre vor.

So, der Anfang steht. Und nun? Großes Fragezeichen. Und genau das ist gut. Man ist plötzlich selber Publikum und fiebert mit, wie es wohl weiter gehen könnte. Es gibt für den Autor jetzt drei Möglichkeiten. Erstens, man lässt einfach laufen und schreibt das Geschehen weiter und weiter. Es fließt natürlich und detailreich dahin. Wenn das aber zu langatmig oder gar langweilig wird hilft zweitens: ein Bruch. Es kommt eine neue Figur, es kommt ein Szenenwechsel, es passiert ein Unfall, etwas witziges, oder vielleicht auch nur eine banale kleine Ablenkung, die wiederum eine neue Richtung angeben könnte ... so wie im echten Leben halt. Oder drittens, wenn alles doof ist, einfach ein paar Schritte zurückgehen und schauen, ob man irgendwo vielleicht schon vorher was ändert (das Privileg hat man im echten Leben nicht, nur als Autor).

Chronologisch heißt für mich auch, dass ich bei jedem Satz - teils sogar bei jedem Wort - gleich überlege, wie ich es haben möchte. Das dauert. Und ich lese oft wieder und wieder von vorne bis zum letzten geschriebenen Wort. Nicht zur Korrektur - durch mein genaues und kleinschrittiges Überlegen ist die selten notwendig - sondern einfach um mich am Tempo für den weiteren Verlauf zu orientieren.

Am Ende kann die Geschichte genau so rund werden, als hätte ich sie vorher geplant - nur dass sie meistens weit weg von irgendeiner Art Plan ist, dafür aber origineller.
 
Zuletzt bearbeitet:

soundjob

Tontüte & Hörspielfrisör
Sprechprobe
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Bei mir beginnt alles mit einer Schlüsselszene:
"A und B liegen im Cllinch/kämpfen/einer wird ermordet o.ä.".
WARUM z.B. ermordet Figur A die Figur B... WO tut sie das und WIE sind sie dort hingekommen ?

Diese drei Eckpunkte reichen mir aus, um eine Geschichte zunächst chronologisch in einem Exposé von ca. zwei bis drei A4-Seiten niederzuschreiben und dadurch die Haupt- und auch schon einige wichtige Nebenrollen entstehen... und von dort an arbeitet mein bescheidenes Köpfchen allerdings auch wie ein Videorekorder und spult einen kompletten Film praktisch in Schnellvorlauf ab... später, um es detailliert und zumeist streng chronologisch in Skriptform zu schreiben, ist auch gleich alles mit im geistigen Auge und Öhrchen... Bild, Musik, Sounds, Atmo... und sich auch ggfls. erst noch eine tragende Hauptrolle aus dem Skriptschreiben ergibt, aber i.d.R. kommen beim Skripten noch diverse Nebenrollen hinzu, mit der man sich im Exposé hinsichtlich "Kürzewürze" nicht eingehender beschäftigt hat.

Für mich ist als Musiker&Audiodesigner, insbesondere auch der musikalische Teil und auch die Soundstage ein äußerst wichtiger Aspekt und Punkt, da dieser- nämlich weg vom Dialog, auch mal ersetzend alleinstehend eine Geschichte erzählen und ein Event vorgeben kann, wo Dialog hinsichtlich z.B. preisgebenden Spannungsbogen, nicht gewünscht, bzw. manchmal auch gar nicht gebraucht wird... für meinen ganz persönlichen Geschmack, lebt ein mich in den Bann ziehendes Hörspiel eben nicht vom Dialog allein, weswegen ich mit ganz wenigen Ausnahmen (Sprecherstimme-abhängig wie z.B. Pampel/Illuminati ), kein großer Fan von Hörbüchern bin. Hörbuch ist allerdings hinsichtlich seiner gewichteten Komponenten etwas anderes, als eben Hörspiel.
Manches meiner Hörspiele ist allein auch nur schon wegen eines gesamten Soundtracks erstanden, den ich komponierte, bevor ich überhaupt erst eine Dialogzeile geschrieben habe.

Insofern kenne ich eigentlich nicht wirklich eine Schreibblockade und habe eher das schöne Problem, dass ich gar nicht so schnell mit dem Schreiben und Festhalten hinterher komme, was sich mein Köpfchen in alle Richtungen da immer gerade so ausdenkt... während des Schreibens, kommt mir nicht selten auch die Idee für ein ganz spezifisches Musikstück und dann setze ich mich ran und produziere erst mal ein bissl Musik... und habe so auch etwas Abstand vom reinen Schreibprozess.
Sicherlich kommt man hin und wieder beim Schreiben an den Punkt, bzw. Kreuzung, wo bzgl. Plausibilität der Weg in verschiedene Richtungen (oder Einbahnstraße) zeigt und es mal hinsichtlich "was wäre wenn", stockt... aber da entlehne ich mir etwas aus einem mir bekannten Film, Geschichte o.ä. mit ähnlicher "Kreuzung" und adaptiere einen Verlauf und schon flutscht es wieder weiter.

Ich habe nicht den Anspruch, Meisterwerke zu erstellen, sondern einfach nur eine möglichst kurzweilige und halbwegs unterhaltsame nette Geschichte zu erzählen, die weder besonders komplex und zu kompliziert nachzuverfolgen ist.
Ich selbst will keine (große) Wissenschaft daraus machen, sondern einfach nur unterhalten.
 

Spirit328

Everything - Pause!
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Nun bin ich lange genug hier aktiv und kann aus allerersten Anfängen eines möglicherweise irgendwann (vielleicht auch erst im nächsten Leben) fertigwerdenden ...
... kurz. Ich habe keine wirkliche Erfahrung, aber möchte an dieser Stelle auch noch einen Gedanken einwerfen (dahin wo noch Platz ist!)

Ich nenne es das "IKEA - Prinzip"! - "IKEA - Entdecke die Möglichkeiten!" :)
Und vielleicht ist es ja mal möglich, dass sich die Schreibenden ein wenig mit der Tontechnik befassen. Man/Frau muß das nicht so extrem machen wie ich, aber es gibt ja noch etwas dazwischen.
Wenn unsere Skriptenden sich auch mit den Möglichkeiten der Tontechnik etwas befassten, würde das sicherlich nicht nur neue Horizonte eröffnen, sondern auch neue Ideen hervorbringen, neue Ansätze und auch neue Skripte.

Aus tontechnischer Sicht, ist es ziemlich erprobte und bewährte Technik, sich im horizontalem Stereobild zu bewegen. Und es ist ja auch stimmig, denn der weit überwiegende Teil unseres Lebens und damit unserer Wahrnehmung findet in der Horizontalen statt.
Doch ein kurzes Erlebnis hat mich da mal zum Nachdenken gebracht:
NYC - TimeSquare - vorbei am HardRock Cafe - ein paar Meter weiter stehe ich an der Fußgängerampel. Direkt neben mir ist im Boden ein Gitterrost im Boden eingelassen. Dann höre ich ein immer näher kommendes Grollen und tieffrequentes Rumpeln. Kurz darauf ein anderes, sehr ähnliches Geräusch. Es kommt aus dem Boden, aus dem Gitterrost. Das Grollen wird stetig lauter, die beiden Grollen mischen sich unharmonisch und es gibt viele "Mischungs-Artefakte". Dann in einem kurzen Crescendo wird das Grollen zu einem Brüllen, bevor es stetig leiser wird.
Bähm! Das hätten zwei unterirdische Drachen sein können, die miteinander gekämpft haben, bis sie sich auf "Unentschieden" geeinigt haben und weiter ihrer Wege gehen.
Doch es waren nur die profanen Geräusche zweier Subway-Züge, die sich in einem Schacht unter meinen Füßen begegneten.

Doch die Idee mit den Drachen gefiel mir und ich habe mir vor meinem inneren Ohr ausgemalt, wie man das mit ein paar tontechnischen Tricks zu einem solchen Kampf hätte ausgestalten können.

Bei meinem nächsten Besuch in NYC habe ich an derselben Stelle das Grollen aufgenommen mit einem Zoom H3-VR Mikrofon-System. Das klang leider nicht so spektakulär wie erhofft, aber ... okay.
Zuhause habe ich dann die DAW angeschmissen und versucht meine Vorstellung umzusetzen. Wichtig war dabei, dieses Gefühl des "unter meinen Füßen" zu erzeugen, wie ich es vor Ort erlebt hatte. Es hat leider nicht funktioniert. Also nicht nicht, aber nicht so richtig.

Nun, ich nehme Geräusche anders wahr als viele Andere. Doch soooo besonders ist das auch nicht. Als Skriptende/r muss ich nicht verstehen, wie man so etwas tontechnisch umsetzen kann, aber wenn ich um so eine Möglichkeit weiß, dass sie machbar ist (mittlerweile habe ich verstanden, warum es nicht funktioniert hat), dann kann sie in einen Skript einfließen und schon kann so ein Skript eine andere Richtung nehmen, etwas "Unerhörtes" bieten, eine neue Variante verwenden, um einen Teil der Geschichte noch intensiver erlebbar zu machen, als es mit Stereo möglich ist.

Wenn ich mich in die Socken eines Skripters stellte, dann würde mich das "Entdecken der Möglichkeiten" inspirieren, ja mich beflügeln.

Zum Teil sind wir "Tonis", es aber auch ein bißchen selber Schuld. Es interessiert die Schreibenden ziemlich herzlich wenig, was wir da an Zaubertricks anwenden. Wichtig ist viel mehr, dass die Schreibenden verstehen und sich an diese Möglichkeiten erinnern, wenn sie eine neue Geschichte schreiben.

Aber das ist alles keine Einbahnstraße. Warum nicht auch mal "Challenge your Tonis"? - Lasst Eurer Phantasie freien Lauf und wenn es zu einer Stelle kommt, wo ihr denkt, dass hier ein Effekt (oder auch ein anderer) wie oben beschrieben Eurer Geschichte einen neuen Drive geben könnte, dann stellt Eure Idee doch mal zur Diskussion. Unter Umständen ist es für einen "Toni" gar nicht sooooo kompliziert oder sie/er hat schon etwas in der virtuellen Schublade oder ihr entwickelt die Idee gemeinsam weiter und sie wird noch besser.

Mir würde es gefallen, wenn wir uns bei der Software-Entwicklung etwas abschauen würden. Sie nennen es dort "agile".
Das bedeutet (SEHR verkürzt), dass man erst einmal etwas baut, was "irgendwie so ähnlich ist, wie das erdachte Endprodukt oder zumindest so etwas wie der kleinste gemeinsame Nenner".
Nun, es gibt viele Beteiligte und daher auch viele, zum Teil SEHR unterschiedliche Vorstellungen und Erwartungen. Aber "am konkreten Objekt" lässt sich viel leichter besprechen wie es weitergeht, als rein theoretisch. Also einfach mal einen Szene mischen / cutten und sich anhören.
Es kommt dann auch vor, dass manchmal sogar große Teile Quellcode weggesichert werden und neu gemacht werden.
Auf ein Hörspiel bzw. Skript übertragen heißt das: Es gibt eine erste, minimale Rohfassung. Die wird im "Team" diskutiert und bewertet. Dann geht es zurück an den Schreibtisch und eine neue Version entsteht, usw. usw.
So auch beim Cutten und Sound-Design.
Dann kommt es z.B. zu so Ideen wie "Ich stelle mir vor, dass der LKW nicht vor der Person vorbeifährt, sondern dahinter."
Davor vorbeifahren, ist mit Stereo und ein bißchen Drehen am "Pan" Regler schnell gemacht.
Den (Hör-) Eindruck zu realisieren, dass der LKW hinter den Hörenden vorbei zu fahren scheint ... ist aufwendiger!
Denn wenn man hinterher sicherstellt, dass die Hörenden alles nur über Kopfhörer abhören, ist das mit den passenden Tools schnell gemacht. (< 1 min). Wenn das aber über Stereo-Boxen laufen soll, ist das ... komplizierter. Hingegen in einem Surround Sound System wie z.B.: Dolby Atmos ein Klacks.

Also macht der/die Cutter/in einen ersten Entwurf dieser Szene und alle Beteiligten hören sich das an, um zu entscheiden, ob es soooo wichtig ist, den zusätzlichen Aufwand zu betreien oder nicht. Und wenn es den Aufwand wert ist und das alle so sehen ... :)

Oder:
Im Skript steht, dass die guten Feen auf den Protagonisten zugeflogen kommen und leicht flatternd vor ihm in der Luft schweben.
Hmm, denkt sich der Cutter. Man könnte die guten Feen langsam um den Kopf der hörenden Person hörbar herumkreisen lassen. Mit dem neuen Plug-In geht das ziemlich schnell und der Effekt würde hier die Story unterstützen und interessant klingen.
Er schlägt das vor und die Skripterin ist begeistert. Sie hätte es gerne gehabt, denn in ihrer Vorstellung war es so, aber weil sie nicht wußte, dass sich so etwas heute mit vertretbarem Aufwand realisieren lässt, hat sie die Szene anders beschrieben. Wie schade!

Ich denke, dass einige Skripte anders geschrieben würden, wenn die Schreibenden ein wenig mehr darüber wüssten und verstehen würden, was heutzutage ton-technisch so alles möglich ist. Natürlich auch so viel davon verstehen, damit sie einschätzen können, ob dieser zusätzliche Aufwand die Story so voranbringt, dass es das wert ist. Da reicht ein einfaches Verständnis von "ganz einfach zu machen", "aufwendig", "sehr aufwendig", "kompliziert" bis zu "schrecklich kompliziert!"

Das, neben dem oben schon Gesagtem, beeinflusst das Schreiben eines Skripts sicherlich auch.
Schreibt doch mal Skripte, die eine interessante Story haben, die die Hörenden in ihren Bann zieht und verlasst doch auch mal die reine "L/R-Ebene".
Wäre zumindest mein Wunsch.
 
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Früher hatte ich beim Schreiben immer im Hinterkopf, ob es das Geräusch wohl im freien Bereich gibt. Seit ich auch für kommerzielle Label schreibe, habe ich mich davon gelöst. Denn in deren grossen Datenbanken befindet sich wirklich jedes Geräusch. Selbst bei Geräuschen, bei denen ich dachte, finden die sowieso nicht, habe ich mich stets geirrt.
 

Spirit328

Everything - Pause!
Teammitglied
Siehste? :)
Und das ist ja nur ein kleiner, wenn auch wichtiger Teil.

Aber man kann mit den heutigen Werkzeugen Dinge realisieren, die vor ein paar Jahren auch in einem ausgewachsenem Profi-Studio NICHT möglich waren.
Beispiel: Dolby Atmos. Bis vor ein paar Jahren waren dafür mindestens 10 Lautsprecher notwendig, eine stark kontrollierte Akustik und ein großes Mischpult.
Das gibt es heute in Form eines Laptops, eines "head-Trackers" am Kopfhörer, ein bißchen Software und das alles für unter 500€.
In den Anfangszeiten von Dolby Atmos hätte man da mehrere hundert Faktoren mehr bezahlt.

Deswegen und wie Frank auch sagt: Nicht die Schere im Kopf anwenden, sondern Fragen fragen und die Kreativität auf ein neues Level heben. :)
 

soundjob

Tontüte & Hörspielfrisör
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Jep... es ist ja auch die Essenz des Sounds... als völlig eigenständiges Label im Projekt.

Wenn ich jetzt z.B. sprichwörtlich in den Raum werfe :" Coppola & Ventilator & Hubschrauber".. dann weiß jeder- der sich abgöttisch liebevoll mit dem Thema SOUND beschäftigt (wie z.B. @Spirit328) nicht nur, welchen Film ich meine, sondern weiß auch um die Wirkung und Bedeutung dieser Ebene.
Das ist die gute alte Schule- wenngleich hier jetzt der Film gemeint, jede Komponente, ob Story, Darsteller, Dialog, Sound, Musik, Atmo, eine zu gleichen Anteilen nicht nur wirkungsvolle, sondern vor allem bedeutsame Gewichtung inne haben.

Ich finde das ganz enorm wichtig- und ich vermisse das heute umso mehr, dass diese Zutaten leider in ihren Kontexten und Relationen zueinander, nicht mehr im gut ausgewogenen Verhältnis zueinander stehen... Stichwort "bildgewitterndes CGI. was mehr als teils 3/4 Filmanteil ausmacht)... und sich vlt. sogar auf das Thema Hörspiel und Soundstage adaptieren lässt ?!

Ich frage mich dann allerdings oft... ist es das (vlt. zu anspruchslose) Publikum, dass auch nichts mehr anderes erwartet oder sind es die Autoren, die alle diese spannenden "Gewürze und Zutaten" nicht mehr in Kontexten zu vereinen wissen oder kennen zu scheinen ?
Liegt es an der (nicht mehr sooo komplizierten) Technik, liegt es an Bequemlichkeit, fehlender Experimentierfreudigkeit... oder einfach nur wirklich daran, dass manche Dinge in Vergessenheit geraten, nicht mehr weitergegeben wurden... oder aber auch von einer zu ungeduldigen Folgegeneration (a la "mich interessiert nicht WIE es funktioniert, ich will nur DAS es irgendwie funktioniert") nicht mehr in Erfahrung gebracht werden will ? 🤔

Irgendwie scheint sich Kunst&Technik heute mehr im Wege zu stehen... ein Paradoxon, angesichts der heute technischen (und insbesondere bezahlbaren) Möglichkeiten.
 
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pio

Autor, Audio Engineer (BA), Sprecher und Musiker
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Zum original Thema...

Das "Schreiben" von Skripten für TV, Kino und Hörspiel ist ja, genau wie z.B. Audio-Engineering ein Handwerk. Grundlage für diese Tätigkeit ist theoretisches Wissen und Handwerkliche Fertigkeiten. Nun kann man da ganz unbedarft rangehen und einfach "machen" oder man setzt sich mit den Grundlagen dieses Handwerks auseinander und beginnt es "richtig" zu lernen.

Bis Folge 4 (also Pilotfolge und 6 Einzelfolgen) von Dark Space 2046 habe ich tatsächlich einfach drauf los geschrieben. Langsam aber sicher wurde mir dann klar, das dass (zumindest bei einer Serie) auf Dauer keine gute Idee ist. Stephen King sagt übrigens über seine Arbeit "er schreibe einfach drauf los, die Geschichte entsteht beim schreiben". Ok....ist ein guter Mann.

Ich habe allerdings dann aber nach und nach den Überblick verloren und begann mich zu verzetteln. Also habe ich mit einem befreundeten Kollegen (der viel mehr vom Schreiben von Serien versteht als ich) angefangen die Basics des Schreibens zu erlernen.

Dabei möchte ich auf zwei Dinge besonders eingehen. Erstens das "Plotten". Darunter versteht man die grobe Festlegung, das Ordnen der Story. Jede Szene bekommt eine Karte, ein Post-it. Das kann man "in echt" an der Wand/einem White Board oder im Computer machen.
Bildschirmfoto 2024-01-10 um 20.52.00.png


Ich habe das mit einem MacProgramm namens Freeform gemacht.
Auf diesen Karten wird jede Szene kurz beschrieben, welcher Charakter ist dabei, worum geht es in der Szene. Zu den verschiedenen Farben komme ich später.
Sinn dieses "Plottens" ist es, seine Gedanken zu ordnen und ein optisches Bild seiner Geschickte zu bekommen.
Das Plotten hilft auch dabei Logikfehler zu vermeiden und bei der Plausibilitätskontrolle.

Die verschiedenen Farben zeigen auf um welche Storyline es in der Szene geht. Ein Hörspiel hat ja nicht nur einen Handlungsfaden. Gerade bei Serien gibt es die Haupthandlung und eine Anzahl von Nebenhandlungen. Auch hier helfen die Karten einen Überblick zu den verschiedenen Handlungssträngen zu bekommen.

Die Akte, eine (fast) jede Geschichte wird heutzutage in 3 oder 5 Akten erzählt. Das geht zurück auf Aristoteles in der Antike. Auch hier hilft mir das Plotten die Übersicht zu behalten und die Geschichte zu planen.

Es gibt da ohne Ende Literatur und Material im Netz. Hier mal ein Wikipedia link um in das Thema reinzukommen: Spielfilmdramaturgie – Wikipedia

Das ganze ist ein echt spannendes Thema dem ich mich mittlerweile mit Begeisterung widme. Das wars erst einmal von mir... LG, pio

PS: Den Screenshot habe ich natürlich unleserlich gemacht ;-)
 

soundjob

Tontüte & Hörspielfrisör
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Zum original Thema...
Yep..-Flipchart/White-Boarding ist natürlich auch ein Paradebeispiel für z.B. Hitchcock`s "Fenster zum Hof".
Da macht es wie bei Pio`s Dark Space, bzw. insbesondere ineinandergreifend fortlaufende Serie mit einem Story-Baum und Quest-Überblick verschaffend, mehr als nur organisatorischen Sinn (y).
Das ist auch immer ein bissl wie das "Fotoalbum für`s Gedächtnis"... auch wir Skripter haben so viel gleichzeitig schräg ablaufende Fantasien im Kopf (nicht quer oder etwa absurd gedacht... wobei :ROFLMAO:), dagegen ist das Wort "Multitasking" nur reine Monokultur. ;)
 

Tinchen

Autorin, Poetry Slammerin, Sprecherin, Lektorin
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Grob unterscheidet man bei den Autoren Plotter und Pantser. Der Plotter macht sich einen Plan (den Plot), und arbeitet den dann schreibtechnisch ab (siehe @pio ). Der weiß also von Anfang an, was, wo, wie und warum passiert. Der hat den Aufbau, Spannungsbogen, das Ende inklusive aller mitwirkender Protagonisten und dem Setting geplant. Meist arbeiten diese Schreiber mit Listen, Tabellen, machen ganze Lebensläufe und Familienstammbäume, entwerfen Karten für erfundene Welten, etc.
Ein Pantser (vom engl. Sprichwort 'fly by the seat of your pants', was so viel bedeutet wie aus dem Bauch heraus entscheiden), ist der absolute Schreib-Chaot. (zB ich :D ). Die Gefahr besteht dann darin, dass man sich verzettelt, die Geschichte einem aus den Fingern läuft und plötzlich irgendwo endet, wo man gar nicht hinwollte. Bis hin zu Schreibblockaden, die den überschäumenden Kreativprozess stoppen. Da man nie einen Plan hatte, ist dann guter Rat teuer. Ich habe bei einem meiner Romane auch schon 150 Seiten streichen müssen, weil ich mich zu sehr "verschrieben" hatte. Pech, aber am Ende hat es geholfen.
Mir hat es zu Beginn geholfen, zu erfahren, dass es auch als Pantser gelingen kann, Geschichten so zu schreiben, dass sie erfolgreich veröffentlicht werden können. Warum diese Geschichten, die aus einem Chaos geboren werden, dann aber auch Aufbau, Spannungsbogen und ein passendes Ende aufweisen, das kann ich nicht sagen. Aber wenn es sich so ergeben hat beim Schreiben, dann weiß ich, die Geschichte ist rund, sie stimmt. Auch ohne Plan.
Sollte man also zum Plotter nichts mitbringen, nicht verrückt machen lassen, man kann es mal ausprobieren mit Tabellen und Plots, aber um der lieben Kreativität wegen, würde ich immer sagen: Einfach schreiben. Auch aus einem Chaos kann (zB mit Hilfe eines guten Lektors - die man dann auch annehmen sollte) eine runde Geschichte entstehen. Schreiben ist nicht nur Kreativität sondern auch Handwerk. Das kann man lernen.
 
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MonacoSteve

Dipl.-Lachfalter - und nicht ganz Dichter
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Früher hatte ich beim Schreiben immer im Hinterkopf, ob es das Geräusch wohl im freien Bereich gibt.
Ja, und so geht's mir bei meinen Hörspielen eigentlich immer noch :ROFLMAO: ... (und wir wohl auch so bleiben).

Grob unterscheidet man bei den Autoren Plotter und Pantser.
Das ist interessant, dass es dazu auch offizielle Kategorien gibt. Ich bin ja in allem was ich hier tue, sei es Komponieren, Schreiben oder Mixen/Cutten, jemand der es "einfach macht", denn ich bringe eine komplett andere professionelle Ausbildung (naturwissenschaftl. Studium) und einen komplett anderen beruflichen Hintergrund (Forschung, Lehre, Wissenschaftsmanagement) mit. Als Hobby-Autor bin ich irgendwie beides, Plotter und Pantser. Welche Rolle ich jeweils dann einnehme, ergibt sich bei mir primär und ganz pragmatisch aus dem Umfang der Geschichte, die ich angehen will. Shorties, Gedichte und Kurzgeschichte entstehen eigentlich fast immer "aus dem Bauch heraus", nachdem sich im Hinterkopf eine Idee festsetzte. Größere Produktionen hingegen werden - meist ebenfalls nachdem sich zunächst eine Idee und ein Clou für das Ende entwickelt hat - erst einmal geplottet, um genau jenes "Verzetteln" zu verhindern, das in solchen Fällen ansonsten schnell passiert (da habe ich auch so meine Erfahrungen :) ). Dennoch lasse ich auch bei Werken, denen ich einen Plot zugrunde gelegt habe, eine gewisse freie Entwicklung bei Schreiben immer zu. Das kann (und soll) dazu führen, dass die Geschichte nicht einfach nur heruntergeschrieben wird (wäre mir zu langweilig), sondern sich entlang des Leitfadens (also des Plots) durchaus mit einer gewissen Flexibilität entfaltet, die mich manchmal dann selber überrascht. Und das ist wichtig! Denn bei alledem kommt es mir auf eines ja ganz besonders an: Ich will Spaß bei der Sache haben, und zwar von Anfang an! Wenn meine diesbezügliche Kreativität zu einer notwendigen Pflicht verkäme, würde ich mir ganz schnell etwas anderes suchen, mit dem ich meine graue Zellen herausfordern kann :) .
 

knilch

Hä? Was heißt das?
Es freut mich total, dass es auch andere hier gibt, die einfach so in die Sache reinstolpern. Ich habe den Vorteil, dass ich mit einer lieben Freundin zusammen die ersten Skripte geschrieben habe. Sie hat selbst schon Bücher im Eigenverlag veröffentlicht und ich kann da von ihr einfach viel lernen. Dazu kommt, dass wir uns unglaublich gut ergänzen. Ich komme mit einer Idee zu ihr, die wir gemeinsam recherchieren. Wir tauschen Ideen aus bis wir in groben Zügen wissen, wo wir ungefähr hinwollen, sie beginnt dann mit dem groben Plot und schreibt teilweise erste kleine Fassungen der Szenen und ich gehe an ganz vielen Stellen viel mehr in die Tiefe und erweitere die Szenen. (Sie meinte, sie ist total froh, dass ich gerne in die Tiefe gehe, weil sie das nicht so gut kann) Wir schreiben immer zusammen in einem Online-Dokument und werfen uns dabei gegenseitig die Kommentare zu und so wächst das an allen Stellen gleichzeitig bis es was gutes geworden ist. Wir sind beide total fasziniert, wie gut das für uns funktioniert :-D

Inzwischen fühle ich mich so sicher, dass ich meinen ersten komplett eigenen Shortie geschrieben habe.
Ich merke nur, dass ich so ein bisschen Züge einer Scanner Persönlichkeit habe, das heißt, ich bin leicht ablenkbar mit neuen coolen Sachen. Das kann Fluch und Segen sein und so wächst die Anzahl an Ideen für Hörspiele stetig und ich fange zig Dokumente an. Mein Vorsatz dieses Jahr war deshalb, mich konkret immer wieder an die wirklich schon begonnenen Skripte ran zu setzen, damit ich diese auch fertig und in eine Qualität bekomme, mit der ich selbst zufrieden bin.
 
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