Vetter Balin

Martin Beyerling
Um keine Einsteiger-Cutter abzuschrecken: es geht natürlich auch weniger. Je nach Projekt. Ich bin in der Regel mit 10 Spuren unterwegs. Muss aber dazusagen, dass bei Reaper die Automation in die jeweilige Spur integriert ist. Spart Platz. :) Außerdem gebe ich schon beim Schreiben darauf acht, dass die Anzahl der Personen pro Szene überschaubar bleibt. Ich bin einfach zu faul für Massenszenen. :p

Zur Einstiegsfrage: Schließe mich meinen Vorredner an. Jede Szene erhält ein Projekt. Wenn es Musik gibt, die sich nur auf diese Szene bezieht, ziehe ich die auch mit rein. Zum Schluss erstelle ich ein Master-Projekt, in dem alle Szenen eingefügt werden. Hier wird dann der letzte Schliff gegeben und zusätzliche Musik eingefügt. Die Vorgehensweise hat sich zumindest bei mir in den letzten Hörspielen bewährt.
 

nefliete

MeinOhrenkino
Vielen Dank für eure Tipps. Das ist alles sehr hifreich für mich. Ich denke, man muss von Beginn an diszipliniert vorgehen. Schnell macht man es sich einfach, stopft die Inserts voll und nach einer Woche hat man völlig die Übersicht verloren, was man alles wo automatisiert hat. Hier habe ich einen Screenshot vom letzten Setting.

max-kap6_cubase-1458909537.png

Sprechermäßig sehr übersichtlich, da ich für das erste Projekt alles im Rahmen halten wollte. Es ist dann aber doch auf ein 74-Minuten-Ding hinausgelaufen. Beim nächsten Projekt werde ich definitiv mehr mit Effekt-Kanälen/Sends arbeiten. Die Nachvertonung werde ich auch erst dann machen, wenn die Dialoge eingesprochen und arrangiert sind. Und es wird auch in mehr Szenen aufgeteilt.

So habe ich später das "Master" angelegt:
max-kap6_cubase_master-1458910066.png

Hier habe ich nur noch mit den exportierten Spuren gearbeitet. Die Effekte habe ich auch global zusammen gefasst.
Das leider eher Bequemlichkeit. Mastern hat sich als recht komplex herausgestellt. Da habe ich noch so meine Probleme.
Arbeite aktuell mit Kopfhörern, da meine Boxen zum Abhören nix taugen. Habe noch einen alten NAD-Amp den ich einsetzen könnte. Dann vlt noch ein Dynaudio-Boxenpaar. Damit könnte es bestimmt besser klappen.
 

Corlanus

Cutter - zur Zeit in Auszeit
Bei Deinem oberen Setting fehlen die Bezüge der einzelnen Spuren zueinander. Für mich ist zumindest kein Zusammenhang ersichtlich. Wenn das Projekt und die Spurenanzahl weiter wächst, solltest Du Zuordnungsmerkmale schaffen. Am einfachsten ist es dazu die Spurnamen zu nutzen. Beispielsweise so:
Ch02.Serienmörder (Sprecherspur)
Sfx02.Schritte (Schritte des Serienmörders)
Sfx02.Röcheln (sonstige Soundeffekte des Serienmörders)
FX02.Tatort (Raumsimulation des Serienmörders)
Übergreifend kann man das dann noch mit Ordnerspuren zusammenfassen. Wenn Du noch keine Vorstellung hast, wie Du dass gruppieren sollst, mach es so wie Paul. Alles was zu einem Charakter oder thematisch zusammen gehört in eine Ordnerspur packen (Takes, Effekte, Automations-/Effektspuren). Es ist auch nicht weiter tragisch, wenn Du nicht direkt von Beginn an so gearbeitet hast. Es besteht immer noch die Möglichkeit, das nachträglich zu splitten und zu neu ordnen. Dann mach aber bitte vorher eine Sicherheitskopie vom kompletten Projektverzeichnis. Man übersieht doch schnell mal irgend eine Sidechain- oder Send-Zuweisung.
 

nefliete

MeinOhrenkino
Ich habe globaler gearbeitet. Also "Im Turm" war der Raumklang und alle die sich darin aufgehalten haben, wurden verknüpft. Ich werde für den nächsten Schnitt aber auch deutlich mehr Spuren benötigen. Dann werde ich um eine "ordentliche" Struktur eh nicht herum kommen. Die "Bezüge" machen dann auf jeden Fall sinn.
 

nefliete

MeinOhrenkino
Ich arbeite gerade an meinem Projekt, schreibe an meine nächsten eigenem Skript. Ich habe die einzelnen Takes jetzt durchnummeriert (also ich habe damit angegefangen). Beispiel: 001.Sprecher1, 002.Sprecher2 usw.
Dann wollte ich später die Takes nach Szenen aufteilen, also Szene1, Take 1 = 01-001-Sprecher1.WAV. Den Sprechernamen würde ich gerne mit in den Dateinamen nehmen, da ich so leichter die Spuren im Projekt bestücken kann. Evlt greife ich auch auf das Audacity-Tutorial von Corlanus zurück. Bisher habe ich die Aufnahmen auch über Cubase gemacht und später (wenn nötig) extern bearbeitet. Ich muss das mal ausprobieren.
 

nefliete

MeinOhrenkino
Wäre es klüger die Takes im Script folgendermaßen zu kennzeichen?
Sprecher.01.001 (01=Szene/001=Takenummer) und dann konsequent durchnummeriert. Jeder Take erhält eine eigene Nummer, egal wer spricht. Wollte mein Skript morgen hier zum Casting vorstellen und da würde ich es gerne für alle logisch verständlich haben. Was meinst Ihr?
 
G

Gelöschtes Mitglied 5339

Hallo nefliete,
also ich bin ja "nur" Autor und habe vom Schneiden sehr wenig Ahnung. Deine Aufteilung sieht m.E. für den Schnitt interessant aus. Die Frage ist nur, ob die Sprecher damit zurechtkommen. (Ich würde mich zumindest erstmal sehr wundern über dieses 01.001, 01.002 u.s.w..)
Dass die Takezahlen fortlaufend sind, unhabhängig davon, wer spricht oder ob eine Soundanweisung kommt - oder was auch immer - ist m.E. normal. Das macht mein Programm (celtx) von selbst, wenn ich die entsprechende Funktion einschalte. Dann werden die Takezahlen auch automatisch korrigiert, wenn ich einen Take lösche oder einfüge. Ich hab mal versucht, die Takezahlen per Hand einzugeben und habe bei Änderungen immer wieder übersehen, dass die Zahlenreihe nicht mehr fortlaufend war. Wenn ich das länger nicht gemerkt habe, sass ich minutenlang vor dem Skript und habe die Takezahlen korrigiert. Seitdem mache ich das nur noch mit der "Automatik". Das erleichtert einiges.

Alles Gute und liebe Grüße von

Peter :)
 

Corlanus

Cutter - zur Zeit in Auszeit
Wäre es klüger die Takes im Script folgendermaßen zu kennzeichen?
Sprecher.01.001 (01=Szene/001=Takenummer) und dann konsequent durchnummeriert. Jeder Take erhält eine eigene Nummer, egal wer spricht. (...)
Hallo Nefliete, Dein Ansatz ist absolut brauchbar! Ich zitiere nachfolgend mal aus meinem Tutorial "Takes benennen und zerschneiden". Da habe ich das ganz ähnlich vorgeschlagen:

Take-Nummerierung
Innerhalb dieses Tutorials habe ich ja bereits erwähnt, das die Vergabe der Take-Dateinamen nicht ganz unwichtig ist. Ein umfangreiches Script kann mehrere Hundert Takes beinhalten. Da die Übersicht zu behalten ist schwer. Ein Cutter muss das aber zwangsläufig leisten können. Folgende Probleme z.B. sind typisch dafür:
  • Sind alle Takes von Sprecher X schon da?
  • In Kapitel 5 brauche ich einen Retake vom Satz "..."
  • In Kapitel 7 brauche ich für den Satz "..." noch ein Husten
  • Zwischen "..." und "..." in Kapitel 3 muss noch ein Lachen eingefügt werden.
  • ...
Die Liste liesse sich endlos fortsetzen. Allen Punkten gemein ist die eindeutige Identifizierung, um welche Takes es genau geht. Auf der Festplatte oder im geschnittenen Dialog muss jedes Take wiederzufinden sein. Ein Punkt, der vor allem Einsteiger schnell überfordert und frustriert. Die Lösung dafür ist überraschend einfach: Eine systematische Take-Nummerierung. Nachfolgend ein Vorschlag, wie ein sinnvolles Benennungsschema aussehen könnte:

AA BBB CC
Die ersten beiden Stellen (AA) bezeichnen die Szenen-Nr. Mehr als 9 Szenen sind häufig, mehr als 99 unwarscheinlich. Daher eine zweistellige Zahl.

Die nächsten drei Stellen (BBB) bezeichnen die Take-Nr. Bei jeder neuen Szene fängt sie wieder bei 001 an. Neben den gesprochenen Takes sollten auch Stimm-Geräusche (Husten, Niesen, Kauen, ...) mit durchnummeriert werden. Die werden beim einsprechen gerne mal vergessen. Auf über 100 Nummern pro Szene zu kommen ist nicht unmöglich. Daher direkt drei Stellen verwenden.

Die letzten Stellen (CC) kann man nach Bedarf vergeben. Beispielsweise für mehrere Versionen eines Take's, für nachträglich eingefügte Takes oder für Stimm-Geräusche.

Beispiele: 05024a, 05-024-b, 07.122.h1, 09-006.k

Wie ihr das jetzt handhabt, bleibt natürlich Euch überlassen. Das gezeigte Schema soll nur als Anregung dienen. ABER: Wenn Ihr einen Cut übernehmt, dann fordert in Eurem Interesse eine Nummerierung ein. Die meisten Script-Programme können das zumindest als fortlaufende Nummer. Und zur Not wird halt Handarbeit fällig. Die lohnt sich aber auf jeden Fall! Das werdet ihr feststellen.
 

nefliete

MeinOhrenkino
@Peter: Dann würde es sicherlich Sinn machen, evtl zu Beginn eine Kurze Exposition zu machen. Mit den Skript-Programmen habe ich leider überhaupt keine Erfahrung. Alles andere würde ich natürlich noch im Casting-Post erwähnen und natürlich im direktem Kontakt klären.

@Corlanus: Sollte diese Art der Nummerierung dann auch exakt so im Skript stehen? Aktuelle ist die Nummer noch vor dem Sprechernamen, beim Finishing wollte ich es dann die genaue Nummerierung, vlt in Klammern, hinter dem Sprechernamen eintragen. Diese sollte dann, idealerweise, auch im Dateinamen stehen. Sofern mir das so geliefert wird. Sonst würde ich das eben selbst übernehmen. Dein Audacity-Tut hatte ich schon überflogen.

Mal als Beispiel wie ich es mir vorstelle:
Im Skript: Sprecher1 (01.001) oder (01-001)
Im Dateinamen: Sprecher1_01-001-a (-a für Variationen)
 

Corlanus

Cutter - zur Zeit in Auszeit
Ich würde empfehlen, die Nummerierung hinter den Namen zu schreiben. Dann können die Sprecher ihre Takes anhand des Rollennamens leichter finden.

Ob du das so machst und wie du das formatierst, ist deine Sache. Mein System ist schließlich nur ein Vorschlag.
 

nefliete

MeinOhrenkino
Das macht schon Sinn, keine Frage. Ich habe die Nummern jetzt in Klammern hinter den Namen gesetzt. Morgen werde ich dann zu einem externen Casting aufrufen. Dennis hat mir schon sein OK gegeben.

Bin schon etwas aufgeregt ob überhaupt Interesse besteht und natürlich wie es laufen wird. Bisher waren alle hier im Forum äußerst hilfsbereit. :smiley:
 
G

Gelöschtes Mitglied 5339

Hallo nefliete,
was ich beobachtet habe, bekommst du hier locker deine Sprecher zusammen. Auf manche Stücke melden sich mehr Sprecher, als Rollen zu vergeben sind. Ich wünsch dir viel Erfolg bei der Produktion.
Machst du auch den ganzen Schnitt selbst?

Liebe Grüße von
Peter :)
 

nefliete

MeinOhrenkino
Danke! Ja, Schnitt und Musik würde ich selbst übernehmen. Das wäre dann mein 2tes Projekt.
 
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