@Comewhatmay
Ich habe diesen Schritt vor knapp zwei Jahren gewagt. War vorher Controllerin in einem IT Unternehmen und habe nur nebenbei hobbymäßig gequasselt. Der Stress in der Arbeit wurde immer mehr, die Nerven lagen nur noch blank. Aber: ich wusste nur zu gut, dass ich fürs berufliche Sprechen nicht genug bin. Das Problem: mir fehlte die Zeit neben dem Beruf, um ernsthaft weiterzumachen. Also - was tun? Für mich die Lösung: ganz oder gar nicht.
Zu dem Zeitpunkt, als ich meine Kündigung abgegeben habe, hatte ich allerdings bereits ein Schauspielgrundstudium, einige Sprecherkurse und Privatunterricht genommen. Und auch schon einige Kontakte geknüpft.
Wie Werner sagt: Marketing ist mindestens genauso wichtig, wie das Sprechen.
Wenn ich nicht nebenbei Singen würde, käme nicht genug Geld rein. Aber gut, das ist ja auch mit der Stimme arbeiten. Ansonsten kommt bei mir das meiste durch Imagefilmchen, Schulungsfilme, Deutschkurse fürs Goethe-Institut, ein paar Filmtrailer. Werbung kann und will ich nicht. Hörbücher kommen immer mehr rein. Da erscheinen dieses Jahr hoffentlich auch noch ein paar.
Ausruhen kann ich mich auf jeden Fall nicht. Ich schicke am laufenden Band Bewerbungen raus.
Aber: wenn du es willst, dann geht es auch. Man muss vielleicht manchmal etwas erfinderisch werden, wenn der "normale Weg" nicht funktioniert. Aber das liegt an einem selbst.
Ich bin auf jeden Fall froh, dass ich es gewagt habe. Die Vorstellung, am Monatsende wieder bis spät in die Nacht über Reports gebeugt zu sitzen und irgendwelche Erklärungen für Vorstände oder Investoren zu finden, die sich gut anhören, aber schlechtes darstellen, möchte ich gar nicht mehr bis zu mir durchdringen lassen.
Wenn du dich durchringst, wünsche ich dir auf jeden Fall viel Glück und Erfolg!
Und wie gesagt (ehe irgendwelche Stimmen kommen, die das, was ich gesagt habe, zerbröseln): das war nur mein Weg. Bei jedem geht es anders.