Poldi
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Wallander – Fünf Hörspiele
Erster Eindruck: Fünf Krimis auf höchstem Niveau
Ein Banküberfall im kleinen schwedischen Ort Ystad versetzt alle in Angst und Schrecken. Doch als der geistig verwirrte Täter mit einer Bombe droht, werden Kommissar Wallander und seine Tochter Linda auf den Plan gerufen... („Tod in den Sternen“)
Ein Mord im Bekanntenkreis von Kurt Wallander wirft den melancholischen Mann fast schon aus der Bahn, doch der Tod von Carolina Wachtmann war nur der Anfang einer schrecklichen Serie... („Eiskalt wie der Tod“)
Linda Wallander wird zu einem Selbstmord einer Teenagerin gerufen. Doch hinter ihrem Tod steht noch viel mehr, und mehr als einmal braucht die junge Polizistin Hilfe von ihrem Vater... („Am Rande der Finsternis“)
Als eine schwarze Leiche gefunden wird, scheint dies nur zufällig den gerade laufenden Wahlkampf anzufeuern. Doch Wallander entdeckt Spuren, die auf wesentlich schwerwiegendere Zusammenhänge deuten lassen... („Ein Toter aus Afrika“)
Eine Serie von merkwürdigen Zwischenfällen bei der Polizei in Ystad stellt das Präsidium immer mehr unter einen schlechten Ruf. Sind es wirklich alles nur Zufälle, oder manipuliert jemand geschickt aus dem Hintergrund? („Der unsichtbare Gegner“)
Kurt Wallander, der melancholische und tiefsinnige Kommissar, der aus der Feder des berühmten schwedischen Autors Henning Mankell stammt, ist nicht nur in den filmischen Umsetzungen populär, sondern begeistert auch im Medium Hörspiel. Besonders, wenn diese so feinsinnig umgesetzt werden wie von Sven Stricker. Fünf dieser Fälle sind nun in einer Box veröffentlicht worden und zeigen die große Bandbreite dieser Serie. Dabei begeistert insbesondere die dunkel angehauchte Umsetzung, die den Hörer sofort gefangen nimmt. Doch auch die Vorlagen von Mankell sind hervorragend, beeindruckend, wie er aus einem einzelnen Mord ein schwer durchschaubares Netz an Intrigen und Halbwahrheiten stricken kann, die immer wieder zu überraschenden Wendungen führen. Besonders anschaulich ist dies bei „Ein Toter aus Afrika“ festzustellen, die Dramaturgie des außergewöhnlichen Falles lässt das Herz eines jeden Krimihörers höher schlagen, die Auflösung des Ganzen ist zwar eigentlich recht naheliegend, überrascht aber mit unerwarteten Details. Auch „Der unsichtbare Gegner“ zieht seinen Reiz aus den Kleinigkeiten, die diesem Fall die richtige Würze geben und den Hörer immer wieder ratlos stehen lassen. Besonders gefällt mir auch „Am Rande der Finsternis“, bei dem Linda Wallander im Vordergrund steht und zeigt, dass auch sie das Potenzial zu einer hervorragenden Hauptfigur hat. Neben den intelligenten und klug durchdachten Fällen sind es auch die Charaktere, die diese Serie so besonders wirken lassen, allen voran der trübsinnige und vom Leben enttäuschte Kurt Wallander, der gerade aufgrund seiner Schwächen so menschlich und nahbar wirkt. So gelingt da Mitfiebern noch besser. Fünf außergewöhnlich gute Hörspiele, die man sich nicht entgehen lassen sollte.
Die Hauptfiguren werden in allen drei Hörspielen von den gleichen wunderbaren Sprechern vertont, doch auch die kleinen Nebenrollen wurden mit hochkarätigen und äußerst fähigen Sprechern besetzt. Als Kurt Wallander ist Axel Milberg zu hören, dessen ausdrucksstarke und tiefe Stimme jede Gefühlslage des Kommissars beleuchten kann, besonders in den traurigeren Szenen kommt jede Menge seines Charakters beim Hörer an. Ulrike C. Tscharre spricht seine Tochter Linda, auch in ihrer Stimme schwingt immer etwas Schwermut mit, sodass sich die beiden Hauptfiguren ideal ergänzen. Erzähler Andreas Fröhlich wirkt hier immer etwas düster und Unheil verkündend, trägt somit viel zu der herrlichen Stimmung der Serie bei. In weiteren Rollen sind beispielsweise Christian Stark, Kerstin Hilbig, Eckart Dux und Lennardt Krüger zu hören.
Die Umsetzung kann in einem einzigen Wort zusammengefasst werden: Grandios! Wie kaum ein anderer versteht es Sven Stricker, die tiefe Melancholie der Geschichten in Stimmungen zusammenzunehmen und in geballter Form dem Hörer zu präsentieren. Jan-Peter Pflugs melodienreiche Musik passt bestens hierzu und nimmt den Hörer sofort für sich ein, während auch die Geräusche die Wirkung der Handlung unterstützen.
In der etwas dünnen Pappbox sind die fünf Original-Hörspiele verpackt, die es auch einzeln auf dem Markt zu kaufen gibt. Die einheitliche Optik symbolisiert die Zusammengehörigkeit der Serie und setzt auf einen großen Wiedererkennungswert, lässt aber genügend Raum für einige Motive aus den einzelnen Hörspielen.
Fazit: Fünf kleine Meisterwerke, in der die spannenden und stimmungsvollen Fälle von Kurt Wallander optimal umgesetzt wurden und eine sehr düstere, mitreißende Atmosphäre haben – eine klare Kaufempfehlung!
VÖ: 15. April 2011
Label: Der Hörverlag
Bestellnummer: 978-3-86717-714-6
Erster Eindruck: Fünf Krimis auf höchstem Niveau
Ein Banküberfall im kleinen schwedischen Ort Ystad versetzt alle in Angst und Schrecken. Doch als der geistig verwirrte Täter mit einer Bombe droht, werden Kommissar Wallander und seine Tochter Linda auf den Plan gerufen... („Tod in den Sternen“)
Ein Mord im Bekanntenkreis von Kurt Wallander wirft den melancholischen Mann fast schon aus der Bahn, doch der Tod von Carolina Wachtmann war nur der Anfang einer schrecklichen Serie... („Eiskalt wie der Tod“)
Linda Wallander wird zu einem Selbstmord einer Teenagerin gerufen. Doch hinter ihrem Tod steht noch viel mehr, und mehr als einmal braucht die junge Polizistin Hilfe von ihrem Vater... („Am Rande der Finsternis“)
Als eine schwarze Leiche gefunden wird, scheint dies nur zufällig den gerade laufenden Wahlkampf anzufeuern. Doch Wallander entdeckt Spuren, die auf wesentlich schwerwiegendere Zusammenhänge deuten lassen... („Ein Toter aus Afrika“)
Eine Serie von merkwürdigen Zwischenfällen bei der Polizei in Ystad stellt das Präsidium immer mehr unter einen schlechten Ruf. Sind es wirklich alles nur Zufälle, oder manipuliert jemand geschickt aus dem Hintergrund? („Der unsichtbare Gegner“)
Kurt Wallander, der melancholische und tiefsinnige Kommissar, der aus der Feder des berühmten schwedischen Autors Henning Mankell stammt, ist nicht nur in den filmischen Umsetzungen populär, sondern begeistert auch im Medium Hörspiel. Besonders, wenn diese so feinsinnig umgesetzt werden wie von Sven Stricker. Fünf dieser Fälle sind nun in einer Box veröffentlicht worden und zeigen die große Bandbreite dieser Serie. Dabei begeistert insbesondere die dunkel angehauchte Umsetzung, die den Hörer sofort gefangen nimmt. Doch auch die Vorlagen von Mankell sind hervorragend, beeindruckend, wie er aus einem einzelnen Mord ein schwer durchschaubares Netz an Intrigen und Halbwahrheiten stricken kann, die immer wieder zu überraschenden Wendungen führen. Besonders anschaulich ist dies bei „Ein Toter aus Afrika“ festzustellen, die Dramaturgie des außergewöhnlichen Falles lässt das Herz eines jeden Krimihörers höher schlagen, die Auflösung des Ganzen ist zwar eigentlich recht naheliegend, überrascht aber mit unerwarteten Details. Auch „Der unsichtbare Gegner“ zieht seinen Reiz aus den Kleinigkeiten, die diesem Fall die richtige Würze geben und den Hörer immer wieder ratlos stehen lassen. Besonders gefällt mir auch „Am Rande der Finsternis“, bei dem Linda Wallander im Vordergrund steht und zeigt, dass auch sie das Potenzial zu einer hervorragenden Hauptfigur hat. Neben den intelligenten und klug durchdachten Fällen sind es auch die Charaktere, die diese Serie so besonders wirken lassen, allen voran der trübsinnige und vom Leben enttäuschte Kurt Wallander, der gerade aufgrund seiner Schwächen so menschlich und nahbar wirkt. So gelingt da Mitfiebern noch besser. Fünf außergewöhnlich gute Hörspiele, die man sich nicht entgehen lassen sollte.
Die Hauptfiguren werden in allen drei Hörspielen von den gleichen wunderbaren Sprechern vertont, doch auch die kleinen Nebenrollen wurden mit hochkarätigen und äußerst fähigen Sprechern besetzt. Als Kurt Wallander ist Axel Milberg zu hören, dessen ausdrucksstarke und tiefe Stimme jede Gefühlslage des Kommissars beleuchten kann, besonders in den traurigeren Szenen kommt jede Menge seines Charakters beim Hörer an. Ulrike C. Tscharre spricht seine Tochter Linda, auch in ihrer Stimme schwingt immer etwas Schwermut mit, sodass sich die beiden Hauptfiguren ideal ergänzen. Erzähler Andreas Fröhlich wirkt hier immer etwas düster und Unheil verkündend, trägt somit viel zu der herrlichen Stimmung der Serie bei. In weiteren Rollen sind beispielsweise Christian Stark, Kerstin Hilbig, Eckart Dux und Lennardt Krüger zu hören.
Die Umsetzung kann in einem einzigen Wort zusammengefasst werden: Grandios! Wie kaum ein anderer versteht es Sven Stricker, die tiefe Melancholie der Geschichten in Stimmungen zusammenzunehmen und in geballter Form dem Hörer zu präsentieren. Jan-Peter Pflugs melodienreiche Musik passt bestens hierzu und nimmt den Hörer sofort für sich ein, während auch die Geräusche die Wirkung der Handlung unterstützen.
In der etwas dünnen Pappbox sind die fünf Original-Hörspiele verpackt, die es auch einzeln auf dem Markt zu kaufen gibt. Die einheitliche Optik symbolisiert die Zusammengehörigkeit der Serie und setzt auf einen großen Wiedererkennungswert, lässt aber genügend Raum für einige Motive aus den einzelnen Hörspielen.
Fazit: Fünf kleine Meisterwerke, in der die spannenden und stimmungsvollen Fälle von Kurt Wallander optimal umgesetzt wurden und eine sehr düstere, mitreißende Atmosphäre haben – eine klare Kaufempfehlung!
VÖ: 15. April 2011
Label: Der Hörverlag
Bestellnummer: 978-3-86717-714-6