Nero

Anne
Hallo,

nachdem mein Cutterproblem geklärt ist, aber ich die Cuttermangelproblematik noch im Kopf hab, hätte ich einen kleinen Vorschlag. Ich hab mitbekommen, dass es Leute gibt, die gerne nur den Rohcut machen (wie ich z.B. auch), denen aber der Feincut zu viel Aufwand/ zu technisch/ zu künstlerisch oder whatever ist.

Wäre es nicht sinnvoll Rohcutter (d.h. Takes ausseinanderschneiden und szenenweise anordnen) und Feincutter (genauer Dialogschnitt, Atmo etc.) zu trennen. ich mein, wie weit das jeweils geht, kann man ja für sich entscheiden.

Durch die Arbeitssteilung gehts vielleicht schneller voran und jeder macht das, was ihm Spaß macht. Teilweise kann man auch paralell arbeiten.

Probleme seh ich evt. bei unterschiedlichen Programmen und Arbeitsstrukturen. Hier hilft nur Kommunikation und Abstimmung oder vielleicht genaue Angaben im Profil.
Aber das bekommt man sicherlich hin.

Was haltet ihr von der Idee?

Grüße
Anne
 

Grissom

Mitglied
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AW: Vorschlag: Rohcutter und Feincutter

hi anne,

finde ich eine gute idee, und ich denke das programmproblem relativiert sich, wenn man sich gegenseitig entsprechend hochaufgelöste audiodateien zuschickt.
 

pio

Autor, Audio Engineer (BA), Sprecher und Musiker
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AW: Vorschlag: Rohcutter und Feincutter

Für mich wäre das nichts, da der "Rohcut" bei mir nahtlos in den "feincut" übergeht. So muß auch jeder Take nur einmal "angefasst" werden.
Hinzu kommt, wenn nicht beide Cutter mit dem selben Programm arbeiten ist man sehr schnell bei destruktiv angelegten Schnitten, will heißen, was einmal geschnitten ist kann man nicht mehr zurück bekommen.
Das ist z.B. beim Thema "Atmer" nicht so ganz ohne.

Zeit könnte man sparen indem die Sprecher/innen die Takes auf eine durchdachtere Art und Weise abliefern, aber das ist ein anderes Thema.

Also unterm Strich....nööö ich cutte lieber alles selbst ;-))
 

Nero

Anne
AW: Vorschlag: Rohcutter und Feincutter

Bei Cubase gibts z.b. keine destruktiven Schnitte. Nur als Beispiel.

Klar gibts auch Leute, die gerne alle machen (was ich auch verstehe) aber andere, die lieber das eine als das andere machen und für die wäre das sicherlich auch ein Motivationsfaktor.
 

Sascha Kiss

ehemals aarom
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AW: Vorschlag: Rohcutter und Feincutter

Ich finde das auch gar nicht so schlecht.

Von einigen Forumsmitgliedern habe ich bereits ähnliche Präferenzen in Bezug auf Rohcut / Feincut gehört. Beim letzten Projekt habe ich beides gemacht.

Beim Rohcut geht es mehr um die Regie welche Takes am besten zusammen passen. Ein Feincutter braucht sich dann darum gar nicht mehr zu kümmern und kann sich direkt um das eher technische wie EQ, Panning, Effekte, Geräusche kümmern. Und wenn man das entsprechend vor dem Projektstart organisiert könnte ich mir das als sehr positiv vorstellen. Je nach Arbeitsweise ist es auf jeden Fall gut zu machen den Rohcut vom Feincut zu trennen. Ich habe das auch schon so gemacht und könnte mir die Rolle als Feincutter gut vorstellen (die ich für Wind ja jetzt auch habe :p).
 

pio

Autor, Audio Engineer (BA), Sprecher und Musiker
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AW: Vorschlag: Rohcutter und Feincutter

Bei Cubase gibts z.b. keine destruktiven Schnitte. Nur als Beispiel.

ja das ist klar. Nur wenn die Dateien an jemanden gehen der nicht mit Cubase arbeitet muß man entweder als Audio (WAV/AIFF) exportieren oder hoffen das es ein Austauschformat (z.B. OMF) gibt das auch tatsächlich funktioniert.
Mein Erfahrung ist, was in der Theorie funktioniert (OMF) läuft im richtigen Leben meist nicht so reibungslos.

Aber wie immer gilt....jeder so wie es ihm/ihr gefällt...wenns funktioniert ist doch alles super ;-)
 

Jeln Pueskas

Michael Gerdes
Teammitglied
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AW: Vorschlag: Rohcutter und Feincutter

Hallo miteinander.

Ich halte davon gar nichts. Nicht etwa, weil ich den Ansatz Dialogschnitt und Rohschnitt zu trennen generell ablehne, aber ob ich den halben Tag Dialogschnitt und Entrauschen einem anderen gebe und dann 2 Wochen für den Rest brauche, oder ich mache es gleich ganz, macht für mich keinen großen Unterschied. Zumal auch dann, wenn Retakes nötig werden, weil die Szenen nicht zusammenpassen oder die gewollte Geräuschkulisse nicht zu den Sprechern, bleibt es dann wieder beim "Feincutter", das gerade zu ziehen. Da kann man es dann gleich selber machen.

Zweites Problem: Wenn man im Team cutten will, muss man sich auch aufeinander verlassen können. Wenn einer der beiden nicht mitzieht, seine Sachen nicht sichert, oder mal eben einfach dem Projekt fernbleibt, ist das Thema auch wieder schnell durch.

Letztendlch ist es sicherlich mühsam ein Hörspiel zu cutten. Es ist aber dann lohnenswert, wenn man den Ablauf inne hat und weiß, wie man seine Szenen aufbaut. Das lernt man aber nicht mit dem Dialogschnitt allein. Da muss man mehr Zeit investieren.

Viele Grüße.
 

Mr_Kubi

Der auf den Bus wartet
Teammitglied
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AW: Vorschlag: Rohcutter und Feincutter

Mmmh... ich denke, das scheitert vermutlich an der Realität...obwohl ich den Ansatz ja interessant finde. Übrigends hatte ich gestern hier:

http://www.hoer-talk.de/showthread.php/16219-Ohm-Studio-Kollaborative-DAW-Software-auch-für-Hörspielmacher-sinnvoll

eine Software gepostet, die solchen Teamcut ermöglichen soll...und gefragt was unsere Cutter so davon halten... Da Null Reaktion kam, gehe ich auch davon aus, das hier kein wirkliches Interesse daran besteht.

Aus meiner Erfahrung heraus, kann Teamwork schnell eher eine Hürde werden, als eine Erleichterung. Warum? Man muss sich abstimmen und Deadlines einhalten. Letzteres ist oft schwieriger als gedacht...abgesehen von den technischen Problemen.

LG Kubi
 

Jeln Pueskas

Michael Gerdes
Teammitglied
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AW: Vorschlag: Rohcutter und Feincutter

Hiho :D

Ich hatte ja mit Grissom auch schon mal ein längeres Gespräch zu dem Thema. Seine Ideen lasse ich ihn mal selber vortragen. Nur soviel: Teamarbeit kann gut funktionieren, wenn die Gemeinsamkeit darin liegt ein gemeinsames Konzept zu erarbeiten und dann nach der Einteilung der Szenen sich alle Cutter an eben diese setzen. Mit dem Konzept erreicht man, dass alle die gleichen Vorstellungen vom Sounddesign haben und wissen, worauf das Ergebnis hinausläuft. Wenn dann mal einer mit seiner Szene nicht so schnell fertig wird, behindert er aber nicht die anderen. Zudem muss nicht einer die Arbeit eines anderen machen, weil im Nachhinein nur noch an im Prinzip an Reglern gedreht wird. Möglich ist das schon. Am Besten funktioniert das aber nur, wenn
- einer der Regisseur und der Bestimmer ist
- das Team klein bleibt (max. 3 Cutter)
- alle das gleiche Tool nutzen
- alle die gleiche Vorstellung vertreten
- sich alle an ihre Vorgaben halten

Ein gutes eingespieltes Team kann das leisten. Man müsste nur eines finden. Bisher findet sich teilweise nicht mal ein Cutter für ein Projekt.

Viele Grüße.
 

Nero

Anne
AW: Vorschlag: Rohcutter und Feincutter

Ich denke, es finden sich vor allem deswegen keine Cutter, weil keiner das riesen Projekt übernehmen will. Ich kann mir z.B. gut vorstellen nur den Rohcut zu machen. Sasche macht lieber nur den Feincut. Der Arbeitsaufwand ist begrenzter, der Zeitaufwand kürzer, die Motivation, mich für so ein Projekt zu melden, steigt.

Verlässlichkeit ist immer so ein Ding, genauso wie Kommunikation.
Ich kann mir gut vorstellen, dass es Cutter-Teams gibt, die sich vorher absprechen (genauso wie Cutter, Autor/Regessieur u.ä.) und gemeinsam dran arbeiten.
 

Jeln Pueskas

Michael Gerdes
Teammitglied
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AW: Vorschlag: Rohcutter und Feincutter

Hi Nero

Das kann klappen. Ja. Man muss aber auch die Relation sehen und die Tatsache, dass der "Feincutter" den Hauptteil der Arbeit hat UND evtl. auch noch die Arbeit des "Rohcuts" nachholen muss, wenn zu einem späteren Zeitpukt was nicht funktioniert. In dem Fall hat man nicht viel gewonnen. Ich finde es vom Ansatz her schon super, wenn man sich in kleinen Teams die Arbeit aufteilen kann und sich auf der künstlerischen Seite versteht. Es müssen beide Seiten damit zufrieden sein. Wenn Ihr das seid, um so besser. Dann könnt ihr ohne schlechtes Gewissen die Einwände dazu an der Seite liegen lassen. In erster Linie zählt, ob ihr mit der Arbeitsweise klar kommt. Und das Ergebnis bestätigt das am Ende auch.

Viele Grüße.
 

Nero

Anne
AW: Vorschlag: Rohcutter und Feincutter

Hi Jeln,

ob sich das bei Sascha und mir bewährt wird sich noch zeigen, aber es soll ja vor allem eine Idee für alle möglichen Cutter sein. Vielleicht finden sich noch ein paar Teams, deren Mitgleider sich sympathisch sind und die gut zusammen arbeiten können. Und ma gucken, was dabei rauskommt.
Versuch mach kluch :)

Grüße
 

Jeln Pueskas

Michael Gerdes
Teammitglied
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AW: Vorschlag: Rohcutter und Feincutter

So ist das! Auf jeden Fall: Viel Erfolg und berichtet mal schonungslos, wie gut das funktioniert hat :)

Viele Grüße.
 
AW: Vorschlag: Rohcutter und Feincutter

Bei Mole 2 machen es Nightblack und ich so, daß ich den Rohcut übernehmen und Nightblack den Feincut. Ich musste bei WWZ feststellen, daß die kleine Fitzelarbeit nichts für mich ist. Da wir aber nicht sehr weit auseinanderwohnen, werden wir uns auch öfters zusammensetzen, was ein grosser Vorteil für das Projekt ist. Ob das aber auch über eine grosse Entfernung funktioniert, wird sich zeigen müssen. Es dürfte auf jeden Fall schwieriger werden, sich da abzustimmen.
 

Nightblack

Meinhard Schulte
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AW: Vorschlag: Rohcutter und Feincutter

Für mich ist wichtig, dass wir die gleiche Ordnung im Dateisystem haben und wir haben beide Samplitude 10SE. Wenn dann Frank die Dateien gut sortiert hat kann ich die Struktur auf meinem Rechner exakt übernehmen und daran weiterarbeiten und Samplitude findet alles wieder. Zur Not könnte ich also auch Korrekturen am Rohcut durchführen. Als Grundlage hätte ich natürlich auch alle Originaltakes. Im Grunde liefert also Frank die grobe Vorarbeit und ich arbeite nach bzw. mache das Feintuning.
Die Übertragung der Datenmenge ist hier durch USB-Festplatte und eben örtliche Nähe auch kein Problem.
 

Brandywine

Falko Diekmann
AW: Vorschlag: Rohcutter und Feincutter

Ich hab jetzt nicht alle Beiträge dazu gelesen aber ich finde schon es sollte alles aus einem Guß sein.
Zu jedem Zeitpunkt jedes Einzeilteil noch mal verschieben zu können ist wichtig. Nich nur für den Seelenfrieden sondern auch für´s Ergebnis.

Das ist natürlich nur ein persönlicher Standpunkt :)
 

Jeln Pueskas

Michael Gerdes
Teammitglied
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AW: Vorschlag: Rohcutter und Feincutter

Als Laie sagt mir mein Bauchgefühl, dass dies tatsächlich der ausschlaggebende Punkt ist...

In so einem Projekt ist es das zum Glück nicht mehr. Es sei denn, die Cutter brauchen den persönlichen Kontakt. Oft erschlagen aber auch direkte Telefonate oder TS-Sessions solche Hürden. Entscheidend ist, dass beide wissen, was sie wollen. Natürlich ist es auch mal witzig gemeinsam vor dem Schneidebrett zu stehen. Aber Fuselarbeit erledigt sich am Besten allein und man präsentiert dann das Ergebnis. Zumindest hat sich das nach meiner Erfahrung bewährt. Ich lasse mich aber gern vom Gegenteil überzeugen :D

Viele Grüße.
 

pio

Autor, Audio Engineer (BA), Sprecher und Musiker
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AW: Vorschlag: Rohcutter und Feincutter

Gester habe ich eine sehr wichtige Szene für Dark Space geschnitten und da kam mir dieses Thema wieder in Erinnerung.
Von den ganzen Technischen Problemen ( die sich sicher alle irgendwie lösen lassen) sehe ich die große Herausforderung bei dieser Herangehenswiese hauptsächlich in der Regie des Dialogschnitts. Bei der gestern von mir geschnittenen Szene handelt es sich um eine recht lange, sehr emotionale Szene von gut zehn Minuten Länge. Ich hatte für jede Rolle pro Take mindestens fünft bis acht Variationen. Hinzu kam, dass die Szenen einen Spannungsbogen aufweisen sollte den es auszuarbeiten galt.
Wenn nun der Rohcutter nicht eine Vorauswahl und damit ein Teil der Regie übernehmen soll müsste er/ sie jeden kleinen Fitzel, also auch Atmer und Räusper akribisch säubern und als file ablegen. Sicher trifft das nicht für alle Dialoge zu. Aber zumindest in diesen Fällen stellt sich für mich die Frage ob der Aufwand nicht höher wäre als der Nutzen. Und ja ;-)) natürlich hat das sicherlich auch etwas mit dem Ego des Schreibers zu tun ;-)) Mann gibt dabei immer etwas von seinem Einfluss an jemand anderes ab.
An einem (mit Files dokumentierten?) Erfahrungsbericht wäre aber auch ich interessiert...
 

ansuess

Andy Suess
AW: Vorschlag: Rohcutter und Feincutter

Ich kann mir vorstellen, dass zwei Leute, die gut miteinander harmonieren oder auch arbeiten können, sich Roh- und Feincut teilen können. Aus leidvoller Erfahrung habe ich aber festgestellt, das Personen auch bei einem Rohcut alles versauen können (schwer, aber für diejenigen wars leicht). Ich persönlich halte nichts von einer Trennung Roh-/Feincut. Ich mach das lieber selber, dann weiß ich auch: Wenn einer was versaubeutelt, dann war ich's selber ;)
 
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