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Themenstarter/in
Unbestritten ist der werte Kollege Edwin Pfanzagl-Cardone ein großer Könner seines Fachs.
Doch seine Arbeit zum BPT Mikrofon-System ... nun ja.
Nach der Lektüre des "dicken Schinkens": The Art and Science of Surround and Stereo Recording Including 3D Audio Techniques habe ich mich an die Arbeit gemacht und mir aus meinen Beständen ein BPT-ähnliches System aufgebaut. Also drei "Achten", davon zwei im 90° Winkel zueinander (=Blumlein) und das dritte darunter in der winkelhalbierenden Ausrichtung direkt auf die Signalquelle. Das sieht dann in etwa so aus.

Die Mikrofone sind so angeordnet, dass die Mitte der Membran die vertikale Achse bildet, um größtmögliche Koinzidenz zu haben. Eigentlich sind in dieser Hinsicht Kleinmembranmikrofone überlegen (weil kleiner und deswege nicht so weit weg von einander), doch ist das dies der kleinere Nachteil, der durch die wesentlich höheren Signal / Rauschabstände bei den heutigen Großmembranmikrofonen überwogen wird.
So weit die Theorie!
Dann Balkontür auf, raus mit dem BPT an die frische Luft und einfach mal "Rec" gedrückt. Da kam so gar noch ein Binnenschiff vorbei und das hört sich dann so an: (alles pur ohne irgendwelches Prozessing, außer einem "Schutzlimiter", damit beim Rendering nach MP3 keine Übersteuerungen auftreten)
Wer jetzt sagt: "Das ist aber unspektakulär", dem gebe ich uneingeschränkt Recht.
Hinzufügen möchte ich, daß der Sound grottenschlecht war, als ich die Balkontüre anlehnte und damit eine Art Reflektionsfläche geschaffen habe.
Dadurch wurden die gegenphasigen Signale der "Achten hinzugemischt und das war ...
Der Autor empfiehlt von hinten eine Absorbitionsfläche anzubringen und da hakt es bei mir dann aus. Wieso sollte ich dann Achten verwenden, wenn ich sie von hinten bedämpfen soll. Dann kann ich nämlich gleich Nieren nehmen und die sind da noch besser geeignet, weil noch unempfindlicher von "hinten". Die Nieren gehen sogar noch etwas weiter "hoch" im Frequenzbereich als die Achten (bauartbedingt). Also?
Für mich zeigt sich wieder einmal, daß man seine Ohren entscheiden lassen sollte. Egal wie dick die Bücher sind, die über ein Thema geschrieben werden und wieviele akademische Grade der Autor führt und welch großartigen Mischungen er zusammenbringt.
Nun, der Edwin ist vollkommen zu Recht der Cheftonmeister der Salzburger Festspiele. Nur mit diesem Mikrofonsystem (auf das er ein weltweites Patent hat!) bin ich nicht so recht einverstanden.
Ja es bietet ein homogenes und sehr stabiles Stereobild. Es hat eine schöne Tiefenstaffelung und nicht ein "Loch" in der Mitte des Stereobildes, wie etwa ORTF.
Aber wenn ich diese Aufnahmen mit denen vom EBS-System vergleiche, bin ich mir nicht sicher, ob ich da Unterschiede höre. Außer eben in den oberen Höhen, aber da ist der Unterschied auch eher fein, als wirklich signifikant.
... und der Hammer ist, daß Nevaton sogar ein BPT Mikrofon anbietet. Wenn man den Preis sieht, denkt man zunächst, dass das die Bestellnummer sei.
nevaton.eu
Wie ich schon sagte: Traut Euren Ohren und der Kaiser hat manchmal wirklich keine Kleider an.
Die Aufnahmen, die er damit macht bzw. gemacht hat sind auch über jeden Zweifel erhaben; als Gesamtkunstwerk!
Wenn man das BPT alleine hören würde, könnte es sein, dass es nur halb so großartig klingt.
Doch seine Arbeit zum BPT Mikrofon-System ... nun ja.
Nach der Lektüre des "dicken Schinkens": The Art and Science of Surround and Stereo Recording Including 3D Audio Techniques habe ich mich an die Arbeit gemacht und mir aus meinen Beständen ein BPT-ähnliches System aufgebaut. Also drei "Achten", davon zwei im 90° Winkel zueinander (=Blumlein) und das dritte darunter in der winkelhalbierenden Ausrichtung direkt auf die Signalquelle. Das sieht dann in etwa so aus.

Die Mikrofone sind so angeordnet, dass die Mitte der Membran die vertikale Achse bildet, um größtmögliche Koinzidenz zu haben. Eigentlich sind in dieser Hinsicht Kleinmembranmikrofone überlegen (weil kleiner und deswege nicht so weit weg von einander), doch ist das dies der kleinere Nachteil, der durch die wesentlich höheren Signal / Rauschabstände bei den heutigen Großmembranmikrofonen überwogen wird.
So weit die Theorie!
Dann Balkontür auf, raus mit dem BPT an die frische Luft und einfach mal "Rec" gedrückt. Da kam so gar noch ein Binnenschiff vorbei und das hört sich dann so an: (alles pur ohne irgendwelches Prozessing, außer einem "Schutzlimiter", damit beim Rendering nach MP3 keine Übersteuerungen auftreten)
Wer jetzt sagt: "Das ist aber unspektakulär", dem gebe ich uneingeschränkt Recht.
Hinzufügen möchte ich, daß der Sound grottenschlecht war, als ich die Balkontüre anlehnte und damit eine Art Reflektionsfläche geschaffen habe.
Dadurch wurden die gegenphasigen Signale der "Achten hinzugemischt und das war ...
Der Autor empfiehlt von hinten eine Absorbitionsfläche anzubringen und da hakt es bei mir dann aus. Wieso sollte ich dann Achten verwenden, wenn ich sie von hinten bedämpfen soll. Dann kann ich nämlich gleich Nieren nehmen und die sind da noch besser geeignet, weil noch unempfindlicher von "hinten". Die Nieren gehen sogar noch etwas weiter "hoch" im Frequenzbereich als die Achten (bauartbedingt). Also?
Für mich zeigt sich wieder einmal, daß man seine Ohren entscheiden lassen sollte. Egal wie dick die Bücher sind, die über ein Thema geschrieben werden und wieviele akademische Grade der Autor führt und welch großartigen Mischungen er zusammenbringt.
Nun, der Edwin ist vollkommen zu Recht der Cheftonmeister der Salzburger Festspiele. Nur mit diesem Mikrofonsystem (auf das er ein weltweites Patent hat!) bin ich nicht so recht einverstanden.
Ja es bietet ein homogenes und sehr stabiles Stereobild. Es hat eine schöne Tiefenstaffelung und nicht ein "Loch" in der Mitte des Stereobildes, wie etwa ORTF.
Aber wenn ich diese Aufnahmen mit denen vom EBS-System vergleiche, bin ich mir nicht sicher, ob ich da Unterschiede höre. Außer eben in den oberen Höhen, aber da ist der Unterschied auch eher fein, als wirklich signifikant.
... und der Hammer ist, daß Nevaton sogar ein BPT Mikrofon anbietet. Wenn man den Preis sieht, denkt man zunächst, dass das die Bestellnummer sei.
Nevaton BPT

Wie ich schon sagte: Traut Euren Ohren und der Kaiser hat manchmal wirklich keine Kleider an.
Die Aufnahmen, die er damit macht bzw. gemacht hat sind auch über jeden Zweifel erhaben; als Gesamtkunstwerk!
Wenn man das BPT alleine hören würde, könnte es sein, dass es nur halb so großartig klingt.
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