Poldi

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TKKG – 194. Friedhof der Namenlosen

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Erster Eindruck: An der Nordseeküste

TKKG haben sich für die Ferien zum Freiwilligendienst gemeldet und verbringen deswegen einige Tage auf einer Nordseeinsel, um die alten Gräber von Seefahrern zu restaurieren. Doch gleich am ersten Tag läuft einiges schief, sodass es sich TKKG nicht nur mit dem Leiter der Aktion verscherzen, sondern auch noch einen der Grabsteine umwerfen. Dabei entdecken sie ein Geheimversteck, das sie auf die Spur eines alten Schatzes führt...

Sicherlich hat sich die TKKG-Serie im Laufe der Jahre deutlich verändert, doch auch in den letzten Folgen konnten sich einige Produktionen beweisen und haben zwar andere, aber immer noch gute Geschichten erzählt. Auch die Nummer 194 macht einen soliden Eindruck, weist aber auch kleinere Schwächen auf. So ist die Szene mit dem umgestoßenen Grabstein beispielsweise reichlich überzogen – wegen einer Kleinigkeit in Streit zu geraten und deswegen sogar handgreiflich zu werden sieht der eingeschweißten Bande so gar nicht ähnlich. Auch andere kleine Ungereimtheiten oder zu langwierige Szenen schleichen sich ein, dem gegenüber stehen aber auch unterhaltsame Nebencharaktere und einige stimmige Handlung. Denn neben dem Finden des Schatzes müssen die vier Hobbydetektive auch noch einer freundlichen älteren Dame samt Papagei aus einer ziemlich Misere befreien und ermitteln deswegen an mehreren Orten – klassische Beschattungen und kleine Rätsel inklusive. Das ist insgesamt kurzweilig erzählt, hat aber eben auch einige oben genannte Stolpersteine, sodass eine gelungene, aber nicht überragende Folge entstanden ist.

Heidi Berndt ist als Ingrid Harms zu hören und liefert eine sehr solide Leistung ab, indem sie der netten alten Dame viel Charme und eine ganz eigene Ausstrahlung verpasst, aber auch ihre Verzweiflung passend darstellen kann. Auch Christine Wlhelmi macht ihre Sache sehr überzeugend, die resolute Gastgeberin der vier Freunde macht einen sehr herzlichen Eindruck, sie ist ein positiver Ruhepol innerhalb der Handlung. Bernd Stephan ist als Herr Knoll im Einsatz und gestaltet seine Rolle sehr ausdrucksstark. Weitere Sprecher sind Gerd Baltus, Antje Otterson und Iris Rufner.

Auch akustisch wird wieder eine saubere Leistung abgeliefert. Die kleinen Melodien, die Szenenwechsel einläuten, passen gut zu der Stimmung der Folge und sind nicht zu laut eingestellt. Die Geräusche unterstützen die Wirkung der Folge, besonders als Geräuschkulisse im Hintergrund wird hier eine passende Szenerie für die Nordseeinsel abgeliefert.

Die vier Bandenmitglieder schauen auf dem Cover ziemlich betreten drein, was sich durch den umgefallenen Grabstein ziemlich gut erklären lässt. Die Aufmachung wirkt wieder recht modern, was sich besonders durch den Zeichenstil und die Zeitungsoptik auszeichnet. Im Inneren gibt es wie immer die wichtigsten Informationen und auf der Rückseite die obligatorische kleine Trackliste.

Fazit: „Der Friedhof der Namenlosen“ hat zahlreiche erheiternde oder spannende Momente, gelungen gezeichnete Nebencharaktere und eine meist flüssige Handlung, dem gegenüber stehen einige Ungereimtheiten und langwierige Szenen. Durch die gelungene Atmopsphäre ist aber eine runde Folge entstanden.

VÖ: 20.November 2015
Label: Europa
Bestellnummer: 888751150621
 
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