Poldi
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Titania Special – 12. Das kleine Mädchen mit den Schwefelhölzern
Erster Eindruck:
Es ist ein eisiger Silvesterabend, als ein kleines Mädchen wie immer von ihrem strengen Vater auf die Straße geschickt wird, um Schwefelhölzer zu verkaufen. Doch keiner beachtet das arme Mädchen, das barfuß durch die Straßen irrt. Es traut sich nicht nach Hause, da es noch nichts verkauft hat, und in ihrer Not will sie eines der Hölzer entzünden, um wenigsten ein wenig Wärme zu spüren. Und dann gelingt etwas Wunderliches...
Titania Medien veröffentlicht jeden Jahr eine Folge von „Titania Special“, eine Reihe von Kinderhörspielen nach bekannten Vorlagen. Wie bereits einige der Vorgänger auch widmet sich die zwölfte Folge den Märchen von Hans Christian Andersen. Dabei haben sich Stehpan Bosenius und Marc Gruppe einen interessanten Kniff einfallen lassen, um mehrere der Geschichten miteinander zu verknüpfen: Die bekannte Geschichte vom Mädchen mit den Schwefelhölzern dient als Rahmenhandlung, darin eingebettet sind drei andere Märchen, die von der Großmutter des Mädchens erzählt werden. Die melancholische Grundstimmung der Hauptgeschichte ist prägend für das Hörspiel, die Not des kleinen Mädchens, ihre Sehnsucht nach Liebe und Geborgenheit, das tragische Ende, all das ist so intensiv umgesetzt, wie man es von dem Label erwarten kann. Und auch die eingebauten Märchen bereichern das Hörspiel, sie berichten von Sehnsucht, Enttäuschung und unerfüllten Wünschen: Der Schneemann, der standhafte Zinnsoldat und der Tannenbaum. Ein glückliches Ende gibt es für keine der Figuren, aber immer in all dem Unglück einen kleinen Hoffnungsschimmer. Gerade jüngere Kinder sollten dennoch bei der Geschichte begleitet werden, doch auch für Erwachsene ist „Das kleine Mädchen mit den Schwefelhölzern“ eine sehr hörenswerte Produktion, die bestens in die bisherige Reihe passt.
Wunderbar auch das Sprechercast, der sich voll auf die Figuren einlässt und die tragischen Momente völlig erfassen kann – immerhin sind es fast 40 Schauspieler, die in den vier Geschichten zu hören sind. Maximiliane Häcke spricht das kleine Mädchen voller verzweifelter Hoffnung, voller Wehmut, sodass die Tragik der Geschichte sehr gut zur Geltung kommt. Marianne Mosa ist als ihre Großmutter zu hören, mit viel Sanftmut und Gutmütigkeit und voller Wärme bildet sie einen Lichtschimmer in der sonst so niederdrückenden Handlung. Erzähler ist Peter Weis, der seine manchmal recht langen Passagen mit viel Leben auskleidet und sie dynamisch gestaltet. Weitere Sprecher sind Christian Stark, Jannik Endemann und Dirk Petrick.
Beeindruckend ist auch wieder die Klangkulisse, die die Macher von Titania Medien geschaffen haben. Die Musik passt sich voll der Stimmung der Geschichten an, ist sehr melancholisch und melodisch und bildet einen engen Rahmen um die einzelnen Szenen, die dadurch noch besser zur Geltung kommen. Auch wenn die Geräusche dabei eine eher untergeorndete Rolle spielen, tragen diese ihren Teil zum Gelungen des Ganzen bei.
Ertugrul Edirne ist erneut für die Covergestaltung zuständig und hat mit klassischen Techniken und Farben erneut ein sehr ausdrucksstarkes Titelbild erschaffen. Die viktorianische Kleidung der Passanten und die eindrucksvolle Kirche erschaffen eine eindringliche Kulisse für das Mädchen mit den Schwefelhölzern, das mit sehnsuchtsvollem Blick in die Flamme schaut.
Fazit: Die Kombination von vier Märchen in einer Produktion ist bestens gelungen, da alle Geschichten einen sehr melancholischen und traurigen Ausdruck haben. Die Rahmenhandlung ist besonders intensiv erzählt und hinterlässt einen bleibenden Eindruck. Doch auch die anderen Märchen passen bestens zu einem regnerischen Herbstabend.
VÖ: 9.September 2016
Label: Titania Medien
Bestellnummer: 978-3-7857-5379-8
Erster Eindruck:
Es ist ein eisiger Silvesterabend, als ein kleines Mädchen wie immer von ihrem strengen Vater auf die Straße geschickt wird, um Schwefelhölzer zu verkaufen. Doch keiner beachtet das arme Mädchen, das barfuß durch die Straßen irrt. Es traut sich nicht nach Hause, da es noch nichts verkauft hat, und in ihrer Not will sie eines der Hölzer entzünden, um wenigsten ein wenig Wärme zu spüren. Und dann gelingt etwas Wunderliches...
Titania Medien veröffentlicht jeden Jahr eine Folge von „Titania Special“, eine Reihe von Kinderhörspielen nach bekannten Vorlagen. Wie bereits einige der Vorgänger auch widmet sich die zwölfte Folge den Märchen von Hans Christian Andersen. Dabei haben sich Stehpan Bosenius und Marc Gruppe einen interessanten Kniff einfallen lassen, um mehrere der Geschichten miteinander zu verknüpfen: Die bekannte Geschichte vom Mädchen mit den Schwefelhölzern dient als Rahmenhandlung, darin eingebettet sind drei andere Märchen, die von der Großmutter des Mädchens erzählt werden. Die melancholische Grundstimmung der Hauptgeschichte ist prägend für das Hörspiel, die Not des kleinen Mädchens, ihre Sehnsucht nach Liebe und Geborgenheit, das tragische Ende, all das ist so intensiv umgesetzt, wie man es von dem Label erwarten kann. Und auch die eingebauten Märchen bereichern das Hörspiel, sie berichten von Sehnsucht, Enttäuschung und unerfüllten Wünschen: Der Schneemann, der standhafte Zinnsoldat und der Tannenbaum. Ein glückliches Ende gibt es für keine der Figuren, aber immer in all dem Unglück einen kleinen Hoffnungsschimmer. Gerade jüngere Kinder sollten dennoch bei der Geschichte begleitet werden, doch auch für Erwachsene ist „Das kleine Mädchen mit den Schwefelhölzern“ eine sehr hörenswerte Produktion, die bestens in die bisherige Reihe passt.
Wunderbar auch das Sprechercast, der sich voll auf die Figuren einlässt und die tragischen Momente völlig erfassen kann – immerhin sind es fast 40 Schauspieler, die in den vier Geschichten zu hören sind. Maximiliane Häcke spricht das kleine Mädchen voller verzweifelter Hoffnung, voller Wehmut, sodass die Tragik der Geschichte sehr gut zur Geltung kommt. Marianne Mosa ist als ihre Großmutter zu hören, mit viel Sanftmut und Gutmütigkeit und voller Wärme bildet sie einen Lichtschimmer in der sonst so niederdrückenden Handlung. Erzähler ist Peter Weis, der seine manchmal recht langen Passagen mit viel Leben auskleidet und sie dynamisch gestaltet. Weitere Sprecher sind Christian Stark, Jannik Endemann und Dirk Petrick.
Beeindruckend ist auch wieder die Klangkulisse, die die Macher von Titania Medien geschaffen haben. Die Musik passt sich voll der Stimmung der Geschichten an, ist sehr melancholisch und melodisch und bildet einen engen Rahmen um die einzelnen Szenen, die dadurch noch besser zur Geltung kommen. Auch wenn die Geräusche dabei eine eher untergeorndete Rolle spielen, tragen diese ihren Teil zum Gelungen des Ganzen bei.
Ertugrul Edirne ist erneut für die Covergestaltung zuständig und hat mit klassischen Techniken und Farben erneut ein sehr ausdrucksstarkes Titelbild erschaffen. Die viktorianische Kleidung der Passanten und die eindrucksvolle Kirche erschaffen eine eindringliche Kulisse für das Mädchen mit den Schwefelhölzern, das mit sehnsuchtsvollem Blick in die Flamme schaut.
Fazit: Die Kombination von vier Märchen in einer Produktion ist bestens gelungen, da alle Geschichten einen sehr melancholischen und traurigen Ausdruck haben. Die Rahmenhandlung ist besonders intensiv erzählt und hinterlässt einen bleibenden Eindruck. Doch auch die anderen Märchen passen bestens zu einem regnerischen Herbstabend.
VÖ: 9.September 2016
Label: Titania Medien
Bestellnummer: 978-3-7857-5379-8