Hallo
@Synchron!
Wenn Du alles "nur" in Stereo aufgenommen hast, was bei den meisten Zoom-Geräten der Fall ist, dann kannst Du nachträglich nicht mehr all zu viel machen. Leider.
Denn erst mit separat aufgenommenen Spuren kann man nachträglich die Lautstärken der einzelnen Spuren verändern.
Im vorliegenden Fall kannst Du versuchen mit "gefühlvollem" EQ-ing, also Anheben oder Absenken gewisser Frequenzen bzw. Frequenzbereiche gewisse Passagen ein bißchen zu optimieren.
ABER ...
... erwarte keine Wunder. Denn die Aufnahme enthält alle "Instrumente" und man kann nicht ein einzelnes Instrument oder die Stimmen wirklich unabhängig herausheben oder absenken, denn die Frequenzen der einzelnen "Instrumente" liegen nun einmal als Mischung vor, wie es halt vor Ort geklungen hat.
Choraufnahmen sind eine schwierige Sache an sich und wenn da noch Instrumente dazu kommen, wird es nicht einfacher.
Entweder man sucht sich per Testaufnamen den "Sweet Spot" vor Ort, was ein zeitintensives und für die Akteure leicht nerviges Verfahren ist oder ... man veranstaltet eine "Material-Schlacht". Bedeutet, dass man die Instrumente einzeln aufnimmt, vom Chor vor Ort akustisch zumindest etwas abschirmt und dann mindestens eine A/B, XY oder M/S Aufnahme in Stereo des Chors macht, besser noch mit ein paar sog. Stützmikros für die einzelnen Stimmbereiche des Chors und/oder Solisten.
Da hat man ganz schnell 16 oder noch mehr Spuren GLEICHZEITIG. Das ist heutzutage mit aktueller digitaler Tontechnik in den Griff zu bekommen, aber die Mikrofone brauchen Stative, Klemmen, Kabel, eventuell ein Multicore, empfehlenswert wäre ein Mischpult, mit dem man vor Ort einen Rough-Mix machen kann, um zu hören, ob alles zumindest grob zusammenpasst. Aus diesem Mischpult kann man eine Stereo-Spur aufnehmen (just in case!) und/oder eine Summe an z.B. den Rundfunk weitergeben.
Tja und dann ... braucht es nur noch ein paar Jahre Erfahrung, bis man weiß, wie man was am Besten aufnimmt, wo man bei einem Chor die Mikrofone positioniert, welche Charakteristik am besten geeignet ist, wie man den Chor bzw. seine Solisten dazu bekommt durch die unterschiedlichen Abstände zu den Mikros gewisse Passagen zu featuren oder in den Hintergrund zu schieben.
Ja, eine Aufnahme eines Chors ist eine herausfordernde Aufgabe, aber es ist auch eine sehr spannende und interessante! Da aber viele Leute dabei sind (bei einem Chor gehört das einfach dazu
), ist auch der Aufwand entsprechend größer, als bei einer reinen Stereo Aufnahme.
Ich hoffe Dir damit geholfen zu haben.