Kringeline

Mitglied
Anbei die versprochene "Worst Case"-Aufnahme.
Ich bin gespannt auf Eure Expertenmeinung hierzu.
Vorab schonmal Danke hierfür.
 

Anhänge

  • Ventilator_Probe_mixdown.wav
    6,6 MB

soundjob

Tontüte & Hörspielfrisör
Sprechprobe
Link
Habe es hier nachbearbeitet, aber den Ventilator bekommen ich nicht vollends raus... und man hört natürlich (wie zu erwarten) die Nachbearbeitung mit Hinblick auf die wirklich stummen Stellen, wo das Noise Gate greift.
Da kommen die Kollegen ggfls. zu noch besseren Ergebnissen.



Expertenmeinungen, so objektiv sachlich diese auch in ihrer Natur beabsichtigt sind, klingen ja manchmal etwas "unfreundlich", aber folgendes ist natürlich absolutamente auf keinen Fall böse gemeint. 🙏;)
Du wirkst auf mich sehr sympathisch und das Allerwichtigste ist ja immer, dass man Spaß an seinem Tun hat...
ich meine allerdings anhand des Demos ganz subjektiv empfunden, dass du anstatt nun mit "Unsummen" in Technikschickschnacksoftware zu investieren, vor allem auch deine Stimme zu trainieren, dabei nicht außer 8 lassen solltest.
Aussprache, Intonation, Rhythmik, Melodieführung und ein bissl Mikrofontraining, fände ich unter den gehörten Aspekten, doch in diesem Stadium zunächst einmal gewinnbringender.
(Und das muss auch gar kein Geld kosten...Internet ist ja voll mit hilfreichen Tutorials).
Alles kann, aber nichts muss... ;)
(und wie gesagt, natürlich nicht bös von mir gemeint).

Auf der technischen Ebene geblieben gesagt, sind Störgeräusche (Ventilator etc.) und etwaig notwendige Restaurationsschritte- mit Hinblick/Gegensatz auf eingesprochenes in einer optimalen Studioakustik, letztlich immer ein PostEdit-Artefakt, was man mehr oder minder raushören wird.
Wie gleich auch schon im Post#1 erwähnt wurde, wirst du auch nie umher kommen, manuell Hand anlegen zu müssen, um das eine und andere "Ploppen, Schmatzer&Co" aus der Aufnahme zu entfernen, weil nicht immer alles erwischt wird (und man sollte auch keineswegs darauf vertrauen, dass immer alles erwischt wird).

Auf technischer Ebene würde ich dir eher empfehlen wollen, da ggfls. noch was an deiner Akustik zu optimieren... dann bräuchte es ggfls. auch gar nicht unbedingt ein DeReverber und nur eine ganz normal übliche Bearbeitungskette einer Vocal-Chain.
(Das könnte man allerdings nur an einem anderen "Ventilator-freien" Demo von dir beurteilen).

LG
 

Kringeline

Mitglied
Dankeschön,

dann werd ich mal das internet nach weiteren Tutorials zum Stimmtraining durchstöbern.

was genau meinst du bitte mit "Auf technischer Ebene würde ich dir eher empfehlen wollen, da ggfls. noch was an deiner Akustik zu optimieren... dann bräuchte es ggfls. auch gar nicht unbedingt ein DeReverber und nur eine ganz normal übliche Bearbeitungskette einer Vocal-Chain." ?

=> wie kann ich meine Akkustik noch optimieren? Welche "Übliche Bearbeitungskette" meinst du?

Anbei noch eine weitere Demo ohne Ventilator.

LG
 

Anhänge

  • Ventilator_Probe_mixdown.wav
    6,6 MB

soundjob

Tontüte & Hörspielfrisör
Sprechprobe
Link
was genau meinst du bitte mit "Auf technischer Ebene würde ich dir eher empfehlen wollen, da ggfls. noch was an deiner Akustik zu optimieren... dann bräuchte es ggfls. auch gar nicht unbedingt ein DeReverber und nur eine ganz normal übliche Bearbeitungskette einer Vocal-Chain." ?
Zu versuchen, deine Aufnahmen so trocken wie möglich zu bekommen, da noch Raumhall auf der Aufnahme zu vernehmen ist.

(Dafür gibt es z.B. auch "Kleiderschrank", "Wäschekorb" Tricks und Tuts, hier auch auf dem Hörtalk, um die Aufnahmen dementsprechend "trockener" zu bekommen... von vornherein gute trockene Aufnahmen, können im Nachhinein aufgewertet und veredelt werden, im Gegensatz zu Aufnahmen, die mit Reperaturtools vielmehr "gerettet" werden müssen).

Wenn man mehr Ambitionen als "nur" aus Spaß an der Freude hat, ein Mikrofon zu besprechen, sind möglichst trockene Aufnahmen schon was feines (und in Auswahlverfahren oft bevorzugtes)... im professionellen Bereich, wenn man explizit kommerzielles im Sinn hat (auch wenn man nun nicht gleich Unsummen und dergleichen verdienen möchte), allerdings ein unabdingbares Muss.

I.d.R. werden z.B. von Hörbuch-Vertrieben bzgl. Qualität und Ausgabelaustärke die eingereichten Files hinsichtlich Nutzsignal<>Rauschabstand geprüft... und zumeist darf das Rauschverhältnis (Eigenrauschen des Mikrofons, Raumakustikartefakte etc.) -60 dB nicht überschreiten.

Daher ist es neben einem guten Mikrofon immer eine lohnenswerte Empfehlung, auch eine gute trockene Raumakustik zu haben... womit sich u.a. der "Reperaturschritt" eines DeReverbs einsparen ließe, da jedes Reperaturtool immer (etwas mehr oder weniger) auch zu Lasten der Qualität geht.

Eine Aufnahme aus einem trockenen Raum, kann mit den üblichen verwendeten Effekten einer Vocal-Chain sauber bearbeitet werden... eine "Chain" ist die "Effekt-Kette", die auf einer Spur (hier Sprache, daher Vocal "Chain") angewandt wird.
I.d.R. besteht diese Standard-Kette aus Equalizer (EQ), Kompressor/Limiter, Noise Gate, De-Esser, ggfls. auch noch Enhancer/Exciter.
(In (Profi)Studios sind diese Dinge schon beim Einträllern aufbereitend mit Hardwaregeräten als Effektkette bereits vorgeschaltet und danach noch kleine Fehler nachträglich am PC ausgebessert werden, wie kleine Atmer, Schmatzer etc. entfernt... in Heimstudioanwendungen hingegen wird das Mikrofonsignal zumeist ja direkt ohne jeglichen Effekt aufgenommen und die Vocal-Chain dann über entsprechende PlugIns nachgeschaltet, um die Aufnahme entsprechend nachzubereiten).

Um den ganzen Roman einfach mal abzukürzen... je weniger man mit Reperaturkits machen muss, um so besser und je trockener ein Raum, umso wertiger wird auch eine Aufnahme.

p.s. Die Aufnahme die du noch einmal hereingestellt hast, ist doch aber die gleiche wie vorher MIT Ventilator 😁

LG
 

Kringeline

Mitglied
Danke für deine Erläuterung, da hab ich mich wohl in der Datei vergriffen, anbei nochmal Ohne Ventilator...

Ich hab jetzt hier kein Wäschekorb-tutorial gefunden, stell es mir aber schwierig vor, mit einem Wäschekorb auf dem Kopf noch die Word-Datei auf dem PC-Monitor lesen zu können--- oder hab ich da was falsch verstanden?

Dann bereite ich mich mal psychisch darauf vor, nochmal alles von vorne einzusprechen, bzw. zumindest die Teile mit Ventilator.

LG
 

Anhänge

  • OhneVentilator_mixdown.wav
    6,5 MB

PeBu34

Mitglied
Sprechprobe
Link
Hallo @Kringeline,

mir fällt zu dem Thema trockene Aufnahmen grade die "Wäscheständerkabine" ein. Vielleicht hilft dir die ja schon ein bisschen weiter.

Und falls du sie noch nicht gefunden haben solltest: Hier gibt es eine ganze Menge Tipps zu selbstgebauten Sprecherkabinen. Vielleicht findest du dort ja eine Idee für deine "Traumkabine". Ich hab dir den Link der letzten Seiite gepostet, weil die Tipps auf den ersten Seiten zum Teil veraltet sind. Wühl dich einfach mal von hinten nach vorne durch. :)

Liebe Grüße von
Peter :)
 

Kringeline

Mitglied
Dankeschön für deine Tipps. Ich fürchte jedoch, dass ich für sowas einfach nicht genug Platz im Zimmer habe.

Um zum thema "nachbearbeitung" zurückzukommen:

Wäre es möglich, dass die Leute mit den Tools bitte die Ventilator-freie Demo ( siehe oben) begutachten und bearbeiten, um zu sehen, wie gut die Tools sind und ob es wirklich nötig ist, eine Kabine/Micscreen zu verwenden?
 

Delay

Mitglied
Sprechprobe
Link
Dann bereite ich mich mal psychisch darauf vor, nochmal alles von vorne einzusprechen, bzw. zumindest die Teile mit Ventilator.
Versteh mich nicht falsch, aber viel wichtiger als die Ton-Technik selbst, sollte viel mehr der Fokus auf dem hier liegen:
ich meine allerdings anhand des Demos ganz subjektiv empfunden, dass du anstatt nun mit "Unsummen" in Technikschickschnacksoftware zu investieren, vor allem auch deine Stimme zu trainieren, dabei nicht außer 8 lassen solltest.
Aussprache, Intonation, Rhythmik, Melodieführung und ein bissl Mikrofontraining, fände ich unter den gehörten Aspekten, doch in diesem Stadium zunächst einmal gewinnbringender.
Ich glaube das Thema geht aktuell in der Diskussion ein wenig unter und sollte viel mehr Beachtung deinerseits bekommen :)
 

Kringeline

Mitglied
Danke für den Hinweis, das ist ganz und gar nicht untergegangen, auch wenn ich es nicht thematisiert habe.

Wie gesagt, hab ich kürzlich einen Sprechkurs speziell für die Aussprache belegt und auch die anderen Aspekte guten Sprechens habe ich versucht, bei meinen Aufnahmen zu beherzigen, bzgl. Mikrofontraining suche ich noch nach guten Tutorials.
 

Delay

Mitglied
Sprechprobe
Link
Ich habe mich mal daran versucht. Habe aber bei weitem nicht das Know-How und die Erfahrung die bspw. @soundjob hat.
 

Anhänge

  • hoerbuch_sampleRX.wav
    2,5 MB

Kringeline

Mitglied
Das hört sich doch jetzt gar nicht mal soo schlecht an, oder was denkst Du/denkt der Rest dazu?
Mit welchem Tool/welchen Tools hast Du das jetzt genau bearbeitet?
(Izotope RX laut Titel der Aufnahme war sicherlich auch dabei)
 

Delay

Mitglied
Sprechprobe
Link
RX habe ich für De-Click, Voice-Denoise, De-Esser und das Finale Mastering (Lautstärke) genutzt. Davor kam ein Compressor, EQ, Gate zum Einsatz. Das war jetzt nur eine sehr schnelle Mische. Man hört in der Aufnahme auch oft einen Stuhl knarzen, das sind so Details die man theoretisch nachträglich entfernen kann, die aber besser gar nicht erst in der Aufnahme auftauchen, da es unnötig viel Arbeit verursacht und je nachdem an welcher Stelle das knarzen ist nur sehr schwer rausgeschnitten bekommt. Es braucht für eine Hörbuchmische kein RX! Das einzige was wirklich Gold an RX ist der Voice-DeClick. Es gibt aber auch Profis die sprechen so sauber das es da quasi keine Notwendigkeit gibt es einzusetzen. Clicks kann man theoretisch auch wieder händisch machen, würde beim Hörbuch nur kein Sinn machen. Bis auf RX nenne ich jetzt keine Namen von Filtern, da die im Grunde alle das gleiche machen. Da muss ich jetzt nicht mit „Marken“-Namen um mich werfen.
 

soundjob

Tontüte & Hörspielfrisör
Sprechprobe
Link
Danke für die Blumen @Delay.. aber ich drück` ja auch nur Knöppe hier und da :giggle:.

Hab dann auch mal das "ventilatorfreie File" durchgejagt.


Habe da jetzt auch nix großartiges gemacht (oder decklickt) und einfach mal nur das akustische im Ohr zu haben.
DeReverb, Kompressor, EQ, Gate, De-Esser, Limiter darüber... feddisch.

Für Hörspiel ist`s für mein Dafürhalten völlig okay... für ein Hörbuch m.M. allerdings akustisch nicht ganz 100% perfekt. (Aber da bin ich vlt. auch n bissl zu penibel 👂👁️🤷‍♂️).

Das soll dich aber natürlich auch alles gar nicht davon abhalten, dein Ding zu machen 👍;)
Schlussendlich nimmst einfach mal `n File, lädst das zur Probe auf ´ne Hörbuchvertriebs-Webseite und lässt das einfach testen.... die meisten haben ja ´ne Upload-Funktion und den Check, der entweder grünes Licht gibt oder nicht.
 

Kringeline

Mitglied
So, ich hab mir jetzt die Studentenversion von Izotope Rx Standard gegönnt, da ich zum Glück noch (bis 30.9) immatrikuliert bin.

Könnte mir evtl jmd mit RX die für die Demo oben getätigten Einstellungen im Detail zeigen?

Insbesondere bekomme ich das mit der Loudness Control nicht hin (siehe Screenshot) mit Werten von Frage zur Endlautstärke eines Hörbuches, da beginnt es zu clippen (so heißt es doch glaub ich, wenn der obere und untere Rand weggeschnitten wird).

Dankeschön!
 

Anhänge

  • Screenshot_RX_LoudnessControl.png
    Screenshot_RX_LoudnessControl.png
    230,5 KB · Aufrufe: 28

WolfsOhr

Mario Wolf
Sprechprobe
Link
Hej,

kleiner Tipp: Das sieht mir vieeel zu laut aus! Audible z. B. erwartet einen maximalen True Peak von -1 dB bei einer integrierten Gesamtlautheit (LUFS / LKFS) zwischen -16 und -18 LUFS. Dabei wird - 16 LUFS "empfohlen". Wenn ich mir die Werte von tatsächlich auf Audible erschienen Hörbüchern von z. B. Johannes Steck, David Nathan und vielen anderen anschaue, dann liegen die etwa bei -3 dBTP mit ca. -19 bis -19,5 LUFS. D. h. dass sie bei -1 dBTP in etwa bei -17 LUFS liegen, was genau in der Spezifikation liegt. Dein File scheint bei -4,6 dBTP bei lauten -9,9 LUFS. Da ist, wie man auch in deiner Wellenform sehen kann, sehr wenig Dynamik vorhanden, also zu stark verdichtet und dadurch auch zu laut. Dein File ist lauter und dichter als Radio, und die sind schon extrem verdichtet.

Ich würde versuchen mal viel weniger zu komprimieren und auch nicht extrem mit dem Limiter ran zu gehen. Dann erhältst du mehr Dynamik und das Gesamtstück wird wieder leiser. Damit man bei möglichst vielen Anbietern (z. B. auch Bookbeat) kompatibel ist, fährt man mit Zielwerten von -3 dBTP und -19 LUFS recht gut, da kann jeder was mit anfangen und man kann da auch gut zuhören.

Viel Erfolg beim Tüfteln. Ach so, und Standardeinstellungen gibt es eher nicht.

My 2 cts.
 

Kringeline

Mitglied
Hallo zusammen,

Ich denke, ich habe mittlerweile RX Izotope Standard einigermaßen verstanden.

Aber ich suche noch nach einem Tipp für einen bestimmten Audio-Effekt und bin mir unschlüssig, was ich da verwenden könnte.
Und zwar benötige ich für einzelne Passagen (vtl. insgesamt 10 min von ca. 10h) einen Effekt, der kennzeichnet, dass es sich hierbei um eine außenstehende Bewertung handelt, eine Art "Stimme aus dem Off".

Welchen Audio- Effekt würdet ihr hier prinzipiell verwenden? Idealerweiße einen, der in Audtion oder Izotope vorhanden ist,

Ein einfacher Hall ist zwar leicht zu erzeugen, aber nicht ganz das, wonach ich hier suche. Hab ich an anderer Stelle auch schon für 1 Satz eingesetzt. Ich dachte auch daran, die Stereo- Spur an diesen Stellen nur auf einem Ohr abzuspielen, hab aber irgendwie das Gefühl, dass das vermutlich keine Gute Idee ist. Was anderes ist mir jetzt leider spontan nicht eingefallen.

Hat hier jmd eine bessere Idee?
Vielen Dank,
Kringeline
 
Zuletzt bearbeitet:

pio

Autor, Audio Engineer (BA), Sprecher und Musiker
Sprechprobe
Link
Wenn du mit "Stimme aus dem Off" eine Erzählerstimme meinst, würde ich die ohne hörbaren Hall und gut komprimiert mixen. Manchmal hilft es ein sehr kurzen Raum/Early Reflexion drauf zu legen um der stimme mehr Breite/Tiefe zu geben.
 
Oben