DennisRecord

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Moin,

mal zum Verständnis:
Wenn man sich auf zukünftige Shorties bewerben möchte, erfolgt die Aufnahme der Beispieltakes als Rohmaterial, oder?
Viele Grüße
Dennis
 

Melle Teich

Fledermaus-Azubi | spricht, schnippselt, kalauert
Teammitglied
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Huhu,
also normalerweise brauchst du dich für Shorties nicht bewerben (außer es steht explizit anders drin), sondern du lädst dir das Skript herunter, sprichst die Rolle, die dir gefällt, komplett ein und stellst die Aufnahme zum Download zur Verfügung.
Wenn du schon weißt, wie du deine Aufnahme optimieren kannst (z.B. Rauschentfernung), freuen sich potenzielle Cutter:innen bestimmt, wenn du das machst. Aber im Zweifel stellst du die Aufnahmen einfach so ein, wie sie sind.
Bin gespannt auf deine Sprechprojekte! Stelle demnächst auch mal wieder einen neuen Pundit rein.
 

DennisRecord

Mitglied
Und die Cutter:innen legen dann ggf noch EQ etc drüber? Ich frage, weil ich teilweise denke, dass man sich ohne Bearbeitung meine Stimme kaum anhören kann :) (zumindest noch nicht)
 

knilch

Hä? Was heißt das?
Und die Cutter:innen legen dann ggf noch EQ etc drüber? Ich frage, weil ich teilweise denke, dass man sich ohne Bearbeitung meine Stimme kaum anhören kann :) (zumindest noch nicht)
Das kommt ja total auf das Stück und die Vision die ein Cutter auf den Ohren hat, an. Manche mögen es so und andere so. Beim manchen shorties gibt es mehrere Versionen, da mehrere Cuttersuch dran versucht haben. Die fallen dann teilweise sehr unterschiedlich aus.
 

MonacoSteve

Dipl.-Lachfalter - und nicht ganz Dichter
Teammitglied
Also ich versuche Stimmen vor dem Cut so wenig wie möglich zu bearbeiten (es sei denn, die Situation erfordert es, z.B. in einem Telefonat). Man verliert schnell feine Nuancen. Was ich - wenn nötig - allerdings schon anwende, ist eine Entrauschung, und ggf. im Cut dann einen EQ, der Übersteuerungen abfängt.

Als ungeeignet habe ich sog. "Normalisierungen" befunden, die meine DAW beim finalen Audioexport anbietet. Das "plättet" die durchaus gewollte Bandbreite an Lautstärken viel zu sehr.
 

Spoony

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Und die Cutter:innen legen dann ggf noch EQ etc drüber? Ich frage, weil ich teilweise denke, dass man sich ohne Bearbeitung meine Stimme kaum anhören kann :) (zumindest noch nicht)
Also für mich, wenn ich den Cut von einem Projekt übernehme, sind Takes ganz ohne Nachbearbeitung immer das Beste. Denn ich höre mir sowieso alle Takes ganz genau an, prüfe auf Nebengeräusche wie Rauschen, Rumpler, Plopper ( oder schnarchende Hunde - @Tinchen :ROFLMAO: ), sowie Textfehler. Dann schaue ich ob ich, falls vorhanden, Nebengeräusche heraus filtern kann und fordere notfalls Retakes an.

In meiner DAW passe ich dann alle Takes der mitwirkenden Personen an das Hörspiel bzw. an die Szenen individuell an. Bei einer muss ich z.B. die Tiefen runter regeln, bei der anderen nach oben. Um die entsprechenden Änderungen an den Takes vorzunehmen, kommt bei mir eigentlich regelmäßig ein EQ zum Einsatz. Kompressoren sind in jedem Fall auch immer mit dabei, um Verzerrungen durch mögliche Spitzen über 0 dB zu verhindern.

und ggf. im Cut dann einen EQ, der Übersteuerungen abfängt.
Du meintest bestimmt einen Kompressor.


Auch Effekte lege ich immer selber auf die Aufnahmen. Manchmal meinen es die Sprecher gut und machen das selber schon. Das verschlimmbessert es aber nur.
 
Zuletzt bearbeitet:

Stefan Hartlein

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Moin
Immer Rohdaten abgeben. Manche Sprecher/Innen mit denen ich zusammen arbeite, schicken mir 2 Versionen zb Roh ind dann Entrauscht. Sowas stellt manchmal eine große Arbeitserleichterung dar. Aber beim Beispiel Kompressoren , ist das in der Aufnahme drauf,bekommt das der cutter praktisch nicht mehr weg. Es gibt cutter/innen sie mögen Kompression auf stimme nicht so sehr und dann könnte es in einer Produktion zu ungewollten Sound unterschieden kommen.

Ob eine Stimme klingt ist glaub ich unwichtig, sie muss auf die vorher gesehende Rolle passen. Das entscheidet der Hörspiel Macher.

Ich wünsche dir viel spass und erfolg hier.
 

WolfsOhr

Mario Wolf
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Ich stimme denen zu die geschrieben haben "roh" oder "unbearbeitet". Und roh heißt wirklich roh. Auch ohne Expander, Gate, etc. Das ist in der Regel ein Leichtes für den Cutter, er hat da seine Tools. Wie auch @Stefan Hartlein schrieb: man bekommt es sonst nicht mehr weg.

Was einige Beiträge und den Kompressor angeht: er ist mitnichten dafür da um Übersteuerungen abzufangen! Ein Kompressor reduziert "lediglich" die pegelstärksten Stellen im Signal. D.h. er reduziert die Dynamik, also den Unterschied zwischen maximalem und minimalem Pegel im Signal. Oftmals wird dann nach der eigentlichen Kompression der Signalpegel angehoben, so dass der höchste Pegel wieder auf dem selben Niveau ist wie vorher. Der Unterschied ist dann, dass das Signal insgesamt "lauter" und wie beschrieben weniger dynamisch ist, da die leisen Signalanteile im Pegel ja mit angehoben wurden. Das Lautere sollte man oftmals allerdings erstmal vermeiden, denn das Signal kann vom Sound her nur richtig verglichen werden, wenn es gleich laut ist/erscheint! Das menschliche Gehör definiert in der Regel nämlich jenes als besser, das lauter ist.

Ist vor der Kompression bereits eine Übersteuerung vorhanden, dann kann ein Kompressor hier nichts korrigieren! Also immer im gesamten Signalweg darauf achten, dass der Pegel nicht übersteuert! Und am Ende der Bearbeitungskette schadet dann auch meistens ein Limiter nicht, um auch hier wirklich sicher zu stellen, dass es keine Ausreißer über Maximalpegel gibt. Idealerweise einen True Peak Limiter verwenden, einer, der also mindestens mit 4-fachem Oversampling arbeitet.

Ouhhhh, mal wieder soviel Tech-Talk. Sorry dafür, kann aber nicht schaden denke ich. 😉🙃
 

Melle Teich

Fledermaus-Azubi | spricht, schnippselt, kalauert
Teammitglied
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(Ich trau mich jetzt kurz ganz leise rein flüstern, dass es bei den Shorties, um die es ja hier geht, in der Regel nicht so streng zugeht und du die unabhängig von deinem Setup und/oder den jeweiligen Cutter-Kenntnissen als Sprecher wunderbar nutzen kannst, um dich vor allem schauspielerisch auszuprobieren - für die Technik-Optimierung ist dann das Anstreben des "Intern"-Status da ;)💛)
 

Spoony

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er reduziert die Dynamik, also den Unterschied zwischen maximalem und minimalem Pegel im Signal.
Das ist eine seiner Aufgaben.

Was einige Beiträge und den Kompressor angeht: er ist mitnichten dafür da um Übersteuerungen abzufangen!
Ich wage es mal zu widersprechen bzw. es etwas detaillierter zu umschreiben.
Er ist mitnichten nur dafür da um Übersteuerungen abzufangen!

Habe hier mal was herausgesucht


Ausschnitt aus dem Wiki-Text:

Einsatzgebiete
Überall dort, wo Übersteuerungen durch plötzliche Lautstärkesprünge zu vermeiden sind,.........

 

WolfsOhr

Mario Wolf
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Tja, prinzipiell hast du natürlich Recht @Spoony , aber da finde ich den Wiki-Artikel nicht ganz korrekt. Geht man davon aus, dass ein Limiter als Kompressor angesehen wird (was natürlich nicht falsch ist), dann stimmt das meiner Meinung nach. Aber ein Kompressor mit geringerer Ratio als 1:unendlich könnte das Ziel nur bis zu einem Gewissen Maße erreichen. Finde ich ist aber auch Wurscht und wir zählen hier Erbsen. Entscheidend für diesen Thread ist doch, dass ein Sprach-Take komplett unbearbeitet abgegeben werden sollte. Und was mich zusätzlich freut ist, dass z.B. Stefan @MonacoSteve in seinem Wissen nun davon profitiert!
Letztendlich gebe ich jemandem für eine Audioaufnahme auch lieber mit auf den Weg, dass der Pegel auf gar keinen Fall über die 0dB gehen darf (lieber sogar eher nicht über z.B. -6dB, oder sogar noch mehr Headroom lassen), als dass man mit irgendwelchen Tricks ein digitales Clipping verhindert, was dann wieder zu anderen Artefakten, Distortion oder was auch immer führen könnte.
Zusammenfassend für unsere Sprachaufnahmen: Ohne Clipping mit ausreichend Headroom aufnehmen, nichts bearbeiten, den Rest erledigt der Cutter.
 

Spiegelchen

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Ich habe immer gerne Monospuren! Verstehe nicht warum manche mit einem Micro, was ja Mono ist, Stereospuren aufnehmen....
 
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