Poldi
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Sonderberg & Co – 8. und die letzte Nacht der Eva Przygodda
Erster Eindruck: Rätselhaft, stimmungsvoll, fesselnd
Es ist bereits der dritte Ehemann, den Eva Przygodda überlebt hat, und auch ihre Kinder sind in jungen Jahren verstorben – wie viele das waren, das weiß die Witwe nicht mehr genau. Nun steht sie endlich vor Gericht und wird für ihre Verbrechen verurteilt – obwohl sie bestreitet, ihre Familienmitglieder vergiftet zu haben. Als Dr. Sonderberg von dem Fall erfährt, zeigt er zunächst nicht sonderlich viel Interesse, doch schon bald glaubt er an die Unschuld der Frau...
„Sonderberg & Co“, die Krimiserie aus dem Hause Zaubermond, hat sich recht lange Zeit gelassen, um eine neue Folge zu veröffentlichen. Doch wenn dabei ein Fall wie „die letzte Nacht der Eva Przygodda“ herauskommt, lohnt sich das Warten allemal, denn schon gleich zu Anfang in der Introszene wird das Interesse des Hörers geweckt, denn hier werden zwei völlig unterschiedliche Szenerien miteinander verknüpft, die erst einmal nichts gemeinsam haben. Denn neben einem Pferderennen in Düsseldorf mit überraschendem Ausgang ist auch die Gerichtsverhandlung von der titelgebenden Witwe zu sehen. Dies ist sehr düster und intensiv gehalten, da der Richter eindringlich auf Eva einredet und diese sich in ihrer fast kindlichen Naivität kaum zur Wehr setzen kann. Und auch später wird dieser Charakterzug sehr ausgekostet, ihre psychische Labilität passt sehr gut in diese Folge und verleiht ihr viel zusätzlichen Reiz. Und immer bleibt die Frage, wie Gerichtsverhandlung und Pferderennen zusammen hängen, und erst nach und nach dröselt sich dies auf. Dabei tritt das wunderbare Ermittlerduo aus Sonderberg und der resoluten Minnie Cogner an den richtigen Stellen angenehm in den Hintergrund, hat aber auch starke und prägnante Momente. Ein wirklich packendes Hörspiel, dass trotz seiner ruhigen Ausstrahlung den Hörer absolut fesseln kann. Und am Ende der Folge gibt es sogar noch eine kleine Zugabe, die einen etwa zehnminütigen, unterhaltsamen und eher witzig angelegten Fall enthält, der lose mit den vorigen Ereignissen zusammenhängt.
Lotta Doll hat mich als Eva Przygodda vollkommen umgehauen, ihre sehr intensive Sprechweise gepaart mit der unsicheren, psychisch labilen Art zeichnet eine sehr interessante und ausdrucksstarke Figur, die in ihren kurzen Szenen immer wieder begeistern kann. Andreas Mannkopf ist als Inspektor van der Beeck zu hören, er liefert eine sehr saubere und professionelle Leistung ab – leider eine seiner letzten Rollen, die er einsprechen konnte. Katja Brügger hat als Elvira von Carnap-Achenbach eine ebenso wichtige wie interessante Rolle, die sie geradezu brillant umsetzt und ihre raue Stimme sehr variabel einsetzt. Weitere Sprecher sind Andreas Fröhlich, Josef Ostendorf und Konstantin Graudus.
Die schnellen Schnitte in der Introszene mit den häufigen Wechseln zwischen der Gerichtsverhandlung und dem Pferderennen macht sehr deutlich, wie punktgenau die Umsetzung der Handlung ist. Kommt bei dem einen eine kalte Stimmung mit wütend aufgebrachter Menschenmenge herüber, ist die lebendige und fröhliche Atmosphäre auf der Pferderennbahn geradezu ansteckend. Auch die übrigen Szenen sind sehr treffend und eingängig umgesetzt.
Wieder ist das Hörspiel wegen seiner Länge auf zwei CDs untergebracht, die sich in einem sehr hübsch gestalteten Digipack befinden. Die künstlerische Gestaltung mit dem schwarz-weißen Titelbild, das dieses mal durch dunkelviolette Farbtupfer aufgeklockert wird, ist wieder ansehnlich und charmant gelungen. Schön, dass im Inneren ein kleiner Nachruf auf den verstorbenen Andreas Mannkopff zu lesen ist.
Fazit: Sonderberg & Co spielt hier wieder alle seine Stärken aus, führt sehr reizvolle Nebenfiguren ein, lässt die Geschichte wirken und weckt vom ersten Moment an Spannung. Bisher hat mir die Serie schon sehr gut gefallen, mit dieser Folge kann sie sich sogar noch einmal steigern. Absolut Top!
VÖ: 4.März 2016
Label: Zaubermond
Bestellnummer: 978-3-9542-6908-2
Erster Eindruck: Rätselhaft, stimmungsvoll, fesselnd
Es ist bereits der dritte Ehemann, den Eva Przygodda überlebt hat, und auch ihre Kinder sind in jungen Jahren verstorben – wie viele das waren, das weiß die Witwe nicht mehr genau. Nun steht sie endlich vor Gericht und wird für ihre Verbrechen verurteilt – obwohl sie bestreitet, ihre Familienmitglieder vergiftet zu haben. Als Dr. Sonderberg von dem Fall erfährt, zeigt er zunächst nicht sonderlich viel Interesse, doch schon bald glaubt er an die Unschuld der Frau...
„Sonderberg & Co“, die Krimiserie aus dem Hause Zaubermond, hat sich recht lange Zeit gelassen, um eine neue Folge zu veröffentlichen. Doch wenn dabei ein Fall wie „die letzte Nacht der Eva Przygodda“ herauskommt, lohnt sich das Warten allemal, denn schon gleich zu Anfang in der Introszene wird das Interesse des Hörers geweckt, denn hier werden zwei völlig unterschiedliche Szenerien miteinander verknüpft, die erst einmal nichts gemeinsam haben. Denn neben einem Pferderennen in Düsseldorf mit überraschendem Ausgang ist auch die Gerichtsverhandlung von der titelgebenden Witwe zu sehen. Dies ist sehr düster und intensiv gehalten, da der Richter eindringlich auf Eva einredet und diese sich in ihrer fast kindlichen Naivität kaum zur Wehr setzen kann. Und auch später wird dieser Charakterzug sehr ausgekostet, ihre psychische Labilität passt sehr gut in diese Folge und verleiht ihr viel zusätzlichen Reiz. Und immer bleibt die Frage, wie Gerichtsverhandlung und Pferderennen zusammen hängen, und erst nach und nach dröselt sich dies auf. Dabei tritt das wunderbare Ermittlerduo aus Sonderberg und der resoluten Minnie Cogner an den richtigen Stellen angenehm in den Hintergrund, hat aber auch starke und prägnante Momente. Ein wirklich packendes Hörspiel, dass trotz seiner ruhigen Ausstrahlung den Hörer absolut fesseln kann. Und am Ende der Folge gibt es sogar noch eine kleine Zugabe, die einen etwa zehnminütigen, unterhaltsamen und eher witzig angelegten Fall enthält, der lose mit den vorigen Ereignissen zusammenhängt.
Lotta Doll hat mich als Eva Przygodda vollkommen umgehauen, ihre sehr intensive Sprechweise gepaart mit der unsicheren, psychisch labilen Art zeichnet eine sehr interessante und ausdrucksstarke Figur, die in ihren kurzen Szenen immer wieder begeistern kann. Andreas Mannkopf ist als Inspektor van der Beeck zu hören, er liefert eine sehr saubere und professionelle Leistung ab – leider eine seiner letzten Rollen, die er einsprechen konnte. Katja Brügger hat als Elvira von Carnap-Achenbach eine ebenso wichtige wie interessante Rolle, die sie geradezu brillant umsetzt und ihre raue Stimme sehr variabel einsetzt. Weitere Sprecher sind Andreas Fröhlich, Josef Ostendorf und Konstantin Graudus.
Die schnellen Schnitte in der Introszene mit den häufigen Wechseln zwischen der Gerichtsverhandlung und dem Pferderennen macht sehr deutlich, wie punktgenau die Umsetzung der Handlung ist. Kommt bei dem einen eine kalte Stimmung mit wütend aufgebrachter Menschenmenge herüber, ist die lebendige und fröhliche Atmosphäre auf der Pferderennbahn geradezu ansteckend. Auch die übrigen Szenen sind sehr treffend und eingängig umgesetzt.
Wieder ist das Hörspiel wegen seiner Länge auf zwei CDs untergebracht, die sich in einem sehr hübsch gestalteten Digipack befinden. Die künstlerische Gestaltung mit dem schwarz-weißen Titelbild, das dieses mal durch dunkelviolette Farbtupfer aufgeklockert wird, ist wieder ansehnlich und charmant gelungen. Schön, dass im Inneren ein kleiner Nachruf auf den verstorbenen Andreas Mannkopff zu lesen ist.
Fazit: Sonderberg & Co spielt hier wieder alle seine Stärken aus, führt sehr reizvolle Nebenfiguren ein, lässt die Geschichte wirken und weckt vom ersten Moment an Spannung. Bisher hat mir die Serie schon sehr gut gefallen, mit dieser Folge kann sie sich sogar noch einmal steigern. Absolut Top!
VÖ: 4.März 2016
Label: Zaubermond
Bestellnummer: 978-3-9542-6908-2