Poldi
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Sherlock Holmes: Die neuen Fälle – 27. Ein ehrbares Haus
Erster Eindruck: Ungewohntes Ambiente für Holmes und Watson
Die Zugreise von Sherlock Holmes und Dr. Watson steht unter keinem guten Stern, denn der Zug bleibt auf offener Strecke stehen und kann längere Zeit nicht weiterfahren. Auf der Suche nach einer Unterkunft für die Nacht landet das Gespann in Carlington Manor, das von der reizvollen Lady Pamela Carligton geleitet wird. Doch als Dr. Watson merkt, dass es sich bei dem weitläufigen Anwesen um ein Luxusbordell handelt, stockt ihm zunächst der Atem...
Auch Arthur Conan Doyle scheute in seinen Geschichten um Sherlock Holmes nicht davor zurück, nicht allzu populäre Schauplätze zu zeigen, immerhin war der Meisterdetektiv des öfteren in den Opiumhöhlen Londons als Gast anwesend. Andreas Masuth hat diesen Gedanken nun aufgegriffen und die Handlung der 27. Folge der „neuen Fälle“ kurzerhand in ein Bordell verfrachtet – wenn auch zugegeben in ein ziemlich herrschaftliches, in der Prominenz, Adel und Politik gleichsam, nun ja, verkehrt. Die Handlung lässt sich viel Zeit, bis sie an diesem Punkt angekommen ist, und noch mehr, bis die ersten kriminellen Elemente auch nur erwähnt werden. Das ist ungewöhnlich, da diese Serie ansonsten oft recht schnell auf den Punkt kommt, doch dies ist alles andere als langwierig geraten. Die lockere Stimmung, der verklemmte Umgang der Gesellschaft zur damaligen Zeit, Watsons Vorbehalte, die ziemlich resolute Leiterin des Etablissements – das fügt sich wunderbar zusammen und macht richtig Spaß. Und auch der eigentliche Fall punktet mit einigen frischen Ideen, der Hörer kann sich lange Zeit keinen Reim auf die Ereignisse machen. Erst ganz am Ende klärt sich alles auf, was unerwartet, aber sehr sinnig und glaubhaft geschieht und noch einmal dramatische Züge annimmt. Eine sehr starke Folge der Serie!
Sandra Steinbach ist als Lady Pamela Carlington zu hören, deren Stimme einen gleichsam bestimmenden wie verführerischen Klang annimmt. Sie formt dadurch einen facettenreichen Charakter, den man lange Zeit nicht richtig einschätzen kann. Nicole Hannak ist als Rose Thurston zu hören, mit ihrer frischen und unverbrauchten Art kann sie die junge Prostituierte mit viel Charme und Präsenz darstellen. Auch Peter Weis hinterlässt einen positiven Eindruck, als Sir Ronald Downes bringt er viel Leben in die Handlung ein und verschärft mit seiner Art die Dramatik der Szenen. Weitere Sprecher sind Tino Kiessling, Annekathrin Munz und Nicolai Tegeler.
Statt bombastischer Sounds gibt es in dieser Serie wie gewohnt eher zurückhaltende Klänge, dieses mal sind Saxophon und Violine die herausstechenden Instrumente. Sie lockern das Geschehen gekonnt auf und sorgen für Abwechslung, der Fokus liegt aber immer auf den Dialoge. Gleiches gilt für die Geräusche, die passend eingesetzt sind und für eine lebendigere Stimmung sorgen.
Carlington Manor ist als Kulisse für das Titelbild ausgewählt worden, im Vordergrund sind die beiden Protagonisten nebst Lady Pamela Carlington zu sehen. Die rötliche Färbung des Bildes, das wie ein altes Ölgemälde wirkt und sich deswegen angenehm von sonstigen Produktionen abhebt, erklärt sich dann auch im Laufe der Handlung.
Fazit: Das recht lange Intro zu dieser Folge ist sehr unterhaltsam erzählt und bietet den beiden Hauptfiguren wieder die Möglichkeit, sich von ihrer privaten und charismatischen Seite zu zeigen. Auch der daran anschließende Fall ist in gewohnter Qualität der Serie geraten und ist spannend erzählt, der Showdown ist dramatisch und packend gelungen – ein sehr ansprechendes Hörspiel!
VÖ: 23.September 2016
Label: Romantruhe Audio
Bestellnummer: 978-3-86473-120-4
Erster Eindruck: Ungewohntes Ambiente für Holmes und Watson
Die Zugreise von Sherlock Holmes und Dr. Watson steht unter keinem guten Stern, denn der Zug bleibt auf offener Strecke stehen und kann längere Zeit nicht weiterfahren. Auf der Suche nach einer Unterkunft für die Nacht landet das Gespann in Carlington Manor, das von der reizvollen Lady Pamela Carligton geleitet wird. Doch als Dr. Watson merkt, dass es sich bei dem weitläufigen Anwesen um ein Luxusbordell handelt, stockt ihm zunächst der Atem...
Auch Arthur Conan Doyle scheute in seinen Geschichten um Sherlock Holmes nicht davor zurück, nicht allzu populäre Schauplätze zu zeigen, immerhin war der Meisterdetektiv des öfteren in den Opiumhöhlen Londons als Gast anwesend. Andreas Masuth hat diesen Gedanken nun aufgegriffen und die Handlung der 27. Folge der „neuen Fälle“ kurzerhand in ein Bordell verfrachtet – wenn auch zugegeben in ein ziemlich herrschaftliches, in der Prominenz, Adel und Politik gleichsam, nun ja, verkehrt. Die Handlung lässt sich viel Zeit, bis sie an diesem Punkt angekommen ist, und noch mehr, bis die ersten kriminellen Elemente auch nur erwähnt werden. Das ist ungewöhnlich, da diese Serie ansonsten oft recht schnell auf den Punkt kommt, doch dies ist alles andere als langwierig geraten. Die lockere Stimmung, der verklemmte Umgang der Gesellschaft zur damaligen Zeit, Watsons Vorbehalte, die ziemlich resolute Leiterin des Etablissements – das fügt sich wunderbar zusammen und macht richtig Spaß. Und auch der eigentliche Fall punktet mit einigen frischen Ideen, der Hörer kann sich lange Zeit keinen Reim auf die Ereignisse machen. Erst ganz am Ende klärt sich alles auf, was unerwartet, aber sehr sinnig und glaubhaft geschieht und noch einmal dramatische Züge annimmt. Eine sehr starke Folge der Serie!
Sandra Steinbach ist als Lady Pamela Carlington zu hören, deren Stimme einen gleichsam bestimmenden wie verführerischen Klang annimmt. Sie formt dadurch einen facettenreichen Charakter, den man lange Zeit nicht richtig einschätzen kann. Nicole Hannak ist als Rose Thurston zu hören, mit ihrer frischen und unverbrauchten Art kann sie die junge Prostituierte mit viel Charme und Präsenz darstellen. Auch Peter Weis hinterlässt einen positiven Eindruck, als Sir Ronald Downes bringt er viel Leben in die Handlung ein und verschärft mit seiner Art die Dramatik der Szenen. Weitere Sprecher sind Tino Kiessling, Annekathrin Munz und Nicolai Tegeler.
Statt bombastischer Sounds gibt es in dieser Serie wie gewohnt eher zurückhaltende Klänge, dieses mal sind Saxophon und Violine die herausstechenden Instrumente. Sie lockern das Geschehen gekonnt auf und sorgen für Abwechslung, der Fokus liegt aber immer auf den Dialoge. Gleiches gilt für die Geräusche, die passend eingesetzt sind und für eine lebendigere Stimmung sorgen.
Carlington Manor ist als Kulisse für das Titelbild ausgewählt worden, im Vordergrund sind die beiden Protagonisten nebst Lady Pamela Carlington zu sehen. Die rötliche Färbung des Bildes, das wie ein altes Ölgemälde wirkt und sich deswegen angenehm von sonstigen Produktionen abhebt, erklärt sich dann auch im Laufe der Handlung.
Fazit: Das recht lange Intro zu dieser Folge ist sehr unterhaltsam erzählt und bietet den beiden Hauptfiguren wieder die Möglichkeit, sich von ihrer privaten und charismatischen Seite zu zeigen. Auch der daran anschließende Fall ist in gewohnter Qualität der Serie geraten und ist spannend erzählt, der Showdown ist dramatisch und packend gelungen – ein sehr ansprechendes Hörspiel!
VÖ: 23.September 2016
Label: Romantruhe Audio
Bestellnummer: 978-3-86473-120-4