Poldi

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Sherlock Holmes & Co – 25. Wolfsspuren

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Erster Eindruck: Die Jagd nach dem Untier

Als die junge Marie auf dem Rückweg von ihrer Großmutter verschwindet, flammt in Frankreich direkt wieder die alte Legende auf, die hierzulande unter dem Titel Rotkäppchen bekannt ist. Doch Auguste Dupin bezweifelt, dass ein dämonischer Wolf sein Unwesen treibt, doch um den Fall zu lösen, muss er sich nicht allein mit Edgar Allan Poe verbünden...

Auguste Dupin hat zwar hierzulande nicht den allergrößten Bekanntheitsgrad, dennoch ermittelt er momentan sehr aktiv in „Sherlock Holmes & Co“, auch der 25. Fall der Reihe wird von dem französischen Detektiv geleitet. Dabei ist wieder eine sehr atmosphärische und düstere Geschichte entstanden, die gleich zu Anfang mit dem Mythos von Rotkäppchen verknüpft wird. Der Schwenk auf Dupin und seinen Chronisten Edgar Allan Poe, auf dessen Werk auch hier wieder angespielt wird, geschieht dann recht abrupt, er nähert sich dem Fall auf einen ganz anderen Weg an. Das ist wieder sehr unterhaltsam gehalten, auch dass er nicht allein ermittelt hat einen positiven Effekt auf diese Folge, das bringt noch einmal andere Elemente mit ein. Das ganze ist recht dialoglastig und dennoch mit Schwung erzählt, da immer neue Hinweise aufkommen und so die Hintergründe aufgedeckt werden, wobei durchaus einige kleinere Nebenarme aufgemacht werden. Die Auflösung kann dann überraschen, der Fall wird stimmig aufgeklärt und erhält darin noch einmal eine ganz eigene Note. Eine sehr solide Folge der Reihe, in der alle Elemente wieder stimmig ineinander greifen.

Frank Felicetti ist hier als Henri Ligardes zu hören, er verleiht seiner markanten Stimme mal wieder einen neuen und frischen Klang, sodass er eine sehr eigenständige Figur erschafft und diese mit viel Energie umsetzt. Auch Uschi Hugos unverkennbarer Klang passt sich als Delphine Ligardes dem neuen Umfeld an, auch sie unterstützt die Wirkung der Folge. Julia Fölster beweist einmal mehr ihre Wandlungsfähigkeit, sie passt auch bestens in dieses ernste und düstere Umfeld. Weitere Sprecher sind Luise Lunow, Wolfgang Bahro und Martin Sabel.

Auch akustisch hinterlässt „Wolfsspuren“ einen positiven Eindruck, Sebastian Pobot und sein Team haben wieder eine stimmige und passende Atmosphäre geschaffen, die die Handlung gekonnt an den richtigen Stellen unterstreicht. Federführend hierbei sind die Geräusche, die an die jeweilige Situation angepasst sind und die nötige Dramatik verleihen, doch auch der sanfte Einsatz der Musik ist passend gelungen.

Die Serie beschränkt sich meist darauf, schlichte Motive für die Cover auszuwählen, und auch hier ist lediglich die Statue eines Wolfskopfes abgebildet. Die erdigen Töne stehen dabei in Kontrast zu der orangefarbenen Gestaltung, und auch das Konterfei des namengebenden Detektivs mit der Folgenzahl darf dabei nicht fehlen. Das Innere hält die notwendigen Informationen zur Produktion übersichtlich bereit.

Fazit: Wieder eine Folge, die an eine Erzähung von Edgar Allan Poe angelehnt ist und dessen düstere Stimmung übernimmt, darüber hinaus aber auch mit dem Rotkäppchen-Mythos verknüpft wurde und eine sehr eigenständge und eingängige Erzählweise hat. Auch die Figuren kommen dabei gut zur Geltung, im Mittelpunkt steht aber die langsame Aufdeckung der Hintergründe.

VÖ: 22.Juli 2016
Label: Romantruhe Audio
Bestellnummer: 978-3-86473-252-2
 
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