Poldi

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Sherlock Holmes & Co – 21. Botschaft aus dem Totenreich

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Erster Eindruck: Seancen mit technischer Unterstützung

Auf einem wissenschaftlichen Kongress stelle Thomas Edison eine neue Erfindung vor, mit dem man mit verstorbenen Menschen direkt aus dem Totenreich kommunizieren kann. Auch wenn der Vortrag wegen der ungehaltenen Reaktion des Publikums unterbrochen werden muss, hat der Erfinder einige Interessenten an seinem Gerät, beispielsweise der Geschäftsmann William Connor. Und auch Professor van Dusen will wissen, was dahinter steckt – aber eher, weil er eine Scharlatanerie wittert...

Professor van Dusen alias „Die Denkmaschine“ ist ein fester Bestandteil von „Sherlock Holmes & Co“, immer wieder werden hier eigens geschriebene Kriminalfälle erzählt. Auch Folge 21 widmet sich in „Botschaft aus dem Totenreich“ dem amerikanischen Ermittler, der auch den bekannten Erfinder Thomas Edison trifft. Gleich in der ersten Szene wird der Hörer bei dem oben beschriebenen Kongress auf das Thema eingestimmt. Hier wie auch einige male im Verlauf der Handlung ist das Kernelement der Handlung die Versuche, mit den Toten zu kommunizieren. Das ist immer sehr gut umgesetzt, mal etwas chaotisch wie zu Beginn, später ruhiger, düsterer und unheimlicher. Hier wird immer wieder Spannung hereingebracht, während die restlichen Szenen der Ermittlung und Aufklärung dienen. Der Fall an sich ist dabei nicht allzu neuartig und kommt dem geübten Krimihörer nicht unbekannt vor, ist aber gut zusammengestellt und läuft auf ein stimmiges und gut erzähltes Ende hinaus. Die Charaktere sind dabei interessant genug, um die Wirkung der Handlung zu unterstützen.

Horst Stark ist in der Rolle des Thomas Edison zu hören, er kann ein sehr umfassendes Bild des Erfinders zeichnen, das irgendwo zwischen Verunsicherung und innerer Überzeugung angesiedelt ist. Hartmut Neugebauer spricht den undurchsichtigen Unternehmer William Connor, der Edisons Erfindung mit einer Vehemenz verfolgt, die auch seine Stimme sehr gelungen herausstellt. Für einige schaurige Momente sorgt Marion von Stengel als Eusapia Palladino, die mit düster-waberndem Klang ihrer Figur etwas Unnahbares verleiht. Weitere Sprecher sind Rita Engelmann, Wolfgang Bahro und Douglas Welbat.

Wie immer bei dieser Reihe ist die akustische Umsetzung recht schlicht ausgefallen, sie tut sich dennoch durch ein durchdachtes Soundkonzept hervor. Besonders die Seancen mit Eusapia sind dabei dezent, aber düster und wirkungsvoll umgesetzt worden und stechen etwas hervor. Der Einsatz von Geräuschen ist ebenfalls nicht im Übermaß vorhanden, sondern sehr gezielt und punktiert eingesetzt.

Es ist ein uraltes Telefon, das das Cover ziert. Der klobige Bau und die ausladende Gabel lassen dabei gleich die Stimmung der anfänglichen Technisierung aufkommen. Auch der Sepia-Färbung des Motivs passt gut zu diesem Eindruck. Ein gut gewähltes Titelbild, das auch mit der Handlung harmoniert. Im Inneren sind wie immer die üblichen Produktionsangaben aufgeführt.

Fazit: Professor van Dusen ist hier in einem flott erzählten und unterhaltsamen Fall zu hören, deren Grundzüge aber durchaus bereits bekannt sind. Weil diese aber mit einigen sehr gelungenen Elementen und einer dichten Stimmung versehen sind, hat mir das Hörspiel gut gefallen und konnte mich besonders im letzten Drittel gekonnt unterhalten.

VÖ: 15.Januar 2016
Label: Romantruhe Audio
Bestellnummer: 978-3-86473-218-8
 
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