Poldi
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Sherlock Holmes & Co – 19. Eine Stadt in Angst
Erster Eindruck: Brutale Mordserie in London
Nach einer nächtlichen Kneipentour finden zwei Matrosen die Leiche eines Mannes, den sie noch vor kurzen in einem spannenden Boxkampf gesehen haben. Doch es ist kein gewöhnlicher Mordfall, denn dem Toten wurde der Kopf abgetrennt. Scotland Yard bittet Sherlock Holmes um Mithilfe, denn die Situation in London droht außer Kontrolle zu geraten. Schnell nimmt der Meisterdetektiv die Fährte des Täters aus – und entdeckt unglaubliches...
Wo Sherlock Holmes draufsteht, ist nicht immer Sherlock Holmes drin – zumindest bei der „Sherlock Holmes & Co“-Serie von Romantruhe Audio, die sich auch immer wieder anderen Ermittlern widmet. Die 19. Folge handelt aber wieder vom wohl berühmtesten aller Detektive und musste wegen ihrer Länge von etwa 95 Minuten sogar auf zwei CDs verteilt werden. Dennoch sind im Hörspiel keine Längen vorhanden, nach der stimmungsvollen Introszene wird schnell auf Holmes und Watson umgeschwenkt, die sich nach einem typischen, kurzweiligen Dialog umgehend dem Fall widmen und von Inspector Cross in dessen Umstände eingeweiht werden. Die Ermittlungen gehen einen ungewohnten Gang, denn recht schnell scheint das Motiv festzustehen, während der Täter nur mit knapper Not, aber unerkannt, entwischen kann. Dies ist schon ab etwa der Hälfte bekannt, dennoch kann auch die restliche Folge noch so einige Überraschungen und Wendungen bereit halten. Dabei geht es durchaus heftig zur Sache, für schwache Nerven ist diese Folge nichts – wobei Brutalität nicht geschildert wird, sondern in der Phantasie des Hörers entsteht. Das sehr gut geschriebene Skript lockert dieses mit der typisch sarkastischen Stimmung der Serie auf, besonders diverse abfällige Bemerkungen über die Qualität der polizeilichen Ermittlungen stechen hierbei hervor. „Eine Stadt in Angst“ ist Krimikost vom Feinsten, wobei den vorgegebenen Motiven von Sir Arthur Conan Doyle wieder einige sehr interessante Facetten hinzugefügt werden.
Das Hörspiel kommt trotz der recht komplexen Geschichte mit erstaunlich wenigen Sprechern aus, vorrangig konzentriert sie sich auf das wunderbare Gespann aus Charles Rettinghaus und Florian Halm sowie Rainer Fritzsche. Dieser ist als Inspector Cross hervorragend besetzt, sowohl die leicht schusselige Art als auch die oft ungewollt humorigen Ausstrahlung des Ermittlers kommen durch ihn sehr gut zur Geltung. Wolfgang Riehm passt sich als Oak sehr gut der Stimmung des Hörspiels an und kann sie mit ausdrucksstarken Stimme weiter vorantreiben. Auch Holger Löwenberg macht seine Sache als Fargo ebenfalls gut und kann einen interessanten Charakter erschaffen. Weitere Sprecher sind Robin Brosch, Alexander Turrek und Frank Felicetti.
Fast schon klassischerweise hält sich die akustische Gestaltung – wie bei so vielen Hörspielen über den erfolgreichen Privatdetektiv – zugunsten der Dialoge zurück. Dennoch entsteht durch den Einsatz von klassischer Musik eine dichte Atmosphäre, die sich gut den einzelnen Szenerien anpasst. Auch die Geräusche sind authentisch eingebunden und lassen das Hörspiel lebhafter wirken.
Als Motiv für diese Folge wurde ein Revolver gewählt, der nur in Teilen fotografiert und mit einem nostalgisch wirkenden Sepiaton versehen wurde. Zwar ist dies durchaus passend gewählt könnte aber so auch für einige andere Episoden stehen. Die beiden CDs stecken in einer einfachen Pastikhülle zum Aufklappen, das Booklet gibt neben den üblichen Informationen keine weiteren Extras preis.
Fazit: Eine sehr stimmungsvolle Episode für Sherlock Holmes und Dr. Watson, die interessant erzählt wurde und das Motiv schon recht früh offenbart, den Täter aber lange Zeit im Dunkeln lässt. Das ist mal eine andere Art, sich einer Geschichte zu nähern, und führt zu einer unterhaltsamen Folge, die durch den ironischen Witz der Titelfigur noch unterstrichen wird.
VÖ: 20.November 2015
Label: Romantruhe Audio
Bestellnummer: 978-3-86473-208-9
Erster Eindruck: Brutale Mordserie in London
Nach einer nächtlichen Kneipentour finden zwei Matrosen die Leiche eines Mannes, den sie noch vor kurzen in einem spannenden Boxkampf gesehen haben. Doch es ist kein gewöhnlicher Mordfall, denn dem Toten wurde der Kopf abgetrennt. Scotland Yard bittet Sherlock Holmes um Mithilfe, denn die Situation in London droht außer Kontrolle zu geraten. Schnell nimmt der Meisterdetektiv die Fährte des Täters aus – und entdeckt unglaubliches...
Wo Sherlock Holmes draufsteht, ist nicht immer Sherlock Holmes drin – zumindest bei der „Sherlock Holmes & Co“-Serie von Romantruhe Audio, die sich auch immer wieder anderen Ermittlern widmet. Die 19. Folge handelt aber wieder vom wohl berühmtesten aller Detektive und musste wegen ihrer Länge von etwa 95 Minuten sogar auf zwei CDs verteilt werden. Dennoch sind im Hörspiel keine Längen vorhanden, nach der stimmungsvollen Introszene wird schnell auf Holmes und Watson umgeschwenkt, die sich nach einem typischen, kurzweiligen Dialog umgehend dem Fall widmen und von Inspector Cross in dessen Umstände eingeweiht werden. Die Ermittlungen gehen einen ungewohnten Gang, denn recht schnell scheint das Motiv festzustehen, während der Täter nur mit knapper Not, aber unerkannt, entwischen kann. Dies ist schon ab etwa der Hälfte bekannt, dennoch kann auch die restliche Folge noch so einige Überraschungen und Wendungen bereit halten. Dabei geht es durchaus heftig zur Sache, für schwache Nerven ist diese Folge nichts – wobei Brutalität nicht geschildert wird, sondern in der Phantasie des Hörers entsteht. Das sehr gut geschriebene Skript lockert dieses mit der typisch sarkastischen Stimmung der Serie auf, besonders diverse abfällige Bemerkungen über die Qualität der polizeilichen Ermittlungen stechen hierbei hervor. „Eine Stadt in Angst“ ist Krimikost vom Feinsten, wobei den vorgegebenen Motiven von Sir Arthur Conan Doyle wieder einige sehr interessante Facetten hinzugefügt werden.
Das Hörspiel kommt trotz der recht komplexen Geschichte mit erstaunlich wenigen Sprechern aus, vorrangig konzentriert sie sich auf das wunderbare Gespann aus Charles Rettinghaus und Florian Halm sowie Rainer Fritzsche. Dieser ist als Inspector Cross hervorragend besetzt, sowohl die leicht schusselige Art als auch die oft ungewollt humorigen Ausstrahlung des Ermittlers kommen durch ihn sehr gut zur Geltung. Wolfgang Riehm passt sich als Oak sehr gut der Stimmung des Hörspiels an und kann sie mit ausdrucksstarken Stimme weiter vorantreiben. Auch Holger Löwenberg macht seine Sache als Fargo ebenfalls gut und kann einen interessanten Charakter erschaffen. Weitere Sprecher sind Robin Brosch, Alexander Turrek und Frank Felicetti.
Fast schon klassischerweise hält sich die akustische Gestaltung – wie bei so vielen Hörspielen über den erfolgreichen Privatdetektiv – zugunsten der Dialoge zurück. Dennoch entsteht durch den Einsatz von klassischer Musik eine dichte Atmosphäre, die sich gut den einzelnen Szenerien anpasst. Auch die Geräusche sind authentisch eingebunden und lassen das Hörspiel lebhafter wirken.
Als Motiv für diese Folge wurde ein Revolver gewählt, der nur in Teilen fotografiert und mit einem nostalgisch wirkenden Sepiaton versehen wurde. Zwar ist dies durchaus passend gewählt könnte aber so auch für einige andere Episoden stehen. Die beiden CDs stecken in einer einfachen Pastikhülle zum Aufklappen, das Booklet gibt neben den üblichen Informationen keine weiteren Extras preis.
Fazit: Eine sehr stimmungsvolle Episode für Sherlock Holmes und Dr. Watson, die interessant erzählt wurde und das Motiv schon recht früh offenbart, den Täter aber lange Zeit im Dunkeln lässt. Das ist mal eine andere Art, sich einer Geschichte zu nähern, und führt zu einer unterhaltsamen Folge, die durch den ironischen Witz der Titelfigur noch unterstrichen wird.
VÖ: 20.November 2015
Label: Romantruhe Audio
Bestellnummer: 978-3-86473-208-9