Poldi

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Schrei der Angst – Feeder: 3. Organisation N

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Erster Eindruck: Licht ins Dunkel

Endlich von ihrem Peiniger, dem Feeder, befreit, macht sich Doris Debrochet durch die Weiten der Tundra auf den Weg zurück in die Zivilisation. Die Polizistin wird von den Agenten del Canto und Soboljew gesucht, die den entscheidenden Hinweis von der Prostituierten Maria zu erhalten hoffen. Tatsächlich werden sie auf die Spur der geheimnisvollen Organisation N geführt...

Weiter geht es nicht nur mit der Serie „Schrei der Angst“, sondern gleichzeitig immer noch mit den Ereignissen um den Feeder aus dem ersten Teil, in der dritten Folge „Organisation N“ werden weitere Hintergründe der grausamen Taten offen gelegt. Verpackt ist dies natürlich in eine spannende Geschichte, die in mehrere Teilstränge aufgeteilt werden kann. So ist Doris Debrochets Weg in die Zivilisation ein wenig losgelöst vom Rest der Handlung und greift nicht in diese über, nichtsdestotrotz fiebert man auch hier mit, zumal hier mit einigen sehr interessanten Elementen gearbeitet wurde. Den Hauptteil der Folge bestreiten aber die Agenten del Canto und Soboljew mit ihrer Recherche rund um die Organisation N, die sehr spannend gelungen ist. Immer größere menschliche Abgründe tun sich auf, immer weitere schreckliche Details rund um die mächtige und gefährliche Organisation tun sich auf, sodass eine Folge entstanden ist, die für Horror-Fans ein Quell der Freude sein dürfte. Irgendwo zwischen Spannung, Ekel und Faszination ist ein wahrlich außergewöhnliches Hörspiel herausgekommen, welches sicherlich nicht nur Freunde finden wird. Von der etwas holprigen Erzählweise der ersten Folge ist man hier allerdings weit abgerückt, sodass an der Sprache und der Produktion keine Kritik mehr zu üben ist. Merkwürdig allerdings, dass diese Folge immer noch als Untertitel an die erste Folge erinnert, der Feeder aber nur noch am Rande vorkommt. Hier werden falsche Erwartungen geweckt, ein endgültiges Umbenennen wäre sinnvoll.

Die Sprecher wurden mit Bedacht ausgewählt, viele bekannte und beliebte Namen wecken zusätzliches Interesse an der Produktion. Als Erzähler ist, wie im zweiten Teil, Christian Rode eingesetzt, dessen Sinn für Dramatik sowie leise, schaurige Momente eine echte Bereicherung für „Organisation N“ ist. Martin May ist wieder als Miguel del Canto zu hören und kann die Rolle des taffen Ermittlers sowohl mit Coolnessals auch mit Heißblütigkeit ausstatten. Bodo Wolf spricht Oberst Soboljew sehr punktiert und mit präziser Aussprache. Weitere Sprecher sind unter anderem Thomas Danneberg, Karen Schulz-Vobach und Rainer Schöne.

Die Produktion der Akustik muss sich – wie oben bereits erwähnt – keineswegs mehr verstecken. Düstere Musik setzt die Stimmung der Handlung perfekt um und kann ihr zusätzlich viel Atmosphäre verleihen, die den Hörer in ihren Bann zu versetzen vermag. Bei den etwas heftigeren Szenen wurde viel mit passenden Geräuschen gearbeitet, die definitiv nichts für schwache Nerven sind.

Ein tattoowierter männlicher Körper ziert den Hintergrund des Covers und schimmert erst auf den zweiten Blick hindurch, im Vordergrund steht der Schriftzug des Titels mit dem verschnörkelt dekorierten N. Eine wunderschöne und großformatige Zeichnung ist im Booklet zu sehen, auf der die üblichen Angaben zu finden sind.

Fazit: Ein heftiger Horror-Schocker, aber dieses mal mit viel und sinnvoller Story, die sich nicht mehr nur auf die heftigen Szenen beschränkt, sondern diese als Antriebsfeder und Stimmungsmacher nutzt.

VÖ: 26. November 2010
Label: Marctropolis
Bestellnummer: 4042564126990
 
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