Poldi
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Professor van Dusen – 6. schlägt sich selbst
Erster Eindruck: Unfreiwillige Hilfe
Als Professor van Dusen aus der Zeitung erfährt, dass ein bekanntes Gemälde aus dem Metropolitan Museum gestohlen und der Täter bereits dingsfest gemacht wurde, wird ihm bewusst, dass er selbst an dem Raub beteiligt gewesen ist. Denn er hat einige Tage vorher einem eher unscheinbaren Mann in allen Einzelheiten die Schwächen eines ähnlichen Plans dargelegt, sodass dieser sein Verbrechen perfektionieren konnte...
Professor van Dusen, der wohl sprödeste und wissenschaftlichste der klassischen Ermittler, erfährt gerade wie einige seiner Kollegen in neu verfassten Hörspielen seine Renaissance, bereits die sechste Folge ist nun bei allscore erschienen. Wunderbar werden hier wieder die sehr speziellen Eigenschaften der Hauptfigur aufgegriffen und überspitzt, sodass sein rauer Charme und die überhebliche Art bestens zur Geltung kommen und viel Flair mit sich bringen. Doch natürlich muss auch die Geschichte selbst gut funktionieren, und hier hat Autor Eric Niemann wirklich Vortreffliches geleistet und eine ebenso reizvolle wie spannend erzählte Handlung verfasst. Gleich zu Beginn wird der Hörer in die wichtigsten Ereignisse einbezogen, und von nun an geht die Jagd auf den gewieften Dieb los, der sehr clever vorgegangen ist. Ihn zu enttarnen, und das anhand nur weniger Hinweise, gestaltet sich für van Dusen als nicht gerade einfach und für den Hörer höchst unterhaltsam. Denn mit einigen geschickten Winkelzügen und Finten, gepaart mit dem scharfen Verstand, kommt van Dusen dem Täter immer näher. Dabei wurden nicht nur einige sehr interessante Themen eingebaut, sondern auch ein überraschendes und sehr eindringlich Ende verfasst, das mehr als nur eine Wendung bereit hält. Um es kurz zu machen: Das ist einfach richtig, richtig gut!
Bernd Vollbrecht scheint die ideale Besetzung für den leicht grantigen van Dusen zu sein, mit seiner eindrucksvollen Stimme und facettenreichem Ausdruck kann er einen spannenden und außergewöhnlichen Charakter formen. Georg Tryphon ist als Richard Carradine zu hören, auch er passt wunderbar in die Atmosphäre der Serie und passt sich sehr gut an jede seiner Szenen an. Sonja Deutsch hat einen kurzen, aber sehr gelungenen Auftritt als Dr. Duval, ihre tiefe und energische Stimme lässt die Rolle förmlich zum Leben erwecken. Weitere Sprecher sind Helmut Krauss, Gerald Paradies und Tom Deininger.
Produzent Gerd Naumann hat sich hier bei der Musik sehr zurückgehalten, sodass der eher nüchterne Charakter der Hörspielserie unterstrichen wird. Auch Geräusche sind nicht allzu viele eingefügt, der Fokus liegt klar auf den Dialogen und den Stimmen, dennoch ist mit wenigen Mitteln eine lebendige und passende Atmosphäre enstanden, in der alles stimmig zusammengefügt ist.
Wie schon bei den Vorgängerfolgen ist eine Bleistiftzeichnung als Titelbild zu sehen, die dem Trend von den vielen bunten und computeranimierten Covern wirksam entgegensteuert. Und auch das Motiv mit den beiden Männern an einem Tisch erschließt sich erst im Laufe des Hörspiels wirklich, passt dann aber sehr gut zusammen. Auch der weinrote Hintergrund kommt erneut gut zur Geltung.
Fazit: Wieder überrascht die Serie mit einigen ungewöhnlichen Ansatzpunkten und einer sehr reizvollen Geschichte, sodass es nie langweilig wird. Der interessante Ausgangspunkt und die vielen Verwicklungen, das packende Ende und ausdrucksstarke Charaktere - „Professor van Dusen schlägt sich selbst“ ist wieder sehr hörenswerte Krimikost.
VÖ: 27.Mai 2016
Label: Allscore
Bestellnummer: 4015698005325
Erster Eindruck: Unfreiwillige Hilfe
Als Professor van Dusen aus der Zeitung erfährt, dass ein bekanntes Gemälde aus dem Metropolitan Museum gestohlen und der Täter bereits dingsfest gemacht wurde, wird ihm bewusst, dass er selbst an dem Raub beteiligt gewesen ist. Denn er hat einige Tage vorher einem eher unscheinbaren Mann in allen Einzelheiten die Schwächen eines ähnlichen Plans dargelegt, sodass dieser sein Verbrechen perfektionieren konnte...
Professor van Dusen, der wohl sprödeste und wissenschaftlichste der klassischen Ermittler, erfährt gerade wie einige seiner Kollegen in neu verfassten Hörspielen seine Renaissance, bereits die sechste Folge ist nun bei allscore erschienen. Wunderbar werden hier wieder die sehr speziellen Eigenschaften der Hauptfigur aufgegriffen und überspitzt, sodass sein rauer Charme und die überhebliche Art bestens zur Geltung kommen und viel Flair mit sich bringen. Doch natürlich muss auch die Geschichte selbst gut funktionieren, und hier hat Autor Eric Niemann wirklich Vortreffliches geleistet und eine ebenso reizvolle wie spannend erzählte Handlung verfasst. Gleich zu Beginn wird der Hörer in die wichtigsten Ereignisse einbezogen, und von nun an geht die Jagd auf den gewieften Dieb los, der sehr clever vorgegangen ist. Ihn zu enttarnen, und das anhand nur weniger Hinweise, gestaltet sich für van Dusen als nicht gerade einfach und für den Hörer höchst unterhaltsam. Denn mit einigen geschickten Winkelzügen und Finten, gepaart mit dem scharfen Verstand, kommt van Dusen dem Täter immer näher. Dabei wurden nicht nur einige sehr interessante Themen eingebaut, sondern auch ein überraschendes und sehr eindringlich Ende verfasst, das mehr als nur eine Wendung bereit hält. Um es kurz zu machen: Das ist einfach richtig, richtig gut!
Bernd Vollbrecht scheint die ideale Besetzung für den leicht grantigen van Dusen zu sein, mit seiner eindrucksvollen Stimme und facettenreichem Ausdruck kann er einen spannenden und außergewöhnlichen Charakter formen. Georg Tryphon ist als Richard Carradine zu hören, auch er passt wunderbar in die Atmosphäre der Serie und passt sich sehr gut an jede seiner Szenen an. Sonja Deutsch hat einen kurzen, aber sehr gelungenen Auftritt als Dr. Duval, ihre tiefe und energische Stimme lässt die Rolle förmlich zum Leben erwecken. Weitere Sprecher sind Helmut Krauss, Gerald Paradies und Tom Deininger.
Produzent Gerd Naumann hat sich hier bei der Musik sehr zurückgehalten, sodass der eher nüchterne Charakter der Hörspielserie unterstrichen wird. Auch Geräusche sind nicht allzu viele eingefügt, der Fokus liegt klar auf den Dialogen und den Stimmen, dennoch ist mit wenigen Mitteln eine lebendige und passende Atmosphäre enstanden, in der alles stimmig zusammengefügt ist.
Wie schon bei den Vorgängerfolgen ist eine Bleistiftzeichnung als Titelbild zu sehen, die dem Trend von den vielen bunten und computeranimierten Covern wirksam entgegensteuert. Und auch das Motiv mit den beiden Männern an einem Tisch erschließt sich erst im Laufe des Hörspiels wirklich, passt dann aber sehr gut zusammen. Auch der weinrote Hintergrund kommt erneut gut zur Geltung.
Fazit: Wieder überrascht die Serie mit einigen ungewöhnlichen Ansatzpunkten und einer sehr reizvollen Geschichte, sodass es nie langweilig wird. Der interessante Ausgangspunkt und die vielen Verwicklungen, das packende Ende und ausdrucksstarke Charaktere - „Professor van Dusen schlägt sich selbst“ ist wieder sehr hörenswerte Krimikost.
VÖ: 27.Mai 2016
Label: Allscore
Bestellnummer: 4015698005325