Poldi
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Professor van Dusen – 5. und das Haus der 1.000 Türen
Erster Eindruck: Ein verhängnisvoller Schritt...
Überraschend wird Professor van Dusen zur Testamentseröffnung des kürzlich verstorbenen Milliardärs Hugh Vandergast eingeladen. Trotz anfänglicher Skepsis stimmt er wegen eines geheimnisvollen Telefonanrufes zu und reist gemeinsam mit Hitchinson Hatch zu dem unheimlichen Anwesen. Dort angekommen erwartet ihn eine ungewöhnliche Gruppe an Erben mit vielen schwelenden Konflikten – und eine noch ungewöhnlichere Bedingung für die Auszahlung des Erbes...
Ein hochdotiertes Erbe, eine streitsüchtige Gruppe von Hinterbliebenen, ein altes Gemäuer, eine Mordserie – eine fast schon klassische Konstellation für ein Kirminalhörspiel, das auch in der fünften Folge von „Professor van Dusen“ Nutzung gefunden hat. Doch Professor van Dusen wäre nicht Professor van Dusen, wenn hier nicht viele eigenständige Elemente und eine sehr wissenschaftliche, auf harten Fakten beruhende Atmosphäre eingebracht werden würden. Schon ganz zu Anfang werden wie nebenbei Hinweise auf die Auflösung gegeben, so nebenbei, dass man ihnen kaum Bedeutung zumisst, aber doch offensichtlich genug, dass hinterher alles bestens zusammenpasst. Der Verlauf bis dahin ist trotz einer Spielzeit von 70 Minuten sehr kurzweilig und spannend geraten, zumal durch eine Verletzung van Dusens der sympathische Hutchinson Hatch einiges von der Ermittlerarbeit übernimmt. Und auch die bestens zusammengestellten Charaktere verleihen der Folge ihren Charme, die durch einige sehr witzige Momente aufgelockert wird. Natürlich spitzt sich zum Ende hin alles zu, das ist aber so packend erzählt, dass man der Folge eine gewisse Stromlinienförmigkeit sofort verzeiht – zumal nach der vermuteten Auflösung noch ein unerwarteter Dreh eingebaut ist.
Bernd Vollbrecht ist wieder in der Rolle des Professor van Dusen zu hören. Mit einer leicht exzentrischen Art und dem Hang zu trockenem Humor kann er eine schillernde Hauptfigur abgeben, sich in den passenden Momenten aber auch zurücknehmen und die anderen Sprecher wirken lassen. Margit Straßburger ist als Cassandra Wakefield zu hören, eine der Erben. Ihre Stimme lässt sie mal sanft, mal kraftvoll und herrisch wirken, wobei sie immer einen authentischen Eindruck hinterlässt. Manfred Lehmann spricht Dr. Reginald Palmer mit der ihm eigenen Vehemenz, seine Stimme passt dabei wunderbar in die Atmosphäre der Episode. Weitere Sprecher sind Fabian Kluckert, Peter Groeger und Tino Kießling.
Wie bereits die Vorgängerfolgen ist die Geschichte recht spartanisch umgesetzt, sodass der Fokus deutlich auf den Sprechern und den Dialogen liegt. Die eingebauten Geräusche verleihen der Handlung mehr Tiefe und Ausdruck und sind dabei sehr geschickt platziert, während nur sehr wenig Musik eingesetzt ist, die aber zur Steigerung der Atmosphäre beiragen.
Auch für das Cover dieser Folge wurde eine Bleistiftzeichnung von Lidia Beleninova angefertigt, die sehr detailreich und trotz der fehlenden Farben lebendig wirkt. Zu sehen ist das namengebende Schloss der 1.000 Türen, das sich herrschaftlich an der nahen Klippe platziert hat. Im Inneren gibt es wieder einen einleitenden Text zu dieser Geschichte.
Fazit: Wieder baut sich eine sehr dichte Atmosphäre auf, die sich durch die gut zusammengestellte Gesellschaft und den flüssigen Handlungsverlauf ergibt. Der eingestreute Humor und die vielen Zusammenhänge, sie sich erst nach und nach offenbaren, sorgen für einen sehr unterhaltsamen Eindruck.
VÖ: 4.März 2016
Label: Allscore
Bestellnummer: 4015698002348
Erster Eindruck: Ein verhängnisvoller Schritt...
Überraschend wird Professor van Dusen zur Testamentseröffnung des kürzlich verstorbenen Milliardärs Hugh Vandergast eingeladen. Trotz anfänglicher Skepsis stimmt er wegen eines geheimnisvollen Telefonanrufes zu und reist gemeinsam mit Hitchinson Hatch zu dem unheimlichen Anwesen. Dort angekommen erwartet ihn eine ungewöhnliche Gruppe an Erben mit vielen schwelenden Konflikten – und eine noch ungewöhnlichere Bedingung für die Auszahlung des Erbes...
Ein hochdotiertes Erbe, eine streitsüchtige Gruppe von Hinterbliebenen, ein altes Gemäuer, eine Mordserie – eine fast schon klassische Konstellation für ein Kirminalhörspiel, das auch in der fünften Folge von „Professor van Dusen“ Nutzung gefunden hat. Doch Professor van Dusen wäre nicht Professor van Dusen, wenn hier nicht viele eigenständige Elemente und eine sehr wissenschaftliche, auf harten Fakten beruhende Atmosphäre eingebracht werden würden. Schon ganz zu Anfang werden wie nebenbei Hinweise auf die Auflösung gegeben, so nebenbei, dass man ihnen kaum Bedeutung zumisst, aber doch offensichtlich genug, dass hinterher alles bestens zusammenpasst. Der Verlauf bis dahin ist trotz einer Spielzeit von 70 Minuten sehr kurzweilig und spannend geraten, zumal durch eine Verletzung van Dusens der sympathische Hutchinson Hatch einiges von der Ermittlerarbeit übernimmt. Und auch die bestens zusammengestellten Charaktere verleihen der Folge ihren Charme, die durch einige sehr witzige Momente aufgelockert wird. Natürlich spitzt sich zum Ende hin alles zu, das ist aber so packend erzählt, dass man der Folge eine gewisse Stromlinienförmigkeit sofort verzeiht – zumal nach der vermuteten Auflösung noch ein unerwarteter Dreh eingebaut ist.
Bernd Vollbrecht ist wieder in der Rolle des Professor van Dusen zu hören. Mit einer leicht exzentrischen Art und dem Hang zu trockenem Humor kann er eine schillernde Hauptfigur abgeben, sich in den passenden Momenten aber auch zurücknehmen und die anderen Sprecher wirken lassen. Margit Straßburger ist als Cassandra Wakefield zu hören, eine der Erben. Ihre Stimme lässt sie mal sanft, mal kraftvoll und herrisch wirken, wobei sie immer einen authentischen Eindruck hinterlässt. Manfred Lehmann spricht Dr. Reginald Palmer mit der ihm eigenen Vehemenz, seine Stimme passt dabei wunderbar in die Atmosphäre der Episode. Weitere Sprecher sind Fabian Kluckert, Peter Groeger und Tino Kießling.
Wie bereits die Vorgängerfolgen ist die Geschichte recht spartanisch umgesetzt, sodass der Fokus deutlich auf den Sprechern und den Dialogen liegt. Die eingebauten Geräusche verleihen der Handlung mehr Tiefe und Ausdruck und sind dabei sehr geschickt platziert, während nur sehr wenig Musik eingesetzt ist, die aber zur Steigerung der Atmosphäre beiragen.
Auch für das Cover dieser Folge wurde eine Bleistiftzeichnung von Lidia Beleninova angefertigt, die sehr detailreich und trotz der fehlenden Farben lebendig wirkt. Zu sehen ist das namengebende Schloss der 1.000 Türen, das sich herrschaftlich an der nahen Klippe platziert hat. Im Inneren gibt es wieder einen einleitenden Text zu dieser Geschichte.
Fazit: Wieder baut sich eine sehr dichte Atmosphäre auf, die sich durch die gut zusammengestellte Gesellschaft und den flüssigen Handlungsverlauf ergibt. Der eingestreute Humor und die vielen Zusammenhänge, sie sich erst nach und nach offenbaren, sorgen für einen sehr unterhaltsamen Eindruck.
VÖ: 4.März 2016
Label: Allscore
Bestellnummer: 4015698002348