Poldi
Mitglied
- #1
Themenstarter/in
Professor van Dusen – 12. Stimmen aus dem Jenseits
Erster Eindruck: Geistererscheinung oder Humbug?
Auf ihrer Reise um die Welt machen Professor van Dusen und sein Begleiter Hutchinson Hatch Halt in einem deutschen Fürstentum. Doch nach dem Tod des Fürsten von Schleuß-Reitz-WIttgenstein bleibt der Thron verwaist, der Fürstensohn ist verschollen. Gemeinsam mit einigen Gefährten macht sich van Dusen auf die Suche und nimmt dabei sogar die Arbeit des bekannten Mediums Madame Cassandra in Anspruch...
Der Titel „Stimmen aus dem Jenseits“, der zwölften von Highscore Music wiederveröffentlichten Folge der Krimi-Serie Professor van Dusen, bezieht sich auf eine zentrale Szene, in der ein mysteriöses Medium Kontakt mit dem verstorbenen Fürst aufnimmt. Eine starke Szene, ohne Zweifel, und sicherlich ein Highlight dieser Folge. Doch die Handlung wird hierdurch nur leicht beeinflusst, im Mittelpunkt stehen wie immer recht lange Dialoge und die daraus resultierenden Schlussfolgerungen der Denkmaschine – und einige wie immer leicht verschrobene Charaktere. Besonders witzig wird es mit Hofpoet Gabriel Schönthau (mit t-h), der immer in Reimen spricht und dabei jede noch so absurde Möglichkeit für ein kleines Gedicht nutzt, aber auch der etwas boniert wirkende Kriminaloberrat von Bliemchen und eben der pathetischen Madame Cassandra bringen Schwung in die Handlung. Der Verlauf der Folge ist solide erzählt, kann aber nicht ganz die Komplexität der anderen Folgen aufweisen und bleibt bei der Auflösung etwas blass. Dennoch wegen des kurzweiligen Verlaufes eine gelungene Folge, die eine sehr dichte Stimmung aufweisen kann.
Der wunderbare Jürgen Thormann hatte auch in etwas jüngeren Jahren schon eine sehr intensive Stimme und setzt diese als Gabriel Schonthau sehr engagiert ein, betont seine Passagen hübsch dramatisch und kann den skurrilen Charakter so sehr gelungen wirken lassen. Otto Czarski ist als Kriminaloberrat von Bliemchen zu hören, er plustert sich an einigen Stellen etwas auf und hält Ernsthaftigkeit und Humor gekonnt in der Waage. Maria Axt spricht Baronin von Ziegenhain und wirkt dabei immer sehr präsent und betont ihre Sätze kraftvoll. Weitere Sprecher sind Hans Werner Bussinger, Georg Müller-Karbach und Paul Paulschmidt.
Ganz im Stil der Radiohörspiel Anfang der 80er Jahre wird zwar durchaus Musik eingesetzt, diese ist allerdings eher im Hintergrund eingesetzt und lässt den Dialogen und den Sprechern immer den Vortritt. Auch Geräusche sind nur sehr mäßig eingefügt, die Seance ist aber sehr stimmungsvoll und prägnant umgesetzt. Insgesamt wirkt hier alles sehr passend und gut aufeinander abgestimmt.
Wie immer bei der Neuveröffentlichung dieser Serie ist ein Wendecover vorhanden. Das eigentliche Motiv ist zurückhaltend in Beigetönen gehalten und zeigt als Motiv ein altes Grammophon, während im Hintergrund schemenhafte Geistergestalten zu sehen sind. Die moderne, comichafte Alternative zeigt die Seance und Madame Cassandra sehr extravagant. Als Bonus ist wieder ein Gespräch zwischen Michael Koser und Rainer Clute zu dieser Folge zu hören.
Fazit: Der Fall an sich ist zwar gut erzählt, gehört aber nicht zu den stärksten Episoden der Serie. Dennoch kann der wunderbare Humor der Serie überzeugen und stellt einige sehr gelungene Charaktere vor. Dabei wird wieder klassische Krimiunterhaltung mit Betonung der Ermittlungen geboten.
VÖ: 6.März 2015
Label: Highscore Music
Bestellnummer: 978-3-943166-71-2
Erster Eindruck: Geistererscheinung oder Humbug?
Auf ihrer Reise um die Welt machen Professor van Dusen und sein Begleiter Hutchinson Hatch Halt in einem deutschen Fürstentum. Doch nach dem Tod des Fürsten von Schleuß-Reitz-WIttgenstein bleibt der Thron verwaist, der Fürstensohn ist verschollen. Gemeinsam mit einigen Gefährten macht sich van Dusen auf die Suche und nimmt dabei sogar die Arbeit des bekannten Mediums Madame Cassandra in Anspruch...
Der Titel „Stimmen aus dem Jenseits“, der zwölften von Highscore Music wiederveröffentlichten Folge der Krimi-Serie Professor van Dusen, bezieht sich auf eine zentrale Szene, in der ein mysteriöses Medium Kontakt mit dem verstorbenen Fürst aufnimmt. Eine starke Szene, ohne Zweifel, und sicherlich ein Highlight dieser Folge. Doch die Handlung wird hierdurch nur leicht beeinflusst, im Mittelpunkt stehen wie immer recht lange Dialoge und die daraus resultierenden Schlussfolgerungen der Denkmaschine – und einige wie immer leicht verschrobene Charaktere. Besonders witzig wird es mit Hofpoet Gabriel Schönthau (mit t-h), der immer in Reimen spricht und dabei jede noch so absurde Möglichkeit für ein kleines Gedicht nutzt, aber auch der etwas boniert wirkende Kriminaloberrat von Bliemchen und eben der pathetischen Madame Cassandra bringen Schwung in die Handlung. Der Verlauf der Folge ist solide erzählt, kann aber nicht ganz die Komplexität der anderen Folgen aufweisen und bleibt bei der Auflösung etwas blass. Dennoch wegen des kurzweiligen Verlaufes eine gelungene Folge, die eine sehr dichte Stimmung aufweisen kann.
Der wunderbare Jürgen Thormann hatte auch in etwas jüngeren Jahren schon eine sehr intensive Stimme und setzt diese als Gabriel Schonthau sehr engagiert ein, betont seine Passagen hübsch dramatisch und kann den skurrilen Charakter so sehr gelungen wirken lassen. Otto Czarski ist als Kriminaloberrat von Bliemchen zu hören, er plustert sich an einigen Stellen etwas auf und hält Ernsthaftigkeit und Humor gekonnt in der Waage. Maria Axt spricht Baronin von Ziegenhain und wirkt dabei immer sehr präsent und betont ihre Sätze kraftvoll. Weitere Sprecher sind Hans Werner Bussinger, Georg Müller-Karbach und Paul Paulschmidt.
Ganz im Stil der Radiohörspiel Anfang der 80er Jahre wird zwar durchaus Musik eingesetzt, diese ist allerdings eher im Hintergrund eingesetzt und lässt den Dialogen und den Sprechern immer den Vortritt. Auch Geräusche sind nur sehr mäßig eingefügt, die Seance ist aber sehr stimmungsvoll und prägnant umgesetzt. Insgesamt wirkt hier alles sehr passend und gut aufeinander abgestimmt.
Wie immer bei der Neuveröffentlichung dieser Serie ist ein Wendecover vorhanden. Das eigentliche Motiv ist zurückhaltend in Beigetönen gehalten und zeigt als Motiv ein altes Grammophon, während im Hintergrund schemenhafte Geistergestalten zu sehen sind. Die moderne, comichafte Alternative zeigt die Seance und Madame Cassandra sehr extravagant. Als Bonus ist wieder ein Gespräch zwischen Michael Koser und Rainer Clute zu dieser Folge zu hören.
Fazit: Der Fall an sich ist zwar gut erzählt, gehört aber nicht zu den stärksten Episoden der Serie. Dennoch kann der wunderbare Humor der Serie überzeugen und stellt einige sehr gelungene Charaktere vor. Dabei wird wieder klassische Krimiunterhaltung mit Betonung der Ermittlungen geboten.
VÖ: 6.März 2015
Label: Highscore Music
Bestellnummer: 978-3-943166-71-2