Poldi

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Point Whitmark – 40. Das Orakel des Unheils

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Erster Eindruck: Geheimnisse auf orientalischem Anwesen

Die Ratten in Point Whitmark werden immer aggressiver, Tom, Jay und Derek suchen in den unterirdischen Schmugglergängen nach der Ursache. Als sie dabei vor den angriffslustigen Nagern fliehen müssen, landen Sie im Hamam des exzentrischen Solomon Resul, der sich auf seinem abgeschotteten Anwesen einen Palast wie aus dem Orient erschaffen hat. Und dort warten viele Geheimnisse darauf, gelüftet zu werden...

Point Whitmark legt deutlich mehr Wert als andere Hörspielserien des Genres auf eine dichte und atmosphärische Stimmung, was sich in der 40. Folge mit dem verheißungsvollen Titel „Das Orakel des Unheils“ wieder deutlich zeigt und schon gleich zu Beginn in einer kleinen Vorgeschichte zum thematisierten Orakel eine düstere Szene voller Magie präsentiert. Und auch der nachfolgende Schwenk zu den drei Juniordetektiven ist sehr stimmungsvoll geraten, die Szenen in den unterirdischen Gängen mit den aggressiven Nagetieren verbreiten etwas Klaustrophobie, noch stärker ist dies jedoch auf dem Anwesen von Solomon Resul zu spüren. Durch gelungene Beschreibungen und den passenden Einsatz von Musik und Geräuschen fühlt man sich tatsächlich in den Palast aus 1001 Nacht versetzt, was eine wunderbare Kulisse für den Fall bietet – und dieser ist ebenso gelungen. Viele kleine Geheimnisse, die gelöst werden müssen, mysteriöse Vorfälle und zahlreiche spannende Highlight prägen das Bild dieser Folge, die zudem noch sehr gelungen und rund aufgelöst wurde. Hinzu kommt wieder der wunderbare Humor der Serie, der sehr trocken wirkt und immer wieder die Stimmung aufhellt. Wieder eine sehr gut produzierte und packend erzählte Geschichte über den Radiosender, der so heißt wie die Stadt.

Volker Sassenberg hat bei den Sprechern wie immer auf markante Stimmen gesetzt. Besonders Gerald Paradies sticht dabei als Solomon Resul heraus, mit seinem tiefen, fast schon dröhnenden Klang und dem bestimmenden Auftreten schafft er eine Figur, die im Gedächtnis haften bleibt. Dagmar Heller ist als Ingrid Gaudet ebenso gut besetzt und kann mit einer sehr betonten und präzisen Sprechweise überzeugen. Axel Lutter geht als Ajihad sehr auf die Stimmung der Geschichte ein und gefällt mir in dieser Rolle sehr gut. Weitere Sprecher sind Hubertus Schulte, Andreas Ksienzyk und Rieke Werner.

Auch in Sachen Musik und Geräusche wird hier wieder einiges geboten, düstere Klänge und präzise abgestimmte Melodien sorgen erneut für ein sehr eingängiges Hörerlebnis. Alles klingt dabei wie aus einem Guss und fügt sich nahtlos ineinander, sodass stets ein Hauch Unheil mitzuschwingen scheint. Dabei werden die Sprecher jedoch nie überdeckt, sondern gegenteilig in ihrer Wirkung unterstützt.

Auch das Cover kann hier wieder überzeugen, ein düsterer Kämpfer mit einem Krummschwert ist darauf zu sehen, ein wehender orientalischer Umhang umgibt ihn und lässt sein Gesicht völlig im Dunkeln. Ein dunkelvioletter Wirbel im Hintergrund und rot leuchtende Laserstrahlen ergänzen diese ansprechende und dunkle Darstellung, die wie immer vom Leuchtturm und dem rot-weißen Schriftzug umgeben wird.

Fazit: Die sehr eindringliche und düstere Stimmung der Folge sorgt für ein intensives Hörerlebnis, das durch eine packende und geheimnisvolle Geschichte sowie herrlich trockenen Humor ergänzt wird. Besonders gegen Ende steigert sich die Handlung erneut und präsentiert für die undurchsichtige Handlung eine gekonnte Auflösung.

VÖ: 13.Februar 2015
Label: Decision Products
Bestellnummer: 88843012792
 
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