Poldi

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Playmos – 45. Ritter außer Rand und Band

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Erster Eindruck: Könige, ein Geist und ein Troll

In einer finsteren Nacht – in Pauls Zimmer ist gerade Stromausfall – landen die Playmos in der Ritterburg von König Friedrich. Alle Bewohner haben sich in einem großen Saal eingeschlossen, denn seit einigen Tagen sucht das schaurige Gespenst Willibald das alte Gemäuer heim. Dieses wurde vom benachbarten Fürsten Friedhelm geschickt, um sich für einen Streich zu rächen. Und auch Friedrich hat wieder einen Racheplan ersonnen...

Der Wechsel der Playmos von Tobi zu Paul ist mittlerweile abschließend vollzogen, sodass sich die Rahmenhandlung der ersten Folgen langsam wiederholt, Paul kommt mehr und mehr hinter das Geheimnis seiner Spielfiguren und hegt schon den ersten Verdacht. Und so ist auch die eigentliche Handlung in eine kleine Geschichte rund um einen Stromausfall eingebettet, der Hauptteil dreht sich jedoch natürlich um Sam, Emil und Captain Tolle. Schon die Ankunft in der Ritterburg ist sehr spannend gelungen, das Schlossgespenst bringt viel unheimliche Stimmung mit ein. Glücklicherweise ist Willibald ein recht wildes Gespenst und wirkt dadurch eher witzig als bedrohlich, bringt aber während der gesamten Handlung viel Schwung mit ein. Auch eine weitere Sagengestalt, der Troll Glupsch, ist eine interessante Figur und bereitet Spannung und Freude. Typisch auch für die Playmos die besonderen Eigenschaften einiger Figuren, Friedrich ersetzt beispielsweise viele Wörter, die ihm nicht auf Anhieb einfallen, durch „Dings“. Und so entsteht eine sehr gelungene und kurzweilige Folge der Playmos, die selbst aus den vielen starken Folgen noch positiv heraussticht. Besonders die eingebaute Moral und das deutliche Plädoyer für Frieden sind dabei gelungen und ohne erhobenen Zeigefinger eingebaut.

Uwe Büschken ist als Friedhelm eine sehr gute Wahl, mit der leicht hochgestochenen Stimme und dem witzigen „Dings“-Tick sorgt er immer wieder für heitere Momente. Torsten Creutzburg spukt sich als Geist Willibald durch die Handlung, kreischt dabei immer etwas und kann mit seinem frechen Auftreten überzeugen. Glupsch, der Troll, wird durch Bert Franzke mal aggressiv und bedrohlich, mal gutmütig und etwas tollpatschig gesprochen und trifft dabei immer den richtigen Ton. Weitere Sprecher sind Thomas Nero Wolff, Ronald Nitschke und Antje von der Ahe.

Musik wird auch hier während der Handlung kaum eingesetzt, doch der Einsatz von Geräuschen ist hier besonders gut gelungen. Willibald wird durch kindgerechte Sounds sehr spukig unterlegt und bekommt so eine wilde und unheimliche Aura, die leichte Verzerrung seiner Stimme unterstützt dies noch mehr. Und auch die übrigen Geräusche sind passgenau eingebaut und lassen die Handlung noch lebendiger wirken.

Der Troll Glupsch ist auf dem Cover im Vordergrund abgebildet, natürlich wie alles als Playmobil-Figur dargestellt: Groß, grün und mit erhobener Keule. Im Hintergrund ist die große Ritterburg zu sehen, während Willibald sich scheinbar entschlossen hat, draußen mit grimmigem Gesichtsausdruck einen Ritter zu jagen. Einige weitere Playmobil-Figuren in der restlichen Gestaltung lockern diese etwas auf.

Fazit: Eine spannende und sehr witzige Geschichte, die sehr gut erzählt wurde. Die beiden Sagengestalten – Geist Willibur und Troll Glupsch – sind gelungen eingebaut, ebenso wie ein kleines Rätsel und die dynamischen Szenenwechsel. Die ansprechende Moral der Geschichte wird durch den lockeren Verlauf und die gut durchdachte Auflösung gut transportiert. Sehr hörenswert!

VÖ: 13.Februar 2015
Label: floff
Bestellnummer: 4260229660591
 
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