Poldi

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Offenbarung 23 – 64. Der schwarze Tod

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Erster Eindruck: Auf Spurensuche in der Vergangenheit

Eigentlich wollte sich T-Rex in einem Buch über die Pest informieren, doch stattdessen stößt er in der Bibliothek von Nolo auf einen Bericht über Ebola – eine neue Chiffre von Tron. Sollte im Mittelalter tatsächlich der Virus anstatt des schwarzes Todes gewütet haben? Doch warum sollen T-Rex und Nolo mit allen Mitteln von den geheimnisvollen, maskierten Männern von der Lösung dieses Rätsels abgehalten werden...?

„The Lost Files“ von Offenbarung 23 gehen mit der gewohnten Mischung aus aktuellen Themen und geschichtlichen Verschwörungstheorien weiter, in der 64. Folge wird wieder weit zurückgereist, in die Zeit des Mittelalters: Es geht um die Pest, dabei wird der Bogen bis hin zur heutigen Epedemie Ebola geschlagen. Dabei gibt es zu Anfang wieder einen Rückblick in die Zeiten der schrecklichen Krankheit, die tausende Menschenleben gekostet hat, und auch die nachfolgenden Szenen entwickeln sich flüssig und bieten zwischendrin einige spannende Szenen, in denen die Hauptfiguren von den Totenkopfmännern verfolgt werden, sogar eine ordentliche Prise Mystik kommt dabei auf – so kommt mehr Kribbeln in die Handlung, was ihr deutlich gut tut. Denn das Thema ist bei weitem nicht so brisant wie andere der bisherigen Serie, zumindest ich habe nicht wie gebannt vor den Boxen gesessen und auf die Auflösung des Ganzen gefiebert. Doch der flüssige Verlauf mit den ganz unterschiedlichen Dialogen und der wie immer differenzierten Betrachtung des Themas aus verschiedenen Blickwinkeln sorgt für gute Unterhaltung.

Alexander Turrek ist wie immer in der Rolle des T-Rex ein sehr guter Hauptcharakter, mit seiner ausdrucksstarken Stimme und einer glaubhaften Sprechweise bringt er die Rolle sehr professionell herüber. Bernd Rumpf ist als Dr. Gressieker zu hören, auch er konnte mich mit seiner lebendigen und nachdrücklichen Art überzeugen. Jürgen Kluckert setzt seinen markanten Klang wieder präzise ein und konnte so als Dr. Marquis punkten. Weitere Sprecher sind Wolfgang Condrus, Wolfgang Bahro und Sven Dahlem.

Da hier einige Actionszenen eingebaut sind, darf auch die akustische Gestaltung an einigen Stellen etwas mehr aufdrehen und mit recht lauten Effekten für eine prägnante Stimmung sorgen. Auch längere Dialoge werden gekonnt unterstützt, zum Beispiel mit leiser Hintergrundmusik oder eingebauten Geräuschen, sodass ein insgesamt lebendiger Ausdruck entsteht.

Das Cover zeigt eine Zeichnung, die mittelalterlich anmutet und einige Motive zum Thema bereithält: Ein Wagen voller Totenschädel, der von einem reitenden Skelett gezogen wird, ein Mann mit langem, schwarzen Umhang, Raben – das ist ungewohnt vielfältig für die Serie, aber ansehnlich und passend zu der Folge. Wie immer gibt es die Übersicht der Sprecher direkt auf der Rückseite der Hülle.

Fazit: Das Thema ist dieses mal nicht ganz so packend wie sonst, es fehlt eine gewisse Brisanz, und auch der Einfluss auf das Weltgeschehen wird erst spät offenbart. Doch durch die Verfolgung der Charaktere durch die Totenkopfmänner und einige interessante Gespräche entsteht dennoch eine gelungene Folge, die gerade in der zweiten Hälfte noch mehr Fahrt aufnimmt.

VÖ: 13.Mai 2016
Label: Maritim
Bestellnummer: 978-3-7857-5273-9
 
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