Ruby

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Hallo o/

Ich habe ein Problem und fragte mich, ob ich da grundlegend etwas falsch mache oder ein schlechtes Setup oooder einfach Pech habe. Ich habe mir Anfang des Jahres das Rode NT1-A gekauft. Es funktionierte soweit super. Habe es dann zwei Monate gar nicht verwendet gehabt. Als ich es dann wieder verwenden wollte, hatte ich plötzlich Windgeräusche, die vom Mikrophon ausgingen (hatte sicherheitshalber alles am Setup einmal ausgetauscht um sicherzugehen, dass es wirklich das Mic ist). Letzten Monat hatte ich es dann eingeschickt und wenige Tage später wieder zurückbekommen. Es wurde laut Hersteller das Mainboard ausgetauscht. Alles tutti. Meine Vermutung war, dass es im Sommer einfach sehr schwül in der Wohnung war (Dachgeschoss) und das Mic Feuchtigkeit auf die Membran bekommen hat. Ich hatte gelesen, dass Feuchtigkeit diese Geräusche auslöst (warum dann aber das Mainboard ausgetauscht wurde, kann ich natürlich nicht sagen. Möglicherweise hat es auch gar nichts mit der Membran zu tun).

Jetzt habe ich es im letzten Monat ohne Probleme genutzt und immer schön in der Verpackung zwischengelagert, mit einem Päckchen Silica Kügelchen. Eben habe ich eine Aufnahme gemacht und während der Aufnahme kamen plötzlich die Windgeräusche wieder. In meiner Kabine war es zugegebenermaßen sehr warm und etwas schwül nach 20 Minuten sprechen. Aber irgendwie denke ich mir, kann das doch nicht sein, dass das Mic SO schnell kaputt geht? Ich habe es jetzt erstmal wieder eingelagert und hoffe, dass es einfach etwas vorübergehendes war. Aber das kann irgendwie auch nicht die Lösung sein.

Kennt sich da jemand aus? Hatte schon mal jemand das Problem? Ist das vielleicht ein Problem mit dem NT1-A?

Danke schon mal für's Lesen,
Ruby
 

soundjob

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Mehrere Möglichkeiten:
Wenn du ein anderes, alternatives Kabel hast... einstöpseln und gegentesten, ob es nicht das Kabel ist.
Wenn du ein anderes, alternatives Mikrofon hast...einstöpseln- und mit alten wie auch alternativen Kabel gegentesten, um etwaige Probs bzgl. Mikrofon, Kabel oder auch dem Interface auf die Schliche zu kommen. Try&Error-Prinzip.
Womöglich kann z.B. ein "Kratzen" auch vom Interface (Volume/Gain-Regler etc.) herrühren.

Wenn, dann kaputt:
Haarriss in der Membran. Wenn du noch Garantie hast, wieder einschicken/umtauschen und auf Ersatz-Olli "pochern", da eine Mängelbeseitigung A) nicht erfolgreich war, bzw. B), der Austausch der Platine nicht den Fehler behob, wenn das Problem in der Membran liegt... so oder so, ob ja, ob nein... Mikro putt, wenn es nicht so funktioniert wie es soll- und wenn noch Garantie, kannste nach erfolgloser Mängelbeseitigung den Garantieanspurch durch ein funktionierendes Gerät geltend machen.
 
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Spirit328

Everything - STOP!
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Versuch mal, ob es eine Besserung bringt, wenn Du das Silicia Gel Säckchen für 20-30 Minuten bei ca. 60-70°C in den Backofen legst. Am besten auf den Gitterrost.
Dann sofort in die Nähe der Membran legen und das Mikro und das Säckchen möglichst luftdicht in eine Tüte verpacken. Den Karton und sonstige Verpackung lässt Du außen vor. Papier saugt viel Luftfeuchtigkeit und besonders Pappe speichert sie sehr gut!

Dann zwei, drei Tage warten. Nun ein paar Testaufnahmen machen. Ist alles ruhig, hast Du Deine Antwort. :)

Es kann nämlich sein, dass das NT 1A in einer Umgebung mit hoher Luftfeuchtigkeit das kühlste Element ist. Es ist aus Metall und hat eine größere Oberfläche. Bei einer Temperaturdifferenz von ca. 6°C, beginnt sich die in der Luft gelöste Feuchtigkeit niederzuschlagen.
Das kann zu mikroskopisch kleinen Wassertröpfchen führen, die dann der Schwerkraft folgen und die Membran herunterrutschen. Das kann sich wie Wind anhören.

Ich würde Dir vor den Aufnahmen auf jeden Fall zu einer sehr ordentlichen Portion Frischluft raten!

Das das Mainboard getauscht wurde ist für mich nur schwer nachvollziehbar, außer es hat sich so viel Wasser gesammelt, dass es in das Mikrofon hineingelaufen ist und einen Schaden verursacht hat.

... übrigens. Beim Sprechen wird eine Menge Feuchtigkeit abgegeben. Damit diese Feuchtigkeit nicht vollständig auf das NT 1A trifft, kannst Du auch einen Poppschutz einsetzen. Das muss kein besonders guter sein. Die preiswerten Hausmarken erfüllen hier ihren Zweck.
Und wenn alles nichts helfen sollte, musst Du Dir etwas einfallen lassen, wie das Mikrofon nicht mehr der kühlste Ort in Deinem Studio ist. Kurz gesagt. Beheize es. Wenn es auch nur ein Grad mehr als die Raumtemperatur hat, sollte da nichts mehr kondensieren.
 
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soundjob

Tontüte & Hörspielfrisör
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Es kann nämlich sein, dass das NT 1A in einer Umgebung mit hohe Luftfeuchtigkeit das kühlste Element ist. Es ist aus Metall und hat eine größere Oberfläche. Bei einer Temperaturdifferenz von ca. 6°C, beginnt sich die in der Luft gelöste Feuchtigkeit niederzuschlagen.
Das kann zu mikroskopisch kleinen Wassertröpfchen führen, die dann der Schwerkraft folgen und die Membran herunterrutschen. Das kann sich wie Wind anhören.
Auf den Kondens-Gedanken wäre ich heute tatsächlich nicht mehr gekommen... wobei, Winterzeit... (wie aber auch in nicht weniger fluktuierender Sommerzeit)... kann es teils, wenn auch "kleine", schon krasse Temperaturunterschiede hinsichtlich leitfähiger Materialien und Legierungen bedeuten.
Jetzt wo du es noch einmal darlegst, erinnere ich mich, wie in einer "Winterprobe-Gartenlaube-Raum", nach Anschluss des Miks, inkl. +48V Phantomspeisung, unser Frontmann von einer Ecke des Raums zur anderen flog... und ohne Red Bull. 🤣
 

soundjob

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p.s. keine Sorge, ist ihm aber nichts passiert. War auch wohl mehr der Schreck. (y)
 

Nanami

Es sind heute viele Leute in Versailles
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Ich habe das Problem mit den Störgeräuschen bei diesem Mikrofon auch seit einiger Zeit. Mal ist alles ruhig, mal kratzt die Aufnahme, obwohl ich gar nichts an den Kabeln oder am Setting an sich verändere. Es klingt wie Windgeräusche, selbst wenn ich ruhig stehen bleibe. Umgekehrt hört man manchmal gar nichts, auch wenn ich herumhampele.
Hoffentlich kannst du das Problem lösen, Ruby! Bis dahin beobachte ich den Thread einfach mal.
 

Thimras

Rauschmeisser... nee, äh, Rauschmeister!
Beschreibungen machen eine Diagnose oft schwieriger als selber reinhören. Falls die Tipps, die Du bereits gekriegt hast, nicht zu den gewünschten Resultaten führen, könntest Du bitte ein kurzes .wav file mit einem Beispiel anhängen?
 

Ruby

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Ein verspätetes Dankeschön für die ganzen Antworten! (Immer dieses seltsame Weihnachten, das einmal im Jahr dazwischen funkt). Ich werde das Mikrofon die Tage noch mal testen und kann dann auch gern eine Aufnahme machen (wobei das Geräusch inzwischen hoffentlich verschwunden ist, aber ich bleib mal pessimistisch :<).
 

Spirit328

Everything - STOP!
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@Ruby !

Wenn das Phänomen nicht verschwunden sein sollte bzw. wieder auftacht, dann ist es an der Zeit das Mikrofon vor den Aufnahmen deutlich über Raumtemperatur zu erwärmen.

Aber N I E M A L S mit dem Föhn direkt auf's Mikrofon und schon überhaupt gar nicht mit dem Föhn auf die Membran blasen, weil ...
  1. Der Luftstrom des Föhns so stark ist, dass die Membran reißen könnte und dann ist das Mikrofon NICHT mehr zu gebrauchen und so eine Reparatur bewegt sich im Bereich des Neupreises.
  2. Selbst wenn die Membran nicht reiißen sollte, könnten durch den Luftstrom kleinste Staubpartikel stark beschleunigt werden und minimalste Löcher in die Membran schießen. (Kraft = Masse (sehr klein) x Beschleunigung (sehr, sehr groß!)
  3. Mit dem erhöhten Luftstrom kommt auch eine Menge zusätzlicher Dreck auf die Membran, was auch nicht dazu beiträgt, dass es besser klingt ;)
  4. Es muss andere Wege geben das Mikrofon zu erwärmen! Auf die Heizung legen z.B.: Aber nicht zu heiß und nicht zu lange, sonst schmilzt die Membran. Das ist weniger als hauchdünner Kunststoff und der verträgt keine Hitze!!!
Da würde ich eher die Methode des "Stoßlüftens" anwenden: Ein paar Minuten Fenster auf, am besten sogar Durchzug machen. Dann sinkt die rel. Luftfeuchte signifikant.

Am einfachsten ist es, Du kaufst Dir ein preiswertes "Hygrometer" (=Gerät zur Messung der relativen Raumfeuchte). Der angestrebte Wert sollte nicht weit über 50% liegen. :)

Aber jetzt erst einmal ein Schritt nach dem anderen. :)

Test, Test, Sprechprobe .... Bitte :D
 

Ruby

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Dir auch noch mal danke für deine Antwort, Spirit! Das mit dem Föhn hab ich auch schon so oft gelesen und werde das definitiv nicht probieren, solange die 10 Jahre Garantie nicht abgelaufen sind 😁 (trotzdem gut es auch noch mal von Extern zu hören, dass das keine gute Idee ist^^).

Das mit der Heizung könnte ich tatsächlich mal ausprobieren. Du hattest ja auch schon den Tipp gegeben, dass das Mic eventuell einfach das kälteste Element im Raum ist. Durchlüften tu ich inzwischen auf jeden Fall auch. Das Mikrofon wird btw. auch auf einen (in der Regel eher kühlen) Metallständer in der Box geschraubt. Ich weiß nicht, ob das eventuell auch irgendetwas ausmacht..

Ich habe eben versucht Aufnahmen zu machen, aber gerade verhält sich das Mic wieder ruhig. Das mit der angepassten Lagerung funktioniert also anscheinend zuverlässig (in Beutel mit Silicakügelchen OHNE Pappkarton).

Im Anhang findet ihr zwei Dateien. Die kurze Aufnahme ist aus einer Podcastaufnahme, die vor Weihnachten entstanden ist. Da war das Rauschen am lautesten und fing ziemlich direkt am Anfang an (an dem Tag wurde die Box aber auch extrem schwül). In der Grafik seht ihr die Amplitude dazu. Die ersten zwei Grafiken zeigen den Ausschlag zu Beginn und zum Ende der Aufnahme. Man hört in der Aufnahme leider ein wenig die Stimme meiner Gesprächspartnerin durchkommen, aber das Rauschen sollte trotzdem gut vernehmbar sein.

Die dritte Grafik ist eine Aufnahme, die ich am Freitag gemacht hatte. Auch da fing das Rauschen wieder an, blieb allerdings moderat. Im fertigen Podcast hört man es meistens nicht, während ich rede. Aber professionell ist das trotzdem nicht :/

Ein Hygrometer hab ich im Zimmer stehen, aber das mal direkt in die Box zu stellen ist eine gute Idee! (warum bin ich da noch nicht drauf gekommen? :rolleyes:).

Ich frage mich derzeit, ob das NT1-A grundlegend ein Mikrofon ist, das schnell auf Feuchtigkeit reagiert und es andere gibt, die da mehr aushalten oder ob ich mit jedem Kondensatormikrofon das gleiche Problem haben werde.
 

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Spirit328

Everything - STOP!
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In dieser Hinsicht unterscheidet sich das NT 1-A nicht von anderen Mikrofonen. Das ist Physik, die für alle Mikorofone gleich ist, wenn sie sich im selben Raum befinden. :)
 

Ruby

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Kleines Update: Ich habe mein Setup jetzt ein wenig umgestellt. Ich habe meine Box jetzt mit dem Rücken zum Kleiderschrank stehen. Dadurch kann ich die Rückwand der Box auflassen und habe trotzdem die Dämpfung durch die Kleidung. Das ermöglicht einen sehr viel besseren Luftfluss. Die Feuchtigkeit war bei meinen Aufnahmen gestern bei maximal 43 und die üblichen Störgeräusche sind nicht zustande gekommen \o/

Jetzt habe ich noch etwas Angst vor dem Sommer, aber das ist gerade ein Problem für Zukunfts-Ruby^^
 

Nanami

Es sind heute viele Leute in Versailles
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@Thimras Tut mir leid, ich hatte deine Anmerkung gar nicht gesehen!

So, ein paar Stunden Aufnahmen hatte ich ruhig, nun schleicht sich jedoch dieses merkwürdige Störgeräusch hin und wieder ein. Es entsteht grundlos ohne Sinn.

Besonders unangenehm natürlich, wenn man zwei Stunden lang einspricht und dann beim Abhören feststellt, dass manche Passagen von diesem Geräusch untermalt werden.

So klang es bei dir nicht, Ruby, oder?
Ich würde ja verstehen, wenn es immer oder nie da wäre, aber das spontane Erscheinen verwundert mich doch.
 

Ruby

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Mhh, das klingt schon anders als das, was ich hatte. Passiert das denn jetzt konstant, wenn du aufnimmst oder dauert das eine Weile und fängt erst nach einigen Minuten der wieder Aufnahme an?
Was bei mir glaube ich tatsächlich jetzt sehr gut hilft ist einmal der zusätzliche Popschutz, das Durchlüften vor der Aufnahme und das kurze Anwärmen des Mikros an einer warmen Heizung. Aber ich weiß nicht, ob dein Störgeräusch auch von Feuchtigkeit kommt? o.o
 
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