Poldi

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Morgan und Bailey – 2. Süßer Tod

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Erster Eindruck: Ein Biss mit Folgen

Der Wohltätigkeitsbasar im verschlafenen Örtchen Heaven's Bridge sollte eine lebendige Veranstaltung werden, doch kurz nachdem sie einen der angebotenen Lebkuchen aß, verstarb die alte Dame Harriet Cameron an einer Vergiftung. Doch noch während die Polizei vorschnell die Verkäuferin einsperrt und sich die beiden Geistlichen Rose Bailey und Charles Morgen nach einem Motiv fragen, geschieht ein zweiter Mordanschlag...

Mit „Morgan und Bailey“ hat Contendo Media eine weitere Krimiserie auf den Markt gebracht, die sich eher an das erwachsene Publikum richtet und sich an zwei sehr bekannten Vorlagen orientiert – was völlig in Ordnung ist, da selbst in der Geschichte kein Hehl daraus gemacht wird. Die beiden äußerst charmanten Ermittler Rose Bailey und Charles Morgan sind bereits in der zweiten Folge perfekt aufeinander abgestimmt und ergänzen sich gegenseitig, können auch immer wieder mit einem flotten Spruch die Stimmung auflockern. Der Fall beginnt auf dem beschaulichen Basar, wird aber schnell mit dem Todesfall auf die richtige Spur gebracht. Doch das hohe Tempo kann leider nicht gehalten werden, sodass die Folge im Mittelteil etwas abflaut. Obwohl diese Szenen immer noch atmosphärisch und unterhaltsam sind, wirken manche von ihnen eine Spur zu sehr in die Länge gezogen. Das kann das Finale aber wieder ausgleichen, das sehr gut erzählt wurde und dem Hörer einige Überraschungen und plausible Erklärungen bietet. Nicht ganz so stark wie die erste Folge, aber immer noch gute und solide Krimiunterhaltung mit Pfiff.

Harriet Cameron, die alte Dame, die zu Anfang der Folge stirbt, wird von der wunderbaren Luise Lunow gesprochen, die zudem noch in einigen Rückblenden zu hören ist. Mit ihrer typischen, kratzigen Stimme setzt sie gekonnte Akzente und wirkt immer sehr präsent. Wolfgang Bahro ist als Dr. Ruben zu hören, er spricht diese Rolle sehr intensiv und kann den Hörer so schnell fesseln. Gefreut habe ich mich auch über Arianne Borbach als Anna Stanley, die eine sehr dynamische Performance abliefert. Weitere Sprecher sind Bodo Wolf, Hartmut Neugebauer und Jürgen Thormann.

Musikalisch ist diese Folge eher zurückhaltend, aber durchaus treffend inszeniert. Die Atmosphäre der Handlung wird so noch gesteigert und um einige sehr charmante Facetten bereichert. Die Sprecher werden aber von zahlreichen Geräuschen begleitet, die sich auch mal recht prägnant in den Vordergrund stellen und der Geschichte mehr Dynamik verleihen.

Die grüne Grundfarbe des Cover sorgt für eine düstere Ausstrahlung und weckt durchaus Assoziationen zum Gift-Thema der Folge, der angebissene Lebkuchen als zentrales Motiv darf dabei natürlich nicht fehlen. Die Schrift setzt sich weiß davon ab, ebenso wie das gelungene Logo, das eine stilisierte Version der beiden geistlichen Ermittler zeigt.

Fazit: Die zweite Folge der ungewöhnlichen Ermitterreihe startet packend, lässt aber im Mittelteil etwas nach und kann die aufgebaute Spannung nicht so recht halten. Das sehr gut erzählte Ende mit so einigen Überraschungen kann dies aber wieder wett machen, sodass eine sehr hörenswerte Episode der neuen Serie entstanden ist.

VÖ: 5.Februar 2016
Label: Contendo Media
Bestellnummer: 978-3-945757-36-9
 
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